Beitragvon Günter Cornett » 30. Juni 2003, 17:59 
			
			
			
			Norbert Heimbeck schrieb:
> 
> Günter Cornett schrieb:
> 
> > Für Kleinverlage, deren Spiel nicht überall erhältlich sind,
> > sind die Fachmagazine wie spielbox, Spielerei und Fairplay
> > und das Internet IMHO wichtiger als die normale Tagespresse.
> > Bei größeren Verlagen dagegen bringt die Erwähnung in einer
> > Tageszeitung eher etwas, weil sich die Leser an das
> > besprochene Spiel erinnern, wenn sie im Kaufhaus stehen. Es
> > kommen zwar auch mal Direktbestellungen auf Rezensionen, aber
> > im Verhältnis zur Auflage des Mediums doch eher wenige.
> 
> Wenn Du in Betracht ziehst, dass in D. ohnehin nur etwa jeder
> 2. Internet-Zugang hat, lässt sich das sicher noch ausbauen.
Jo, der größere Vorteil liegt IMHO darin, dass den Lesern das Spielen generell nahegebracht wird, weniger in der konkreten Förderung eines einzelnen Kleinverlages (was zwar auch löblich, aber dennoch nicht primäre Aufgabe einer Rezension ist).
> > ... das (durch die Zeitung geförderte)  Interesse der Leser
> 
> Wenn die von Dir so genannte "normale Zeitung" bestimmte
> Interessen bedient, ist das im Gegenzug auch der Auflage
> förderlich. Wenn ich mal unterstelle, dass bei der aktuellen
> Wirtschaftslage/-entwicklung der individuelle Etat für
> Mediennutzung eher nicht größer wird, versuche ich als
> Tageszeitungsredakteur ein möglichst breites Feld abzudecken,
> damit möglichst viele Leser bei uns bleiben ... Aus diesem
> Grunde habe ich vor 13 Jahren die regelmäßige Computerseite
> in  unserem Hause durchgeboxt und betreue jetzt seit einigen
> Jahren auch unsere Spieleseite. Und ich sage Dir, es ist ein
> harter Kampf um jeden Millimeter angesichts stagnierender
Ich weiß. Vor acht Jahren habe ich für die Beriner Zeitung Spiele rezensiert. Der Platz wurde mit der Zeit von einer Viertelseite auf wenige Zeilen zusammengestrichen (aus diesem Grunde fallen meine Rezensionen bei Reichderspiele z.T. etwas kurz aus - es handelt sich um Zweitverwertungen meiner Zeitungsartikel). Inzwischen werden die Rezensionen von den Redakteuren selbst geschrieben. Freie werden weiterhin reduziert.
> Umfänge. Da haben es die Internet-Kollegen leichter, rein
> platzmäßig betrachtet ;-)
> 
> > ... natürlich das Engagement des Rezensenten. Während bei
> > größeren Verlagen die bloße Erwähnung einen Werbeeffekt hat,
> > dürfte bei Kleinverlagen die inhaltliche Qualität der
> > Rezensionen wichtiger sein.
> 
> Nun ja, ich kenne vom örtlichen Spielfachhändler eine nette
> Reaktion: Samstags standen plötzlich 4 Leute mit meiner Seite
> unterm Arm vor ihm und wollten ein bestimmtes
> Kleinverlags-Produkt kaufen. Leider hatte er noch gar nichts
> von dem Verlag gehört. Inzwischen sende ich ihm vor
> Veröffentlichung meiner Rezensionen stets eine Themenliste,
> damit er sich vorbereiten kann.
Jo, zahlenmäßig waren meine Erfahrungen in etwa ähnlich.
> > Ob ein Rezensent (für eine Kleinverleger) als 'wichtig' gilt,
> > hängt somit nur zu einem Teil von dem Medium ab, für das er
> > schreibt, viel mehr von seinem eigenen Spieleverstand und
> > seiner Fähigkeit diesen seinen Lesern und das alles den
> > 'wichtigen Leuten' bei den Verlagen entsprechend
> > rüberzubringen.
> 
> Das ist mal eine Definition, mit der sich was anfangen lässt.
> Aber ich bin schon der Meinung, dass gedruckte Medien
> komfortabler zu nutzen sind, als Internet-Zeitungen und daher
> der potenzielle Leserkreis (gerade unter den hier im Forum
> oft belächelten Familienspielern) größer ist.
Ja, das stimmt. Aber während Spiele von großen Verlagen im Kaufhaus gekauft werden, weil sie irgendwo mal erwähnt wurden (egal ob positiv oder negativ), gibt es diesen Erinnerungseffekt bei Kleinverlagen nicht. Das Lesen der Zeitung ist komfortabler, aber das Bestellen erfordert dann doch wieder etwas mehr Aktivität. Mir passiert es ziemlich selten, dass ich mir in der Zeitung etwas anstreiche, ausschneide oder ausreisse, um etwas zu bestellen (etwas häufiger noch um im Internet nachzuschlagen).
Für Kleinverlage ist somit das Internet tendenziell schon etwas wichtiger; aber ich möchte auch nicht auf die Besprechungen in den Zeitungen verzichten, zumal es - wie gesagt - auf die Qualität des einzelnen Beitrages ankommt.
> > Gruß, Günter [meint: jeder ist so wichtig, wie er sich macht
> > ;-)]
> 
> Gruß Norbert
> (der jetzt hoffentlich nicht als Wichtigtuer gilt)
Meine Bemerkung war in ihrer Doppeldeutigkeit gemeint: Man wird nicht unbedingt durch seine bloße Funktion wichtig sondern mehr durch das was man für jemanden oder etwas tut. Von daher begrüße ich es natürlich, dass du dich wichtig machst. Nur weiter so! :-)
Gruß, Günter [macht sich auch gern mal wichtig :-)]