Beitragvon Günter Cornett » 23. Oktober 2002, 10:14
Roman Pelek schrieb:
>
> Hi Atti,
>
> Attila schrieb:
>
> > Ich habe aber auch gestaunt wie extrem die Preise sind.
> > 38 € für "Kanalua zuviert" ? Ähm ...
>
> Wirklich? M. E. waren's 33 Euro, und mit reichlich Holz und
> gutem Spielplan m. E. kein Schnäppchen, aber nicht unbedingt
> überteuert. Kanaloa letztes Jahr kostete 80 DM...
Es sind tatsächlich 38 Euro, mit reichlich Bambus (188 Teile) und zweimal gefaltetem Spielplan ! ;-)
Ich habe am Stand öfters gesagt, das das Spiel aufgrund von Material und Auflage recht teuer geraten ist und die Antwort bekommen, dass er das durchaus für gerechtfertigt ansieht.
siehe http://www.reich-der-spiele.de/specials/ArabanaOpodopo.php
Oliver 'Attila' Grimm vergleicht in seinem Beitrag Äpfel (Kleinstauflagen) mit Birnen (vierstellige Auflagen) und hatte IMHO ganz andere Motive, Bambus, d.h. in diesem Fall mich, (natürlich mehr oder weniger anonym) anzupinkeln
(http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=7&i=5799&t=5742 )
> > also ... Kleinverlag hin, Kleinverlag her - es gibt
> > Kleinverlage die bieten *viel* besser ausgestattete Spiele
> > für über 10 Euro weniger - das sind (finanzielle) Welten !
>
> Welche denn?
> ....
> also wo
> waren denn die Kleinverlage, die Wunder vollbringen konnten.
> Ich habe keine entdeckt...
Es mag durchaus sein, dass es den einen oder anderen gab, der sehr preiswert ist. Aber wir können uns nicht an dem Preis für das billigste Spiel orientieren, sondern müssen danach gehen, was wir selbst dafür bezahlt haben.
> > Es gab aber auch sehr faire angebote auf der Messe ! - Neben
> > ein paar echten "Schnäppchen" (z.B. eine absolute Raritaet
> > für 20 Euro), gabs auch gute "Messeangebote" - Tilsit,
> > EagleGames, AZA, FFG und WarFrog fallen mir auf Anhieb ein.
Die Spiele von AZA (Motorchamp, Turfmaster) sind (bei durchaus sehr guter Ausstattung) meines Wissens doppelt so teuer wie das Arabana-Opodopo.
> Fandest Du die so billig für's Material? Ich nicht, zumindest
> nicht so, dass ich sie herausheben würde...
>
> > Cwali hat zwar keine Messepreise, liefert aber für 18 bzw. 20
> > Euro 2 ungewöhnlich gute Spiele für einen sehr fairen Preis
> > (und das als Klein(st)verlag) !
Wer eine Auflage von über 1000 bzw. über 2000 Spielen macht, kann preiswerter produzieren und kann (und muss auch) preiswerter anbieten als jemand, der eine Auflage von 175 Stück macht.
Die Kalkulation (nicht nur) bei Kleinverlagen ist IMHO fast nur von diesen beiden Faktoren abhängig:
1. Produktionskosten - was muss ich mindestens nehmen
2. Auflage - was darf ich nehmen, damit ich möglichst alle verkaufe
Gerade Kleinverlage stehen da vor dem Dilemma, dass 2. oft kleiner ist als 1.
Da steht man vor der Frage:
- kleine Auflage hoher Preis (sicherer aber geringer Gewinn, da viel Arbeit pro einzelnes Spiel) ?
- hohe Auflage kleiner Preis (mit der Gefahr auf einer vierstelligen Anzahl Spielen sitzen zu bleiben, d.h.das nächste Spiel erst in einigen Jahren oder gar nicht mehr produzieren zu können) ?
- oder wählt man den den berühmten (oft todbringenden) Mittelweg ?
Man wählt dann das, was im konkreten Fall, bei diesem einzelnen Spiel am sinnvollsten ist. Ein zu hoher Preis bedeutet übrigens weniger Gewinn, da weniger verkauft wird. Abzockerei ist für Kleinstverlage rein ökonomisch einfach nicht möglich. Es ist immer auch Selbstausbeutung und oftmals nur durch (weitgehend kostenlose) Hilfe von Freunden möglich. Ein aus Sicht des Kunden zu hoher Preis resultiert IMHO fast immer aus zu hohen Preisen in der Produktion.
Und allein für Stand, Anfahrt unnd Unterkunft zahlt man - wenn man nicht gleich um die Ecke wohnt - zusammen locker 1000 Euro oder mehr pro Messe (Verlage aus dem Ausland haben da noch höhere Kosten).
Gruß, Günter