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Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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christwart
Spielkamerad
Beiträge: 24

Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon christwart » 18. Juli 2007, 13:54

Hallo,
hiermit möchte auf das Grundlagenseminar für Spielautoren an der Akademie Remscheid hinweisen.
Dort werden zugrundeliegende
Zusammenhänge vorgestellt, Arbeitsweisen eingeübt, Problemlösungsansätze
entwickelt und natürlich wird viel getestet und gespielt.

Alle Details hier:

http://freenet-homepage.de/SPIELEN/rs07.htm
(inhaltl. Infos)


http://freenet-homepage.de/SPIELEN/rsa07.htm
(formale Infos, Anmeldung)

Für weitere Fragen stehe ich zur Verfügung.
Mit spielerischen Grüßen

Christwart

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f-p-p-m
Kennerspieler
Beiträge: 420

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon f-p-p-m » 18. Juli 2007, 15:31

>Seminarkosten: 138 ¤ für Kursgebühr,
>Verpflegung und Unterkunft im Doppelzimmer

Ich habe keine Ahnung wie das in anderen Ländern aussieht, aber irgendwie ist die deutsche Spielelandschaft "typisch deutsch".

Man hat das Gefühl das alles Bürokratisiert wird !

Es gibt Bücher für Spieleautoren, Seminare für Spieleautoren, Grundausstattungen für Spieleautoren.
Lange kann es nicht mehr dauern, dann wird Spieleautor zum Lehrberuf.

Man kann Visionen, Kreativität und den Spaß am spielen und Spiele erfinden nicht aus Büchern lernen und auch nicht auf Seminaren. Auch Vitamin B ( sehr wichtig ) bekommt man dort bestimmt nicht in großen Mengen verabreicht.

Es wäre wirklich mal interessant, wer durch die Lektüre von Spieleautorenleitfäden oder den Besuch von Seminaren dazu gekommen ist ein Spiel zu veröffentlichen oder Leute kennenzulernen die dann maßgeblich dazu beigetragen haben.

Die großen Verlage arbeiten fast ausschließlich mit etablierten Spieleerfindern zusammen und Neulingen wird durch solche Seminare und ähnliche Veranstaltungen meiner Meinung nach nur vorgegaukelt das es anders wäre.

Ich weiß, es gibt genug Leute die anderer Meinung sind, aber dabei wird es sich dann auch meistens um "alte Hasen" handeln, die ihren Platz in der deutschen Spielelandschaft schon lange gefunden haben.

Bitte belehrt mich eines Besseren und ich nehme alles zurück !

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Thomas O.
Kennerspieler
Beiträge: 461

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Thomas O. » 18. Juli 2007, 16:13

Hallo f-p-p-m,

vorweg möchte ich sagen, dass die Tendenz zur Professionalisierung in allen, aber auch wirklich allen uns wichtigen Lebensbereichen für die Beteiligten nur von Nutzen sein kann, auch oder gerade wenn es sich um kreative Hobbies wie Spiele erfinden oder Ikebana handelt.


f-p-p-m schrieb:
>
> >Seminarkosten: 138 ¤ für Kursgebühr,
> >Verpflegung und Unterkunft im Doppelzimmer
>
> Ich habe keine Ahnung wie das in anderen Ländern aussieht,
> aber irgendwie ist die deutsche Spielelandschaft "typisch
> deutsch".

Erklär mir bitte, was an "typisch deutsch" schlecht sein soll; ich habe das Gefühl, dass du diesen Ausdruck negativ belegt haben möchtest. Im Übrigen denke ich, dass "deutsch" in Zusammenhang mit Brettspielen alles andere als ein schlechtes Gütesiegel ist...

> Man hat das Gefühl das alles Bürokratisiert wird !

Ah! Schlecht, weil bürokratisch. Das verstehe ich... :-? Vielleicht sollte Christwart die Teilnehmer abends zum Schlafen in den Park schicken, morgens Pöppel zum Frühstück anbieten und nebenbei die Veranstaltung mit kopiertem Geld finanzieren. Mein Kopfschütteln verursacht gerade ein mittelschweres HWS.

