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Caverna - Komplexität & Raumauslage

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Mirko

Caverna - Komplexität & Raumauslage

Beitragvon Mirko » 4. November 2013, 17:28

Hallo!

Dass Caverna eher komplexer als Agricola ist, dürfte unbestritten sein. In meinen Augen handelt es sich um eine ganz großartige Fortsetzung (Spin-Off) des Spielsystems mit schönen neuen Elementen, die das Spiel zugleich vielfältiger und doch elegant gestalten. Die Vereinfachung der Wertung ist ebenso willkommen wie die Möglichkeit durch Abenteuer die Abhängigkeit von der Vermehrung zu reduzieren.

Das volle Spiel hat jedoch einen entscheidenden Nachteil. Durch die volle Gebäude-/Raumauslage sind Neueinsteiger erstmal erschlagen. Bei den vielen Möglichkeiten den Überblick zu bewahren ist durchaus nicht einfach. Schön zwar, dass anders als bei Agricola alle Tweaks und Optionen allen zur Verfügung stehen (ein Feature das für mich schon Le Havre zum besseren Spiel machte, da es die lästige Kartenhand abgeschafft hatte) - dies bedeutet aber auch, dass eine eigene Start-Ziel-Strategie schwierig umzusetzen ist, da integrale Bestandteile (Räume) von Mitspielern weggenommen werden können. Das kann man toll finden, weil es die Interaktion und das Level der Aufmerksamkeit für Mitspielerstrategien hebt.

Da einige aber gerne langfristiger planen und so schon früh wissen, auf welche Spezifikationen es ihnen ankommt, kam schnell der Wunsch zur variantenmäßigen Anpassung. Die Plättchen zu Beginn auf die Spieler (z.B. per Drafting) zu verteilen finde ich allerdings ziemlich grauslich, da es die Idee der freien Auslage und des Wettbewerbs zerstört.

Wie ich mitbekommen habe, ist die von mir einst hier gepostete Variante zu Le Havre (die die Anzahl der Sondergebäude verdoppelt) gut angenommen und von einigen seither regelmäßig eingesetzt worden.

Daher möchte ich folgende Variante, die ich im Antwortbeitrag beschreiben werde, allen zur Verfügung stellen. Womöglich bietet sie ja auch euch eine zusätzliche Optimierung der Spielerfahrung. Habt ihr einen essentiellen Verbesserungsvorschlag oder eine noch bessere Idee zur Lösung des "Problems"?

Spielerische Grüße
Mirko :-) http://www.youtube.com/user/EternalWisdomNow

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guidoku
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Beiträge: 473

Re: Caverna - Komplexität & Raumauslage

Beitragvon guidoku » 4. November 2013, 17:29

Was soll ich dazu sagen....tja weniger ist manchmal doch mehr!

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Mirko

Caverna [VARIANTE]

Beitragvon Mirko » 4. November 2013, 17:54

Die im Folgenden beschriebene Variante mag für viele völlig überflüssig sein, diejenigen mögen sie schlicht ignorieren. ;-)

Zum Spielen der Variante werden je 3 (oder mehr) Marker/Klötzchen/Pöppel in den teilnehmenden Spielerfarben benötigt.
Zu Beginn der Partie erhalten die Spieler drei dieser Marker sowie eine Münze (also 1 Caverna-Gold). Der Reihe nach platzieren sie dann je einen der Marker auf einem Raum ihrer Wahl. Die Marker können auch auf ein Raumplättchen gelegt werden, auf dem sich bereits Marker befinden.

Die Marker dienen als Reservierung, stellen aber keinen Besitzanspruch dar. Möchte ein Spieler im Spiel einen Raum bauen, auf dem sich fremde Marker befinden, so muss er an den/die Besitzer je ein Gold pro Marker zahlen. Die Marker dürfen sofort anschließend vom Besitzer auf ein(!) anderes Gebäude seiner Wahl versetzt werden (auch eines, auf dem sich bereits Marker befinden). Baut ein Spieler ein Gebäude mit eigenen Markern, darf er auch diese auf ein(!) anderes Gebäude legen, natürlich ohne zu zahlen. Wer möchte, darf die Marker aber auch behalten und nicht mehr neu einsetzen.

