Beitragvon Günter Cornett » 29. Juni 2004, 17:05
Heinrich Glumpler schrieb:
>
> Hi,
>
> ich finde es wichtig, dass das Ravensburger Vorgehen
> diskutiert wird.
>
> Wenn man die SAZ aber nur vor diesem Thema sieht, bekommt man
> jedoch einen schiefen Eindruck von dem, was sie leistet bzw.
> leisten kann, denke ich - deshalb meine Anmerkung.
Hallo Heinrich,
jo, da hast du auch recht.
> Als ich die Stellungnahme gelesen habe, war ich unzufrieden -
> nur der letzte Satz, bei dem darauf hingewiesen wurde, dass
> man die Entwicklung beobachten und noch einmal beurteilen
> würde, hat mich erst mal ruhig gestellt - ich erwarte, dass
Das ist eine klassische Beruhigungspille (auch wenn es nicht so gemeint gewesen sein muss). Denn selbst (oder gerade) wenn das Feedback gut ist, führt es zur Akzeptanz und damit stärkeren Verbreitung von solchen Agenturen. Wenn alle das machen, wird die Qualität irgendwann schlechter, aber man kann nicht mehr zurück zur guten alten Zeit, wo die Redakteure noch ansprechbar waren.
Ist wie mit der Privatisierung von öffentlichen Einrichtungen (ÖPNV, Gefängnisse,...). Anfangs schaut man genau hin und kommt zu dem Schluß: mit privater Initiative geht alles besser, kostengünstiger,... Später muss dann der Kostendruck für Sozialabbau und Verschlechterungen von Angebot und Arbeitsbedingungen her halten.
Oder: So wie die Streichung von Arbeitslosenhilfe als 'Förderung der Eigeninitiative' gepriesen wird, führen die verschärften Bedingungen der Kontaktaufnahme zur 'Professionalisierung'. So wenig wie die Streichung von Arbeitslosenhilfe Stellen schafft, macht das Bezahlen von 65,- Euro aus einem Monopoly-Kloner einen gefeierten Spieleautoren-Star.
> auch die SAZ-Mitglieder sich hier mit dem Vorstand auseinandersetzen.
Vom einzelnen Mitglied ist das ein bisschen zu viel erwartet. Die Auseinandersetzung fand zunächst einmal hier statt - vor allem auf Fragen von Nicht-Mitgliedern hin. Durch Andreas Intiative wird die Diskussion nun in die SAZ geholt. Eine solche Umfrage hätte IMHO vorher gemacht werden sollen. Aber gut, dass sie gemacht wird. Das zeigt auch, dass der Vorstand doch auf Kritik regiert.
> Ich hätte es auch wesentlich besser gefunden, wenn die
> Angelegenheit am Freitag vor Göttingen diskutiert worden wäre
> und schließe mich da Rolands Einschätzung an.
>
> Eine (etwas) suggestive Frage:
> Warum hat Ravensburger überhaupt was mitgeteilt und
> gleichzeitig verlangt, es erst mal nicht bekannt zu geben?
Ich frage mich, warum das Problem der Masseneinsendungen nicht vor der Entscheidung, das Ganze der Agentur zu überlassen, mit uns Autoren diskutiert wurde. Dafür gibt es ja sowas wie ein Gremium. Autoren und Redakteure - gerade auch von Ravensburger - befinden sich in der Diskussion zu allen möglichen Themen, die Autoren und Verlage betreffen. Es wurde bereits auch ein Feedback-Formular entworfen, welches Redakteuren die Antwort an den Autoren erleichtern soll.
Gruß, Günter