> Es gibt Bücher für Spieleautoren, Seminare für Spieleautoren,

Hast du mal ein Seminar für Spieleautoren besucht?

> Grundausstattungen für Spieleautoren.

Harald sei Dank, sonst säße ich am übernächsten Freitag auf dem Trockenen!

Fändest du es sinnvoller, wir würden in den Wald gehen, einen Baum hauen und unsere Pöppel selbst schnitzen und lackieren?

> Lange kann es nicht mehr dauern, dann wird Spieleautor zum
> Lehrberuf.

Ich fürchte, es gäbe mehr potenzielle Ausbilder als Auszubildende :roll:

> Man kann Visionen, Kreativität und den Spaß am spielen und
> Spiele erfinden nicht aus Büchern lernen und auch nicht auf
> Seminaren. Auch Vitamin B ( sehr wichtig ) bekommt man dort
> bestimmt nicht in großen Mengen verabreicht.

Die Antwort auf meine Frage weiter oben: Nein, warst du nicht. Denn sonst wüssetst du, dass du dort Vitamin B quasi intarvenös verabreicht bekommst :-)

> Es wäre wirklich mal interessant, wer durch die Lektüre von
> Spieleautorenleitfäden oder den Besuch von Seminaren dazu
> gekommen ist ein Spiel zu veröffentlichen oder Leute
> kennenzulernen die dann maßgeblich dazu beigetragen haben.

Um dein Interesse zu stillen: Ich habe auf einem Spieleautorenworkshop mein erstes Spiel auf Herz und Nieren testen lassen und nebenbei den Verleger desselben kennengelernt. 2 Wochen nach dem Workshop bekam ich die Zusage.

Du glaubst nicht, welchen Kreativitätsschub dir ein Wochenende in solch intensiver Atmosphäre geben kann.

> Die großen Verlage arbeiten fast ausschließlich mit
> etablierten Spieleerfindern zusammen und Neulingen wird durch
> solche Seminare und ähnliche Veranstaltungen meiner Meinung
> nach nur vorgegaukelt das es anders wäre.

Blödsinn. Mehr fällt mir nicht ein.

> Ich weiß, es gibt genug Leute die anderer Meinung sind, aber
> dabei wird es sich dann auch meistens um "alte Hasen"
> handeln, die ihren Platz in der deutschen Spielelandschaft
> schon lange gefunden haben.

Du siehst zu schwarz-weiß, das ist das Problem: Hier die "alten Hasen", dort die "verzweifelten Anfänger". Gerade in der jüngeren Vergangenheit haben die Vertreter der Grauzone (zu denen ich mich auch zähle) die aktuelle Spielelandschaft spürbar mitgeprägt.

> Bitte belehrt mich eines Besseren und ich nehme alles zurück !

Ich will dich nicht belehren, nur meine eigene Erfahrung schildern. Und nebenbei die Organisatoren dieser Seminare in ihrem Tun bestärken.

Grüße Thomas

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Andreas Keirat

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Andreas Keirat » 18. Juli 2007, 16:20

