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Altersgruppen

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Siegfried Kurz

Altersgruppen

Beitragvon Siegfried Kurz » 20. Juni 2003, 14:00

Der letzte Beitrag erinnert mich an eine andere Frage: Welche Altersgruppen werden eigentlich sinnvollerweise unterschieden? Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für Spieler ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren geeignet ist?

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Kai Borschinsky (Schmidt)

Re: Altersgruppen

Beitragvon Kai Borschinsky (Schmidt) » 20. Juni 2003, 14:30

Siegfried Kurz schrieb:
>
> Der letzte Beitrag erinnert mich an eine andere Frage: Welche
> Altersgruppen werden eigentlich sinnvollerweise
> unterschieden?

Üblich sind: Bis 3 Jahre halbjährlich, bis 6 Jahre jährlich. Manchmal findet sich auch noch die Kennzeichnung ab 7. Danach wird zumeist im Zweijahrestakt bis 18 gerechnet. Wobei die höheren Stufen wohl eher selten Verwendung finden. Das hängt mit den Entwicklungsschüben zusammen, die mit einer statistischen Signifikanz in bestimmten Altersstufen vorkommen.

> Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für
> Spieler ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren geeignet ist?

Ehrlich: Indem man möglichst viele Personen unterschiedlichen Alters das Spiel spielen läßt und feststellt, ab welchem Alter der überwiegende Großteil das Spiel soweit erfassen, dass sie das Spiel spielen können.
Natürlich kommt noch ein Gutteil Erfahrung dazu und nicht zu vergessen: Marketingaspekte.

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Dirk

Re: Altersgruppen

Beitragvon Dirk » 23. Juni 2003, 09:21

> Ehrlich: Indem man möglichst viele Personen unterschiedlichen
> Alters das Spiel spielen läßt und feststellt, ab welchem
> Alter der überwiegende Großteil das Spiel soweit erfassen,
> dass sie das Spiel spielen können.
> Natürlich kommt noch ein Gutteil Erfahrung dazu und nicht zu
> vergessen: Marketingaspekte.

Meiner Meinug nach kann man nach vielen Testrunden vielleicht sagen: Das Spiel ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet! , aber dieser Wert ist meiner Erfahrung nach stark davon abhängig, ob in einer Gruppe von ausschließlich 10 jährigen gespielt wird, oder ob ein Kind mit seinen Eltern spielt. In diesem Fall kann das Spiel oftmals auch mit jüngeren Personen als empfohlen gespielt werden.
Außerdem wird ein Spiel oft auch von Kindern verstanden wenn es ihnen erklärt wird - die Spielanleitung hätten sie allerdings niemals verstanden!

Man sieht, dass so eine Altersangabe von vielen Kriterien abhängig ist. Die letztendliche Entscheidung triff aber wohl sowieso der Verlag - daher sollte man sich nicht zu sehr den Kopf darüber zerbrechen!

Dirk
(der sich jetzt überlegt, wie man am besten die obere Altersbegrenzung ermittelt...)

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Kai Borschinsky (Schmidt)

Re: Altersgruppen

Beitragvon Kai Borschinsky (Schmidt) » 23. Juni 2003, 09:48

Dirk schrieb:

> Man sieht, dass so eine Altersangabe von vielen Kriterien
> abhängig ist. Die letztendliche Entscheidung triff aber wohl
> sowieso der Verlag - daher sollte man sich nicht zu sehr den
> Kopf darüber zerbrechen!

Ja, letztendlich schon. Allerdings orientiert sich der Verlag natürlich zumindest am Anfang an der Altersangabe des Autoren. Und es spricht für den Autoren bzw. für dessen Spiel, wenn er durch eine halbwegs zutreffend erscheinende Altersangabe dokumentiert, dass er die Zielgruppe des Spiels gut einzuschätzen vermag. Vor allem legt eine gut gewählte Altersangabe nahe, dass das Spiel auch getestet
Und natürlich sind Altersangaben weiche Daten...

> (der sich jetzt überlegt, wie man am besten die obere
> Altersbegrenzung ermittelt...)

