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Wie ist San Francisco

Das ehemalige spielbox-Spielerforum
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Dimi

Wie ist San Francisco

Beitragvon Dimi » 4. August 2000, 18:02

Hallo..
hat schon jemand hier "San Francisco" gespielt, und kann mal sagen wie es ist bzw. mit was vergleichbar?
Danke im voraus!
-Dimi-

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Gerald Rüscher

re: Wie ist San Francisco --> Mäßig

Beitragvon Gerald Rüscher » 6. August 2000, 21:21

Dimi fragt an:
> hat schon jemand hier "San Francisco" gespielt,
> und kann mal sagen wie es ist bzw. mit was
> vergleichbar?
Ja hier! (Huhu ...)
San Francisco ist so 'ne Art "Hol's der Geier" für Leute die sich nicht trauen zuzugeben, dass sie eigentlich auf hirnlose Zockerspiele stehen und deshalb als Tarnung was drumherum brauchen.
Nein, mal ernsthaft: bei SF geht es darum, in einer Stadt auf einem vorgegebenen Viereckraster Straßen zu bauen. Jedesmal, wenn eine Feld von genug Straße umgeben ist, bekommt der, die die meisten Straßen um das Feld gelegt hat dafür Punkte. Dazu wird nach einem verdeckten Bietschema ausgeknobelt, wer wann und wohin Straßen legen darf. Das Bietschema läuft im Prinzip genau wie bei "Hol's der Geier": Alle bieten verdeckt einen Betrag, dann wird aufgedeckt und der höchste Betrag bekommt den Zuschlag, woebi ggf., auch mehrere Zuschläge pro Runde vergeben werden könne. Haben allerdings zwei oder mehr Leute gleich geboten, so gehen diese leer aus und die nächsthöheren kommen zum Zug.
Um es gleich auf den Punkt zu bringen: *Ich* finde SF echt schlecht - zumindest mit 5 Spielern. Es kommt im Gewande eines Taktikspiels daher und hat allerlei Lege- und Bietmöglichkeiten. Letztendlich reduziert sich das Spiel dann doch darauf, beim Bieten mehr oder minder zufällig den rechten Betrag auf der Hand zu haben. Den Ausgang eines Bietprozesses hat man niemals wirklich in der Hand. SF war seit einiger Zeit mal wieder eines der Spiele, bei denen ich schon nach 10 Minuten der ersten Partie gedacht habe "Hoffentlich ist das bald vorbei".
Sicherlich gibt es Leute, die verdecktes Zocken ohne vorhersagbaren Ausgang, ohne irgendwelche Steuermöglichkeiten mögen. Ich mag sowas ab und zu auch, aber dann bitte in Reinform und nicht verklausuliert wie bei SF.
Vermutlich ist das Spiel zu dritt gar nicht mal so übel. Zu fünft ist es für *meinen* Geschmack allerdings unter aller Kanone.
Gruß & "nice dice",
Jerry

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Wolfgang Ditt

re: Wie ist San Francisco --> Mäßig

Beitragvon Wolfgang Ditt » 6. August 2000, 22:56

Hallo Jerry,
deine Kritik am bietmechanismus trifft nur für eine Einfluss-Charaktere zu. Beim Geld wird offen geboten und überboten, also nichts mit Zufall.
Da du oben von "Beträgen" redest, habe ich zunächst angenommen, die beziehst dich aufs Geld, aber das kann wohl nicht ganz sein.
Wolfgang

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Gerd Hebbinghaus

San Francisco --> Regelvorschlag

Beitragvon Gerd Hebbinghaus » 8. August 2000, 11:17

Wie ich schon weiter unten geschrieben hat uns das Spiel gut gefallen. Aber der Glücksanteil beim bieten mit den Einflußkarten ist schon recht hoch (Hol´s der Geier).
Deshalb haben wir in der letzten Runde die Regel wie folgt abgewandelt, und das Spiel hat und so noch besser gefallen.
Haben mehrere Spieler gleichhohe Einflußkarten gespielt, müßen (!) diese gleichzeitig eine weitere Karte spielen. Nur der Sieger aus diesem Duell darf bauen, muß aber auch die gesammte gebotene Punktezahl auf der Einflußskala zurück.
Das gilt natürlich nur wenn die erste Einflußkarte, als einzige ausgespielt, auch ein Baurecht erhalten hätte.
Dadurch werden die Einflußpunkte schneller knapp, und der Glücksfaktor geringer, was mehr taktieren erfordert und ermöglicht.
Nachdem ich die Karten der einzelnen Stadtviertel mit farbigen Klebepunkten markiert habe, ist das Spiel auch übersichtlicher und schneller geworden.
Da man jetzt die Karten besser zuordnen kann.
Gerd

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Susanne

re: Wie ist San Francisco --> mir gefällt es

Beitragvon Susanne » 8. August 2000, 23:33

Gerald Rüscher schrieb:
San Francisco ist so 'ne Art "Hol's der Geier" für Leute die sich nicht trauen zuzugeben, dass sie eigentlich auf hirnlose Zockerspiele stehen und deshalb als Tarnung was drumherum brauchen.
Lieber Gerald!
Da mir das Spiel bisher sehr gut gefallen hat, möchte ich mich bei Dir für die netten Worte bedanken. :-((
Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich zu der Sorte blöder SpielerInnen gehöre, mit der Du wahrscheinlich nichts anfangen kannst. Und dabei hast Du doch weiter unten selbst das "elitäre Gerede" in den Newsgroups kritisiert. Schade eigentlich! Ich hoffe doch, dass war nur ein verbaler Ausrutscher oder ein schlechter Scherz. Ich finde, sowas muß nicht sein. Wir haben halt alle unterschiedliche Geschmäcker. Und das ist doch auch gut so, oder? Kritisier also bitte die Spiele, verkaufe aber nicht die Leute wie mich für blöd, nur weil sie nicht Deinen Geschmack teilen.
Susanne

