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Andromeda, Stephensons Rocket, Schrille Stille

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Rüdiger Langtim

Andromeda, Stephensons Rocket, Schrille Stille

Beitragvon Rüdiger Langtim » 17. November 1999, 18:14

Hallo "Recht"schreib-Fanatiker und Interpunktionskünstler,
wir haben gestern ... jawohl: gespielt !!!
Stephensons Rocket kam ausgezeichnet an. Der Vergleich mit Durch die Wüste, der schon strapaziert worden ist, greift meiner Meinung nach nicht und auch zu anderen Eisenbahnspielen hebt es sich durch zwei entscheidende Aspekte deutlich ab. Der eine Punkt ist die Vetorunde. Man kann seine Mitspieler ganz gezielt dazu zwingen eine Vetorunde auszurufen und Aktien zu opfern. Der andere setzt sich vermeintlich durch, hat aber in Wirklichkeit einen Pyrrhus-Sieg (habe ich das jetzt richtig geschrieben?) davongetragen. Man muß sich also ein wenig smart im Hintergrund halten und sich nicht von den Entscheidungen der anderen Spieler allzu abhängig machen. Der zweite und interessanteste Aspekt an S.R. ist die Fusion zweier Linien. Fusionen sollte man immer selbst in die Wege leiten, damit man entscheiden kann, ob man A an B anschließt oder umgekehrt. Das eine kann einen Gewinn, das andere einen Verlust bedeuten. Wenn man diese Dinge in Kombination anwendet, also in der ersten Aktion den Hauptwidersacher durch eine aufgezwungene Vetorunde um einen Teil seiner Aktien bringt und dieselbe Linie in der zweiten Aktion an eine andere Linie anschließt, hat man den Gegenspieler gleich zweimal kalt erwischt.
In der Kategorie der großen Brettspiele des neuen Jahrgangs liegt S.R. damit bei mir auf Platz 2 hinter Torres.
Die Schrille Stille haben wir zu dritt gespielt. Mehr Spieler führen hier sicher zu einer noch turbulenteren Partie. In S.S. steckt weit mehr drin, als sich auf den ersten Blick vermuten läßt. Die Wahl des besten Labels kann einen guten Rückenwind geben. Ohne eine gute Einschätzung der Pläne der Mitspieler kann man trotzdem alt aussehen und vor Überraschungen ist man nie sicher. Setzt man die eigene Nummer 1 auf eine bereits gut plazierte Band zweier anderer mitspielender Labels ? Es gibt keine glasklare Strategie. Aber das Spiel ist abwechslungsreich, unterhaltsam, macht einfach Spaß. Der CD-Player neigt leider zum Verkanten der Chips. Das einzig wirklich Ärgerliche an diesem ansonsten gelungenen Spiel. Das Highlight: Eine Abbildung von Michael Jackson mit der Bandbezeichnung "The Albino Project".
Andromeda hat gestern nach einer Partie noch die meisten Fragezeichen hinterlassen. Niemand hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Stationen von der Erde auf die Planeten zu setzen außer mit den Transportkarten. Alle haben lieber mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit versucht neue Positionen im Orbit einzunehmen, weil dort die fetten
Punkte locken. Die Kartenhände wurden kontinuierlich ausgebaut und die technologische Entwicklung fast vollkommen verschlafen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit A. gemacht ?
Rüdiger

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Michael Siedentopf

Re: Andromeda, Stephensons Rocket, Schrille Stille

Beitragvon Michael Siedentopf » 18. November 1999, 07:29

> Hallo "Recht"schreib-Fanatiker und Interpunktionskünstler,
>
Nun, mit der Rechtschreibreform wird sich ja einiges ändern. Da kann dann so wie so jeder schreiben wie es ihm passt. Zum Thema Groß- und Kleinschreibung gibt es den hübschen Satz: "Er hatte in Moskau liebe genossen." Was ist jetzt wohl Substantiv und was Verb?
> wir haben gestern ... jawohl: gespielt !!!
>
> Stephensons Rocket kam ausgezeichnet an. Der Vergleich mit
> Durch die Wüste, der schon strapaziert worden ist, greift
> meiner Meinung nach nicht und auch zu anderen
> Eisenbahnspielen hebt es sich durch zwei entscheidende
> Aspekte deutlich ab.
Ich bleibe bei meiner Meinung zum Vergleich von Durch die Wüste und Stephenson's Rocket. Natürlich lehnt sich DdW mehr an GO an, bei dem es um Gebietsabgrenzung geht, bei SR ist der Punktmechanismus direkt auf die abgelegten Plättchen abgestimmt. Aber das Spielgefühl ist doch sehr ähnlich: Legespiel, räumliche Verhältnisse entscheiden über Sieg und Niederlage, Du kannst nie alle Züge ausführen, die notwendig wären - alles andere ist gute bis meisterliche Ausführung dieser Idee.
MfG MS

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Heiko Hartmann

Re: Andromeda, Stephensons Rocket, Schrille Stille

Beitragvon Heiko Hartmann » 18. November 1999, 14:46

Hallo!
Zum Teil ja: Stationen von der Erde auf die Planeten zu bringen erschien auch uns ziemlich sinnlos. Die technologische Entwicklung scheint mir jedoch einige Vorteile zu bringen (vor allem 4 Karten zum Handel anzubieten ist gut) und man bekommt auch noch etliche Siegespunkte dafür!
Andromeda hat uns durchaus Spaß gemacht, mir gefiel es sogar besser als Alan Moon's Spiel des Jahres...
Ciao, Heiko.

