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Wie wählt Ihr Eure Spiele für Wettbewerbe und Präsentationen aus ?

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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kleinerpoet
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Wie wählt Ihr Eure Spiele für Wettbewerbe und Präsentationen aus ?

Beitragvon kleinerpoet » 26. Mai 2010, 10:37

Hallo, Kollegen!

In den letzten beiden Jahren verstärkte ich meine öffentliche Präsenz; u.a. bei Autorentagen, Messen und Wettbewerben.

Dabei machte ich folgende Erfahrung: wenn eine oder mehrere andere Personen eine Jury für eines meiner Spiele bilden, und es für etwas nominieren oder auch nicht (z.B. Hippodice oder andere Wettbewerbe), dann ist das einfach eine Erfahrung, die man macht als Spieleautor.
Ich denke sogar, das ist eine notwendige Erfahrung, die jeder Spieleautor machen muß: sich einem kritischen Publikum zu stellen und die gemachten Erfahrungen kreativ ins weitere Werk einzubringen.

* * *

Doch mich würde heute einmal interessieren, wie Ihr Euch selbst juriert: immer wieder müsst Ihr - ebenso wie ich - eines oder mehrere Eurer Spiele auswählen.
Aktuell bietet sich natürlich Göttingen als Beispiel an. In der Regel, - wenn man nicht ganz am Anfang steht -, hat man vor einer Präsentationsmöglichkeit mehr Spiele, als man mitnehmen kann.

Mich würde nun einmal interessieren, wie Ihr damit umgeht, wenn Ihr mehrere Spiele habt, die Ihr für gut haltet: nehmt Ihr immer alle mit? Geht Ihr nach Aktualität, und packt nur die neuesten Prototypen ein? Oder gibt es einen, der auch äußerlich besonders gut wirkt, und kommt der deshalb in den Koffer?

Über rege Antworten würde ich mich freuen. In einigen Tagen - wenn der Göttingen-Stress rum ist -, teile ich Euch meine persönliche Lösung für 2010 mit

Herzliche Grüße und danke für eine rege Beteiligung, Ralf

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Günter Cornett

Re: Wie wählt Ihr Eure Spiele für Wettbewerbe und Präsentationen aus ?

Beitragvon Günter Cornett » 26. Mai 2010, 13:05

Ich denke, es sind im wesentlichen zwei Kriterien:

1. worauf bin ich besonders stolz; was will ich präsentieren, testen, bzw. Meinungen dazu einholen?

2. was gefällt der Zielgruppe (Spieler, Redakteure, ...) vermutlich am besten?

Unter 2. fällt dann natürlich auch Aktualität (insbesondere bei Redakteuren, die deine anderen Spiele schon kennen). Wichtiger ist aber sicherlich zu schauen, welche Spiel gut in welches Verlagsprogramm passen könnten. Für den Fall der Fälle ist es sicher nicht verkehrt, ein paar weitere Prototypen im Koffer zu haben, solange man dem Redakteur nicht alle vor die Nase knallt.

Prototypen, die auch optisch was her machen, sind natürlich besonders sinnvoll auf öffentlichen Veranstaltungen, um Aufmerksamkeit zu wecken.

Gruß, Günter

Thygra
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Beiträge: 3159

Re: Wie wählt Ihr Eure Spiele für Wettbewerbe und Präsentationen aus ?

Beitragvon Thygra » 28. Mai 2010, 11:51

Ich denke auch, dass es in Göttingen sinnvoll ist, nicht mehr als 3-4 Spiele auf den Tisch zu legen. Aber weitere im Koffer zu haben, schadet nicht, falls du im Gespräch mit einem Redakteur herausfindest, dass er etwas sucht, was du nicht auf dem Tisch hast, ihm aber anbieten könntest.

Ansonsten: Wenn von dir schon etwas veröffentlicht wurde, aber dein Gesicht noch nicht sehr bekannt ist, dann schadet es meines Erachtens auch nicht, in Göttingen 1 Exemplar deiner Veröffentlichung(en) auf den Tisch zu stellen. Als Redakteur habe ich so direkt einen besseren Überblick, wer du bist.
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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kleinerpoet
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+++++++++++++++++++++++++++++ Zehntausend Tricks, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erzielen (und sei es durch Leerräume)...

