Beitragvon ravn » 14. Juli 2013, 05:49
Küstenzauberer schrieb:
> Ja, haben wir - aber unser Prototyp war dann doch noch recht
> rudimentär und hat die Spieler vor andere Probleme gestellt,
> so dass die Regeln nicht als das große Problem erschienen...
Vorweg gesagt: Die unknowns-Diskussion ist (zumindest von meiner Seite) älter als das Ausgangsposting hier, in dem ich meinen Frust über die meiner Meinung nach schlechten Anleitung in eine Warnungs-Frage kanalisiert habe. Wie ich meine, aber noch recht sachlich und mit Argumenten aus meiner Sichtweise untermauert.
Ein Frust, der daraus gewachsen ist, dass ich mich auf ein Spiel gefreut habe und dann von der deutschen Anleitung so arg ausgebremst wurde, dass ich nach deren auch mehrmaligen Lektüre das Spiel schlicht nicht regelgerecht spielen konnte. Etliches ist in der Anleitung ungeklärt, anderes bleibt wage oder verbirgt sich hinter krummen, ungenauen oder umständlichen Formulierunge. Dabei sollte eine Anleitung doch eigentlich helfen, ein Spiel verstehen und spielen zu können und kein Hindernis sein.
Deshalb bleibe ich aus meiner Sichtweise dabei, dass man als potentieller Käufer vor dem Kauf wissen sollte, auf was man sich bei der Anleitung von Nafragos einlässt. Jeder kann das für sich selbst überprüfen, ob er die Anleitung ausreichend gut und verständlich findet - der Download ist ja frei verfügbar.
Wenn ich also unrecht hätte und die Naufragos Anleitung vorbildlich wäre, dann könnte diese Warnungs-Frage ganz einfach verneint und entkräftet werden. Nur bin ich nicht der Einzige, der Kritik an der Anleitung äussert. Schade, dass diese Kritik als "trollen" empfunden wird. Eine, für mich eher als hilflos erscheinende Art, mit der ganzen Sache umzugehen als öffentlich angesprochener Verlag.
Als zahlender Kunde frage ich mich, warum ich für rund 34 Euro kein Spiel erwarten kann, dessen Anleitung ausreichend verständlich ist? Der Hinweis, dass man bei Unklarheiten direkt beim Verlag nachfragen kann, ist zwar ein netter Service, ersetzt für mich aber keine direkt verständliche Anleitung.
Weiter frage ich mich, warum Ihr Euch als Lookout Spiele nicht ausreichend Zeit genommen habt, um die Anleitung in eine klarere und verständlichere Form zu bringen, die das Spiel sicher verdient gehabt hätte? Oder seid Ihr mit der aktuellen Form der Anleitung wirklich zufrieden? Oder seht Ihr Euch nur als reiner Übersetzer, der die Unzuläglichkeiten einfach mitübersetzt?
Erst mit erheblichen Arbeits- und Zeiteinsatz meine ich im Quervergleich der englischen mit der deutschen Regel und in Einbeziehung von diversen BGG-Regelfragen-Antworten Naufragos für mich soweit verstanden zu haben, dass ich es anderen Spielern erklären könnte. Anhand einer selbst erstellten Erklär-Spielablauf-Anleitung. Rein mit der deutschen Anleitung wäre mir die Vermittlung des Spiels nicht möglich. Sollte Euch das nicht zu denken geben? Auch weil ich da nicht der Einzige bin bzw. war, der diese Probleme hat / hatte?
Trotzdem sind für mich aber weiterhin ein paar Details offen, die weder in der deutschen noch englischen Anleitung auftauchen, aber in den spanisch-englischen BGG-Forenthreads angesprochen werden. Ob die spielentscheidend sind, kann ich nicht beurteilen. Ein ungutes Gefühl, ein Spiel nicht nur in Details falsch zu spielen und damit im Spielgefühl eventuell ins Negative zu verfälschen, das bleibt allerdings.
Gerne hätte ich über das Spiel an sich geschrieben, aber bis zum Spiel durchzudringen, fand ich mit der deutschen Anleitung arg schwierig, in Details nicht möglich. Das ist wahrlich kein gutes Zeichen, sofern man nicht ein Spiel mit dauernden Schulterzucken wegen der aufkommenden Regelfragen spielen will. Spielspass ist anders und wenn eine Anleitung den Spielspass nicht fördert, sondern eher verhindert, dann gehört das meiner Meinung auch klar und offen angesprochen. Ebenso, ob das andere Spieler anders sehen oder die eigene Sichtweise bestätigen können.
Cu / Ralf