Beitragvon Gerald Rüscher » 6. August 2000, 21:21
Dimi fragt an:
> hat schon jemand hier "San Francisco" gespielt,
> und kann mal sagen wie es ist bzw. mit was
> vergleichbar?
Ja hier! (Huhu ...)
San Francisco ist so 'ne Art "Hol's der Geier" für Leute die sich nicht trauen zuzugeben, dass sie eigentlich auf hirnlose Zockerspiele stehen und deshalb als Tarnung was drumherum brauchen.
Nein, mal ernsthaft: bei SF geht es darum, in einer Stadt auf einem vorgegebenen Viereckraster Straßen zu bauen. Jedesmal, wenn eine Feld von genug Straße umgeben ist, bekommt der, die die meisten Straßen um das Feld gelegt hat dafür Punkte. Dazu wird nach einem verdeckten Bietschema ausgeknobelt, wer wann und wohin Straßen legen darf. Das Bietschema läuft im Prinzip genau wie bei "Hol's der Geier": Alle bieten verdeckt einen Betrag, dann wird aufgedeckt und der höchste Betrag bekommt den Zuschlag, woebi ggf., auch mehrere Zuschläge pro Runde vergeben werden könne. Haben allerdings zwei oder mehr Leute gleich geboten, so gehen diese leer aus und die nächsthöheren kommen zum Zug.
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: *Ich* finde SF echt schlecht - zumindest mit 5 Spielern. Es kommt im Gewande eines Taktikspiels daher und hat allerlei Lege- und Bietmöglichkeiten. Letztendlich reduziert sich das Spiel dann doch darauf, beim Bieten mehr oder minder zufällig den rechten Betrag auf der Hand zu haben. Den Ausgang eines Bietprozesses hat man niemals wirklich in der Hand. SF war seit einiger Zeit mal wieder eines der Spiele, bei denen ich schon nach 10 Minuten der ersten Partie gedacht habe "Hoffentlich ist das bald vorbei".
Sicherlich gibt es Leute, die verdecktes Zocken ohne vorhersagbaren Ausgang, ohne irgendwelche Steuermöglichkeiten mögen. Ich mag sowas ab und zu auch, aber dann bitte in Reinform und nicht verklausuliert wie bei SF.
Vermutlich ist das Spiel zu dritt gar nicht mal so übel. Zu fünft ist es für *meinen* Geschmack allerdings unter aller Kanone.
Gruß & "nice dice",
Jerry