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Verlag für Musikspiele

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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cocopeli
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Verlag für Musikspiele

Beitragvon cocopeli » 14. Juli 2010, 18:20

Hallo

Ich bin Autor von zwei Musikspielen, die ich anlässlich des Autorenwettbewerbs "Musik und Spiel" entwickelt habe, welcher kürzlich vom deutschen Musikrat zusammen mit dem Hippodice Spieleclub veranstaltet wurde.
Beide Spiele sind als Gewinner des Wettbewerbs ausgewählt wurden und teilen sich mit einem weiteren Spiel einer anderen Autorin den ersten Platz: http://www.musikrat.de/index.php?id=6201
Leider gab es zwischen den Veranstaltern Unstimmigkeiten und die Veröffentlichung der Gewinner genauso wie die versprochene Empfehlungsliste sind scheinbar stillschweigend unter den Tisch gefallen.
Nun bin ich auf der Suche nach einem Verlag, der Interesse haben könnte diese Spiele zu verlegen. Da es sich um einen ungewöhnlichen Ansatz handelt, Spielspass und umfassende Lehrerfahrung zu verbinden, kann ich die Spiele noch nicht eindeutig einem Verlagsprogramm zuordnen. Mit anderen Worten: der Spielspass ist auf jeden Fall vorhanden, steigert sich aber zusammen mit einer kontinuierlichen Lernerfahrung. Wer kein Intersse hat Musik zu erlernen wird auf jeden Fall ein anderes Spiel vorziehen. Dagegen haben mir Musikinteressierte bestaetigt dass nach nur zwei Spieleabenden Erkenntnisse ueber Musik gewonnen wurden, die vorherigem 'normalen' Musikunterricht nicht erfasst wurden. Aber diesem Punkt kommt auch der Spielspass voll zum Tragen.

Also suche ich einen Verlag der weitere Lernspiele fuer Erwachsene im Programm hat. Werde aber nicht fuendig.

Jedes meiner beiden Spiele nähert sich dem Thema Musik von einer komplett anderen Richtung.

Das Spiel mit dem Arbeitstitel 'Tonfelder' ist rein akustisch aufgebaut, und basiert auf einem neuartigen Spielmaterial. Jedes der Tonfelder gibt als unabhängige Baueinheit einen musikalischen Ton von sich, dessen Tonhöhe nicht visuell vorherbestimmt werden kann. Die Tonfelder werden in Sets genutzt, bei denen jeder Ton jeweils mindestens zweifach vorhanden ist. Damit ergeben sich eine Vielzahl an neuen Spielideen.

Bei dem Spiel mit dem Arbeitstitel 'Groove' handelt es sich um ein Karten und Brettspiel, bei welchem die Spieler die Rolle eines Musikers einnehmen und durch das Aneinanderlegen von Noten Ihre Konzerte ausspielen, wodurch sie auf dem Spielbrett verschiedene Spielorte erreichen können. Dabei werden die Spieler mit allen grundlegenden Aspekten der Harmonie- und Rhythmuslehre vertraut.

Beiden Spielen gemein ist ein stufenweiser Aufbau von vielfältigen Spielvarianten, wobei die einfachsten Spielmöglichkeiten für Anfänger und Kinder geignet sind, während die komplexesten Spielweisen selbst für Musiker noch anspruchsvoll sind. Zusammen mit dem jeweiligen Begleitheft können die Spieler dabei unterhaltsam die Grundlagen des Musizierens erlernen.

Hat jemand einen Tipp an welchen Verlag ich mich am besten wende.
Danke
Achim

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Familie Tschiep
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Re: Verlag für Musikspiele

Beitragvon Familie Tschiep » 14. Juli 2010, 23:11

Lieber Cocopeli!

Ich kenne keinen Verlag nur Musikspiele, aber die Idee mit den Tonfeldern scheint mir interessant zu sein. Wenn man es so vereinfacht, dass auch Musiklaien ihren Spaß haben könnten, könnte die Idee natürlich für jeden normalen Spielverlag geeignet sein. Ich weiß ja nicht, wie teuer diese Tonfelder in der Produktion sind, aber Ravensburger hatte mit King Arthur auch ein elektronisches Spiel auf den Markt gebracht.

