Beitragvon Steffen Brückner » 10. Juni 2005, 09:12 
			
			
			
			Hallo,
Charles schrieb:
> An dem einen Ende der Skala findet man im Grunde abstrakte
> Spiele, die lediglich ein historisches Setting haben (z.B
> Kahuna, Zug um Zug, Kreta u.v.m).
> 
> Dazu gehören die allermeisten deutschen Spiele. Im Grunde
> kommt es da viel mehr darauf an, daß das Thema stimmig ist
> als auf spezifische historische Details. Wallenstein ist
> hierfür ein negatives Beispiel. Während des Spiels, welches
> im Dreissigjährigen Krieg angesiedelt soll, bauen die Spieler
> munter Kontore, Kirchen und Paläste... Wirklich ein
> schlechter Witz, wenn man bedenkt was in jenen unheilvollen
> Jahren passiert ist... Kein Wunder, daß das Spiel bald als
> Japan-Spiel herauskommt. Sehr viel stimmiger.
Bisher hatte ich Wallenstein nur mal so kurz angesehen bzw. flüchtig ne Rezi gelesen, da hatte ich auch noch über einen Kauf nachgedacht (Schachtel war ja auch schön schwer ;-) ). Aber letztes Wochenende in Göttingen hat mich ja ein Kollege schon über diese Palastbau-Ungereimtheit etc. aufgeklärt.
Schade, dann ist wohl schon wieder ein schwungvoller Spielename verbraucht, ohne das Thema wirklich stimmungsvoll und korrekt umzusetzen.
 
> Noch ein negatives Beispiel: Zug um Zug Europa. Soll um 1900
> angesiedelt sein. Die Karte ist auch größtenteils korrekt.
> Aber Kroatien ist aus irgendwelchen Gründen von
> Österreich-Ungarn abgetrennt. War der Grafiker ein Kroate
> oder was soll das? Vollkommen unnötig. Nicht daß das Spiel an
> sich deswegen schlechter ist und die meisten Leute werden das
> garnicht bemerken, aber stimmig ist das sicherlich nicht.
> Schon etwas ärgerlich und so etwas sollte man schon vermeiden.
Ist zwar ärgerlich, vor allem weil es dann wieder falsches Wissen vermittelt, finde ich aber nicht so schlimm wie das Wallensteinproblem, da Zug um Zug vom Mechanismus her nicht wirklich auf eine bestimmte Zeitepoche angewiesen ist.  Wallenstein sollte allerdings schon genauer in den zeitlichen Rahmenbedingungen eingepasst sein. 
 
> Dann gibt es Spiele, die zwar ganz in der deutschen
> Spieletradition stehen, aber darüber hinausgehen, etwas über
> das Thema vermitteln und ein wenig Simulationscharakter
> haben. Gelungene Beispiele dafür wären Im Schatten des
> Kaisers oder  Friedrich (um nur zwei meiner Lieblingsspiele
> zu nennen).
Für meine nächsten diesmal auch im historischen Raum angesiedelten Spieleentwicklungen möchte ich mich auch daran orientieren.
Also drückt mir die Daumen. ;-)
Als denn...
STB