f-p-p-m schrieb:
>
> >Seminarkosten: 138 ¤ für Kursgebühr,
> >Verpflegung und Unterkunft im Doppelzimmer
>
> Ich habe keine Ahnung wie das in anderen Ländern aussieht,
> aber irgendwie ist die deutsche Spielelandschaft "typisch
> deutsch".
>
> Man hat das Gefühl das alles Bürokratisiert wird !
>
> Es gibt Bücher für Spieleautoren, Seminare für Spieleautoren,
> Grundausstattungen für Spieleautoren.
> Lange kann es nicht mehr dauern, dann wird Spieleautor zum
> Lehrberuf.
>
> Man kann Visionen, Kreativität und den Spaß am spielen und
> Spiele erfinden nicht aus Büchern lernen und auch nicht auf
> Seminaren. Auch Vitamin B ( sehr wichtig ) bekommt man dort
> bestimmt nicht in großen Mengen verabreicht.
>
> Es wäre wirklich mal interessant, wer durch die Lektüre von
> Spieleautorenleitfäden oder den Besuch von Seminaren dazu
> gekommen ist ein Spiel zu veröffentlichen oder Leute
> kennenzulernen die dann maßgeblich dazu beigetragen haben.
>
> Die großen Verlage arbeiten fast ausschließlich mit
> etablierten Spieleerfindern zusammen und Neulingen wird durch
> solche Seminare und ähnliche Veranstaltungen meiner Meinung
> nach nur vorgegaukelt das es anders wäre.
>
> Ich weiß, es gibt genug Leute die anderer Meinung sind, aber
> dabei wird es sich dann auch meistens um "alte Hasen"
> handeln, die ihren Platz in der deutschen Spielelandschaft
> schon lange gefunden haben.
>
> Bitte belehrt mich eines Besseren und ich nehme alles zurück !

Möchtest Du allen Ernstes Spieleautoren erfahren, die in diesem und im letzten Jahr ihr erstes Spiel veröffentlicht haben? Dann schaue einfach mal die Neuheitenlisten des letzten Jahres und von diesem Frühjahr durch und vergleiche dann die dortigen Autoren bei Luding mit ihren Einträgen.

Ein Buch und ein Seminar werden niemals dazu führen, daß ein Verlag ein Spiel definitiv nimmt, aber man kann Kinderkrankheiten, an die man selbst nicht denkt, dadurch ausbügeln. Nicht jeder, der sich als Spieleautor versucht, ist z.B. Mathematiker oder Statistik-Freak. Wenn ein Buch oder ein Seminar hilft, Ungleichgewichte bei der Erfindung eines Spiels abzufedern, ist man einen Schritt weiter und hat einen offensichtlichen technischen Fehler vermieden, der (fast) immer zu einer Absage führen wurde. Und ein Seminar, in dem man z.B. Tipps für Themenbearbeitung bekommt. Vom ganzen rechtlichen Schnickschnack bei Vertragsangeboten und Versteuerung der Einnahmen mal ganz zu schweigen. Das sind im Allgemeinen auch nicht gerade beliebte Themen für ein Gute-Nacht-Buch am Abend, oder?

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de
(findet sowohl Bücher, wie auch Seminare oder Workshops sinnvoll... Informationen sind eben (fast) alles heutzutage)

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f-p-p-m
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Beiträge: 420

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon f-p-p-m » 18. Juli 2007, 18:06

> vorweg möchte ich sagen, dass die Tendenz zur
> Professionalisierung in allen, aber auch wirklich allen uns
> wichtigen Lebensbereichen für die Beteiligten nur von Nutzen
> sein kann, auch oder gerade wenn es sich um kreative Hobbies
> wie Spiele erfinden oder Ikebana handelt.

Professionalität bedeutet in meinen Augen das man seinen Lebensunterhalt davon bestreiten kann ( evtl. muß ) und wenn die Kreativität unter einem solchen Zwang steht, wird unweigerlich irgendwann die Kreativität darunter leiden oder die Qualität der kreativen Schöpfungen.

> Vielleicht sollte Christwart die Teilnehmer abends zum
> Schlafen in den Park schicken, morgens Pöppel zum Frühstück
> anbieten und nebenbei die Veranstaltung mit kopiertem Geld
> finanzieren. Mein Kopfschütteln verursacht gerade ein
> mittelschweres HWS.

Ich stelle nicht in Frage ob ein Seminar Geld kosten soll und ob die Teilnehmer daran in Betten schlafen sollen, ich frage mich lediglich ob solche Seminare nicht fälschlicherweise den Eindruck vermitteln das jeder der daran teilnimmt, anschließend ein Spieleerfinder ist der das nächste Spiel des Jahres erfinden kann.

>Fändest du es sinnvoller, wir würden in den Wald gehen, einen
> Baum hauen und unsere Pöppel selbst schnitzen und lackieren?