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Duchamp

Re: Verlag für Musikspiele

Beitragvon Duchamp » 15. Juli 2010, 07:55

Hallo!

Auch, wenn du in deinem Text über die Tonfelder schreibst, sie seien kostengünstig herzustellen, sind sie doch kein Standard-Spielmaterial. Das heißt, es muss ein produktionstechnisch teurer Vorlauf her, in dem Material, Herstellungsfirma (eben nicht LudoFakt, die fast sämtliche Holzwürfel, Pöppel, Spielbretter etc. herstellen), etc. erst geklärt werden müssen.

Daher kommt m.E. nur ein großer Verlag in Frage, der einen entsprechenden Vorlauf bewältigen kann. Zudem sollte er eine so große Verbreitung haben, dass auch ein Vertrieb an Schulen o.ä. gestemmt werden kann: Ravensburger oder Zoch. Wenn es eher eine kleine Auflage für eine spezielle "Szene" sein soll, würde ich Kontakt mit Reinhold Wittig und seiner Edition Perlhuhn aufnehmen. Bzw. sowieso nächstes Jahr in Göttingen beim Spieleautorentreffen das Spiel vorstellen (falls du dieses Jahr noch nicht da warst). Natürlich kannst du auch den "alternativen" Weg wählen, quasi als Selbstverleger ins Material investieren und das fertige Produkt über alternative Shops vertreiben ...

Zur Spielidee selbst ist zu sagen: Wenn es nicht reines Lehrmaterial für Schulen werden soll (inwieweit kann eine ganze Klasse damit spielen?) oder eine Art Klangspiel in alternativen Settings, brauchst du dringend eine Spielgeschichte, bzw. Thema. Im Moment hast du die Basis, sozusagen das Material und einige Spielmechanismen. Aber ohne Story, ohne Dramaturgie, ohne Spannungsbogen über das reine "Töne erkennen" hinaus wirst du das Spiel nicht an den professionellen Verlag, der Verlag das Spiel nicht an Kunden los.

Ob es Spione sind, die Ton-Codes knacken müssen, Signale von Außerirdischen aufgefangen werden sollen, Tiere im Wald sich verständigen oder du eine Verbindung zu anderen "12ern" herstellst (Tierkreiszeichen, Monate ...). Hör dich doch mal bei den Menschen, die mit den Tonfeldern bisher gespielt haben, um, was ihnen einfällt. Lass deiner Fantasie freien Lauf - oder biete einem Spieleautor, der schon einiges veröffentlicht hat (am besten gefallen dir seine Spiele) eine Kooperation an.
Auf der Seite der SAZ (www.Spieleautorenzunft.de) kannst du einfach mal durch die Autorenprofile surfen. Und auf www.boardgamegeek.com über tausend Links und Querverweise herumrecherchieren ...

Viel Spaß und Erfolg mit deinen Ideen!

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gimli043
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Re: Verlag für Musikspiele

Beitragvon gimli043 » 15. Juli 2010, 10:53

Naja, das mit dem Thema sehe ich nicht unbedingt so. Es gibt auch genügend abstrakte Spiele die sich sehr gut verkaufen. Meiner Meinung nach spielen gerade erwachsene Gelegenheitsspieler ehr mal was abstraktes als was thematisches.

Aber ich stimmte zu, dass so etwas vermutlich nur für größere Verläge interessant sein dürfte.

Viele Grüße,

Rene'
There is freedom! Just behind the fences we build ourselves.

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Andreas.Pelikan
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Re: Verlag für Musikspiele

Beitragvon Andreas.Pelikan » 15. Juli 2010, 11:23

Wenn der Lerneffekt im Vordergrund steht, bietet sich vielleicht ein Lehrmittel/Pädagogik-Verlag an. Deren Zielgruppe sind zwar vorwiegend Schüler, aber die Spiele werden ja wohl nicht 'ab 18' sein?

