Beitragvon Andrea Meyer » 22. Oktober 2002, 11:19
Christian Hildenbrand schrieb:
> Ich hatte schon das Gefühl, daß jeder von den 3
> sich keine Blöße geben will in ihren Spielen, und von dem her
> auch bewußt ernst mitgespielt hatten.
> War jedenfalls sehr angenehm !!! Gerne wieder !!!
Hi, danke für das Kompliment.
Ist schon komisch, das eigene Spiel auf der Messe zu präsentieren und dabei manchmal der Erwartung zu begegnen, dass mir das Spielen eigentlich egal ist und ich sowieso nur verkaufen will, egal ob's ein Scheiß-Spiel ist oder nicht.
Um hier kein Mißverständnis aufkommen zu lassen: Natürlich will ich mein Spiel verkaufen, dafür habe ich es ja produziert und Geld investiert.
Aber mit dem Netzwerk (Tagungshaus Drübberholz), dass mit hinter meinen Spielen steht, weiß ich, dass ich zumindest ein gutes Spiel habe, für das ich mich nicht einsargen lassen muss.
Zum anderen muß ich bei einer Auflage von 500 Stück nicht an jeden Messebesucher verkaufen - das macht es einfacher, "ganz normal" zu sein und zu spielen.
Ich hatte während der Messe eine Situation, in der ich für jemanden, der weg mußte, kurz vor Schluß eingesprungen bin, und einen Denkfehler gemacht habe (ich habe eine mögliche Aktion nicht gespielt, weil ich dachte, der betreffende Spieler sei nach mir noch dran). Das brachte mir dann gleich die Unterstellung ein, ich hätte mein Gegenüber "gewinnen lassen wollen", damit er/sie das Spiel kauft. (Wir haben das dann noch geklärt - er hat glaube ich auch eins gekauft)
Ich denke, die Frage, wie sich AutorInnen beim Spielen und Erklären aufführen, hängt neben dem Druck, den wir uns selbst machen (aufgrund hoher Investitionen und/oder Verbindlichkeiten, dem Streben nach "Ruhm" etc.) auch immer mit der Erwartungshaltung zusammen, die andere SpielerInnen an uns haben.
Viele Grüße von (einer immer noch übermüdeten)
Andrea