Ich fände es sinnvoller wenn jemand genug kreative Energie hat um sich selbst Gedanken zu machen, anstatt einfach einen fertigen "Spieleautorenbaukasten" kaufen zu können.

>..... Denn sonst wüssetst du, dass du dort Vitamin B quasi
> intarvenös verabreicht bekommst :-)

Also sind Seminare und Autorentreffen Pflicht ???
Kann ( oder darf ) man kein Spiel erfinden und einen Verlag finden ohne solch ein Treffen zu besuchen ???

> Um dein Interesse zu stillen: Ich habe auf einem
> Spieleautorenworkshop mein erstes Spiel auf Herz und Nieren
> testen lassen und nebenbei den Verleger desselben
> kennengelernt. 2 Wochen nach dem Workshop bekam ich die Zusage.

Herzlichen Glückwunsch, darf man fragen wie das Spiel heißt?

> Du glaubst nicht, welchen Kreativitätsschub dir ein
> Wochenende in solch intensiver Atmosphäre geben kann.

Glaube ich wirklich nicht!

> Du siehst zu schwarz-weiß, das ist das Problem: Hier die
> "alten Hasen", dort die "verzweifelten Anfänger". Gerade in
> der jüngeren Vergangenheit haben die Vertreter der Grauzone
> (zu denen ich mich auch zähle) die aktuelle Spielelandschaft
> spürbar mitgeprägt.

Dies mag für Leser solcher Foren und Besucher der Seiten des BGG gelten, die breite Masse kennt immer noch nur Monopoly, die Siedler von Catan, Carcassonne ( jeweils in 1000 Ausführungen und mit ebenso vielen Fortsetzungen ) und das Spiel des Jahres.

>Ich will dich nicht belehren, nur meine eigene Erfahrung
> schildern. Und nebenbei die Organisatoren dieser Seminare in
> ihrem Tun bestärken.
>
> Grüße Thomas

Es scheint ja auch genug Interessenten für solche Seminare zu geben und auch für all die anderen Veranstaltungen, die sicher alle ihre Berechtigung haben, mir geht es lediglich darum, daß ich das Gefühl habe das hier falsche Hoffnungen geweckt werden.
Spieleerfinden ist eben kein "Handwerk" das man erlernen kann, man muß gewisse Grundvoraussetzungen mitbringen, eine gewisse Kreativität und Enthusiasmus.

Mein Beitrag kam wahrscheinlich viel "böser :evil: " rüber als er gemeint war, aber auf BGG stolpere ich immer wieder über Leute, die der Meinung sind mit ihrem Spiel die Quadratur des Kreises geschafft zu haben, nur um dann zu lesen das es ein weiterer "Mensch ärger Dich nicht" Klon ist. Solche Leute solten meiner Meinung nach sanft darauf hingewiesen werden das sie noch schwer an sich arbeiten müssen, aber genau solche Leute sind es dann, die nach einem Autorentreffen o.ä. der Meinung sind mit drei Aktionskarten sei ihr Spiel jetzt endlich reif für das Spiel des Jahres.
Viel zu selten wird darauf hingewiesen das nur ca. 1 Spiel von mehreren tausend eine Chance auf eine Veröffentlichung hat.

Einen versöhnlichen Gruß
Frank

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f-p-p-m
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Beiträge: 420

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon f-p-p-m » 18. Juli 2007, 18:07


> Möchtest Du allen Ernstes Spieleautoren erfahren, die in
> diesem und im letzten Jahr ihr erstes Spiel veröffentlicht
> haben? Dann schaue einfach mal die Neuheitenlisten des
> letzten Jahres und von diesem Frühjahr durch und vergleiche
> dann die dortigen Autoren bei Luding mit ihren Einträgen.

Da bin ich wohl etwas falsch verstanden worden.
Ich würde gerne von Autoren erfahren die durch solche Seminare letztendlich ein Spiel an den Mann gebracht haben.

