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Zielgruppen

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Johnny Ebsen
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Zielgruppen

Beitragvon Johnny Ebsen » 11. Januar 2008, 10:33

Hi,

Ich habe in der letzte Ausgabe von Spielbox mit Interesse der Beitrag von Wolfgang Kramer über „Kritik an der Spielkritik“ gelesen. Ich muss gestehen das Ich zum großen Teil mit ihm einig bin.

Ich habe überlegt ob vielleicht der Forum ein geeignete Plattform währe um eine liste von Zielgruppen zu definieren. Einige Vorteile davon währe das:

-Autoren und Verlage eine gemeinsame Sprache haben
-Spielrezesenten Weiß wie das Spiel einzustufen sind und Können dann Äpfel mit Äpfel vergleichen
-Autoren haben einen besseren Überblick über die möglichen Zielgruppen

Ich möchte der liste anfangen mit folgenden Zielgruppen

Kinder 3-6 Jahre
Kinder 6-10 Jahre
Familien
Teenager Jungs
Teenager Mädchen
Spiel einsteiger
Vielspieler
Senioren

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MatthiasC
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Re: Zielgruppen

Beitragvon MatthiasC » 11. Januar 2008, 11:29

Hallo Johnny,

so aus meinem Bauchgefühl heraus hast du zuviele Gruppen. Das mit den Kindern ist klar, hier ist das Alter entscheidend. Teenager, Familien und Einsteiger könnte ich schon nicht mehr auseinander halten. Hier ist wohl die gewünschte Komplexität der Zielgruppe eher das entscheidende Kriterium. Eine große Käufergruppe - wenn nicht die größte - gibt es noch: die Verschenker. Für sehr zielgruppenspezifisch halte ich auch die Länge eines Spiels, man müsste also Kurz- und Langspieler nennen.

Das alles hat für mich nichts mit Spielerezensionen zu tun. Hier wird hauptsächlich der Spielspaß beurteilt und den halte ich für nicht zielgruppenrelevant. Ich halte ein "schlechtes" (im Sinne des fehlenden Spielspaßes) Vielspielerspiel immer auch für ein schlechtes Wenigspielerspiel.

Beste Grüße,
Matthias

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Johnny Ebsen
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Re: Zielgruppen

Beitragvon Johnny Ebsen » 11. Januar 2008, 12:13

Hallo Matthias

Mein Vorschlag ist nicht endgültig, Ich möchte nur das es diskutiert wird so das wir uns auf Gruppen einigen Können.

Wolfgang Kramer hat bemängelt das wenn ein einsteiger spiel von ein vielspieler analysiert wird, wird es Höchst wahrscheinlich ein andere Benotung geben als wenn man es von ein einsteiger Rezensieren lässt. Die Bedürfnisse mögen nicht immer gleich sein.

MatthiasC schrieb:
>
> Hallo Johnny,
>
> so aus meinem Bauchgefühl heraus hast du zuviele Gruppen. Das
> mit den Kindern ist klar, hier ist das Alter entscheidend.
> Teenager, Familien und Einsteiger könnte ich schon nicht mehr
> auseinander halten. Hier ist wohl die gewünschte Komplexität
> der Zielgruppe eher das entscheidende Kriterium. Eine große
> Käufergruppe - wenn nicht die größte - gibt es noch: die
> Verschenker. Für sehr zielgruppenspezifisch halte ich auch
> die Länge eines Spiels, man müsste also Kurz- und Langspieler
> nennen.
>
> Das alles hat für mich nichts mit Spielerezensionen zu tun.
> Hier wird hauptsächlich der Spielspaß beurteilt und den halte
> ich für nicht zielgruppenrelevant. Ich halte ein "schlechtes"
> (im Sinne des fehlenden Spielspaßes) Vielspielerspiel immer
> auch für ein schlechtes Wenigspielerspiel.
>
> Beste Grüße,
> Matthias

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Andreas Last

Re: Zielgruppen

Beitragvon Andreas Last » 11. Januar 2008, 14:08

Hm, wie wäre es mit folgendem Ansatz?

Erstmal das Genre:

Aufbauspiel
Mehrheitenspiel
Optimierungsspiel
Versteigerungsspiel
...

Und dann Gegenüberstellungen, die darstellen, welche Zielgruppe am ehesten damit bedient wird:

Kinder - Familien - Erwachsene
Vielspieler - Gelegenheitsspieler

Und anschließend die obligatorische Benotung des Spielreizes.