Beitragvon kleinerpoet » 31. Mai 2010, 11:30

Lieber Günter, lieber André!

Um effektiver arbeiten zu können, antworte ich Euch heut kollektiv, obwohl Ihr ganz verschiedene Ansätze habt.

Also zuerst einmal herzlichen Dank! - Schön fand ich es von Dir, André, daß Du schriebst... obwohl als Autor gar nicht direkt angesprochen. Trotzdem war es nett. Meine Stoßrichtung ging zwar eher dahin, zu erfahren: wie geht es anderen Autoren mit der Selbstjurierung, aber Deine Empfehlungen waren nicht schlecht und ich werde sie beherzigen, so weit technisch möglich.(Es müssen natürlich immer genügend passende Spiele vorhanden sein).

Auch Deine Antwort, lieber Günter, war herzerfrischend, und sehr wichtig. Mir gefiel auch Deine Doppelperspektive: Du liest sehr genau einen Text und achtest auf das, was intendiert ist.
Daher freute es mich natürlich, daß Du ganz konkret geschildert hast, wie Du selbst bei Deinen Prototypen vorgehst. - Daß Du dann den Bogen zu meinen Spielen schlugst, gefällt mir, auch vom Stilistischen her.

Euch beiden ganz herzlichen Dank! Es ist - nicht nur für Göttingen, das war bloss der aktuelle Anlass - hochinteressant.

Herzlichen Gruß, Ralf


P.S. Mit Günter am Telefon spekulierte ich gestern kurz darüber, wie viele Autoren diese Texte im Forum eigentlich lesen. Denn ein bißchen enttäuscht war ich schon, wie wenig die vielen Nutzer des Forums (wie es so schön in der Spielbox-Sprache heißt) zu sagen hatten.

Mit Günter hat sich gerade ein Autor gemeldet. - Ist allen anderen Kreativen die Frage egal? Oder habt Ihr schlicht keine Zeit, weil Göttingen dräut und Ihr am Prototypen basteln, Spielregeln schreiben und Spiele testen seid?

Oder verschluckt das Machen der Spiele mehr oder weniger das kreative Potential (ich meine das gar nicht ironisch), und dann ist einfach die Luft raus,selbst wenn man schreiben wollte.
Dazu werde ich bestimmt auch noch mehr in Zukunft sagen, denn eines der interessantesten Themen ist für mich die menschliche Kreativität.
Dazu gibt es übrigens sehr lesenswerte Beiträge; auf ganz unterschiedlichen Ebenen. So sind z.B. die Aufsätze von Marcel Andre Casasola Merkle gerade zum Bereich des Schöpferischen immer wieder Schmankerl; aber auch Wolfgang Kramer auf seiner Seite oder Stefan Zweig - zum Geheimnis des künstlerischen Schaffen - schreiben für mich lesenswerte Dinge über das Erschaffen von Neuem. Das sind natürlich ganz unterschiedliche Genres, doch immer wieder kommt es vor, daß Kreativität sich überschneidet. Ich weiß von Schriftstellern oder Journalisten, die zugleich Spieleautoren sind; einem Maler, der ebenfalls Spiele macht; und so gibt es noch eine Reihe weiterer Begabter, die nicht nur auf einem Talentfeld mit einer gewissen Gabe ausgestattet sind.

***************

Aber zurück aus den Weiten des Schöpferischen zu unserem kleinen, überschaubaren 'Hauskreis' auf der Spielbox.

Das würde mich persönlich übrigens interessieren: wenn man hier schreibt, wie viele Leute lesen dann den Text? Genau kann das wahrscheinlich nur der Betreiber dieser Seite eruieren, aber vielleicht gibt es auch Schätzungen von Nutzerseite.

