Sebastian Rapp - Kosmos schrieb:
>
> Ein paar Analogien:
>
> Vor 20 - 30 Jahren war es vollkommen normal, dass man für
> seine Freunde LPs auf MCs überspielt hat. So viele Freunde
> hatte man gar nicht und beim Kauf der Kassetten hat man einen
> Anteil für die Plattenfirmen gleich mit abgeführt - egal was
> ich mit den Kassetten angestellt habe. Auch heute ist das
> Weitergeben von MP3s an Freunde kein Problem, wenn man die
> Dinger nicht gerade so gekauft hat, dass man sie wegen DRM
> nur auf 5 Geräte kopieren kann. Letzteres gefällt mir gar
> nicht, daher zahle ich gerne etwas mehr, um auf solche
> Limitierungen zu verzichten. Wichtig ist aber: Ich kaufe
> immer noch etwas.
> Warum gibt es sowas wie DRM überhaupt? Weil das ach so schöne
> freie Internet dazu geführt hat, dass niemand mehr bezahlen
> möchte. Es ist eben ein Unterschied, ob ich meinen 10
> Freunden je eine MC kopiere - oder der ganzen Welt über
> Tauschbörsen meine Sammlung zur Verfügung stelle.
> Und da sich natürlich jeder "dumm" fühlt, der für etwas
> bezahlt, was andere umsonst bekommen, hat vor 10 Jahren halt
> so ziemlich jeder bei Napster usw. mitgetauscht. Und als dann
> die Kontrollen schärfer wurden und Webseiten geschlossen
> wurden und "arme, unschuldige Webnutzer" mit Bußgeldern
> überzogen wurden, war's die böse Plattenindustrie. Aber man
> sollte sich erstmal klarmachen - von nichts kommt nichts.
>
> Sebastian Rapp / Kosmos
Die Musikindustrie hat nie schlüssig nachgewiesen das ihr ein wirklicher Schaden entsteht. Und heute rennen die Leute doch den legalen MP3 Seiten die Bude ein, weil sie die Preise dort als angemessen empfinden. Der Umsatz der Musikindustrie steigt also wieder.
Es ist die Abwägung zwischen Geschäftsinteressen und Kultur, und der Zeiger schlägt halt heute in manchen Bereichen wieder mehr in Richtung Kultur aus.
Kleine Verlage, und sogar einzelne Bands haben die Möglichkeit ihre Musik selbst anzubieten ohne den Wasserkopf der Musikindustrie, und das funktioniert sogar oft sehr gut.
Übrigens gab es gerade ein aktuelles Urteil, wo ein Schüler für 2 Songs insgesamt 30 Euro als Schadensersatz bezahlen musste, statt die 600 Euro Forderung des Rechteinhabers. Eines der wenigen vernünftigen Urteile zu dieser Thematik.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 26469.htmlUnd es ist auch so, das viele Staatsanwaltschaften sich weigern solche Fälle zu verfolgen weil sie von der Musikindustrie mit Anfragen überflutet werden. Daran sieht man doch schon, dass man rechtlich der Sache sowieso nicht beikommen kann, und man sollte die Sache vielleicht mal grundsätzlich neu bewerten.
http://www.heise.de/newsticker/meldung/ ... 92963.html