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Familie Tschiep
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Beiträge: 175

Re: Zielgruppen

Beitragvon Familie Tschiep » 11. Januar 2008, 14:16

Dazu, lieber Andreas, muss man die Spiele auch eindeutig in dieses Genre einordnen können. Vielleicht ist es bei wirklich innovativen Spielen weitaus schwieriger.

Was ist ein schlechtes Spiel? Auch wenn man den Spielspaß betrachtet, ist ein gutes Vielspielerspiel nicht unbedingt ein gutes Spiel für Gelegenheitssspieler. Viele wollen nämlich auch Spiele, die sie gedanklich nicht so fordern.

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MatthiasC
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Re: Zielgruppen

Beitragvon MatthiasC » 11. Januar 2008, 15:14

Somit sind wir fast schon bei einer Kategorisierung von Spielen. Da finde ich das System, das alea verwendet, ganz brauchbar für einen ersten Eindruck (Die Balken für Anspruch, Strategie, Glück etc. kombiniert mit den üblichen Angaben: Alter, Spielerzahl, Dauer)

Vielleicht sollte man eher die Zielgruppen nach Spielthemen betrachten, also z.B.:
- Geschichtlich Interessierte
- Fantasy-Liebhaber
...

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Andreas Last

Re: Zielgruppen

Beitragvon Andreas Last » 11. Januar 2008, 17:44

> Was ist ein schlechtes Spiel? Auch wenn man den Spielspaß
> betrachtet, ist ein gutes Vielspielerspiel nicht unbedingt
> ein gutes Spiel für Gelegenheitssspieler. Viele wollen
> nämlich auch Spiele, die sie gedanklich nicht so fordern.

Gerade das wollen wir ja berücksichtigt sehen. Darum geht es ja. Genau deshalb hab ich ja auch die Gegenüberstellung von Vielspieler und Gelegenheitsspieler in einem Messbalken vorgeschlagen. Schlägt dieses "Komplexitätsbarometer" eher in Richtung Gelegenheitsspieler aus, wird damit ausgedrückt, dass dieses Spiel geistig eben nicht ganz so fordernd und eher locker spielbar ist.

Nehmen wir also mal an, wir haben ein Spiel. Dieses ist eher für Erwachsene konzipiert. Also schlägt das "Altersbarometer" irgendwo zwischen Familien und Erwachsene auf. So wird angezeigt, dass Familien, die dieses Spiel spielen wollen, eher schon etwas ältere Kinder, sprich Jugendliche als jüngste Mitglieder haben sollte. Die Komplexität entspricht am ehesten dem Profil des Vielspielers. Also steht dieser Balken ganz dicht bei Vielspieler und ganz weit weg vom Gelegenheitsspieler.
Also etwa so:

Genre: Optimierungsspiel
Kinder . . . . Familien . .|. . Erwachsene
Gelegenheitsspieler . . .|. Vielspieler
Spielreiznote: 8 von 10

Jetzt ist also klar, dass dieses Spiel für vielspielende Erwachsene und Familien mit schon etwas älterem Nachwuchs geeignet ist, sofern sie Optimierungsspiele mögen. Und für diese Zielgruppe ist es ein gutes Spiel auf dem Sektor der Optimiernugsspiele. Für andere ist es umso weniger geeignet, je weiter sie sich von der angegebenen Zielgruppe entfernt sehen würden.

So ist jedenfalls mein Vorschlag.

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Andreas Last

Re: Zielgruppen

Beitragvon Andreas Last » 11. Januar 2008, 17:46

Naja, das Thema sehe ich eher als in der Rezension abzuhandeln an. Aber natürlich kann man das auch in der Bewertung genauso berücksichtigen, wie das Genre.

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Roland G. Hülsmann
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Re: Zielgruppen

Beitragvon Roland G. Hülsmann » 11. Januar 2008, 23:05

Andreas Last schrieb:
> Genau deshalb hab ich ja auch die Gegenüberstellung von
> Vielspieler und Gelegenheitsspieler in einem Messbalken
> vorgeschlagen. Schlägt dieses "Komplexitätsbarometer"
> eher in Richtung Gelegenheitsspieler aus, wird damit
> ausgedrückt, dass dieses Spiel geistig eben nicht ganz
> so fordernd und eher locker spielbar ist.

