Beitragvon Jan Mirko Lüder » 24. Juni 2003, 22:47
Hallo,
Jost Schwider schrieb:
>
> "Siegfried Kurz" hat am 20.06.2003 geschrieben:
>
> > Welche Altersgruppen werden eigentlich sinnvollerweise
> > unterschieden?
>
> Sinnvollerweise? Gar keine!
Sinnvoll sind ein paar Einteilungen ja nun doch: Keinem Kind im zarten Alter von vier Jahren würde ich zumuten wollen, die Regeln eines etwas anspruchsvolleren Familienspiels geschweige denn eines Erwachsenenspiels überhaupt zu verstehen. Entsprechend lässt sich die kindliche Entwicklung schon in Phasen festhalten, wie z.B. praktisch und leicht verständlich: Kleinkind, Vorschüler, Grundschüler, Mittelstüfling und allmählich Jugendlicher.
>
> Im Ernst: Kinder sind (in diesem Alter) sowas von
> unterschiedlich entwickelt, dass Altersempfehlungen
> (insbesondere "Grenzjahre") m.E. keinen großen Sinn machen.
Erstens: Die Eltern eines sich ungewöhnlich schnell oder langsam entwickelnden Kindes werden das doch selbst am Besten wissen, oder zumindest kann das Kind sehr deutlich mitteilen, welche Spiele ihm zu einfach oder noch zu schwer sind und vor allem was ihm Spaß macht. Um aber überhaupt einen halbwegs eindeutigen Vergleich machen zu können, bedarf es einer Norm, wie sie in der Realität nun einmal signifikant vorhanden ist: Das normale Verhältnis zwischen Alter und Entwicklung lässt sich hierfür doch wunderbar verwenden, oder?
Und jeder wendet sein durch triviale Erfahrung angesammeltes Wissen hierüber bereits an, ohne darüber nachzudenken: Er weiß genau, das er mit einem Dreijährigen nicht SvC und einem elfjährigen genausowenig Civilization spielen kann, einfach, weil diese Spiele nunmal anderen Altersgruppen zugeordnet sind und sonst sicher auf Ablehnung stoßen würden.
>
> > Und wie stellt man fest ob ein Spiel erst für Spieler
> > ab 10 Jahren oder doch schon ab 8 Jahren
> > geeignet ist?
>
> Eben!
Wie wäre es denn mit Testspielen? Und einem guten Einschätzungsvermögen?
Wer sich verkaufen will, kann hier zwar mogeln, aber wohl auch nicht all zu sehr.
Wenn mir ein Verlag Schach als Spiel ab 5 mit garantiertem Spaßfaktor für Groß und Klein verkaufen will, weiß ich, das sich mein Regal voraussichtlich nicht mit seinen Produkten schmücken wird. ;-)
>
> Vielleicht könnte man auf den Spielepackungen eher
> beschreiben, welche Anforderungen (Motorik, Kombinatorik,
> Lesen, etc.) erfüllt sein müssen, und was das Spiel besonders
> "trainiert".
Ich glaube kaum, das Otto Normalverbraucher oder Lischen Maier darüber überhaupt informiert werden wollen. Es gibt keine gebräuchlichere Normierung als die durch das Alter festgelegte, auch wäre eine solche, wie von dir beschriebene, zwar lobenswert, doch kein Verlag würde ohne Altersangabe auf seinen Spielen überleben können - soweit ist also auch die Spielebranche durch ihren gesellschaftlichen Rahmen determiniert. :sad:
Spielerische Grüße
Mirko