Hier ein paar Such-Ergebnisse:
http://www.brigg-paedagogik.de/
http://www.k2max.de/
http://www.spectra-verlag.de/

Die Tipps Zoch und Ravensburger für das Tonfelder-Spiel kann ich nur unterstützen. Gerade Zoch überrascht immer wieder mal mit aussergewöhnlichem Spielmaterial. Wenn's nur elektronisch funktioniert, dann eher Ravensburger oder Hasbro.

klangvolle Grüsse, Andi

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Familie Tschiep
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Re: Verlag für Musikspiele

Beitragvon Familie Tschiep » 15. Juli 2010, 12:46

Ich möchte deinen Post unterstützen. Ich glaube, mit Musik hat das Tonfelderspiel ja durchaus ein Thema, da muss man kein zusätzliches auftropfen. Allein durch das neuartige Spielmaterial kann es schon anregen, sich damit zu beschäftigen.
Vielleicht werden einige in 2 Jahren lästern, warum gerade Tonfelder das Spiel des Jahres geworden ist.

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Duchamp

Thema?

Beitragvon Duchamp » 15. Juli 2010, 13:00

Laut des Textes zu Tonfelder geht es spielerisch eher etwas "trocken" zu - Memory oder Aufträge, bestimmte Intervalle hören ...

http://www.musikrat.de/fileadmin/edition/bilder_logos/klingt_gut/praesentation_tonfelder.pdf

Das scheint mir einfach etwas "dünn". Ganz ohne Imagination geht es m.E. nicht, zumal auch Kinder angesprochen werden sollen.

Auf dem "Massenmarkt" für normale Gelegenheitsspieler können die Tonfelder ein spannendes Element sein wie Magnete oder Spiegel. Aber völlig abstrakt wird es sich nur als pädagogisches Material verkaufen lassen (und auch nur dort, wo es auch Orff-Instrumente gibt).

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Familie Tschiep
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Re: Thema?

Beitragvon Familie Tschiep » 15. Juli 2010, 13:38

Ich finde, allein durch die Tonfelder wird diese Spiele alles andere als trocken sein. Gerade die universelle Einsetzbarkeit für mehrere Spiele dürfte das Spielmaterial reizvoll machen, vielleicht wird es sogar Bücher mit ganzen Spielideen geben.
Vielleicht kann man das pädogische Element etwas in den Hintergrund schieben, dass kann schon abschreckend wirken, aber das ist eine Frage des Marketings.

Und Memory, Domino, was Kinder gern spielen, kommt auch ohne Geschichte aus.

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cocopeli
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Re: Thema?

Beitragvon cocopeli » 16. Juli 2010, 10:38

Hallo
Estmal vielen Dank fuer die rege Beteiligung und sorry das ich mich erst jetzt einklinke. Hatte mich auf die Benachrichtigen-Funktion verlassen, die bei meinem letzten Beitrag gut funktionierte und mich diesmal glauben liess es haette noch niemand geantwortet.

Die Tonfelder sind akustisch und lassen sich sehr einfach herstellen. Der Verkaufspreis des Grundsets koennte nach meiner Einschätzung schon bei 30¤ liegen (China-Plastikausführung) oder 60¤ aufwärts (Orffstil aus Holz, was mir sympathischer ist).

Ich werde mir jetzt mal die genannten Verlage anschaun.
Zwischen dem Orff-Publikum und den vorrangig Spielinteressierten bin ich auch hin un her gerissen. Ich habe noch keinen potentiellen Partner gefunden der beides Anspricht. Selbst Sonor habe ich in der Liste.
Ein befreundeter Musiktherapeut spicht 'Tonfelder' sogar das Potential zu ein Standart der Musikerziehung zu werden.
Mit Dedektiven oder Ausserirdischen verbaut man sich allerdings dort ernst genommen zu werden. Die Wahl des Partners und des Stils scheint hierbei eine grundlegende Weiche zu sein.

Ach... und wie schätzt ihr Kosmos ein, die ja mit dem Verlagsbereich der Experimentierkästen über den Spielebereich hinaus aktiv sind?

Unklar bin ich mir auch, 0b es sinnvoll ist beide Spiele dem gleichen Verlag anzubieten um so einen neuen Schwerpunkt Musik moeglich zu machen. Oder ob jedes den Partner braucht der das richtige Publikum anzusprechwen vermag.