Am besten gar nicht. Außer bei Kinderspielen, die garantiert nur bis zu einem bestimmten Alter interessant wären. Aber das ist egentlich vor allem bei Lernspieln der Fall.
Wer's unbedingt trotzdem eruieren will, gehe analog zur unteren Begrenzung vor: Man suche das Alter, ab dem die meisten Personen kein interesse mehr an dem Spiel entwickeln...

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Jost Schwider

RE: Altersgruppen

Beitragvon Jost Schwider » 23. Juni 2003, 10:22

"Siegfried Kurz" hat am 20.06.2003 geschrieben:

> Welche Altersgruppen werden eigentlich sinnvollerweise
> unterschieden?

Sinnvollerweise? Gar keine!

Im Ernst: Kinder sind (in diesem Alter) sowas von unterschiedlich entwickelt, dass Altersempfehlungen (insbesondere "Grenzjahre") m.E. keinen großen Sinn machen.

> Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für Spieler
> ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren
> geeignet ist?

Eben!

Vielleicht könnte man auf den Spielepackungen eher beschreiben, welche Anforderungen (Motorik, Kombinatorik, Lesen, etc.) erfüllt sein müssen, und was das Spiel besonders "trainiert".

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Kai Borschinsky (Schmidt)

RE: Altersgruppen

Beitragvon Kai Borschinsky (Schmidt) » 23. Juni 2003, 11:58

Jost Schwider schrieb:
>
> "Siegfried Kurz" hat am 20.06.2003 geschrieben:
>
> > Welche Altersgruppen werden eigentlich sinnvollerweise
> > unterschieden?
>
> Sinnvollerweise? Gar keine!
>
> Im Ernst: Kinder sind (in diesem Alter) sowas von
> unterschiedlich entwickelt, dass Altersempfehlungen
> (insbesondere "Grenzjahre") m.E. keinen großen Sinn machen.

Hm, mit der Position könnte man natürlich auch fordern, dass sämtlich Vorsorgeuntersuchungen im (Klein-)Kindesalter eigentlich überflüssig sind, da sich Kinder nun einmal unterschiedlich entwickeln. Und so Dinge wie Vorschule, Einschulung (in der Regel) ab 6 ist dann natürlich auch zu präzise formuliert... ;)

Natürlich ist es so, dass sich Kinder zum Teil sehr unterschiedlich entwickeln. Aber es gibt eben dennoch gewisse Entwicklungsstufen, die man unterschieden kann, und die normalerweise (!) in einem bestimmten Alter erreicht werden (mit einer gewissen Fehlertoleranz).

> > Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für Spieler
> > ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren
> > geeignet ist?
>
> Eben!
>
> Vielleicht könnte man auf den Spielepackungen eher
> beschreiben, welche Anforderungen (Motorik, Kombinatorik,
> Lesen, etc.) erfüllt sein müssen, und was das Spiel besonders
> "trainiert".
> mehr...[/i]

Ich glaube nicht, dass das funktionieren würde, denn
a) kürzt die Altersangabe letztlich diese Information schlicht ab und ist für die meisten Menschen auch schlicht leichter zu erfassen als eine spezifische individualisierte Klassifizierung,
b) wäre hier notwendigerweise entweder trotzdem eine extreme Vereinfachung der Systematisierung notwendig, die letztlich auch nichts anderes aussagt als "Normalkind mit Alter x kann das!" oder aber es wäre so komplex ausgedrückt, dass die meisten potentiellen Käufer das Spiel gleich wieder beiseite legen, weil sie ja eigentlich ein Spiel kaufen wollten und kein wissenschaftliches Lehrbuch
und
c) ist es schlicht einfacher, einfach einen Erfahrungswert in Form eines allgemeinverständlichen "ab x Jahren" festzulegen.

Außerdem möchte ich eigentlich nicht nur Spiele für Kinder von Eltern mit einem relativ hohen Bildungsstandard machen, was aber notwendigerweise der Fall wäre, wenn ich im Informationstext des Spiels von "motorischen" oder "kombinatorischen" Anforderungen schriebe. Eine Altersangabe können (fast) alle verstehen, und ab einem bestimmten Bildungsniveau erwarte ich eigentlich auch, dass der Betreffende in der Lage ist, die Altersangabe zu abstrahieren...