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Albrecht Werstein

Re: Andromeda, Stephensons Rocket, Schrille Stille

Beitragvon Albrecht Werstein » 19. November 1999, 13:08

Lieber Rüdiger, unser Produzent hatte uns bei der Produktion der CD-Player leider im Stich gelassen. In der Zwischenzeit ist der Mangel behoben, so dass in Zukaunft SCHRILLE STILLE mit einwandfrei funktionierendem CD Player in Umlauf kommt. Wer in Essen evtl. ein Mängelexemplar erworben hat, soll sich bitte per email oder Fax(089-343405) oder Teleefon (089-343403) mit uns in Verbindung setzen, damit wir Ersatz zuschicken können. Das Spiel soll schliesslich Spass machen und kein Gewürge sein.
Albrecht vom Zoch Verlag

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Grünspan (Peter)

Re: Andromeda

Beitragvon Grünspan (Peter) » 21. November 1999, 19:29

Hallo,
man sollte vielleicht erwähnen, dass es ursprünglich beim ANDROMEDA gar keine Stationen zu Beginn auf der Erde gab und die Stationen von außerhalb des Planes "eingespielt" werden mussten. Nach rund 50 Testspielen haben wir uns dann zu Gunsten der Spieldauer entschlossen, die Planeten gleich am Anfang mit Stationen zu besetzen. Aber warum sollte die Aktion "Stationen versetzen" nun sinnlos sein? Es macht doch Sinn (und Spaß), einem führenden Spieler seine Chancen zu vermiesen und Stationen dort einzusetzen, wo er als nächstes "Rütteln" könnte. Bei unseren am Ende mehr als 70 dokumentierten Probepartien hat schon so mancher aus scheinbaren Trotz seine Präsenz auf einem Planeten wieder völlig neu aufgebaut und dann auch noch Punkte kassiert.
Und die Technik? Ihr habt wohl noch nicht erlebt, wie so ein hoffnunglos zurückliegender "Technik-Freak" sich mühsam auf die letzte Stufe gekämpft hat und dann mit dem "Aufrunden" die Punkten reihenweise kassiert hat. Die Menge der kleinen Punkte ergibt auch schon ein schönes Sümmchen. Besonders ich liebe das 4x Handeln. Was ich da schon für Joker aus den Händern der Mitspieler "erhandelt" habe...
Beste Grüsse Grünspan
(Peter)
Ooops! Noch ein Pseudonym? Mitnichten! Grünspan-Spiele ist ein kleiner Spiele-Verlag, der für die Entwicklung und Produktion von DOWNTOWN, CANYON, SAMARKAND und ANDROMEDA verantwortlich zeichnet. Auch bei MAMMA MIA haben wir mitgewirkt. Verkauft wird über unsere Freunde und Partner von Abacus.


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Harald Schrapers

Re: Andromeda

Beitragvon Harald Schrapers » 22. November 1999, 20:37

In unserer Spielerunde hat Andromeda nicht funktioniert. Warum?
Das Problem war folgendes: Die StartspielerIn wird in jeder Runde doppelt privilegiert. Sie hat Vorteile beim Tauschen und - insbesondere - drei statt zwei Aktionsmöglichkeiten. Dadurch haben nahezu zwangsläufig diejenigen Spieler gewonnen, die am häufigsten Startspieler waren.
Haben wir irgendetwas übersehen?
Gruß aus Duisburg Harald
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Titel: games we play

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Wolfgang Ditt

Re: Andromeda

Beitragvon Wolfgang Ditt » 23. November 1999, 08:08

Hallo Harald, ich denke schon, dass du etwas übersehen hast. Bei der Anzahl, wie oft jeder Startspieler war, gibt es höchstens eine Differenz von 1. Also der erste Spieler kann maximal einmal mehr Startspieler gewesen sein als der letzte. In den ersten beiden Runden ist der Vorteil, Startspieler zu sein, nicht so groß, da ich mich noch nicht entwickelt habe. Als 3 oder gar als fünfter komme ich viel leichter in die Vorzüge des "4 * Handeln" und kann durch mehr Karten auch leichter drei gute Aktionen durchführen.
Man muss seine takitshce Ausrichtung schon daran Ausrichten, an welcher Stelle ich sitze und wieviel Abstand zum Startspieler sind. Gerade als letzter kann es sehr von Vorteil sein, dem Startspieler ein attraktives Angebot zu machen, damit er meine Karten wählt, Denn dann bekomme ich seine und nicht irgendein Zufallspaket.
Wolfgang
P.S.: das letzte Spiel habe ich z. B. als Dritter von Vieren gewonnen; dabei endete das Spiel in der Runde, bei der der Zweite Startspieler war. Nach deiner Beschreibung hätte dies äußerst ungünstig für mich sein müssen.

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Grünspan (Peter)

Re: Andromeda

Beitragvon Grünspan (Peter) » 23. November 1999, 10:33

Hallo Harald,
Wolfgang Ditt war mit seiner Antwort schneller und ich kann ihm nur zustimmen.
Hätten wir zudem in den vielen Testspielen einen deutlichen Vorteil für den Startspieler gesehen, hätten wir garantiert noch etwas verändert. Und um diesen augenscheinlichen Vorteil nutzen zu können, braucht man noch die passenden Karten für den passenden Planeten und das passende Händchen zum passenden Zeitpunkt.
Gruss Grünspan (Peter)


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