> Ein Buch und ein Seminar werden niemals dazu führen, daß ein
> Verlag ein Spiel definitiv nimmt, aber man kann
> Kinderkrankheiten, an die man selbst nicht denkt, dadurch
> ausbügeln. Nicht jeder, der sich als Spieleautor versucht,
> ist z.B. Mathematiker oder Statistik-Freak. Wenn ein Buch
> oder ein Seminar hilft, Ungleichgewichte bei der Erfindung
> eines Spiels abzufedern, ist man einen Schritt weiter und hat
> einen offensichtlichen technischen Fehler vermieden, der
> (fast) immer zu einer Absage führen wurde. Und ein Seminar,
> in dem man z.B. Tipps für Themenbearbeitung bekommt. Vom
> ganzen rechtlichen Schnickschnack bei Vertragsangeboten und
> Versteuerung der Einnahmen mal ganz zu schweigen. Das sind im
> Allgemeinen auch nicht gerade beliebte Themen für ein
> Gute-Nacht-Buch am Abend, oder?

Wenn ein solches Seminar und ähnliche Veranstaltungen genau in diesen Punkten hilfreich zur Seite stehen, dann halte ich das natürlich durchaus für Sinnvoll !

Wie schon in meiner anderen Erwiderung geschrieben, befürchte ich bloß das unrealistische Hoffnungen geweckt werden und das ohne den Besuch von Seminaren u.ä. kein vernünftiger Kontakt zu Spieleverlagen mehr möglich ist.

> Ciao,
>
> Andreas Keirat
> www.spielphase.de
> (findet sowohl Bücher, wie auch Seminare oder Workshops
> sinnvoll... Informationen sind eben (fast) alles
heutzutage)

So lange die Kreativität nicht auf der Strecke bleibt !

Gruß
Frank

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Martin Ebel
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Beiträge: 56

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Martin Ebel » 18. Juli 2007, 20:00

ich habe einen Seminar zum Thema politische Großgruppenspiele bei Christwart teilgenommen . Mir hatte diese Veranstaltzung sehr gut gefallen und wenn ich zeitmässig und finanziell besser zurechtkäme, würde ich gerne wieder daran teilnehmen. Er ist ein Insder der Scene und gibt gerne seine Erfahrungen weiter. Er arbeitet professionell und engagiert im Sinne der Spielautoren.
ich habe selbst Schwierigkeiten mit dem neuerdings so gerne benutzten begriff "Professionalität". Es gibt da irgendwo einen Beitrag von mir zu diesem Thema in den SAZ - News.
Aber wenn Professionalität bedeutet, die Probleme bei der Verwertung von Spieleideen zu kennen und Fehler bei der Entwicklung und Vermarktung des geschaffenen Spiels zu vermeiden, dann werde ich gerne "professional". Letzten Endes bedeutet es nur, sich berufen zu fühlen. Ansonsten sehe ich mich als dilettierender Amateur (positiv in der direkten Übersetzung gemeint).
Christwart ist ein guter Professioneller. Und er liebt das Spiel, wie wir alle.
Am besten such Dir ein anderes beispiel für deinen grunsätzliche Kritik. Vielleicht gibt es tatsächlich auf boargamegeek leute, die in Seminaren den Leuten eintrichtern wollen, daß ihr Mädn - Clon beste chancen haben. Vergiß auch nicht, daß in der USA Kreative nur über ihre Agenten an Aufträge kommen. Das treibt ganz andere Blüten.

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Thomas O.
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Beiträge: 461

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Thomas O. » 18. Juli 2007, 21:06

f-p-p-m schrieb:
>
> Professionalität bedeutet in meinen Augen das man seinen
> Lebensunterhalt davon bestreiten kann ( evtl. muß ) und wenn
> die Kreativität unter einem solchen Zwang steht, wird
> unweigerlich irgendwann die Kreativität darunter leiden oder
> die Qualität der kreativen Schöpfungen.

