Beitragvon Günter Cornett » 5. Oktober 2009, 09:18
Familie Tschiep schrieb:
>
> Das kann ich unterschreiben, was Günter geschrieben hat.
> Esgeht nicht gegen Agenturen im Allgemeinen, sondern das man
> eine Agentur nutzen muss, um mit einem Verlag in Kontakt zu
> treten.
Und dass der Verlag dem Autor vorschreibt, welchen Agenten er zu nutzen hat, um seine Interessen gegenüber dem Verlag zu vertreten bzw. festlegt, was der Autor für die Redaktionsarbeit zu zahlen hat. :seufz: Defacto handelt es sich um eine Honorarkürzung um 40%.
Stark erleichtert wurde die Einführung solcher Geschäftskonzepte, weil die abgebliche Interessenvertretung der Autoren dieses Verfahren offiziell begrüßt hatte.
> Und ich glaube, MÄDN- und Monopoly-Klone kann man erkennen.
> Vielleicht gibt es in dieser Richtung auch Ideen, die etwas
> Neues bieten. Wegduck
Und auch die semiprofessionellen Autoren sollten sich nicht darüber täuschen, dass - ist dieses Konzept erstmal etabliert - manche Verlage und die SAZ 'ganz plötzlich' die Ungleichbehandlung unter den Autoren bemerken könnten, um dann 'aus Gründen der Gleichbehandlung' die Ausweitung der Regelung auf (fast) alle Autoren fordern, nein durchführen werden.
Einschränkungen und Rechtebeschneidungen erfolgen in der Politik grundsätzlich scheibchenweise, damit es immer nur 'die anderen' trifft.
Und das ist dann auch die Kehrseite, wennn man 'Lobbyarbeit' betreiben, Einfluss auf die Politik nehmen will: Die Politik nimmt viel stärker Einfluss auf uns.
Interessant übrigens das Zitat von Andrea Meyer, die sich ja kürzlich gegen den Vorwurf der CoXXXaft (Selbstzensur) wehrte, aber sich nun ganz direkt zu Aufbau und Pflege von Seilschaften bekennt:
[i]Spieletest.at: Heißt das, dass auch in dir etwas Hexe steckt? :-)[/i]
Hm, ja, vielleicht. In feministischer Tradition fände ich es schön, wenn es auch in unserer Branche mehr Hexen, d.h. mehr (alte) weise Frauen gäbe. Es würde unserer Branche gut tun, wenn mehr Frauen an entscheidenden Stellen säßen, und „typisch weibliche“ Aspekte in Spielthemen, -gestaltung und –vermarktung einbringen würden. Dabei geht es mir nicht so sehr darum, „Frauenthemen“ oder lila Schachteln zu promoten, sondern darum, dass die Welt vielgestaltiger ist, als das das Gros der deutschsprachigen Spiele derzeit nahelegt. [b]Und natürlich sollten diese einflussreichen Frauen dann Netzwerke und Seilschaften aufbauen und pflegen, auf dass mehr Frauen Spiele entwickeln und bearbeiten[/b] – und damit reich werden ;-).
http://spieletest.at/bericht.php?ID=672
Wo bitte ist da der Unterschied zu 'CoXXXaft'?
Hier ein paar Erläuterung zum Begriff 'Seilschaft' (auch in Abgrenzung zu 'Netzwerk')
http://de.wikipedia.org/wiki/Seilschaft
http://www.deutsche-welle.de/dw/article/0,,4543049,00.html
Andrea Meyer sollte sich mit diesen Begriffen schon auskennen. Denn im gleichen Interview verweist sie auf ihre politische Tätigkeit:
"Ich bin Referentin im Bundesumweltministerium. Ich arbeite im Grundsatzreferat für Erneuerbare Energien und schreibe viel – allgemeine Texte, aber auch Redeentwürfe."