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Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

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peer

Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

Beitragvon peer » 2. Dezember 2013, 18:30

Hallo,

gestern habe ich zum ersten Mal Amerigo gespielt. Ja, netter Mechanismus, aber mich störte eine Sache gewaltig:

Bei uns war es (zu dritt) so, dass bereits vor der Vorletzten Runde bei den Inseln alles klar war: Alle Landeplätze waren entweder mit Kontoren besetzt oder überdeckt. Außerdem wurde so gebaut, dass an jeder Insel nur noch jeweils ein Spieler weiterbauen konnte (die anderen waren "eingebaut"). Das war recht antiklimatisch, denn die letzten beiden Runden wurde nur noch "abgearbeitet" (also die Inseln versucht vollzumachen). Überraschungen gab es keine mehr.

War das jetzt eine sehr schiefe Partie oder passiert das häufiger? Wie sind da eure Erfahrungen?

ciao
peer (der das Spiel nicht besitzt)

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widow-s-cruse

Re: Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

Beitragvon widow-s-cruse » 2. Dezember 2013, 19:14

Hallo Peer,

auf entsprechende Erfahrungen bin auch noch gespannt.
Bei unser letzten Partie (4 Mitspieler) hatten wir vier Großinseln und mit dem Vulkan gespielt.

Ich hatte die größte Insel gewählt. Und hatte angenommen, Unterstützung beim Bebauen zu erhalten. Ich hatte Zweifel, es allein zu schaffen.
Aber die sind alle an der Insel vorbei gefahren. Nach fünf selbst gebauten Kontoren an der Insel weise ich darauf hin, dass immer noch einige Kontore frei wären.
Erst in der vorletzten Runde setzten zwei Mitspieler einen Kontor - und bauten trotz meiner Erwartung - nichts. (Wohl zu Recht) Es sah so aus, als sollte ich mit meinen vielen Kontoren auf der Insel verhungern.

Diese beiden Mitspieler lieferten sich auf einer weiteren Großinsel ein heftiges Hauen und Stechen. Es wurde isoliert, zugebaut und ausgegrenzt. Einer davon wollte kooperativ spielen. Der andere hat ihm kräftig in die Suppe gespuckt....

Der viert Mitspieler hat seinen Quadranten für sich gehabt. Entspannt...

Vier Spieler - vier verschiedene Herangehensweisen...

Fad war es nicht.

Liebe Grüße
Nils (der unkonventionelle Züge machte, die riesige Insel allein bebaute und die Mitspieler in ihrer Niederträchtigkeit auslachte)

http://www.aiblinger-zockerbande.de/

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Rüdiger Langtim
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Re: Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

Beitragvon Rüdiger Langtim » 2. Dezember 2013, 21:57

Hallo,

ich habe etwas Ähnliches beobachtet und neige daher dazu, mit einer größeren Spielfläche zu starten als es der Spielerzahl laut Regel entspräche. Bei voller Spielerzahl werde ich also die Zusatzplättchen hinzufügen und mir vielleicht auch noch zusätzliche Randstücke anfertigen.

Gruß

Rüdiger Langtim

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Golbin
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Re: Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

Beitragvon Golbin » 3. Dezember 2013, 08:57

Hallo Peer,

dies ist eine von möglichen Partien, denn es hängt von der Spielweise ab. Ich weiß nicht, die wievielte Partie es bei dir war, doch klingt es sehr danach, als sei es die erste oder zweite gewesen.

Gerade Neulinge neigen dazu, sich stark auszubreiten und "Gebiet zu sichern". Mit mehr Spielerfahrung kommt man (a) mit deutlich weniger Gebiet aus und (b) kooperiert man lieber (außer zu zweit), denn jedes Kontor bringt Punkte (und eine Situation "Ich-1-Kontor-du-1-Kontor" bringt jedem von uns Punkte gegenüber dem Dritten und für den, der die Insel abschließt die 3 - verdienten - Punkte dafür, dass er seinen Zug "opfert".

Zu dem werden die Aktionen außerhalb später mehr genutzt, also die beiden Leisten (Technik und Startspieler) und die Bedeutung der Waren wird erkannt und dadurch auch schon früh Waren abgegriffen (Waren werden zunächst unterschätzt, so haben mir gestern zwei Neulinge allen Kaffee überlassen = 8*9 = 72 Punkte, in einem weiteren Spiel werde ich das sicher nicht wiederholen können).