Bei Ende der Partie müssen die Spieler für jeden Marker, der noch auf Plättchen in der Auslage liegt, ein Gold bezahlen. Deshalb kann es sinnvoll sein, sie zurückzunehmen und auf erneute Reservierung zu verzichten.

Wer es gerne noch härter/planbarer hätte, wertet die Reservierungen zusätzlich auf: werden die Marker eines anderen Spielers beim Raumbau ausgezahlt, darf der Besitzer einen(!) weiteren Marker neu miteinsetzen. Es ist nicht möglich, die Marker zu splitten (auf mehrere Räume zu verteilen).

Viel Spaß beim Höhlenbauen
wünscht Mirko

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MelanieW
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Beiträge: 64

Re: Caverna [VARIANTE]

Beitragvon MelanieW » 4. November 2013, 18:53

Hi,
tatsächlich haben wir in Essen auch mit einem am Stand darüber diskutiert, warum gerade für Spiele mit 4-7 Personen nicht ein zweiter oder gar dritter Satz Höhlen dabei ist. Er meinte, dass sei mit ein Aspekt des Spiels, dieser Wettlauf um die begehrten Höhlen.
Das macht auch Sinn. Wenn jeder alles machen kann, was er will, dann ist das nichts als ein Solitärspiel. Wir haben mal darauf geachtet, wie sich das im Spiel auswirkt und tatsächlich macht es besonders deswegen Spaß, weil man eben nicht nur seine Farm betreut, sondern wirklich auch "gegen" seine Mitspieler spielt, oder versucht, schneller die eine Höhle zu erreichen als der andere.
Die Meinung unserer Spielgruppe: Genial, sowohl als "Solitärspiel" als auch als Spiel mit/gegen den anderen.
Und bei uns vergleicht das Spiel mittlerweile niemand mehr mit Agricola, alle bis auf einen finden es besser.
Mellie

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Marion Menrath
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Re: Caverna - Komplexität & Raumauslage

Beitragvon Marion Menrath » 4. November 2013, 23:30

Ich finde Caverna bisher nicht komplexer als Agricola: Alle Tiere sind am Ende gleich viel wert. Mit den Rubinen als Joker kann man auch mal schnell kaufen, was man vergessen hat, rechtzeitig zu besorgen (etwa Korn zum Aussähen). Man ist also viel flexibler. Es gibt auch von Anfang an mehr Zugmöglichkeiten und ich muss nicht über Ausbildungen/Anschaffungen nachdenken.

Sich schon von Beginn des Spiels auf irgendwelche Räume zu kaprizieren, halte ich für verfrüht. Ich wüsste auch noch gar nicht, was ich so unbedingt haben will, dass es mir keiner wegschnappen darf.

Ich würde auch erst einmal mit der Einsteigervariante mit einer geringeren Gebäudeauswahl beginnen.

Also kurzum: Ich sehe das Problem nicht. ;-)

Marion

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Pyrrhus
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Re: Caverna - Komplexität & Raumauslage

Beitragvon Pyrrhus » 5. November 2013, 09:53

Ich habe lieber einen "Wettlauf" auf die siegpunktträchtigen Gebäude gegen Ende des Spiels (wie bei Puerto Rico) als wie in Agricola einen Wettlauf auf die lebenswichtigen Feuerstellen und Lehmöfen direkt am Anfang des Spiels.

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Ralf Arnemann
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Re: Caverna - Komplexität & Raumauslage

Beitragvon Ralf Arnemann » 5. November 2013, 11:04

Da kann ich nur Marion beipflichten: Ich sehe das Problem nicht.

Gerade weil alle mit ziemlich gleicher Ausgangsbasis starten (weil sie keinen persönlichen Set an Ausbildungen/kleine Anschaffungen haben) gibt es doch keinen Zwang, auf irgendwelche speziellen Höhlen zu setzen. Man nimmt flexibel die Höhle, die verfügbar ist und zum bisherigen Spielverlauf paßt.
Es ist m. E. auch keine Höhle so deutlich anders oder stärker, daß man sie unbedingt reservieren müßte.


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