Anzeige

Ist Carcassonne wie Terra Nova?

Diskussionen über einzelne Spiele
Benutzeravatar
Michael Weber

Maßnahmen gegen Fehler

Beitragvon Michael Weber » 4. Oktober 2006, 14:12

Miriam schrieb:
> Dann frage ich euch jetzt einfach mal direkt:
>
> Was würdet ihr in einem solchen Fall tun, wenn ihr für die
> Freischaltung der Rezensionen verantwortlich seid?

OK, das bin ich bei Reich der Spiele.

> Sie nicht
> freischalten? Sie gegen den Willen des Schreibers verändern?

Grundsätzlich gehen fast alle Rezensionen bei uns - zum Teil aber kaum spürbar - bearbeitet online. Denn die Redaktion hat letztlich die Verantwortung für die veröffentlichten Texte und die Qualität des Mediums. Aber ...

> Und wie stellt man inhaltliche Fehler einer Rezension fest,
> wenn man das rezensierte Produkt selbst nicht kennt?

... das ist ein Problem, was sich nicht lösen lässt. Kenne ich auch. Ebenfalls its es mitunter ein Problem, wenn der Text eigentlich nicht gut genug ist. Da es sich aber um unbezahlte Mitarbeit handelt, muss man Kompromisse eingehen. D. h. auch mal Texte veröffentlichen, die man selbst nciht optimal findet.

> Das einzige, was mir einfällt ist, eine Gegenrezension zu
> schreiben (aber wie oben bereits geschrieben erst möglich
> nach Testen des Spiels).

Nö, ich denke, so diskussionwürdig die Kritik inhaltlich ist, so sehr sollte sie unverändert bleiben. Eure Kommentarfunktion reicht da aus, Fehler auszubügeln. Ich bin ein Freund davon, wie im Printmedien auch im Internet keine nachträglichen inhaltliche Korrekturen vorzunehmen (ausgenommen sind echte Klopfer oder Rechtschreibfehler).

> Ich sehe eure Kritik an der Rezension sehr wohl ein und teile
> sie auch, aber ich weiß nicht, was in einem solchen Fall zu
> tun ist.

Ich denke, du solltest mit der Kritik locker umgehen, dich ärgern und ansonsten nichts machen. Kommt auf den besten Seiten vor. Und inhaltlich hat der Schreiber den schwarzen Peter. Wobei die Betreiber natürlich den Spott haben, wie ich ja schon schrieb.

> Über ersntgemeinte und hilfreiche Antworten würde ich mich
> sehr freuen!

Ernst genug?

Michael

Benutzeravatar
Günter Cornett

RE: LOL

Beitragvon Günter Cornett » 4. Oktober 2006, 14:24

Miriam schrieb:
>
> Dann frage ich euch jetzt einfach mal direkt:
>
> Was würdet ihr in einem solchen Fall tun, wenn ihr für die
> Freischaltung der Rezensionen verantwortlich seid? Sie nicht
> freischalten? Sie gegen den Willen des Schreibers verändern?

2x Nein.

> Und wie stellt man inhaltliche Fehler einer Rezension fest,
> wenn man das rezensierte Produkt selbst nicht kennt?

Dann stellt man eben keinen Fehler fest.
Menschen machen Fehler. Alles kontrollieren zu wollen, was die Rezensenten urteilen, wäre sicher auch ein Fehler.

> Das einzige, was mir einfällt ist, eine Gegenrezension zu
> schreiben (aber wie oben bereits geschrieben erst möglich
> nach Testen des Spiels).

Eine zweite Rezension kann hilfreich sein, aber bewußt als Gegenrezension geschrieben sieht es etwas blöd aus.

Eingriffe, die nach Zensur oder Maßregelung aussehen, würde ich auf jeden Fall vermeiden.

> Ich sehe eure Kritik an der Rezension sehr wohl ein und teile
> sie auch, aber ich weiß nicht, was in einem solchen Fall zu
> tun ist.
>
> Über ersntgemeinte und hilfreiche Antworten würde ich mich
> sehr freuen!

