Beitragvon peer » 11. März 2007, 15:11
Hi,
Holger schrieb:
> Dabei fällt mir auf, dass man das Forum in 3 Gruppen
> aufteilen kann!
> 1. Die von Dir titulierten "Moralapostel"
> 2. Die Verlagsredakteure
> 3. Personen , die den Verlagen nahestehen
> Wobei ich im Gegensatz zu Dir keine negative Wertung durch
> meine Wortwahl verstanden wissen will!
Ah, anscheinend stehen alle die nicht deiner Meinung sind, einem Verlag nahe. Oder anders ausgedrückt: Wer dir nicht zustimmt, der wird bezahlt oder "schläft mit dem Verleger", metaphorisch gesprochen. Interessante Variante von Realitätsbewältigung (wobei ich keine negative Wertung durch meine Wortwahl verstanden wissen will!!!)
> Wettbewerb bestimmt den Preis. Probiert doch einfach mal den
> Weg einer Ausschreibung für die Produktion. Ihr werdet Euch
> wundern, was dabei herauskommt. Nur mal spaßeshalber.
Woher weißt du, dass das nicht passiert? Zumindest die Kleinverlage holen Angebote ein, ich denke mal, die Großen haben entweder die von Hendrik so propagierten lohnenswerten Partnerschaften ausgelohtet (sprich: Zuverlässige Partnerschaften geschlossen) oder machen das auch.
Allerdings ist ja der Preis nicht alles. Auch in Deutschland sind nicht alle Druckereien perfekt und auch deutsche Druckereien produzieren Fehldrucke (man denke an die Louis XIV-Karten (http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=110083&t=109867) oder die 6-Nimmt-0er-Karten) und Verspätungen. Besonders wenn es Druckereien sind, die noch keine Erfahrungen mit Spielmaterial haben.
Witzigerweise sind bei Verspätungen und Fehldrucken immer die Verlage schuld. Es sei denn, es war eine Auslandsproduktion. Dann liegt das natürlich daran, dass im Ausland nur Schrott produziert wird... :-)
> Das wir in einem Land leben, indem Waren teurer werden und
> die Löhne geringer werden, kannst Du niemandem vorwerfen.
> Auch ich muß auf Preise achten und vergleichen. Wenn ich in
> der Summe meiner gekauften Spiele 20€ sparen kann, so wird es
> auch sicherlich Huch & Friends zu gute kommen können.
Natürlich, aber sich über zu teure Spiele beschweren UND sich dann auch noch beschweren, dass Verlage versuchen (z.B. mit Auslandsproduktion) die Preise zu senken ist absurd.
Übrigens kenne ich kein Land, in dem Spiele günstiger verkauft werden. Im Gegenteil: In jedem Land, für das ich für mein nächstes Buch recherchiert habe liegen die Preise (zum Großteil deutlich) über den hier üblichen Preisen. Selbst in Ländern wie Polen, wo die Kaufkraft i.a. geringer ist, werden vergleichbare Produktionen zu umgerechnet gleichen oder höheren Preisen verkauft.
Nur einmal zur Wahrnehmung von "In einem Land..." - und vergessen wir nicht: Deutschland ist (vom Bruttoszialprodukt her gerechnet) die drittstärkste Wirttschaftsmacht der Welt. Also Realität, kein Selbstmitleid bitte!
> Ich denke das solche Statements sehr kontovers sind und auch
> weiter bleiben werden. Richtig ist auch, dass man es nicht
> allen rechtmachen kann.
Stimmt, allerdings gehen einige hier auch ein bisschen blauäugig an die Sache ran und sehen sich nicht die Fakten an.
Und vor allem in Bezug auf "Spiele sind zu teuer" und "Im Ausland produzieren ist immer schlecht" wird immer gerne erst einmal auf die Verlage eingeprügelt, ohne zu prüfen, was eigentlich die Alternative sein könnte.
> Holger
> (der sich wundert, warum bei Kritik hier immer auf den
> Kritirsierenden eingeschlagen wird.)
Ich glaube Christians Kritik ging eher in die allgemeine Forumsrichtung. Und wer Kritik äußert muss sich auch der Kritik stellen - vor allem wenn man ein paar Fakten außer acht lässt (z.B. die Louis XIV-Karten, die Preise der Spieler im Vergleich zum Auslandf, die Behauptung, Verlage würden keine Ausschreibung machen...).
ciao
peer