Beitragvon Hartmut » 9. November 2006, 11:21
Hallo Johnny,
> Ich möchte gerne von euch hören was Ihr denkt sind die
> stärken von Brettspiele im vergleich zu andere Medien.
Nabelschau. Klar kennen wir die subjektiven Antworten von und für uns gesehen, Du doch auch. Auch wenn Du das ehrlich so meinst - das bringt doch nichts...
> Wieso soll jemand heute immernoch ein Brettspiel kaufen wo
> es so viele andere möglichkeiten gibt zum beispiel Handy
> games, multiplayer online spiele, Spiele konsole etc.
Jedem Tierchen sein Plaisierchen. Frag mal in den Foren dort, warum die das toll finden.
> Können wir diese stärken pushen so das wir stärker da steht?
Wieso? Weshalb? Warum? Wenn ich mit meinen 44 Jahren eines gelernt habe, dann ist es, dass der Wille zum Spielen von einem jeden Spieler ausgehen muss, sonst macht es allen keinen Spaß. Sollen wir nun all jene, die dafür keine Zeit und/oder Lust haben missionieren? Lasst die meinetwegen zuschauen und mit etwas Glück eigene Neugier für's Spiel entwickeln - so und nur so funktioniert das auch. Dann kaufen die auch mal vor dem Sommerurlaub ein Spiel für sich und verschenken nicht nur welche zu Weihnachten :-)
(Brett)spiel ist vor allem ein Medium zum Treffen von Menschen - da hängen noch ganz andere Aspekte dran, als die Bereitschaft zum Verstehen und Befolgen von Spielregeln. Das kann man nicht zwingen und m.E. noch nicht einmal sinnvoll bewerben - da muss jeder selbst drauf kommen oder es lassen (was auch okay ist).
Du schreibst hier natürlich im Autorenforum und möchtest das vielleicht aus wirtschaftlichen Gründen aus Autoren- und Verlagssicht betrachten - da bin ich purer Spielekonsument natürlich der falsche Antwortengeber. Und doch denke ich, dass im Ergebnis auch von dort nicht viel anderes herauskommen kann. Was aus dieser Sicht vielleicht wünschenswert ist (mehr Spieler - mehr Spiele - mehr Umsatz) ist eben nicht immer machbar. Kurzfristige Aktionen (z.B. Verkaufsförderung durch Werbung, Imagekampagnen a la Marlboro, dass Spiele "cool" sind usw.) sind m.E. nicht dazu geeignet, die Einstellung der Menschen nachhaltig zu verändern, mögen sogar kontraproduktiv sein (wenn einer was kauft, was dann den hoch geschraubten Erwartungen nicht gerecht wird).
Neue Medien haben neue Reize, alten haftet das Alte an - auch wenn es gerade bei Brettspielen vor neuen Ideen nur so brummt, weitab von Monopoly und Scrabble. Zumindest das sollte man vermitteln. Vielleicht gibt es eine Rückbesinnung in 50 Jahren, wenn viele nicht mehr die Stromrechnung für die Playstation bezahlen können ;-)
Hartmut