Zum einen: mit dem Rezensenten reden. Vielleicht ändert er seine Meinung.

Gibt es Diskussionen unter den Rezensenten, gegenseitigen Erfahrungsaustausch? Ein Feedback auf diesem Weg sollte eigentlich ausreichen.

Dann habt ihr offensichtlich eine Kommentarfunktion (für wen?) und die Frage:
[ Fanden Sie diese Kritik hilfreich? ja nein ]

Mit der Antwort: 9 von 34 Leser/innen fand(en) diese Kritik hilfreich.
(Im Schnitt scheinen die Hälfte der Besucher, die Kritik eines Spiels bei euch hilfreich zu finden)

Damit ist doch schon automatisch für eine Relativierung gesorgt.

Und wenn die Kommentarfunktion von verschiedenen Leuten genutzt werden kann (ich vermute mal von allen angemeldeten Usern), dann sollte das ein ausreichendes Korrektiv sein. Als Verantwortliche musst du da noch nicht mal etwas hinschreiben; aber es sieht auch nicht nach Bevormundung aus, wenn du es als Userin tust.

Besser noch, du ermunterst generell Leser und andere Rezensenten dazu, die Kommentarfunktion mehr zu nutzen (ich weiß jetzt nicht, wie häufig sie bei anderen Spielen genutzt wird).

Gruß, Günter

Benutzeravatar
Miriam

Re: Maßnahmen gegen Fehler

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 14:27

Erst einmal Danke für eure Antworten, denen ich im Prinzip voll und ganz zu stimme. Ich verändere Rezensionen grundsätzlich nicht inhaltlich, sondern höchstens stilistisch, grammatikalisch etc. Alles andere steht mir, meiner Meinung nach nicht zu. Manchmal fordere ich Rezensenten auch dazu auf, etwas ausführlicher zu beschreiben oder ähnliches.

Michael Weber schrieb:
...
>
> > Und wie stellt man inhaltliche Fehler einer Rezension fest,
> > wenn man das rezensierte Produkt selbst nicht kennt?
>
> ... das ist ein Problem, was sich nicht lösen lässt. Kenne
> ich auch. Ebenfalls its es mitunter ein Problem, wenn der
> Text eigentlich nicht gut genug ist. Da es sich aber um
> unbezahlte Mitarbeit handelt, muss man Kompromisse eingehen.
> D. h. auch mal Texte veröffentlichen, die man selbst nciht
> optimal findet.

Auch bei uns sind die ganzen Texte unbezahlt und letztendlich handelt es sich bei den Rezensionen nur um Erfahrungstipps für andere Jugendleiter etc., zumindest war dies ursprünglich so gedacht. Mittlerweile ist das alle viel professioneller geworden, die Ansprüche der Kritiken sind gestiegen und es kommen immer mehr "richtige" Rezensionen hinzu. Ausgehend von dem Grundgedanken müssen aber auch Texte veröffentlicht werden, die nicht ganz meinen eigenen Ansprüchen entsprechen, insbesondere dann wenn es sich nicht um angeforderte Rezensionsexemplare handelt, sondern um so genannte freiwillige Rezensionen.

Also noch mal Danke für eure Antworten. Ich glaube, ich kann jetzt etwas besser damit umgehen.
Mein Problem ist wohl, dass ich alles immer viel zu persönlich nehme und alle direkt als Kritik an mir persönlich auffasse - insbesondere da mir die Rubrik Buch- & Spielekritik der Seite sehr am Herzen liegt (ich bin seit Dezember 2005 dafür verantwortlich), ich viel (ehrenamtliche) Arbeit darein stecke und ich sehr darum bemüht bin, diesen Teil immer weiter auszubauen, zu professionalisieren und zu verbessern.