Dann habe ich den Begriff "Professionalität" wohl anders gemeint als du, eher so wie es Martin weiter unten sieht. Ich meine damit, dass es Möglichkeiten für Spieleerfinder gibt, sich einer Gruppe Gleichgesinnter anzuschließen, sich auf dem Gebiet durch den Austausch mit anderen weiterzuentwickeln, um am Ende ein Ergebnis höherer Qualität zu schaffen als vorher (was auch immer jeder einzelne unter Qualität in diesem Zusammenhang versteht)

> Ich stelle nicht in Frage ob ein Seminar Geld kosten soll und
> ob die Teilnehmer daran in Betten schlafen sollen, ich frage
> mich lediglich ob solche Seminare nicht fälschlicherweise den
> Eindruck vermitteln das jeder der daran teilnimmt,
> anschließend ein Spieleerfinder ist der das nächste Spiel des
> Jahres erfinden kann.

Dann hast du die falsche Textstelle zitiert, nämlich die mit der Preisangabe und den enthaltenen Leistungen. Damit kam das so für mich rüber.

Ich glaube nicht, dass die Veranstalter mit ihren Angeboten einen solchen Eindruck erwecken, hat auf mich jedenfalls nie so gewirkt. Wenn ich einen Tenniskurs belege, erwarte ich nicht, im nächsten Jahr die US-Open zu gewinnen, aber ich erwarte, anschließend ein Spiel mit jemandem spielen zu können, das nach Tennis aussieht. Ob ich damit zufrieden bin, weil ich Erfolg damit habe oder nur Spaß, muss ich sowohl beim Spieleerfinden als auch beim Tennisspielen für mich selbst entscheiden. Aber in jedem Fall habe ich mich weiterentwickelt.

> >Fändest du es sinnvoller, wir würden in den Wald gehen, einen
> > Baum hauen und unsere Pöppel selbst schnitzen und lackieren?
>
> Ich fände es sinnvoller wenn jemand genug kreative Energie
> hat um sich selbst Gedanken zu machen, anstatt einfach einen
> fertigen "Spieleautorenbaukasten" kaufen zu können.

Da hast du prinzipiell recht, aber manch einer braucht vielleicht einen solchen Spieleautorenbaukasten für den Anfang und um erst mal auf den Geschmack zu kommen. Es soll Köche geben, die haben als Kind zuerst mit Fix-Produkten herumhantiert und sich dann in ihrer Kreativität gesteigert.

> >..... Denn sonst wüssetst du, dass du dort Vitamin B quasi
> > intarvenös verabreicht bekommst :-)
>
> Also sind Seminare und Autorentreffen Pflicht ???
> Kann ( oder darf ) man kein Spiel erfinden und einen Verlag
> finden ohne solch ein Treffen zu besuchen ???

Das habe ich nicht gesagt, aber zumindest in meinem Fall hat es die Sache erheblich erleichtert. Die Frage ist doch, wie sehr interessiere ich mich für die Materie. Als ich damit angefangen habe, habe ich das Internet abgegrast, um möglichst viel über die "Szene" (Autoren, Verlage, Veranstaltungen etc.) zu erfahren, und bin schwupps bei einem Spieleautorenworkshop gelandet, wo ich mich entfalten konnte. Ich finde es förderlich, wenn Autoren sich nicht mit ihrer Ideen wie ein irrer Erfinder einschließen, sondern den Kontakt mit anderen suchen; so meinte ich das.

> > Um dein Interesse zu stillen: Ich habe auf einem
> > Spieleautorenworkshop mein erstes Spiel auf Herz und Nieren
> > testen lassen und nebenbei den Verleger desselben
> > kennengelernt. 2 Wochen nach dem Workshop bekam ich die
> Zusage.
>
> Herzlichen Glückwunsch, darf man fragen wie das Spiel heißt?

Die Dolmengötter heißt es (eggertspiele), es war das erste von zwei Veröffentlichungen.