Denn ich finde es natürlich schon interessant zu wissen, ob ich für eine einstellige Zahl von Lesern schreibe, also ein sehr kleines und überschaubares Forum, oder für einige Hundert.

Alsdann, ich höre von Euch...

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Roman

Re: +++++++++++++++++++++++++++++ Zehntausend Tricks, um die Aufmerksamkeit der Leser zu erzielen (und sei es durch Leerräume)...

Beitragvon Roman » 1. Juni 2010, 22:47

Hi,

kleinerpoet schrieb:

> Das würde mich persönlich übrigens interessieren: wenn man
> hier schreibt, wie viele Leute lesen dann den Text? Genau
> kann das wahrscheinlich nur der Betreiber dieser Seite
> eruieren, aber vielleicht gibt es auch Schätzungen von
> Nutzerseite.
>
> Denn ich finde es natürlich schon interessant zu wissen, ob
> ich für eine einstellige Zahl von Lesern schreibe, also ein
> sehr kleines und überschaubares Forum, oder für einige Hundert.

Hm, eine genau Zahl kann ich Dir nicht nennen, da ich sie selbst nicht kenne. Generell würde ich mich aber in der Spieleszene daran gewöhnen, dass man Dinge für einen sehr kleinen Adressatenkreis macht. Das sollte Dir auch als Autor klar sein. Es ist reine Liebhaberei und sicherlich nichts, was sich im Lebenslauf gut macht oder womit man Geld verdienen kann - außer Du triffst mit einem Spiel a la Catan einen Nerv. Wenn Du eine große Bühne brauchst, würde ich Dir von Brettspielen abraten :-)

Ciao,
Roman

P.S.: Das ist hier das Autorenforum. Ich weiß nicht, wer Dir das erzählt hat respektive wie Du das aufgefasst hast, aber Du brauchst nicht auf der Plustaste einzuschlafen, um Aufmerksamkeit zu erregen ;-) Schreib einfach, was Dir spieltechnisch auf der Seele liegt, und es wird sich jemand finden, der Dir weiterhelfen kann.

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kleinerpoet
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Wie viele Autoren lesen diese Seite? Nicht nur meinen Beitrag, sondern regelmäßig?

Beitragvon kleinerpoet » 2. Juni 2010, 01:40

Schöne Anmerkung, Roman!

Danke für Deine Antwort. Hat mir sehr gut gefallen.

Ich finde die Frage nach der Zahl interessant, und vielleicht liest ja der eine oder andere Autor meinen und Deinen aktuellen Beitrag. Das mit der Plustaste war einfach 'ne Spielerei... Du liest ja auch andere Texte von mir, die ich mit relativ konventionellen Überschriften versehe.

Um Dir und Anderen nicht zu sehr auf den Wecker zu gehen, habe ich ganz bewusst die Zeichen hier in meiner Antwort wieder rausgenommen... in begrenztem Maße sind sogar Spielautoren lernfähig.
Übrigens war es sehr witzig, wie Du Kritik rübergebracht hast. - Wenn es mehr Leute gäbe, die so leichthändig und ironisch Kritik äußern könnten, würde mir das Forum, das ich ohnehin sehr schätze, noch besser gefallen.

Aber naja - was ist eine Welt ohne Träume?

***

In einem Literaturkreis saß ich heut abend (nach sehr viel intellektuellem Austausch übers Netz) endlich mal wieder Menschen aus Fleisch und Blut gegenüber, die ebenfalls - so wie Ihr alle hier im Forum - Texte schreiben.

War 'ne schöne Erfahrung, denn das Medium Internetforum ist nach einer Weile doch seltsam abstrakt. Obwohl man sich natürlich freut, wenn man - wie ich heute abend - heimkommt und bei liest: es ist eine Antwort da.

***

Zum Thema Bühne: ich benutze mehrere davon.

