Ich habe mir Pandemic Legacy dreimal geholt:
Einmal spiele ich es zu zweit mit einer Freundin (wir sind komplett durch)
Einmal spiele ich es mit einem befreundeten Pärchen (wir sind im November und werden nächsten Dienstag fertig)
Einmal spiele ich es mit drei Freunden (wir sind im Juli)
Ich gehe davon aus, dass wir jeweils ca. 16 Partien benötigen werden.
Preislich macht das in der Zweiergruppe ca. 1,50€ pro Partie, in der Dreiergruppe 1,04€ und in der Vierergruppe ca. 0,78€ pro Partie.
Sprich insgesamt habe ich alleine ca. 53€ investiert. Diese Rechnung kann für sich selbst jeder beurteilen wie er möchte, für mich geht sie auf. Hätte ich die Abende im Kino verbracht dann wäre ich bei über 600€. Aber das soll hier nicht Thema sein

Eindrücke der Zweiergruppe:
- Der große und nicht zu unterschätzende Vorteil der Zweiergruppe liegt auf der Hand: Zwei Leute finden eher einen Termin als vier Leute. Man kann sich auch spontan treffen, es müssen nur zwei Leute Zeit haben. Einer davon ist man selbst. Man kann auch zwischendurch mal eine Partie spielen, etwa sich an nem Spieleabend einfach 90 Minuten vorher treffen, und schonmal eine Runde weiter spielen. Gerade für Paare gut geeignet.
- Die Partien sind generell etwas kürzer, da man nicht mit zwei oder drei Leuten diskutieren muss, sondern nur mit einer weiteren Person, daher ist man sich in der Regel schneller einig.
- Natürlich kann es dadurch eher passieren, dass man mal etwas übersieht (wir hatten auf einmal schon im Januar die erste Narbe durch einen Ausbruch), aber das ist extrem selten passiert (sofern wir es die anderen Male überhaupt bemerkt haben).
- Das Spiel war generell eher einfach würde ich sagen. Die Karten haben sich auf deutlich weniger Hände verteilt, so dass man allein durchs Karten ziehen eher die passenden Karten auf die Hand bekommen hat. Dennoch haben wir genau so oft verloren, wie die anderen Gruppen auch.
Eindrücke der Dreiergruppe:
- Ich habe mit eine Pärchen gespielt, daher war das Termin finden kein größeres Problem, im Schnitt haben wir uns einmal die Woche getroffen. Wäre es kein Pärchen gewesen, wäre es sicher etwas schwieriger gewesen, aber gerade in einem Freundeskreis wohl auch noch gut machbar. Aber zu zweit kommt man definitiv fixer durch, außer es sind wirklich Hardcorezocker die scih mehrmals pro Woche treffen können und wollen.
- Das Spiel war herausfordernd und wir hatten sehr, sehr viele Partie, die wir kurz vor knapp gewonnen haben (entweder kurz vor dem letzten Ausbruch, kurz vor der letzten Karte, kurz vor dem letzten Würfel). Auch dies wird wohl damit zu tun haben, dass sich die Karten auf mehr Hände verteilen, dafür hat man natürlich auch mehr Charaktere mit mehr Spezialfähigkeiten zur Verfügung
Eindrücke der Vierergruppe:
- Der größte Nachteil der Vierergruppe liegt an der großen Anzahl der Leute die man zusammen an einen Tisch bekommen muss. Wir haben einen festen Termin, Donnerstags, da dies der einzige Termin ist, an dem wir alle generell Zeit haben. Natürlich kann immer mal was dazwischen kommen. Jemand ist krank, jemand hat einen anderen wichtigen Termin. Dann fällt dieser eine Termin pro Woche aus. Einen Alternativtermin zu finden ist, zumindest bei uns, sehr schwierig, so dass dann meistens nur der nächste Donnerstag bleibt. Auch dies natürlich sehr von den Leuten abhängig, aber man sollte es bedenken. Sprich insgesamt wird man zu viert wohl eher länger benötigen, um die Kampagne fertig zu spielen
- Wir sind noch nicht durch, die harten Monate kommen erst noch. Anfangs lief erwartungsgemäß alles Rund, wir haben aber auch schon die erste Niederlage hinnehmen müssen. Generell diskutiert man zu viert natürlich viel viel mehr. Einmal haben wir allein fast 20 Minuten vor Spielbeginn diskutiert, welche Charaktere wir jetzt mitnehmen müssen. Auch während der Partien wurde viel viel mehr diskutiert, als mit den anderen Gruppen, weil man einfach viel mehr Meinungen hat.
Man hat natürlich mehr Spezialfähigkeiten zur Verfügung, diese werden aber insgesamt natürlich viel seltener eingesetzt. Auch die gezogenen Karten verteilen sich auf viel mehr Hände und es ist extrem anspruchsvoll, dies zu koordinieren.
- Ich bin mal auf die zweite Jahreshälfte gespannt, aber ich denke, es liegt einfach in der Natur des Spiels, dass die zweite Jahreshälfte deutlich härter wird, und dass wir da genau so Partien verlieren werden, wie mit den anderen Gruppen auch
Die große Frage, die sich mir am Anfang natürlich auch gestellt hat:
●●● Sollte man Pandemic Legacy unbedingt zu viert spielen, um die bestmögliche Spielerfahrung zu haben ●●●
Bei Risiko Legacy würde ich diese Frage eindeutig bejahen. Zu fünft hat man definitiv das beste Spielererlebnis. Dies liegt aber in der Natur des Spiels.
Bei Pandemic Legacy würde ich diese Frage verneinen.
Angenommen ihr seid ein Pärchen und wisst, dass ihr primär zu zweit spielt und deswegen zögert euch Pandemic Legacy zu holen, kann ich euch nur sagen: Zögert nicht, kauft es euch! Das Spiel lässt sich super zu zwei Spielen. Allein durch den kooperativen Charakter des Spiels ist es ohne Probleme möglich einfach mit vier Charakteren zu spielen, so dass jeder zwei spielt. De Facto spielt ja eh jeder jeden Charakter, da man immer gemeinsam bespricht, was gerade der optimalste Zug ist.
Wir haben in unserer Zweiergruppe immer nur jeder einen Charakter gespielt und hatte nie Probleme deswegen.
Fazit:
Egal ob ihr primär zu zweit, zu dritt oder gerne zu viert spielt: Wenn ihr überlegt, euch das Spiel zu holen, holt es euch!
Man benötigt nicht vier Spieler um die beste Spielerfahrung zu haben. Rein spielerisch ist die Spielerfahrung immer sehr ähnlich, was natürlich an der geskripteten Story liegt. Ich hoffe ich konnte ein wenig weiterhelfen!