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Jan Mirko Lüder

Re: Altersgruppen

Beitragvon Jan Mirko Lüder » 24. Juni 2003, 17:51

Dirk schrieb:
>
> Meiner Meinug nach kann man nach vielen Testrunden vielleicht
> sagen: Das Spiel ist für Kinder ab 10 Jahren geeignet! , aber
> dieser Wert ist meiner Erfahrung nach stark davon abhängig,
> ob in einer Gruppe von ausschließlich 10 jährigen gespielt
> wird, oder ob ein Kind mit seinen Eltern spielt. In diesem Fall kann das Spiel > oftmals auch mit jüngeren Personen als empfohlen gespielt werden.

Hierfür unterscheidet man doch unter Kinder- und Familienspiel:
Während ersteres definitiv auf die Zielgruppe Kinder versiert ist und somit auch von diesen allein gespielt werden können muss, ist es das Anliegen von Familienspielen, eben Familien möglichst generationenübergreifend an den Tisch zu holen. Somit ist bei diesen das Kind als gleichberechtigter Spielbeteiligter mit allen Mitspielern, also auch Erwachsenen, zu verstehen und die Frage nach gleichaltrigen oder nicht gleichaltrigen Spielerunden löst sich in der Frage nach Definition als Kinder- oder Familienspiel auf. ;-)

> Außerdem wird ein Spiel oft auch von Kindern verstanden wenn
> es ihnen erklärt wird - die Spielanleitung hätten sie
> allerdings niemals verstanden!
>

Das zeichnet allerdings so gut wie alle Spiele aus. Auch Kinderspielregeln werden von den spielenden Kindern doch nicht durch eigenständiges Lesen erlernt sondern durch das Erklären der Eltern und die Weitergabe von Kind zu Kind. ;-)
Bei einer Altersangabe von unter 12 Jahren auf Nicht-Kinderspielen geht doch auch ein Verlag davon aus, das für das erste Regelstudium in der Regel Erwachsene oder zumindest Ältere zuständig sind. Solche Spiele sind schließlich (fast) immer Familienspiele. ;-)

> Man sieht, dass so eine Altersangabe von vielen Kriterien
> abhängig ist. Die letztendliche Entscheidung triff aber wohl
> sowieso der Verlag

Nein, die letzte Entscheidung trifft der Kunde: Wird er wegen der durch die Altersangabe berechtigten Erwartung enttäuscht, so wird sich die (als solche wahrgenommene) mangelhafte Qualität des Spiels schnell herumsprechen - und es wird zum Ladenhüter. Also ist der Verlag verpflichtet, der Auffassung des Kunden (im Voraus!) möglichst gerecht zu werden.

> - daher sollte man sich nicht zu sehr den
> Kopf darüber zerbrechen!

Mit dieser Äußerung profilierst du dich sehr deutlich als Nicht-Spieleautor! Das macht zwar nichts, aber du solltest in einem Forum nicht vergessen, wer in diesem aktiv ist und entsprechend die Inhalte bemessen!

Spielerische Grüße
Mirko

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Jan Mirko Lüder

RE: Altersgruppen

Beitragvon Jan Mirko Lüder » 24. Juni 2003, 22:47

Hallo,

Jost Schwider schrieb:
>
> "Siegfried Kurz" hat am 20.06.2003 geschrieben:
>
> > Welche Altersgruppen werden eigentlich sinnvollerweise
> > unterschieden?
>
> Sinnvollerweise? Gar keine!

Sinnvoll sind ein paar Einteilungen ja nun doch: Keinem Kind im zarten Alter von vier Jahren würde ich zumuten wollen, die Regeln eines etwas anspruchsvolleren Familienspiels geschweige denn eines Erwachsenenspiels überhaupt zu verstehen. Entsprechend lässt sich die kindliche Entwicklung schon in Phasen festhalten, wie z.B. praktisch und leicht verständlich: Kleinkind, Vorschüler, Grundschüler, Mittelstüfling und allmählich Jugendlicher.

>
> Im Ernst: Kinder sind (in diesem Alter) sowas von
> unterschiedlich entwickelt, dass Altersempfehlungen
> (insbesondere "Grenzjahre") m.E. keinen großen Sinn machen.