Bei 'Groove' sieht es ganz anders aus. Dieses Spiel befriedigt sehr wohl die Spielererwartung durch Story und Design: Zum Abschluss ein Ausschnitt aus der Beschreibung:

Bei dem Spiel mit dem Arbeitstitel Groove handelt es sich um ein Karten- und Brettspiel, dessen Spielmechanismus auf den musikalisch harmonikalen Grundlagen basiert. Der Spieler lernt die elementaren Bestandteile kennen, aus denen sich Musik zusammensetzt: Ton, Tonhöhe, Tondauer, Note, Intervall, Akkord, Takt, Tonleiter....
Das Spielsystem ist so aufgebaut, dass einfache Spielvarianten den Anfänger nach und nach mit den Grundlagen vertraut macht, während Menschen mit Vorkenntnissen über Musiktheorie sofort in Groove einsteigen können.
3 bis 6 Spieler starten als Musiker auf der Strasse, im Park, in der Hafenkneipe...., und versuchen mit ihrer Musik Erfolg zu haben. Dabei erreichen sie immer anspruchsvollere Spielorte, mit dem Ziel, eines Tages in der Philharmonie auftreten zu können. Doch die anderen Musiker wollen auch dort spielen, und die Spielorte auf der Karriereleiter sind rar. Doch wichtiger noch als ihr Ruhm ist für die Musiker ihre individuelle Melodie, die sie nach und nach entwickeln. Dafür sammeln sie goldene Noten, die sie mit ihrer Virtuosität, mit Spielwitz, mit Groove, durch den Applaus des Publikums, sowie durch die Ereignisse ihres Musikerdaseins erlangen können. Gewinner ist der Musiker der als erster seine ureigene Melodie vollendet hat.
Alle Spieler fügen fortlaufend Tonkarten und Intervallkarten an ihre Melodie an. Das direkte Anfügen von Tönen ist nur im Intervall einer Prime oder Sekunde erlaubt. Allerdings gibt es Intervallkarten, die grössere Tonsprünge erlauben. Durch diesen einfachen Spielmechanismus, zusammen mit dem Kombinieren von Notenwerten zu Viervierteltakten, wird das simple Aneinanderreihen von Tönen zu einem spannenden Prozess, der schon für sich alleine als Kartenspiel Melodie Spass und Lernerfahrungen bietet. In Groove können darüberhinaus auch Akkorde ausgespielt werden.
Groove basiert in der Grundversion nur auf den Stammtönen, also einer diatonischen Tonleiter. Mit einer Erweiterung kann es allerdings auch chromatisch gespielt werden. Mit einem Skalenrad können die Spieler dann die Tonleiter wechseln, in der gespielt wird, wodurch die Auswahl an spielbaren Karten sich ändert. Dadurch erhält das Spiel ein neues, strategisches Element, und wartet gleichzeitig mit wesentlich komplexeren Lernerfahrungen auf.

In der bis jetzt ausgearbeiteten Spielanleitung finden sich folgende Spiele, die die Spieler stufenweise mit den musikalischen Grundlagen und dem Material vertraut machen:

Melodie: Einfaches harmonikales Anlegespiel

Sieben: Kartenspiel auf Basis von Akkorden.

Tonpoker: Pokerspiel, bei dem Takt- und Harmoniekombinationen der Karten gewertet werden.

Groove: Komplettspiel

Melodie’n’Rhythm: Einfaches Melodie und Akkord Anlegespiel mit dem neuen Material der Erweiterungsversion.

Groove chromatisch.



Gut. Ich studiere die genannten Webseiten.

Gruesse
Achim

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cocopeli
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Re: Verlag für Musikspiele

Beitragvon cocopeli » 16. Juli 2010, 11:44

Vielen Dank fuer die vielen Hinweise.
Vor allem Zoch und auch K2 und Spectra scheinen mir interessant.
Gruesse
Achim

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Familie Tschiep
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Re: Thema?

Beitragvon Familie Tschiep » 16. Juli 2010, 13:31

Entscheide es selbst, aber für die Verhandlungspsoition wäre es wahrscheinlich besser, wenn du dir vorstellen könntest, die bei mehreren Verlagen unterzubringen. Ich kann mir auch Komos vorstellen, einfach mal das Projekt in einer Mail schildern und dann Reaktion abwarten.


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