> > Du siehst zu schwarz-weiß, das ist das Problem: Hier die
> > "alten Hasen", dort die "verzweifelten Anfänger". Gerade in
> > der jüngeren Vergangenheit haben die Vertreter der Grauzone
> > (zu denen ich mich auch zähle) die aktuelle Spielelandschaft
> > spürbar mitgeprägt.
>
> Dies mag für Leser solcher Foren und Besucher der Seiten des
> BGG gelten, die breite Masse kennt immer noch nur Monopoly,
> die Siedler von Catan, Carcassonne ( jeweils in 1000
> Ausführungen und mit ebenso vielen Fortsetzungen ) und das
> Spiel des Jahres.

Soweit ich weiß, war Wrede vor Carcassonne auch ein eher unbeschriebenes Blatt, aber es gibt doch nicht nur das Spiel des Jahres. Wenn alle Autoren nur nach dem SdJ schielen würden, gäbe es sicher keinen so großartigen Output an neuen Spielen jedes Jahr. Also, wenn ich von kreativen jungen Autoren spreche, dann muss ich schon die gesamte Breite der Spielelandschaft betrachten. Die "breite Masse" mag das anders sehen, aber die ist nicht unbedingt im Fokus der Teilnehmer von Spieleseminaren (sonst würden sie schnell verzweifeln ;-) )

> Es scheint ja auch genug Interessenten für solche Seminare zu
> geben und auch für all die anderen Veranstaltungen, die
> sicher alle ihre Berechtigung haben, mir geht es lediglich
> darum, daß ich das Gefühl habe das hier falsche Hoffnungen
> geweckt werden.
> Spieleerfinden ist eben kein "Handwerk" das man erlernen
> kann, man muß gewisse Grundvoraussetzungen mitbringen, eine
> gewisse Kreativität und Enthusiasmus.

Da hast du absolut recht. Aber "Weiterbildung" kann auch bei Kreativen nicht schaden.

> Mein Beitrag kam wahrscheinlich viel "böser :evil: " rüber
> als er gemeint war, aber auf BGG stolpere ich immer wieder
> über Leute, die der Meinung sind mit ihrem Spiel die
> Quadratur des Kreises geschafft zu haben, nur um dann zu
> lesen das es ein weiterer "Mensch ärger Dich nicht" Klon ist.
> Solche Leute solten meiner Meinung nach sanft darauf
> hingewiesen werden das sie noch schwer an sich arbeiten
> müssen, aber genau solche Leute sind es dann, die nach einem
> Autorentreffen o.ä. der Meinung sind mit drei Aktionskarten
> sei ihr Spiel jetzt endlich reif für das Spiel des Jahres.

Jetzt halt dich fest: Genau darüber wird bei Autorentreffen und -workshops schonungslos gesprochen, während dein Prototyp gnadenlos auseinandergenommen wird. Da bekommt man den klaren Blick für die Realität und kann entscheiden, ob man weitermachen möchte oder nicht.

> Viel zu selten wird darauf hingewiesen das nur ca. 1 Spiel
> von mehreren tausend eine Chance auf eine Veröffentlichung hat.

Selten vielleicht, aber wenn, dann auf solchen Veranstaltungen.

> Einen versöhnlichen Gruß
> Frank

Na klar!

Grüße Thomas

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Matthias Prinz

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Matthias Prinz » 18. Juli 2007, 22:19

Lieber "f-p-p-m",

hast du schon einmal an einem Spieleautorenseminar teilgenommen?

Nun, ich habe schon einige besucht und ich muss sagen, dass ich bisher immer sehr zufrieden war und mit einem Mehrwert, Motivation und neuer kreativer Energie nach Hause gefahren bin.

Bei keinem der Workshops wurde einem eingetrichtert, wie man ein Spiel "an den Mann" bringt, bei keinem wurde eine optimale Vorgehensweise angepriesen und bei keinem wurde einem etwas "verkauft", um das man sich betrogen fühlte.

Es ist eher das Gegenteil der Fall: Man bekommt klare Vorstellungen, wie die Branche tickt, Redakteure schildern klar, welche Kriterien sie an Prototypen legen und Autoren, die schon ein paar Spiele verlegt haben, teilen ihre Erfahrungen mit Anderen.