Viele Grüße,
Miriam

Benutzeravatar
Hendrik

Qualitätskontrolle

Beitragvon Hendrik » 4. Oktober 2006, 14:30

Hallo Miriam

Ich versuche mich mal mit einer ernstgemeinten Antwort.
Als "Freischalterin" fragst Du zurecht, wie Du die Qualität einer Rezension beurteilen sollst, wenn Du das Spiel selber gar nicht kennst und zweitens eine Rezension immer die subjektive Meinung eines Rezensenten wiederspiegelt.

Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung Eurer Terra Nova Rezi waren auf www.luding.org bereits 5 andere zu diesem Spiel zu finden, ausserdem ist seit 3.9.06 ebenfalls eine auf Hall9000 dazu zu finden (welche eigentlich auch bei Luding verzeichnet sein sollte).

Wenn Du aufgrund dieses Zwischenfalls Deinem Rezensenten nicht mehr 100%ig vertraust, checke doch seine Schlussfolgerungen in Zukunft quer mit der Meinung anderer Rezensenten (mit intakter Reputation).
Wenn 7 von 10 das Spiel sehr loben, 2 von 10 es noch gut finden, lediglich Euer Rezensent das Spiel absolute Sch... findet, dann solltest Du hellhörig werden und die Stichhaltigkeit seiner Begründung überprüfen. Im Zweifelsfall die Rezension lieber zurückhalten, als sich rechtfertigen müssen über "Inkompetenz und lächerliche Begründungen" oder ähnliches.

Nebst der Akzeptanz solcher Rezensionen bei Spielern verscherzt man sich mit solchen Leichtfertigkeiten leicht auch die Sympathie mit den Verlagen, welche Rezensionsexemplare zur Verfügung stellen.


Gruß Hendrik

Benutzeravatar
Miriam

RE: LOL

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 14:33

Leider wird die Kommentarfunktion sehr selten benutzt, was ich sehr schade finde, denn ich denke es ist gerade interessant zu sehen, wie andere Leute ein Spiel/Buch einschätzen. Woran das liegt, weiß ich nicht. Vielleicht das man sich erst einloggen muss? Zu faul? Keine Ahnung.
Die Funktion "Fanden Sie die Kritik hilfreich? ja nein" ist auch nicht optimal. Im Prinzip findet immer die Hälfte eine Kritk hilfreich und die Hälfte nicht. Ich vermute, dass dies nicht richtig genutzt wird, da teilweise Kritiken als hilfreich eingeschätzt werden, die eigentlich gar keine richtigen Kritiken sind, sondern nur die Daten des Spiels aufzeigen (noch aus den Anfangszeiten der Seite - ich habe es leider noch nicht geschafft alle Spieleinfos durch echte Kritiken zu ersetzen, was ich jedoch anstrebe). So etwas kann man ja nicht als hilfreich empfinden.
An solchen Einstellungen kann ich jedoch selbst auch nichts ändern.

Benutzeravatar
Michael Weber

Re: Qualitätskontrolle

Beitragvon Michael Weber » 4. Oktober 2006, 14:42

Hendrik schrieb:
> Wenn Du aufgrund dieses Zwischenfalls Deinem Rezensenten
> nicht mehr 100%ig vertraust, checke doch seine
> Schlussfolgerungen in Zukunft quer mit der Meinung anderer
> Rezensenten (mit intakter Reputation).

Halte ich schon bei einer kleinen Zahl von Rezensionen, die online gehen, für nicht praktikabel.

> Wenn 7 von 10 das Spiel sehr loben, 2 von 10 es noch gut
> finden, lediglich Euer Rezensent das Spiel absolute Sch...
> findet, dann solltest Du hellhörig werden und die
> Stichhaltigkeit seiner Begründung überprüfen. Im Zweifelsfall
> die Rezension lieber zurückhalten, als sich rechtfertigen
> müssen über "Inkompetenz und lächerliche Begründungen" oder
> ähnliches.