Vor der Idee, den Plan größer zu machen, kann ich nur warnen. In unseren Spielen wurden niemals alle Inseln bebaut. Am Ende bringt es auch kaum noch Punkte, z. B. Eine Insel mit zwei Kontoren in der vorletzten Runde sind 9 Punkte, da ist oft der Griff in den Warenmarkt wertvoller oder die Beschaffung von Kanonen gegen starke Piraten.

Mein Tipp: Wenn alle Mitspieler wild Segeln und Bauen einfach anders spielen. Etwas Segeln muss sein, aber versuche z. B. mal, die kleinen Inseln größtenteils zu ignorieren, baue die großen neutralen Gebäude auf großen Inseln und mache Punkte über Waren und Leisten. Das funktioniert prima. Und wenn andere Spieler einen solchen Spielstil sehen, dann kommen sie auch auf andere Ideen und schwupps, wird der Spielplan riesig.

Wolfgang (hat Amerigo bereits mit allen Spielerzahlen gespielt)
Es gibt zwei Gruppen von Menschen, denen die Welt gehört. Den Liebenden und den Spielenden.

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Re: Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

Beitragvon gimli043 » 4. Dezember 2013, 11:04

Bei uns wird auch meistens alles Bebaut und wir hatten auch schon Partien wo "zu" früh alles bebaut war. Hier sollte man überlegen, ob es wirklich Sinn macht alle Inseln mit eigenen Bauteilen vollzupflastern, oder ob man lieber auch einmal ein paar Aktionen mehr verbraucht und dafür eines der großen neutralen Teile nimmt und einsetzt. Das nimmt eine ganze Menge Bautempo aus dem Spiel, liefert aber auch noch einmal gehörig mehr Punkte. Zumindest dann wenn man die Insel nicht zwingend schnell für die Kontor-Wertung fertig stellen muss.
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widow-s-cruse

Aktionsfresser gewendete B-Platte im Turm

Beitragvon widow-s-cruse » 4. Dezember 2013, 12:25

Hallo,

ich habe von der Empfehlung gelesen, die B-Platte im Turm umzudrehen, damit mehr Steine hängen bleiben und eine größere Varianz der Aktionen zum Angebot steht.

Das mag ich bestätigen. Auf diese Weise frisst der Turm bis zu 15 und mehr Steine. Eine schöne Durchmischung der Steine folgte. Alternativ-Aktionen zu machen, wurde attraktiver.

Liebe Grüße
Nils

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peer

Re: Amerigo - Spielverlaufsfrage (Keine RF)

Beitragvon peer » 4. Dezember 2013, 12:46

Hallo,
danke schon einmal für alle Antworten.
Ja, es war die erste Partie, deswegen habe ich ja gefragt, ob es normal ist :-)
Was nun das "Vollbauen" betrifft: Ja, es ist besser, die neutralen Teile zu nehmen. Wir hatten aber nun alle so fies gespielt, dass die anderen nicht weiterbauen konnten, weil ihr Kontor durch eigene Bauteile eingebaut war. Das mag Groupthink gewesen sein, deswegen wollte ich ja wissen, obs eine schiefe Partie war (wobei es schon so ausschaut, als ob das auch daran gelegen haben könnte, dass wir nur zu dritt waren).
Danke Nils, für den Tipp, den gebe ich weiter! Denn genau das war ein weiteres Problem: Viel Varianz war nicht da.

ciao
peer

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JanMS
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Re: Aktionsfresser gewendete B-Platte im Turm

Beitragvon JanMS » 4. Dezember 2013, 23:26

widow-s-cruse schrieb:

> die B-Platte im Turm umzudrehen

Wie soll sie gedreht werden?

a) die untere Seite nach oben

b) die hintere Seite nach vorne

c) sowohl die untere nach oben als auch die hintere nach vorne


Danke, Jan

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widow-s-cruse

Re: Aktionsfresser gewendete B-Platte im Turm

Beitragvon widow-s-cruse » 5. Dezember 2013, 09:27

Hallo Jan,

manche machen einfach, und mache fragen einen Löcher in den Bauch. Macht aber nichts, wenn man reichlich Bauch hat. :-D

Die Ursache:
Die beiden Platten im Turm sind von Stanzbögen. Dadurch haben die Platte eine Seite mit weichen Kanten und eine mit scharfen Kanten. Sind die weichen Kanten oben, fallen wohl mehr Würfel einfach durch. Es verbleiben weniger im Turm. Die Durchmischung der Farben scheint geringer zu sein.
Wenn bei sieben eingeworfen Würfeln alle wieder erscheinen plus einen Würfel einer anderen Farbe ist das ein Debakel in Sachen Entscheidungsherausforderung.