Was wohl jedem klar sein sollte: Ein Spiel muss immernoch selbst erarbeitet werden. Dabei wird einem ein solches Seminar nicht weiterhelfen, aber das behauptet auch niemand.

Christwarts Seminar beispielsweise bietet an:
"zugrundeliegende Zusammenhänge", "Arbeitsweisen einüben", "Problemlösungsansätze entwickeln" und "viel getestet und gespielt".
Für mich ist die Sache hier eindeutig: Rahmenbedingungen schaffen für eine potentiell erfolgreiche "Vermarktung" des eigenen Spiels.

Von daher kann ich deiner (auch allgemeine) Kritik nicht ganz folgen.
Und bitte keine endlose Diskussion. Ich bin bei sowas immer sehr lesefaul ;)

Viele Grüße
- Matthias

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Henning
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Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Henning » 19. Juli 2007, 00:17

Was kostet das?
H.

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christwart
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Beiträge: 24

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon christwart » 19. Juli 2007, 00:26

Hallo Henning!

Die Seminarkosten betragen: 138 € für Kursgebühr,
Verpflegung und Unterkunft im Doppelzimmer.

Details:
http://freenet-homepage.de/SPIELEN/rsa07.htm

Beste Grüße
Christwart

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TheShark
Spielkamerad
Beiträge: 39
Wohnort: Hannover

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon TheShark » 19. Juli 2007, 08:10

Ich finde dieses Seminar sehr interessant. Leider kann ich an dem Wochenende nicht.

Gibt es solche oder ähnliche Veranstaltungen öfter? (Vielleicht auch noch an anderen Orten?)

Sharky 8-)

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depedro
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Beiträge: 9

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon depedro » 21. Juli 2007, 19:52

Hi!
Also ich habe mein Spiel auf Christwarts Seminar testen lassen und nochmal entscheidende Hinweise bekommen wie ich es optimieren kann. Auf der Rückfahrt kam dann die Erleuchtung... und auf der Messe in Essen habe ich nach 5 Minuten einen Verlag gefunden... jetzt ist in Essen Premiere... ich kann das Seminar nur empfehlen. Mit meinem nächsten Prototypen bin ich wieder dabei...

Friedemann

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Tahaka
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Beiträge: 3

Re: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Tahaka » 20. August 2007, 16:43

Hallo,

ich verstehe ehrlich gesagt nicht, was Weiterbildung mit Bürokratie zu tun hat.
Jeder, der in seinem Beruf gut sein will, sollte bemüht sein sich weiterzubilden und sein Handwerk gut zu beherrschen.
Das gilt auch für den künstlerischen Bereich. Ob Maler, Schriftsteller, Bildhauer oder Spieleautor, jeder muss sein Handwerk beherrschen um wirklich gut zu sein.
Es gibt in allen Bereichen nur ganz wenige Naturtalente, die sich alles selbst erarbeiten.
Sein wir doch froh, dass es solche Angebote gibt, niemand wird ja gezwungen sie zu nutzen.

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Marten Holst
Kennerspieler
Beiträge: 1787

RE: Grundlagenseminar für Autoren mit Lothar Hemme

Beitragvon Marten Holst » 21. August 2007, 03:58

Moin,

zum einen ist das Seminar ein Angebot - das hat mit Bürokratisierung nichts zu tun.

Zum anderen hat jede Tätigkeit gewisse Fertigkeiten, die sie braucht, die trainierbar sind. Einige haben sie, anderen hilft das sicherlich, sie beigebracht zu bekommen.

Da ich ansonsten selber mal bei einem Verlag gejobbt habe, weiß ich durchaus, dass (fast) alles, unabhängig vom Namen des Autoren, angesehen wird. Die etablierten haben nur einige Erfahrungen, die man machen kann, oder auch erklärt bekommen kann, wie zum Beispiel verständliche Regeln schreiben, auch das ist wichtig.

Tschüß
Marten


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