Er kann ja schreiben, dass er es blöd findet. Das ist ja nicht das Problem. Vergleiche zu anderen Spielen sollten aber zumindest nachvollziehbar sein. Wenn er mit einer Meinung allein steht, mag das komsich sein, aber vielleicht hat er ja trotzdem recht? Die Wertung eines Rezensenten würde ich inhaltlich (!) nicht korrigieren. Dabei handelt es sich schließlich um eine persönliche Einschätzung. Anders sieht es aus, wenn Spielabläufe oder das Material falsch beschrieben werden. Voraussetzuung ist aber immer, dass die Kontrollinstanz das rezensierte Spiel kennt bzw. entsprechende Infos hat.


> Nebst der Akzeptanz solcher Rezensionen bei Spielern
> verscherzt man sich mit solchen Leichtfertigkeiten leicht
> auch die Sympathie mit den Verlagen, welche
> Rezensionsexemplare zur Verfügung stellen.

Akzeptanz bei Leserinnen und Lesern schon, bei Verlagen eher nicht. Wenn die professionell arbeiten, gehen die mit Kritik, auch mit solchen locker um. Überraschenderweise sind es meist ganz kleine Eigenverlage, die der Meinung sind, dass sie die Redaktion oder den Rezensenten zusammensch*** dürfen, weil keiner das Potenzial ihrer neuen Monopoly-Variante erkennt.

Michael

Benutzeravatar
Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

"Hilfreiche" Kritiken

Beitragvon Marten Holst » 4. Oktober 2006, 15:00

Moin,

ich habe bei anderen Seiten, speziell bei Amazon, das Gefühl oder genauer den Verdacht (ohne ihn begründen zu können), dass Kritiken als "hilfreich" empfunden werden, wenn sie mit der eigenen Meinung übereinstimmen. Das heißt etwas überzeichnet: spiele ich ein Spiel gerne, und ich treffe auf eine wohlfundierte leicht kritische Auseinandersetzung mit Unausgewogenheiten der Startposition und einer wie auch immer gearteten "Killercombo" (6 Punkte von 10), so nehme ich das persönlich, und stufe die Kritik als "Nicht hilfreich" ein. Den Kommentar "Yo Man, thiz rockz!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!" mit 10 Punkten allerdings finde ich hilfreich, denn wo er recht hat, da hat er recht.

(Der "ich" hier bin nicht wirklich ich - hoffe ich zumindest.)

In der Summe ergibt sich dabei häufig, dass gerade bei unbekannteren Spielen (anderswo: Filmen, Büchern, ...) häufig genreinteressierte oder Fans die Seite aufrufen, und daher positive Kritiken hilfreich, negative als weniger hilfreich eingestuft werden. Bei bekannten Dingen mit vielen "Gegnern" dürfte hingegen kaum eine mittlere Beurteilung hilfreich gefunden werden.

Wie man diesem Problem beikommen kann? Schwierig. Eigentlich nur mit Kommentar, warum man etwas hilfreich fand - was aber in zerokommanothing zu unendlicher Unübersichtlichkeit führt. Bleibt nur zu hoffen, dass ein paar Leute wirklich den Stil und Inhalt beurteilen und ich mich täusche und "ich" selten ist.

Tschüß
Marten

Benutzeravatar
Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

Grenzbereich Meinung - Tatsache

Beitragvon Marten Holst » 4. Oktober 2006, 15:00

Moin,

wobei eben ein Problem ist, wo eine Meinung endet, und wo eine Tatsachenbehauptung (die dann falsch oder richtig sein kann) beginnt.

"Das Spiel dauert zu lang für die gebotene Spannung" wäre klar eine Meinung.

"Die zwanzig mitgelieferten Spielsteine, die laut Regel nicht beschränkend sein sollten, reichen in vielen Partien nicht aus" wäre eine eingeschränkte (was sind "viele Partien"?) Tatsachenbehauptung. Ganz echte Behauptungen wie "es gibt 20 Städte im Spiel" sind im Regelfall uninteressant.

