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Die Nase des Autors...

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Heinrich Glumpler

Die Nase des Autors...

Beitragvon Heinrich Glumpler » 28. Januar 2004, 17:41

...ist die richtige Nase, an die man zu fassen hat, wenn jemand die Spielregel nicht kapiert.

Jedenfalls, wenn man der Argumentation auf dieser Web Site folgt:

http://www.tbray.org/ongoing/When/200x/2004/01/13/LawOfConversation

Ich neige ebenfalls zu dieser Ansicht - selbst unter der Beruecksichtigung des Argumentes, dass manchen Leute die Hintergründe - oder andere Voraussetzungen ;-) - fehlen, um eine Regel verstehen zu koennen.

In dem Fall hat die Regel - bzw. das Spiel - nicht deutlich genug gemacht, fuer welche Zielgruppe es geeignet ist.

Oder wie seht ihr das?

Ach ja - obige URL ist nur fuer Leute geeignet, die Englisch beherrschen - ich fass mir schon mal an die Nase, weil ich das nicht frueh genug deutlich gemacht habe ;-)

Gruesze
Heinrich

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Das Wiesel

Re: Die Nase des Autors...

Beitragvon Das Wiesel » 29. Januar 2004, 12:56

Hallo Heinrich,

die Website hat in diesem Fall sicherlich recht. Es handelt sich dabei um grundlegende Regeln der Kommunikation (Nennt sich Sender-Empfänger-Modell oder so).

Bei Spielen muss man meistens allerdings nicht dem Autor an die Nase packen, weil der bei einer professionellen Produktion ja eher selten die Regeln schreibt (es sei denn, Du meinst mit "Autor" den Regelschreiberling)..

Bei Spielerklärungen für einen Spieleabend gibt es aber eine ganz wichtige Regel, die eigentlich die zweite Regel auf der Website ein wenig neutralisiert:

WENN DU DIR EIN SPIEL ERKLÄREN LÄßT, WIDME DEINE AUFMERKSAMKEIT DER SPIELERKLÄRUNG UND KEINEM ANDEREN THEMA! Meine Erfahrung ist nämlich, dass man eher selten an die Nase des Autoren, bzw. des Erklärers, als an die rabbelnde Zunge ein oder mehrerer "Zuhörer" fassen muss.

Das Wiesel

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Heinrich Glumpler

Re: Die Nase des Autors...

Beitragvon Heinrich Glumpler » 29. Januar 2004, 13:21

:LOL:

Ja - stimmt - eine grundlegende Sache, die auf der Web Site vorausgesetzt wird, ist, dass der Empfaenger an der Erklaerung interessiert ist und ihr entsprechende Aufmerksamkeit schenkt.

Ich sehe das Ganze aber eher vor dem Hintergrund der (einseitigen) Kommunikation von Regelheft zu Leser.

Ja - ich meine den Autor der Spielregel. Beim Kleinstverlag ist das meistens der Autor des Spieles - was prinzipiell schon mal nicht so optimal ist.

Mich interessiert das Thema, weil es auch unter Spieleautoren viele gibt, denen es schwer faellt, Kritik positiv aufzunehmen und umzusetzen - es ist doch eine allgemeine menschliche Schwaeche, oder?
Ich hoffe jedenfalls schwer, dass ich nicht der einzige bin, der damit zu kaempfen hat ;-)

Gruesze
Heinrich

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Das Wiesel

Re: Die Nase des Autors...

Beitragvon Das Wiesel » 30. Januar 2004, 09:30

Du meinst bestimmt das Kämpfen mit der Erstellung der ersten Spielregel für ein Spiel. Bei mir taucht dann immer die Frage auf "Wieso tue ich mir das eigentlich an?"

Gruß
Wiesel

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Heinrich Glumpler

Re: Die Nase des Autors...

Beitragvon Heinrich Glumpler » 30. Januar 2004, 11:50

Hi,

naja, die erste Regel sieht immer "irgendwie" aus - mir macht eigentlich die Erstellung der letzten Regel die meisten Probleme Ich hatte zum Teil schon 84 Versionen von der ersten Idee bis zum Endprodukt - aber man bekommt Routine...

