Beitragvon Günter Cornett » 22. März 2010, 19:19
Gead schrieb:
>
> Günter Cornett schrieb:
> >
> > Ich sehe das Problem nicht in persönlichen Befindlichkeiten
> > einzelner Akteure sondern als ein strukturelles an: mangende
> > Demokratie, mangelnde Transparenz, mangelnde
> > Mitentscheidungsmöglichkeiten.
>
> "Mangelnde Demokratie" habe ich bisher nicht feststellen
> können, spreche hier aber nur aus meinem "Basis"-Blickwinkel.
> Unter 18 darf man nicht wählen gehen - ohne bestimmte
> Voraussetzungen zu erfüllen eben (in der SAZ) nicht
> abstimmen.
Interessanter Vergleich. Ein Autor, der Spiele entwickelt hat, aber noch nicht bei einem Verlag veröffentlicht, ist also quasi noch nicht erwachsen, kein mündiger Autor?
Für das Wahlrecht gibt es eben die Begründung, dass ein Mensch erst ab einem bestimmten Alter selbst entscheiden kann, welchen Interessenvertreter er wählt. Bis dahin sind die Eltern verantwortlich.
Welches sachiche Argument gibt es dafür, dass Spieleautoren ohne Verlagsveröffentlichung nicht in der Lage sind, ihre Interessensvertreter selbst zu wählen?
Mangelnde Demokratie kannst du darin nicht erkennen,
wenn die Hälfte der Autoren nicht wählen darf? Tja. Autoren mit solchem Demokratieverständnis sind in der SAZ nach wie vor willkommen ...
> Das ist nicht antidemokratisch, sondern hier Teil
> der "Spielregel" (oder Satzung).
Du weißt, wie diese 'Spielregel' zustande gekommen ist?
Die offizielle Version lautet: Das war schon von Anfang an so.
Wer öffentlich die nicht-offizielle Version vertritt, wird mit Ausschluss bedroht: 2009 wurde der Hälfte der Mitgliederschaft durch MV-Beschluss das Stimmrecht entzogen.
> "Mangelnde Transparenz" kann ich ebenso nicht feststellen.
Es geht darum, wie Entscheidungen zustande kommen.
Ein klassisches Beispiel: Als Ravensburger die Gebühr für die Prüfung von Spielevorschlägen einführte, versprach der Vorstand dem Verlag, das nicht auf der MV bekanntzugeben, damit Ravensburger bzw. Christian Beiersdorf es am Folgetag selbst in Göttingen verkünden konnte.
Und kurz danach begrüßte der Vorstand diese Gebühr als Professionalisierungsmaßnahme - ganz bewußt an der MV vorbei.
Natürlich, wer davon nichts weiß, kann auch keine mangelnde Transparenz feststellen. Darin besteht ja gerade die mangelnde Transparenz.
> "Mangelnde Mitentscheidungsmöglichkeiten" sind für mein
> Empfinden nur dann ein Mangel, wenn die Bedingungen, unter
> denen eine Beteiligung an Entscheidungsprozessen geregelt
> sind, nicht bekannt wären oder grob missachtet werden.
Obiges Beispiel mit der Begrüßung der Gebühr für Spieleautoren ist geradezu klassisch.
> Wie
> schon erwähnt, bin ich ein Autor ohne Stimmrecht und unter
> den gegebenen Voraussetzungen - bewusst - in die SAZ
> eingetreten.
Andere sind vielleicht unter anderen Voraussetzungen eingetreten. Die Veränderung der letzten Jahre zuungunsten selbstständig denkender mitarbeitend wollender haben sich dahingehend geändert, dass die SAZ für Autoren attraktiver wird, die denken und handeln anderen überlassen wollen, und unattraktiver für die, die miteinander offen diskutieren und etwas bewegen wollen.
> Wenn mir eine Vereinssatzung nicht gefällt, kann
> ich natürlich versuchen, auf eine Änderung hinzuwirken.
Wie denn ohne Stimmrecht?
> Mit
> "Zwang" ist man aber in der Wahl der Mittel m. E. nicht gut
> beraten.
Was verstehtst du in diesem Zusammenhang unter Zwang?
> > Dass ihr im SAZ-internen Forum noch immer darüber rätselt,
> > warum eure Pressesprecherin(!) zwei Wochen vorher ausgetreten
> > ist, während das andererseits im Bambus-Newsletter öffentlich
> > zu lesen ist, sagt doch eigentlich schon ganz klar aus, wie
> > es um eure Kommunikationsstrukturen bestellt ist.
>
> Das Rätselraten um die Pressesprecherin fand im SAZ-Forum
> zeitlich vor dem Erscheinen des Bambus-Newsletters statt, der
> ja offensichtlich erst am 12. März online gegangen ist; im
> SAZ-Forum datiert der letzte Eintrag in dieser Frage vom 9.
> März.
Und zurück- und ausgetreten ist die Pressesprecherin am 25. Februar. Wenn zwei Wochen danach ind er SAZ immernoch keine Gründe bekannt sind, zeugt das sehr stark von mangelnder kommunikation.
> Wenn jemand sich nicht über die Gründe für seinen
> Austritt aus der SAZ äußert, und sich die "Zurückgebliebenen"
> über die Gründe dann Gedanken machen, hat das wohl nichts mit
> den "Kommunikationsstrukturen" zu tun.
Maren hat ein paar Wochen vorher einen sehr engagierten SAZNews-Artikel über ihre Arbeit im Kulturrat geschrieben. Und dann tritt sie plötzlich zurück und ganz aus dem Verein aus.
Niemand in der SAZ weiß warum, niemand interessiert sich ausreichend dafür, um mal nachzufragen.
Kein mangel an Kommunikation?
> Das aber nur am Rande,
> weil hier Informationen über den internen "Zustand"
> möglicherweise auch der Schneckenpost zuzuschreiben sind. :-P
Klar, wird Zeit, dass Email und Telefon erfunden werden ... ;)
> > Dass eure Ex-Pressesprecherin Maren sich an mich als
> > Veröffentlichungsmedium wendet, wo sie sich zuvor selbst
> > daran beteiligt hatte, mich wegen meiner
> > Veröffentlichungspraxis auszuschließen, zeigt wie es um das
> > Vertrauen in eure Strukturen bestellt ist.
> >
> > Die Zustände in der SAZ sind wohl um einiges schlimmer, als
> > ich bisher dachte.
>
> Ob die Zustände wirklich so schlimm sind, ist wahrscheinlich
> wie alles im Leben ein Frage des Standpunktes und der
> Interpretation. Ich kann nur soviel sagen, dass ich mich seit
> meinem Eintritt in die SAZ bisher nicht schlecht vertreten
> gefühlt habe. Im Gegenteil!
Tja, dann ist also alles besten. Wenn engagierte Mitglieder ausgeschlossen oder vergrault werden, fühlst du dich gut vertreten. Diese SAZ braucht Schafe wie dich.
>
> Entspannte Grüße
> Gerhard
>
> Heißt, wer austritt, kann auch wieder eintreten; wer
> ausgeschlossen wird, muss das nicht für immer bleiben,
Sorry, aber das ist in höchstem Maße ignorant. Wenn Mitglieder, die viel Enagagement in den Verein gesteckt haben, austreten oder ausgeschlossen werden, dann ist wohl kaum zu erwarten, dass sie wieder Mitglied werden. Sorry, aber diese Ignoranz ist eine Geringschätzung eben jenes Engagements.
Gruß, Günter