Wenn die scharfen Kanten der Platten oben sind, bleiben mehr Steine im Turm hängen. Beim Nachwerfen vermischen sich die aktuellen Würfel mit denen im Turm vorhandenen.
Wenn dann z.B. sechs Blaue eingeworfen werden, ist Ergebnis drei Blaue, zwei Weiße, zwei Gelbe. Je nach Interessenlage ist man nun geneigt, die Schiffe auch mal im Hafen zu lassen, weil die Auslage andere Prioritäten gebietet.
Als gestern mal fünf schwarze Würfel eingeworfen wurde und nichts in der Schale landete, gab es auf Grund der Piratensituation schon mal lange Gesichter.

Mit der gewendeten B-Platte im Turm haben wir es seitdem auch unterlassen, die Inseln komplett zu bebauen. Die Warenproduktion und die Sonderaktionsleisten haben an Gewicht gewonnen.

Die Umbauaktion:
Der Turm wird vorsichtig durch leichten Druck seitlich enthakt. In dem Turm befinden sich zwei löcherige Platten, um die Würfel aufzuhalten. Die obere ist die A-Platte, die untere die B-Platte. Die farblichen Markierungen befinden sich jeweils an der Seite mit der scharfen Kante der Platte und an der Innenseite des Turms.
Ich persönlich habe die B-Platte auf der Achse der blauen Markierung im Inneren des Turms um 180 Grad gewendet. Die blaue Markierung des Plättchens wird durch den Schlitz auf der äußeren Rückseite des Turms sichtbar.

Der Aufwand der Maßnahme beträgt ungefähr 15 Sekunden. Du hast also mehr Zeit damit vertan, diesen Bericht zu lesen, als es selbst einfach auszuprobieren. :-D

Ich wünsche viel Erfolg bei der Umbauaktion und einen Zugewinn von Spielfreude in der Partie.

Liebe Grüße
Nils

http://www.aiblinger-zockerbande.de

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JanMS
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Re: Aktionsfresser gewendete B-Platte im Turm

Beitragvon JanMS » 5. Dezember 2013, 11:49

So haben wenigstens alle etwas davon. Danke für die ausführliche Beschreibung!

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Rüdiger Dorn
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Beiträge: 99

Re: Aktionsfresser gewendete B-Platte im Turm

Beitragvon Rüdiger Dorn » 5. Dezember 2013, 15:08

hallo Nils,

danke für den Hinweis! Hab schon die B-Platte gedreht, und hoffe auf eine "forderndere Mischung"

Grüße

Rüdiger

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widow-s-cruse

Re: Videos der Aufklärung

Beitragvon widow-s-cruse » 6. Dezember 2013, 21:14

Hallo Rüdiger,

Du hast ja so recht! :-D

Rüdiger Dorn schrieb:
>... und hoffe auf eine "forderndere Mischung"

Ich liebe diese Videos, die mein schlampiges Regelstudium immer wieder entblößt.

So auch gestern wieder der cliquerische-feldsche Akt mit der Aufklärungssequenz, dass die Aktionsanzahl für alle vorhandenen Farben abhängig von der am stärksten vertretenen Farbe ist.

Inzwischen wird mir auch dann die Klage dieses Threads deutlich. Bei uns waren am Spielende immer wenige Inseln unfertig. Die Gesamtsumme unserer Aktionen war ohne dieses Aufschlag für nicht vorhandener Würfel deutlich geringer.
Und ohne diesen Potenz-Gleichmacherregelung waren unsere Entscheidungen für die geringer vertretene Farbe natürlich die gewagteren.

Dabei hat´s uns verkehrt gespielt recht gut gefallen - grummel - wäre zu bedenken, regelkonform zu spielen - grummel...

Liebe Grüße
Nils


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