Bühne 1 (die gibt's seit Jahren): SCHREIBEN - Ich schreibe seit langem historische Romane und bin halt eine alte Rampensau. Wenn ich also das Gefühl hab, demnächst ist mal wieder ein Kapitel fertig, frage ich im Literaturbüro (wo man rasch und unkompliziert auftreten kann) oder bei besagter Literaturgruppe von heute abend an: "Wann kann ich wieder lesen." - Ich mache einen Termin aus, einzeln oder als Gruppenlesung, passe meinen Text der vorgegebenen Länge und dem zu erwartenden Publikum an... und trete auf.
Ganz einfach, und es macht viel Spass.
(Passe meinen Text dem Publikum an, heißt nicht, ich schreibe das, was sie hören wollen. Es ist immer noch mein Text. Aber nicht jedes Publikum passt zu jedem Text).

Bühne 2 (gibt's mit Ruhejahren, in denen ich z.B. nur schreibe und sonst auf kaum was anderes achte, seit 2006): SPIELE ENTWICKELN - Die Tätigkeit als Spieleautor. Und Du hast recht: es i s t eine Minibühne. Aber das mache ich fast nur zu meinem Vergnügen, obwohl daraus teilweise harte Arbeit wurde.
Deshalb fand ich Peer Sylvesters Recherche (auf seiner eigenen Seite) über die mögliche Zahl der Vielspieler so interessant.
Denn diese bilden aus einem relativ kleinen Kuchen ja nochmal ein sehr schmales Tortenstück. Je länger ich dabei bin, desto weniger Illusionen habe ich.
Denn arbeitete ich letztes Jahr neben anderen Schöpfungen noch an einem Kinderspiel (und 2011 wahrscheinlich auch mal wieder), so bediene ich in diesem Kalenderjahr fast ausschließlich den Markt, deren Rahmen irgendwo zwischen "La Cittá", "Vasco da Gama", "Hansa Teutonica", "London 1666" und "Caylus" liegt.

Du kannst also sagen, ich beschneide mir selbst ein wenig die Kundenzahl. Stimmt, der Markt ist winzig klein, aber ich hab das Gefühl, Spiele dieser Art liegen mir halt ganz gut.
***
Es ärgert mich auch hin und wieder, wie wenig Resonanz Veranstaltungen haben, die für viele von uns wichtig sind (z.B. die Verleihung des Preises Spiel des Jahres) in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.
Im letzten Jahr achtete ich sehr bewusst darauf, wie intensiv die Medien (insbesondere das Fernsehen und die Presse) darauf eingehen. Nun, ich fand: viel zu wenig. Es ist tatsächlich ein äußerst stilles und unbeachtetes Handwerk.

Da ich noch nicht veröffentlicht habe, betrifft mich das nicht. Aber wenn ich z.B. voll Hochachtung und Respekt den Namen "Wolfgang Kramer" erwähne (man kann unendlich von ihm lernen), und dann werd ich an'gschaugt wie a Bimberl. Oder auf Nichtbairisch: Menschen, die auch noch den abgelegensten Krimiautoren und die scheußlichste Musikband namentlich kennen, wissen mit dem berühmtesten und sich immer wieder neu selbst erfindenden Spieleautoren nichts anzufangen!
Schade, sehr schade. - - -

Hat natürlich auch Vorteile, denn selbst Kramer und Teuber können wahrscheinlich einkaufen gehen, ohne von Autogrammjägern belagert zu werden, wenn sie Käse und Brötchen holen wollen. - Das ist dann schön, wenn man erlebt hat, wie der Starrummel beispielsweise im Filmgeschäft aussieht. (Habe ich seinerzeit erlebt, als ich auf dem Filmfest Leute aus der Szene interviewte. Das waren nette Menschen, und alles gefiel mir gut, aber ich schätze häufig eine privatere und intimere Atmosphäre; insofern bin ich als Spieleautor, selbst wenn ich einmal mehrere Spiele veröffentlicht haben sollte, ein großer Unbekannter).

*********

Es gibt vielleicht noch andere Bühnen, aber dazu ein anderes Mal und möglicherweise auch an ganz anderer Stelle.
Was ich gern als persönliches Resumee sagen will: mir selbst gefällt es sehr, auf einer Bühne - im Wortsinne - zu stehen, und meinen Figuren Leben einzuhauchen, Konflikte durch Sprache für einen Abend lang erlebbar zu machen. Da bin ich präsent, bin es bewusst und will es auch sein.