Und "dieses Spiel ähnelt Carcassonne" (sinngemäß) ist irgendwo ein Grenzfall. Natürlich fühlte sich der Autor an Carcassonne erinnert, sonst hätte er das wohl nicht geschrieben. Nur kann man halt Ähnlichkeiten und Unterschiede aufzählen, und es ist für mich unklar, ob es hier irgend eine ernsthafte Möglichkeit gibt, am Ende nicht auf "zwei völlig verschiedene Spiele" zu kommen. Dennoch kann man eben einzelne Gemeinsamkeiten konstruieren. Und nun die Preisfrage: ist es bereits ein faktischer Fehler (der korrigiert werden sollte) oder noch Meinung?

Eine Methode damit umzugehen wäre eine Anmerkung per (*), sinngemäß "andere Spieler empfinden diese Spiele als gar nicht ähnlich", allerdings massiv anders formuliert - nur ist dann wieder das De-Facto-Problem, dass man eben einen Autor nicht vergrätzen mag.

Tschüß
Marten

Benutzeravatar
Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Marten Holst » 4. Oktober 2006, 15:00

Moin Hendrik,

> Wenn 7 von 10 das Spiel sehr loben, 2 von 10 es noch gut
> finden, lediglich Euer Rezensent das Spiel absolute Sch...
> findet, dann solltest Du hellhörig werden und die
> Stichhaltigkeit seiner Begründung überprüfen.

Soweit stimme ich zu, aber: wenn die Begründung in sich stimmig ist, steht es dem Rezensenten ausdrücklich zu, ein Spiel schlecht zu finden, selbst wenn es "Puerto Rico" heißt. Erst wenn er die "Grausamkeit des Würfels" beklagt, der in keiner der anderen Rezensionen erwähnt wird, sollte man massiv editieren.

Allerdings könnte man als Seitenbetreiber in so einem Fall darauf hinweisen, und - in Absprache mit dem Autor - aus einem Satz wie "Ich finde das Spiel moppelkotze, weil..." eventuell einen Satz wie "Im Gegensatz zu anderen Rezensenten finde ich das Spiel moppelkotze, weil..." machen. Denn auch wenn die persönliche Meinung zu einem Spiel klar ist, fände ich es auch berichtenswert, dass eine scheinbare Mehrheit es anders sieht.

Tschüß
Marten

Benutzeravatar
Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Marten Holst » 4. Oktober 2006, 15:04

Moin,

> Akzeptanz bei Leserinnen und Lesern schon, bei Verlagen
> eher nicht. Wenn die professionell arbeiten, gehen die mit
> Kritik, auch mit solchen locker um. Überraschenderweise
> sind es meist ganz kleine Eigenverlage, die der Meinung
> sind, dass sie die Redaktion oder den Rezensenten
> zusammensch*** dürfen, weil keiner das Potenzial ihrer
> neuen Monopoly-Variante erkennt.

Denkt noch wer an "Age Of Aventinus"? Als Positivbeispiel nenne ich aber mal meine (Achtung, Eigenwerbung) Kritik von "Hit The Deck" auf fairspielt.de, die eine sehr launige, aber überhaupt nicht kritikkritische Mail des Verlags auslöste. Auch Günter Cornett ist bei seinen "Pressestimmen" zu Spielen weniger stark editierend, auch vereinzelte Kritikpunklte bleiben da erhalten.

Tschüß
Marten

Benutzeravatar
Miriam

Re: "Hilfreiche" Kritiken

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 15:17

Ich teile an dieser Stelle ganz deine Einschätzung, so dass ich auf Aussagen wie x von z Lesern fanden die Kritik hilfreich keine Bedeutung schenke...

Benutzeravatar
Hendrik

Re: Qualitätskontrolle

Beitragvon Hendrik » 4. Oktober 2006, 15:18

Michael Weber schrieb:
>
> Hendrik schrieb:
> > Wenn Du aufgrund dieses Zwischenfalls Deinem Rezensenten
> > nicht mehr 100%ig vertraust, checke doch seine
> > Schlussfolgerungen in Zukunft quer mit der Meinung anderer
> > Rezensenten (mit intakter Reputation).
>
> Halte ich schon bei einer kleinen Zahl von Rezensionen, die
> online gehen, für nicht praktikabel.