Die beste Methode scheint mir tatsaechlich zu sein, jemand anderes die Regel schreiben zu lassen - das haette zumindest den Vorteil, dass zwei dran arbeiten (immer besser als wenn man alleine ewig im eigenen Saft schmort und gar nix mehr sieht).

Gruesze
Heinrich

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Johnny Ebsen
Brettspieler
Beiträge: 55

Re: Die Nase des Autors...

Beitragvon Johnny Ebsen » 30. Januar 2004, 12:24

Hallo

man sagt ja das der kunde koenig ist. Wenn man oft beobachtet das leute nicht aufmerksam die regelkunde folgt muss man woll der schluss ziehen das eine moeglichkeit fuer schnelles nachschlagen bereit gestellt werden muss, oder?

...und zum kritik aufzunehmen will ich nur sagen dass es woll kein besseren weg gebe um zu lehrnen als auf kritik zu hoeren.

Gruss

Johnny Ebsen

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Günter Cornett

Re: Die Nase des Autors...

Beitragvon Günter Cornett » 30. Januar 2004, 15:54

Heinrich Glumpler schrieb:
>
> :LOL:
>
> Ja - stimmt - eine grundlegende Sache, die auf der Web Site
> vorausgesetzt wird, ist, dass der Empfaenger an der
> Erklaerung interessiert ist und ihr entsprechende
> Aufmerksamkeit schenkt.
>
> Ich sehe das Ganze aber eher vor dem Hintergrund der
> (einseitigen) Kommunikation von Regelheft zu Leser.

Jo, das sehe ich auch einen Unterschied zwischen Spielanleitung und Spieleerklärung.

Bei einer Spielanleitung muss ich mich theorethisch auf jeden einstellen, der sie liest. Da gibt es aber zu viele unterschiedliche Spielregelleser-Typen.

Manche wollen erst jeden Begriff definiert haben, dann die Informationen der Reihe nach präsentiert bekommen, ohne taktische Tipps. Es sind IMHO 'technische Leser' deren Hirn wie ein Computerprogramm arbeitet. Andere wollen erst einen Überblick haben, wieder andere wollen Tipps, wofür Aktion A gut ist und welche Auswirkung Aktion B haben mag. Sie können sich die Aktionen eben besser merken, wenn sie wissen wofür sie gut sind.

Und Dank Fernsehen kommen sicherlich noch weitere Typen dazu, die sie nur in Form von Talkshows oder gesungen verstehen können

Bei einer Spieleerklärung kann ich dagegen versuchen, mich auf die Spieler einzustellen, denen ich etwas erkläre, und direkte Fragen beantworten.

Will eine Spielanleitung alle Typen abdecken, wird sie so umfangreich, dass sie für keinen mehr geeignet ist. Vielleicht sollte es unterschiedliche Spielanleitungen für unterschiedliche Spielertypen geben, wobei es immer eine Hauptregel geben muss, die die präzisesten Formulierungen enthält.

FAQs sind da sicherlich eine gute Möglichkeit.

> Ja - ich meine den Autor der Spielregel. Beim Kleinstverlag
> ist das meistens der Autor des Spieles - was prinzipiell
> schon mal nicht so optimal ist.

Die Regel von jemand anderem schreiben zu lassen, ist dagegen nur ein gutes Mittel gegen die eigene Blindheit, am grundsätzlichen Problem ändert das nichts. Wir machen sowas eh nur, wenn die regel vor der Messe fertig wird (also in der Regel nicht).

> Mich interessiert das Thema, weil es auch unter Spieleautoren
> viele gibt, denen es schwer faellt, Kritik positiv
> aufzunehmen und umzusetzen - es ist doch eine allgemeine
> menschliche Schwaeche, oder?
> Ich hoffe jedenfalls schwer, dass ich nicht der einzige bin,
> der damit zu kaempfen hat ;-)

Ne, bist du nicht, nicht mal der einzige, dem das auffällt, dass er Probleme hat, Kritik aufzunehmen. Bei mir dauert's mitunter Monate, bis eine Kritik wirklich bei mir angekommen ist.

Gruß, Günter


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