Als Spieleautor nehme ich mich gern zurück, und überlasse dem Verleger, wenn es denn mal einen gibt, das Rambazamba und die Öffentlichkeitsarbeit. Die können das besser und sind Profis darin, Spiele zu vermarkten. Natürlich stelle ich auch live mein Spiel vor, wenn das jemand wünscht.
Aber es gibt keine kreischenden Teenager wie bei den Beatles und keine Gören heben Plakate hoch und rufen, "O, Mr. Knizia, mach mir ein Kind..." - oder ähnliche Peinlichkeiten.

Insofern sind die (veröffentlichten) Spieleautoren privilegiert. Sie haben die fast einzigartige Möglichkeit, ein Produkt zu veröffentlichen und werden in der Regel mit diesem Produkt nicht identifiziert. (Im Gegensatz zum Beispiel zu Buchautoren).

***

Der Nachteil von dieser Nicht-Sichtbarkeit in der großen Öffentlichkeit (die Szene kennt einen dann natürlich schon), ist das, was Wolfgang Kramer hin und wieder mal in seinen Aufsätzen anspricht: das etwas geringe Standing der Spieleautoren in eben dieser Öffentlichkeit, was sich letztendlich natürlich auch auf das Materielle und seine Mitsprachemöglichkeit beim Veröffentlichen von Spielen bezieht.

Wenn man Interviews der ganz großen Tiere in unserer Szene genau durchliest oder mit ihnen spricht, erschrickt man manchmal, wie respektlos Verlage manchmal selbst mit solchen Legenden umgehen... natürlich nicht immer; aber ein Michael Crichton hatte sicherlich wesentlich mehr Mitsprachemöglichkeiten bei seinem Verlag als ein Klaus Teuber vor Catan. (Er hat eine gewisse Sonderrolle durch den Megaerfolg der Catan-Welt und die Gründung der eigenen Firma, die sich ausschließlich auf dieses Produkt konzentrierte).

Sorry, Roman, jetzt hab ich mich a bisserl verplaudert, aber das gehört für mich zu den faszinierendsten Dingen im Leben: neben dem kreativen Schaffen an sich das Sprechen und die Reflexion über den Beruf (die Berufung bei einigen wenigen?) des Spieleautoren.

Denn einig bin ich mich sicher mit manchen in einem Wort Wolfgang Kramers, das er am Ende eines seiner besten Vorträge aussprach:

"Der Spieleautor muß brennen."

Dem ist nichts hinzuzufügen.


Eine gute Nacht wünscht Ralf

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peer

Re: Wie viele Autoren lesen diese Seite? Nicht nur meinen Beitrag, sondern regelmäßig?

Beitragvon peer » 2. Juni 2010, 11:40

Hallo,

Gelesen ist eine Sache, ich hatte aber nicht wirklich Zeit für eine Antwort (gerade Abiturzeit...) und fand Günters Antwort traf so ziemlich meine eigene Vorgehensweise.
Unfertiges präsentiere ich nicht. Für Testspiele ist in Göttingen nur rudimentär Zeit (jeder Autor will zudem natürlich seine Protos testspielen), also würde ich mich darum kümmern, was vorzeigbar ist. Ob älter oder jünger spielt da keine Rolle, allerdings würde ich älteres noch mal Probespielen ;-)

ciao
peer

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Familie Tschiep
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Re: Wie viele Autoren lesen diese Seite? Nicht nur meinen Beitrag, sondern regelmäßig?

Beitragvon Familie Tschiep » 3. Juni 2010, 14:14

Ich glaube es ist ganz normal, wenn sich die Menschen eher für das Spiel interessieren als für den Macher dahinter. Ich weiß nicht, in anderen Bereichen sind es auch nur wenige, die sich den lukrativen Kuchen aufteilen.