Mein Ratschlag galt ja auch nicht Dir, sondern Miriam :smile:

Wenn man andere Rezensionen liest, stellt man nicht nur deren "Schlussfolgerung" fest, sondern auch deren Argumentationsketten. Und genau diese war ja im vorliegen Fall von Terra Nova ziemlich lückenhaft.

Hendrik

Benutzeravatar
Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Marten Holst » 4. Oktober 2006, 15:36

Moin,

> Wenn man andere Rezensionen liest, stellt man nicht nur
> deren "Schlussfolgerung" fest, sondern auch deren
> Argumentationsketten. Und genau diese war ja im vorliegen
> Fall von Terra Nova ziemlich lückenhaft.

das käme aber, mit Rezensionssuche, Vergleich und Bewertung ob Differenzen subjektiv, objektiv, fakultativ oder sonstwieschiv sind, tatsächlich einem nicht zu unterschätzendem Aufwand nahe. Wir sollten bedenken, dass solche Seiten ja nicht hauptberuflich gestaltet werden, und ich denke, bei guter Auseinandersetzung mit dem Thema ist man hier mit ner Stunde pro Spiel dabei - vorausgesetzt man findet "nichts" und muss nicht noch nachkorrigieren. Was einem bei der eigenen Suche nach geeigneten Spielen noch Spaß macht, ist da blitzartig Arbeit, gerade wenn man sich persönlich mit dem Spiel nicht auseinander gesetzt hat. Man kann sich leicht denken, dass bereits wenige Spiele den Zeit- und vor allem auch den Lustrahmen sprengen, denn irgendwann wäre es "einfacher und schneller", sich die Rezension selber zu schreiben.

Tschüß
Marten

Benutzeravatar
Michael Weber

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Michael Weber » 4. Oktober 2006, 15:49

100 % meine Meinung.

Benutzeravatar
Miriam

Re: Carcassonne = Terra Nova

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 16:48

So, nach Absprache mit dem Rezensenten wurde nun seine Begründung für den Vergleich hinzugezogen.
Sicherlich bleibt dieser Vergleich immer noch etwas unverständlich, aber nun wird zumindest deutlich, wie der Rezensent zu dieser Behauptung gekommen ist.
Außerdem wurde der unlogische Abschluss-Satz korrigiert.

Benutzeravatar
Squirrel

Re: Carcassonne = Terra Nova

Beitragvon Squirrel » 4. Oktober 2006, 17:00

Ich kann seine Meinung zwar weiterhin überhaupt nicht teilen,
aber das ist doch jetzt mal gut formuliert.
Respekt!
Auch für Dich und Deinen Einsatz.

gruß
Squirrel

Benutzeravatar
Miriam

Danke (ohne Text)

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 17:03

Danke

Benutzeravatar
Hendrik

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Hendrik » 4. Oktober 2006, 18:36

Marten Holst schrieb:
> Man
> kann sich leicht denken, dass bereits wenige Spiele den Zeit-
> und vor allem auch den Lustrahmen sprengen, denn irgendwann
> wäre es "einfacher und schneller", sich die Rezension selber
> zu schreiben.


Tja Marten, das ist meistens die Schlussfolgerung von Qualitätskontrolle, dass man die Arbeit gescheiterweise gleich [i]selber[/i] erledigt hätte... :-/

Schlussendlich muss Miriam selber entscheiden, inwiefern unsere Ratschläge in Ihrer speziellen Situation helfen. Witzigerweise hat sich Miriam noch nicht innerhalb dieses Subthreads "Qualitätskontrolle" geäussert.