Erstens: Die Eltern eines sich ungewöhnlich schnell oder langsam entwickelnden Kindes werden das doch selbst am Besten wissen, oder zumindest kann das Kind sehr deutlich mitteilen, welche Spiele ihm zu einfach oder noch zu schwer sind und vor allem was ihm Spaß macht. Um aber überhaupt einen halbwegs eindeutigen Vergleich machen zu können, bedarf es einer Norm, wie sie in der Realität nun einmal signifikant vorhanden ist: Das normale Verhältnis zwischen Alter und Entwicklung lässt sich hierfür doch wunderbar verwenden, oder?
Und jeder wendet sein durch triviale Erfahrung angesammeltes Wissen hierüber bereits an, ohne darüber nachzudenken: Er weiß genau, das er mit einem Dreijährigen nicht SvC und einem elfjährigen genausowenig Civilization spielen kann, einfach, weil diese Spiele nunmal anderen Altersgruppen zugeordnet sind und sonst sicher auf Ablehnung stoßen würden.

>
> > Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für Spieler
> > ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren
> > geeignet ist?
>
> Eben!

Wie wäre es denn mit Testspielen? Und einem guten Einschätzungsvermögen?
Wer sich verkaufen will, kann hier zwar mogeln, aber wohl auch nicht all zu sehr.
Wenn mir ein Verlag Schach als Spiel ab 5 mit garantiertem Spaßfaktor für Groß und Klein verkaufen will, weiß ich, das sich mein Regal voraussichtlich nicht mit seinen Produkten schmücken wird. ;-)

>
> Vielleicht könnte man auf den Spielepackungen eher
> beschreiben, welche Anforderungen (Motorik, Kombinatorik,
> Lesen, etc.) erfüllt sein müssen, und was das Spiel besonders
> "trainiert".

Ich glaube kaum, das Otto Normalverbraucher oder Lischen Maier darüber überhaupt informiert werden wollen. Es gibt keine gebräuchlichere Normierung als die durch das Alter festgelegte, auch wäre eine solche, wie von dir beschriebene, zwar lobenswert, doch kein Verlag würde ohne Altersangabe auf seinen Spielen überleben können - soweit ist also auch die Spielebranche durch ihren gesellschaftlichen Rahmen determiniert. :sad:


Spielerische Grüße
Mirko

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Jost Schwider

RE: Altersgruppen

Beitragvon Jost Schwider » 26. Juni 2003, 20:10

"Kai Borschinsky (Schmidt)" hat am 23.06.2003 geschrieben:

>> Im Ernst: Kinder sind (in diesem Alter) sowas von
>> unterschiedlich entwickelt, dass Altersempfehlungen
>> (insbesondere "Grenzjahre") m.E. keinen großen Sinn machen.
>
> Hm, mit der Position könnte man natürlich auch fordern,
> dass sämtlich Vorsorgeuntersuchungen im (Klein-)Kindesalter
> eigentlich überflüssig sind, da sich Kinder nun einmal
> unterschiedlich entwickeln.

Wenn es um die Gesundheit geht, kann man doch nie zu früh anfangen. Beim Spielen aber könnten sich Kinder (und Eltern) u.U. überfordert fühlen.

> Und so Dinge wie Vorschule, Einschulung (in der Regel) ab 6
> ist dann natürlich auch zu präzise formuliert... ;)

M.E. schon. Daher sind Vorschultests m.E. durchaus sinnvoll! (Aber ein ganz anderes Thema...)

> Natürlich ist es so, dass sich Kinder zum Teil sehr
> unterschiedlich entwickeln. Aber es gibt eben dennoch
> gewisse Entwicklungsstufen, die man unterschieden kann, und
> die normalerweise (!) in einem bestimmten Alter erreicht
> werden (mit einer gewissen Fehlertoleranz).

Das ist richtig. Vielleicht sollte man hier tatsächlich von den "bewußten" Eltern ausgehen, die wirklich Wissen, wie weit ihr Kind entwickelt ist. (Ditt'sche Kinder spielen doch auch in einer um ein/zwei Alterstufen höheren Liga... ;-) )

>> Vielleicht könnte man auf den Spielepackungen eher
>> beschreiben, welche Anforderungen (Motorik, Kombinatorik,
>> Lesen, etc.) erfüllt sein müssen, und was das Spiel besonders
>> "trainiert".
>
> Ich glaube nicht, dass das funktionieren würde, denn
> a) kürzt die Altersangabe letztlich diese Information
> schlicht ab

Manche Kinder können mit x dies, andere dafür jenes...