Und wo bleibt bei der ganzen Schubladenpackerei der Gelegenheitsspielr, der zwar nur gelegentlich, aber dann gerne komplex spielt oder der Vielspieler der regelmäßig viel, aber eher kürzere und "einfachere" SPiele spielt? ;)

Gruß
Roland
(passt nicht so einfach in eine Schublade :grin: )

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Andreas Last

Re: Zielgruppen

Beitragvon Andreas Last » 11. Januar 2008, 23:52

Ok, man kann das ganze auch anders benennen. Es soll ja keine Lösung sein, sondern ein Vorschlag, um einer Lösung näher zu kommen.

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Carsten Schauf

Re: Zielgruppen

Beitragvon Carsten Schauf » 12. Januar 2008, 13:04

Hi,

worum geht es denn eigentlich bei dieser Diskussion? Darum ein Spiel "gerecht" zu beurteilen, d.h. das Ego des Autors nicht zu verletzen ;-) oder jeder Zielgruppe zu signalisieren: das ist was für dich?

Meinem Gefühl nach, sind die Zielgruppen dafür häufig auch zu inhomogen (insbesondere die der gelegentlich spielenden Familie mit einem Vielspieler, einem 6 jährigen, einem 10 jährigen und einem der zum Spielen geprügelt werden muß),
zudem fühle ich mich z.B. nicht immer der gleichen Zielgruppe zugehörig. Auch als Vielspieler habe ich nicht immer Lust ein episches Spiel zu spielen. Wenn der Spielreiz hoch genug ist, bin ich doch eher bereit, Zeit für´s Regelstudium aufzuwenden.

Was ist eigentlich ein Gelegenheitsspieler, jemand der spielt, wann er Zeit hat (z.B. an manchen Wochenenden) aber immer wieder neues ausprobiert und sich "weiterentwickelt" oder der, der sich zu Weihnachten das Spiel des Jahres schenken läßt und ansonsten "Mensch ärgere dich nicht" spielt?


Ich habe mit singulären Noten grundsätzlich meine Probleme, und bin immer sehr dankbar dafür, wenn eine Benotung kommentiert wird. Das hilft mir viel mehr weiter, als ein wie auch immer gearteter Balken.

Auf die Spielbox bezogen, erübrigt sich m.E. diese Diskussion, da diese (korrigiert mich, wenn ich falsch liege)eher nicht von denen gelesen wird, die einmal im Jahr das Spiel spielen, das sie schon als Kind toll fanden.

Gruß,

Carsten

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Axel H.
Spielkamerad
Beiträge: 42

Re: Zielgruppen

Beitragvon Axel H. » 12. Januar 2008, 20:50

Hallo,

ich verstehe zwar den Wunsch nach einer besser aufgelösten Bewertung von Spielen, aber schon die Fragen, die in obigen Beiträgen aufgeworfen wurden, zeigen m.E., dass es äußerst schwierig ist, eine universelle Lösung zu finden.

Wenn man sich alleine die Benotungen in der spielbox ansieht (allesamt von Vielspielern), so laufen ja auch diese (für dasselbe Spiel) teilweise sehr auseinander. Jeder Mensch hat (zum Glück!) sein eigenes Spielempfinden. Um dies systematisch zu erfassen, bräuchte man viel zu viele "Kategorien", die bewertet werden müßten. Und ich vermute, vielen geht es wie mir: Wenn die Anzahl der Kategorien auf die zehn zuläuft, möchte ich schon nicht mehr allen Ernstes weiterlesen. Denn dann sprechen vielleicht sechs Kategorien für den Kauf, vier dagegen. Ein Spiel und der empfundene Spielspaß sind aber viel zu individuell, um damit angemessen ausgedrückt zu werden. Ein Spiel mit einer 2-für und 8-gegen den Kauf sprechenden Bewertung könnte mir viel besser gefallen, weil selbst die Prioritäten der einzelnen Kategorien je nach Laune von Spiel zu Spiel variieren.

Jede Kritik ist somit sehr subjektiv, und davon können sich auch keine der Objektivität verschriebene Kritiker in Spielezeitschriften freisprechen.

Somit kann eine Kritik zwar Anhaltspunkt für eine Kaufentscheidung sein, aber ich bin auch schon in so manchen gut bewerteten Kinofilm gegangen, der mich enttäuscht hat - und umgekehrt.

Am Ende hilft nur: Ausprobieren!


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