Hallo "Recht"schreib-Fanatiker und Interpunktionskünstler,
wir haben gestern ... jawohl: gespielt !!!
Stephensons Rocket kam ausgezeichnet an. Der Vergleich mit Durch die Wüste, der schon strapaziert worden ist, greift meiner Meinung nach nicht und auch zu anderen Eisenbahnspielen hebt es sich durch zwei entscheidende Aspekte deutlich ab. Der eine Punkt ist die Vetorunde. Man kann seine Mitspieler ganz gezielt dazu zwingen eine Vetorunde auszurufen und Aktien zu opfern. Der andere setzt sich vermeintlich durch, hat aber in Wirklichkeit einen Pyrrhus-Sieg (habe ich das jetzt richtig geschrieben?) davongetragen. Man muß sich also ein wenig smart im Hintergrund halten und sich nicht von den Entscheidungen der anderen Spieler allzu abhängig machen. Der zweite und interessanteste Aspekt an S.R. ist die Fusion zweier Linien. Fusionen sollte man immer selbst in die Wege leiten, damit man entscheiden kann, ob man A an B anschließt oder umgekehrt. Das eine kann einen Gewinn, das andere einen Verlust bedeuten. Wenn man diese Dinge in Kombination anwendet, also in der ersten Aktion den Hauptwidersacher durch eine aufgezwungene Vetorunde um einen Teil seiner Aktien bringt und dieselbe Linie in der zweiten Aktion an eine andere Linie anschließt, hat man den Gegenspieler gleich zweimal kalt erwischt.
In der Kategorie der großen Brettspiele des neuen Jahrgangs liegt S.R. damit bei mir auf Platz 2 hinter Torres.
Die Schrille Stille haben wir zu dritt gespielt. Mehr Spieler führen hier sicher zu einer noch turbulenteren Partie. In S.S. steckt weit mehr drin, als sich auf den ersten Blick vermuten läßt. Die Wahl des besten Labels kann einen guten Rückenwind geben. Ohne eine gute Einschätzung der Pläne der Mitspieler kann man trotzdem alt aussehen und vor Überraschungen ist man nie sicher. Setzt man die eigene Nummer 1 auf eine bereits gut plazierte Band zweier anderer mitspielender Labels ? Es gibt keine glasklare Strategie. Aber das Spiel ist abwechslungsreich, unterhaltsam, macht einfach Spaß. Der CD-Player neigt leider zum Verkanten der Chips. Das einzig wirklich Ärgerliche an diesem ansonsten gelungenen Spiel. Das Highlight: Eine Abbildung von Michael Jackson mit der Bandbezeichnung "The Albino Project".
Andromeda hat gestern nach einer Partie noch die meisten Fragezeichen hinterlassen. Niemand hat von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, Stationen von der Erde auf die Planeten zu setzen außer mit den Transportkarten. Alle haben lieber mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit versucht neue Positionen im Orbit einzunehmen, weil dort die fetten
Punkte locken. Die Kartenhände wurden kontinuierlich ausgebaut und die technologische Entwicklung fast vollkommen verschlafen.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen mit A. gemacht ?
Rüdiger