> es wäre so komplex ausgedrückt, dass die meisten
> potentiellen Käufer das Spiel gleich wieder beiseite legen,
> weil sie ja eigentlich ein Spiel kaufen wollten

Das kann natürlich sein. :LOL: (oder doch eher :-/ ?)

> Außerdem möchte ich eigentlich nicht nur Spiele für Kinder
> von Eltern mit einem relativ hohen Bildungsstandard machen,
> was aber notwendigerweise der Fall wäre, wenn ich im
> Informationstext des Spiels von "motorischen" oder
> "kombinatorischen" Anforderungen schriebe.

Dir ist doch hoffentlich klar, dass ich diese Begriffe nur für "uns hier" benutzt habe, und diese sooo nicht auf einer Packung stehen haben will. :-O :-))

Viele Grüße
Jost aus Soest (traut keine Altersempfehlung)
http://www.schwider.de/spiele.htm - [i](Brett)Spiele und mehr...[/i]

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Jost Schwider

RE: Altersgruppen

Beitragvon Jost Schwider » 26. Juni 2003, 20:10

"Jan Mirko Lüder" hat am 24.06.2003 geschrieben:

> Sinnvoll sind ein paar Einteilungen ja nun doch: Keinem
> Kind im zarten Alter von vier Jahren würde ich zumuten
> wollen, die Regeln eines etwas anspruchsvolleren
> Familienspiels geschweige denn eines Erwachsenenspiels
> überhaupt zu verstehen. Entsprechend lässt sich die
> kindliche Entwicklung schon in Phasen festhalten, wie z.B.
> praktisch und leicht verständlich: Kleinkind, Vorschüler,
> Grundschüler, Mittelstüfling und allmählich Jugendlicher.

Vielleicht kann man es ja dann gerade mit solchen Begriffen (statt absoluten Zahlen) ausdrücken?

> Erstens: Die Eltern eines sich ungewöhnlich schnell oder
> langsam entwickelnden Kindes werden das doch selbst am
> Besten wissen,

Das stimmt (hoffentlich)!

> Und jeder wendet sein durch triviale Erfahrung
> angesammeltes Wissen hierüber bereits an, ohne darüber
> nachzudenken: Er weiß genau, das er mit einem Dreijährigen
> nicht SvC und einem elfjährigen genausowenig Civilization
> spielen kann, einfach, weil diese Spiele nunmal anderen
> Altersgruppen zugeordnet sind und sonst sicher auf
> Ablehnung stoßen würden.

Als 11jähriger hätte ich aber gerne Civilization gespielt! :-))
SvC gibt es jetzt auch für die kleinen... (wenn auch "etwas" abgespeckt) ;-)

>>> Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für Spieler
>>> ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren
>>> geeignet ist?
>
> Wie wäre es denn mit Testspielen?

Um eine echte statistische Aussage machen zu können, müßte man hunderte von Partien mit ebenso vielen Kindern aller Altersstufe machen. Welcher Verlag kann (und will) sich das leisten?

> Und einem guten Einschätzungsvermögen?

Des Autors, Verlegers, Produzenten, der Eltern, des Kindes, ...? ;-)

> Wenn mir ein Verlag Schach als Spiel ab 5 mit garantiertem
> Spaßfaktor für Groß und Klein verkaufen will, weiß ich, das
> sich mein Regal voraussichtlich nicht mit seinen Produkten
> schmücken wird. ;-)

Weil man Schach kennt. Von der reinen Beschreibung ("[i]Welch' ein herrliches Spiel: lustige Pferde springen munter über das Spielfeld, die Türme wehren sich standhaft und der König und seine Dame schauen sich das Spektakel aus sicherer Entfernung an, während die niedlichen Bauernfiguren langsam vorwärtsrücken...[/i]" ;-) ) kann es durchaus interessant klingen.

> zwar lobenswert, doch kein Verlag würde ohne
> Altersangabe auf seinen Spielen überleben können
> - soweit ist also auch die Spielebranche durch ihren
> gesellschaftlichen Rahmen determiniert. :sad:

Ein schönes(?) Schlußwort...

Viele Grüße
Jost aus Soest (sprich: "jooost aus sooost")
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