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Susanne

re: San Francisco --> Regelvorschlag

Beitragvon Susanne » 9. August 2000, 00:05

Hallo Gerd!
Wir haben die drei Optionskätchen mittlerweile mit den Zahlen 6,5 und 4 versehen. Ist so schon ein wenig einfacher.
Zu Deiner Regelvariante: Danke für den Tipp, wir werden das beim nächsten mal ausprobieren. Allerdings nur in einer 5er Runde. Ansonsten gehört doch gerade das Auspatten zum Spiel, oder? Der Charakter des "sich ärgerns" sollte auf jeden Fall erhalten bleiben. Irgendwie hat es immer enorm zum Spielspaß beigetragen. Mehr Taktik muß doch nicht immer mehr Spielspaß und Spielreiz bedeuten, oder? Andererseits gibt es ja auch nicht nur den Bietmechanismus mit Einflusskarten, sondern noch zwei weitere. Und die erste Variante nimmt auch noch einiges vom Glücksanteil hin zur Taktik. Ich finde das hat man ähnlich wie bei "Um Reifenbreite" oder "Torres" gemacht. Aber es ist sicherlich so, dass der Taktikanteil bei drei oder vier Spielern größer ist als bei fünf Spielern. Das ist mir aber immer noch lieber, als das stundenlang an einem Spielzug überlegt wird. Bei unserem letzten Spiel habe ich mich direkt zu Spielbeginn zwei mal ausgepattet, aber dennoch das Spiel gewonnen. Die anderen haben halt sehr viel Einflusspunkte bezahlen müssen, so dass ich das Feld noch von hinten aufgerollt habe. Dabei sah es lange Zeit gar nicht danach aus. Es kann also ziemlich viel im Spiel passieren und das kann auch durchaus geplant werden. Mir gefällt also die Kombination aus Glück und Taktik. Insgesamt finde ich den Taktikanteil dann noch größer als den Glücksanteil im Spiel. Wer plaziert wo seine Holzstäbchen, Verhandlungen mit den MitspielerInnen, wieviel Geld biete ich usw. sind da doch nur einige Beispiele. Aber Dein Regelvorschlag klingt gut, wir werden ihn bestimmt beim nächsten mal in einer großen Runde ausprobieren. Allerdings stehen jetzt erst noch einige andere, noch nicht ausprobierte Spiele auf unserem Programm.
Gruß
Susanne

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Gerald Rüscher

re: Wie ist San Francisco --> mir gefällt es

Beitragvon Gerald Rüscher » 9. August 2000, 11:55

Susanne schreibt:
> Jetzt weiß ich wenigstens, dass ich zu der Sorte
> blöder SpielerInnen gehöre, mit der Du
> wahrscheinlich nichts anfangen kannst.
Keinesfalls :-) Ich habe weder gemeint noch geschrieben, dass Leute die SF gut finden, blöd sind. Ich habe nur das *Spielprinzip* "verdecktes Bieten mit auspatten" als hirnlos bezeichnet und dabei bleibe ich auch. Es ist für mich hirnlos, weil ich letzendlich keine echte Möglichkeit habe zu kontrollieren, wann ich einen Zuschlag bekomme.
Ganz ehrlich: ich habe mich lange nicht mehr so schnell über ein neues Spiel geärgert, wie bei San Francisco. Zock- und Ärgerspiele sind ok, wenn sie als solche daherkommen (erneut ist Hol's der Geier hier das Paradebeispiel). SF suggeriert, dass man durch taktisches Legen und raffiniertes Planen gewinnen kann, doch der Bietmechanismus führt das ad-absudrum - ganz besonders mit 5 Spielern.
Sei's drum. Die Folgerung "Spiel blöd ==> Spieler blöd" war weder gemeint noch beabsichtigt. Mensch-ärgere-dich-nicht ist übrigens ein Spiel für Leute, die auf hirnlose Würfelorgien stehen. Trotzdem sind die ca. 251.000.000 Menschen die es ganz klasse finden deswegen keine Deppen.
Gruß & "nice dice",
Jerry

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Mikki

re: Wie ist San Francisco --> mir gefällt es

Beitragvon Mikki » 9. August 2000, 19:38

Hallo Gerald
Habe dir gerade oben schon was zum Thema hirlos gepostet. Ich finde es total daneben eine solche Titulierung hier und überhaupt zu benutzen. Überleg einfach mal, was das Wort bedeutet und dann setzt es mal in Verbindung zu den Spielen die du nennst.
Du reduzierst SF auf eine Art, wie man ein Investitionsrecht erwirbt. Wir spielen mit der Variante 1 und dann ist diese Art, die du meinst eine von drei und bei den anderen beiden, hast du alles in der Hand oder im Hirn , um in deiner Sprache zu verbleiben. Auch die Knappheit der Mittel(Schecks und Einflußpunkte) führt zu taktischen Zwängen. Das plazieren der Holzstäbchen geschieht ebenfalls nicht hirnlos meiner Meinung nach.
Die eine Art ist sicherlich sehr glücksbetont,aber das macht es für mich und bisher auch für die anderen aus. Wir haben uns geärgert,diebisch die Finger gerieben, mit den irrsten Angeboten gereizt und uns verbündet gegen den starken am Tisch.
SF verbleibt im regal bei den Spielen die gerne wieder kommen dürfen, wenn es die Zeit zuläßt. Würden SF mir nicht gefallen, käme es auf den Dachboden in die Abteilung staubiges sammeln. Nächstes Testopfer ist B&D.
Tschö Mikki


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