Ich bin immer noch der Meinung, dass die "Best Practice"-Methode eine gute herangehensweise an das Gebiet des Rezensionsschreibens bzw. kontrollieren von Rezensionen ist.

Cheers Hendrik

Benutzeravatar
Michael Weber

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Michael Weber » 4. Oktober 2006, 18:59

Hendrik schrieb:
> Ich bin immer noch der Meinung, dass die "Best
> Practice"-Methode eine gute herangehensweise an das Gebiet
> des Rezensionsschreibens bzw. kontrollieren von Rezensionen
> ist.

Ja klar, aber ich erinnerenoch einmal daran, dass dies schon bei wenigen Rezensionen pro Woche zeitlich als Hobby, und das ist es für fast alle Internetseitenbereiber, nicht zu leisten ist. Der Ansatz ist schlicht nicht praktikabel.

Michael

Benutzeravatar
Miriam

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 19:04

Dann melde ich mich doch auch noch mal hier kurz zu Wort.
Im großen und ganzen würde ich hier Marten und Michael zu stimmen. Wenn ich bei jeder Kritik erst andere Rezensionen lesen muss etc., wäre der Aufwand doch etwas sehr groß (immerhin mache ich das Ganze ja in meiner Freizeit, wobei ich mich zur Zeit nur all zu gerne von allem möglichen vom Lernen abhalten lasse...). Dennoch denke ich, dass die Anregung von Hendrik in speziellen Fällen, in denen eine Kritik mir nicht ganz plausibel erscheint, vielleicht hilfreich sein kann.

Insgesamt waren eure ganzen Vorschläge doch sehr hilfreich für mich. Vielen Dank!

@ Hendrik: Ich weiß leider nicht genau, was mit "Best Practice"-Methode gemeint ist? Bitte um eine kurze Erklärung.

Benutzeravatar
Miriam

RE: LOL

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 19:14

Günter Cornett schrieb:
>


>
> Dann habt ihr offensichtlich eine Kommentarfunktion (für
> wen?) und die Frage:

>
> Und wenn die Kommentarfunktion von verschiedenen Leuten
> genutzt werden kann (ich vermute mal von allen angemeldeten
> Usern), dann sollte das ein ausreichendes Korrektiv sein.

Ja, die Kommentarfunktion kann jeder angemeldete User nutzenn und prinzipiell kann sich jeder als User anmelden.

Benutzeravatar
Hendrik

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Hendrik » 4. Oktober 2006, 19:39

Miriam schrieb:
>
> Dann melde ich mich doch auch noch mal hier kurz zu Wort.
> Im großen und ganzen würde ich hier Marten und Michael zu
> stimmen. Wenn ich bei jeder Kritik erst andere Rezensionen
> lesen muss etc., wäre der Aufwand doch etwas sehr groß

Wie gesagt empfiehlt sich dieses (zugegeben aufwändige) Vorgehen nur dann, wenn Du auf das Urteil Deines Rezensenten nicht 100% vertraust, oder falls Dir ein paar Aussagen zu absolut klingen.
Dies ist ein "Management by Exception"-Ansatz. Sorry, wieder ein Begriff aus der Betriebswirtschaft, ich kann meine Wurzeln nicht verleugnen. Das bedeutet, Du greifst nur in Ausnahmefällen ein. Für "welche Merkmale hat denn eine Ausnahme" musst Du ein feines Gespür entwickeln.


> @ Hendrik: Ich weiß leider nicht genau, was mit "Best
> Practice"-Methode gemeint ist? Bitte um eine kurze Erklärung.

Grundsätzlich und vereinfacht gesagt bedeutet dies, dass man schaut wie machen es die Besten in der Branche. Man lernt von diesen, und versucht es ebenso gut zu machen.

Die Besten werden sicher eine Art Drehbuch für Rezensionen haben, also Mindestanforderungen, welche objektiven Informationen und subjektiven Meinungen in welcher Reihenfolge in der Rezension vorkommen sollen (Standardisierung / Checklisten).