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Manuel

Re: Wie viele Autoren lesen diese Seite? Nicht nur meinen Beitrag, sondern regelmäßig?

Beitragvon Manuel » 4. Juni 2010, 09:18

Ich mit meinen jungen Jahren hatte vor einigen Wochen eine Erkenntnis und zwar das man für das Spieleerfinden nicht genug Kraft und Lust hat wenn das einzige Ziel ist ein Spiel zu erfinden das später auch mal einen Verlag findet.

Viel mehr ist das Spieleerfinden ein Hobby, was sogar so viel Zeit in Anspruch nehmen kann das man selbst garnicht mehr richtig zum spielen kommt.
Wenn man Glück hat findet das Spiel bei einem Verlag anklang und sonst hat man für sich uns seine Freunde ein tolles Spiel.

Weis nicht und so ist es doch mit jeder Art von Kunst, in erster Line macht es jeder für sich. Umso schöner wenn nach dem fertig stellen es Leute gibt die dieses Werk schätzen.

Zu deiner Frage wie viele hier mitlesen. Ich denke einige allerdings wird es auch einige wie mich geben die einfach sehr wenig Erfahrung im Bereicht "Spiele erfinden" haben und dann lieber zurückhaltend sind.

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Roman

Re: Wie viele Autoren lesen diese Seite? Nicht nur meinen Beitrag, sondern regelmäßig?

Beitragvon Roman » 6. Juni 2010, 11:30

Hi Kleinerpoet,

kleinerpoet schrieb:

> Als Spieleautor nehme ich mich gern zurück, und überlasse
> dem Verleger, wenn es denn mal einen gibt, das Rambazamba und
> die Öffentlichkeitsarbeit. Die können das besser und sind
> Profis darin, Spiele zu vermarkten. Natürlich stelle ich auch
> live mein Spiel vor, wenn das jemand wünscht.

Oh, manchmal liefert genau sowas lustige Ergebnisse. Z.B. dass Du auf Messen als Autor von Ständen hinauskomplimentiert wirst ("Wer sind sie eigentlich?" - "Ach, nur der Autor"), nur weil Du versuchst, etwas richtig zu stellen, von dem Du weißt, dass es sonst binnen 2h über Dein Spiel auf Boardgamegeek steht ("This game is random, broken, flawed").

> Wenn man Interviews der ganz großen Tiere in unserer Szene
> genau durchliest oder mit ihnen spricht, erschrickt man
> manchmal, wie respektlos Verlage manchmal selbst mit solchen
> Legenden umgehen... natürlich nicht immer; aber ein Michael
> Crichton hatte sicherlich wesentlich mehr
> Mitsprachemöglichkeiten bei seinem Verlag als ein Klaus
> Teuber vor Catan. (Er hat eine gewisse Sonderrolle durch den
> Megaerfolg der Catan-Welt und die Gründung der eigenen Firma,
> die sich ausschließlich auf dieses Produkt konzentrierte).

Es geht, wie immer, um Geld. Es geht eigentlich ausschließlich um Geld im Leben. An diese unschöne Tatsache solltest Du Dich gewöhnen.

> Sorry, Roman, jetzt hab ich mich a bisserl verplaudert,
> aber das gehört für mich zu den faszinierendsten Dingen im
> Leben: neben dem kreativen Schaffen an sich das Sprechen und
> die Reflexion über den Beruf (die Berufung bei einigen
> wenigen?) des Spieleautoren.

Und ich bitte Dich um eines: Niemals für Deine Ideen, Gedanken, Fragen oder Sorgen unnötig um Verzeihung bitten. Und niemals Kniewürfe veranstalten. Nicht hier, nicht sonstwo, okay? ;-)

> Denn einig bin ich mich sicher mit manchen in einem Wort
> Wolfgang Kramers, das er am Ende eines seiner besten Vorträge
> aussprach:
> "Der Spieleautor muß brennen."

Ja, nur sollte er respektive sie nicht auf dem Scheiterhaufen tun, sondern in einem konstruktiven Dialog.

Ciao,
Roman


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