Natürlich soll man nicht einfach einen Stil kopieren, doch man begreift ziemlich schnell was eine ungenügende, was eine ausreichende und was eine gute Rezension enthält. Dies hilft einen eigenen Stil zu erarbeiten auf einem Niveau, das einladend wirkt, Rezensionen auf Euren Seiten zu lesen.

Viel Erfolg beim "Pimp my Review" wünscht
Hendrik

Benutzeravatar
Miriam

RE: Qualitätskontrolle

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 19:49

Ah, okay, danke. Dann stimme ich dir zu, dass das eine gute Herangehensweise für das Schreiben und "kontrollieren" (der Ausdruck gefällt mir eigentlich nicht so gut) von Rezensionen ist. Bei selbst geschriebenen Rezensionen praktiziere ich diese Methode wohl auch, bei anderen gehe ich zwar natürlich auch mit diesen Ansprüchen heran (so dass ich beispielsweise auch einen Leitfaden zum Schreiben von Rezensionen verfasst habe), aber wie Michael auch schon an einer Stelle geschrieben hat, werden die Rezensionen ohne Lohn und auf freiwilliger Basis geschrieben, so dass man manchmal leider von seinen eigenen hohen Ansprüchen zurücktreten muss.
Noch einmal Danke für die Antwort und die Hilfe.
Letztendlich bleibt mir nur noch anzumerken, dass es, auch wenn jetzt vielleicht ein anderer Eindruck entstanden ist, auf der Seite durchaus einige gute Rezensionen gibt.

Viele Grüße,
Miriam

Benutzeravatar
Michael Weber

Standards sind nicht alles

Beitragvon Michael Weber » 4. Oktober 2006, 19:52

Hendrik schrieb:
> Die Besten werden sicher eine Art Drehbuch für Rezensionen
> haben, also Mindestanforderungen, welche objektiven
> Informationen und subjektiven Meinungen in welcher
> Reihenfolge in der Rezension vorkommen sollen
> (Standardisierung / Checklisten).

So recht du hier teilweise hast,. möchte ich das nicht unkommentiert stehen lassen. Eine Standardisierung ist ebenso tödlich wie schlechter Stil, denn dann sind alle Texte gleich aufgebaut und ermüdend. Wir bei Reich der Spiele haben zwar eine ERmpfehlung, wie man Rezensionen schreibt, an der sich alle gut entlanghangeln können, aber die Würze macht die Abweichung von Standards. Und das meine ich nicht (nur) stilistisch.


> Natürlich soll man nicht einfach einen Stil kopieren, doch
> man begreift ziemlich schnell was eine ungenügende, was eine
> ausreichende und was eine gute Rezension enthält. Dies hilft
> einen eigenen Stil zu erarbeiten auf einem Niveau, das
> einladend wirkt, Rezensionen auf Euren Seiten zu lesen.

Ein eigener, unterhaötsamer Stil ist meiner MJeinung nach sogar wichtiger, als die Inhalte alle krampfhaft abzuklopfen. Denn auf kleinere oder größere Details darf eine Rezension gerne (mal) verzichten, aber auf einen gut lesbaren, möglichst unterhaltsamen Text eben nicht.

Michael

Benutzeravatar
Miriam

Re: Standards sind nicht alles

Beitragvon Miriam » 4. Oktober 2006, 19:58

Auch hier muss ich dir zustimmen. So ist der Leitfaden auch nur als Richtschnur gemeint und nicht als absolutes "Muss" gesehen. Außerdem kann er gerade Anfängern, die nicht wissen, was in eine Rezension hinein gehört, auch ein wenig Orientierung bieten. Ich habe bei mir selbst irgendwann gemerkt, dass sich die Rezensionen von der Art her recht stark ähnelten und versuche nun wieder etwas "freier" zu schreiben, ohne jedoch wichtige Details wegzulassen.
Ist bei uns also im Prinzip genauso wie beim "Reich der Spiele". :-)

Miriam


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 15 Gäste