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Wir sind die Urheber

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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peer

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon peer » 13. Mai 2012, 09:55

Hi,
Christian Beiersdorf schrieb:
>
> Ich stimme Dir zu, Peer, das Niveau und die Sachkenntnis sind
> hier manchmal unglaublich. Allerdings irrst du meines Wissens
> in dem Punkt, dass das Urheberrecht nur ganze Werke schützt,
> nicht aber Teile davon. Dann könnte man ja ein Kapitel eines
> Buches problemlos übernehmen oder auch die Strophe eines
> Songs. Dass die Grauzonen bei Spielen (was ist eine neue
> Komposition aus bekannten Elementen und was ist die Übernahme
> eines tragenden Elements?)deutlich schwieriger einzugrenzen
> sind, ist aber ebenso klar und wird uns noch viele
> (hoffentlich fruchtbare und klärende) Diskussionen kosten.

Jein, ich denke wir meinen unterschiedliche Dinge: Ich kann einzelne Elemente aus fertigen Werken übernehmen - z.B. den Namen einer Person oder einen Deckbaumechanismus. Wie viele lässt sich pauschal nicht sagen.
Ein ganzes Kapitel zu übernehmen (ohne es zu zitieren, dass ist wieder eine andere Nummer - das Zitatrecht gibt es ja auch noch) dürfte im Allgemeinfall nicht erlaubt sein, da ich ja auch hier keine einzelnen Elemente ("Storybausteine") übernehme, sondern bereits ein Netzwerk aus Ideen.
Ich bin kein Jurist, aber diese Vernetzung ist für mich das, was ein Werk ausmacht.

Schwierig ist eben zu entscheiden, wann das Netzwerk dicht genug ist, um ein eigenständiges Werk zu sein - siehe Dobble/Kunterbunt.

ciao
peer

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peer

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon peer » 13. Mai 2012, 09:58

Hi,

Zottelmonster schrieb:

> > Die Gema macht aber auch sehr vieles, was bezüglich
> > Transparenz und wirklichem Nutzen für die Urheber eher
> > kontraproduktiv ist.
>
> Naja, ich glaube, da wird sie schlechter verkauft, als sie
> ist. Die Pressestelle könnte bestimmt bessere Arbeit leisten.
> Wieso der Nutzen für Urheber kontraproduktiv sein soll,
> versteh ich jetzt auch nicht.

Ich glaube er meint, das so die Wrrbung fehlt, bzw. das Produkt negativ belegt wird.
Die GEMA hat aber nach (und davor auch) dem Hamburger Urteil gesagt, dass es ihr mit der Klage darum ging, Youtube zurück zum Verhandlungstisch zu bringen. Das ist nicht gelungen, weil sich Youtube bislang sperrt und darauf setzt, die User gegen GEMA anzusetzen.

Ich persönlich halte das Verhalten beider Seiten für ziemlich kontraproduktiv - weder bringt eine Keule irgendwas für die Rechteinhaber, noch hilft das "Augen verschließen und alles ignorieren" eine nachhaltige Lösung zu finden. Bestenfalls wird alles so bleiben wie es ist, bis ein neuer Steve Jobs Youtube obsolet macht ;-)

ciao
peer

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Folmion
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Folmion » 13. Mai 2012, 11:12

Hallo Peer,

das ist aber leider kein sonderlich gutes Beispiel. Radiohead hat sämtliche in den Medien genannte Zahlen dementiert und selbst keine Angaben gemacht. Du kannst also keinerlei Angaben über den Erfolg dieser Aktion machen.
Dazu musst man noch sagen das die MP3s eine keine Gute Qualität hatten und auch schon normale CDs/LPs und eine Special-Edition angekündigt waren. Und das hat sich alles wunderbar verkauft, obwohl es die Lieder vorher schon als freie Downloads gab.

Dagegen gibt es bei Videospielen ähnliche Vertriebswege, die ziemlich gut funktionieren und die regelmäßig wieder angeboten werden (Stichwort Humble Indie Bundle). Es war immerhin Erfolgreich genug, um mehrfach wiederholt zu werden.

Ich will auch gar nicht für oder gegen sowas sein, ich wollte nur darauf hinweisen.


Viele Grüße
Florian

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Familie Tschiep
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Familie Tschiep » 13. Mai 2012, 11:16

Auf den ersten Text hat Peer schon wunderbar geantwortet.


> Ein Bereich wo Patente wirklich großen Schaden anrichten sind
> der Bereich Saatgut und Medikamente, die Patentinhaber pochen
> nämlich darauf das es wichtiger ist erst die
> Entwicklungskosten wieder einzufahren,statt dort zu helfen wo
> es möglich wäre. Also das find ich ganz ehrlich gesagt
> pervers, aber die meisten Leute sehen das wohl als normal an.

Für Medikamente gibt es auch Ausnahmeregelungen. So gab es mal einen nano-Beitrag darüber, wie in Indien eine Nachahmerlizenz erteilte, wie das Medikament so wichtig war. Ausnahmeregelungen gibt es auch schon heute.
Die Produktion von Medikamenten ist teuer, es ist klar, dass es da Patentschutz geben muss, damit die Kosten wieder reinkommen.
Patente auf Leben sehe ich ähnlich kritisch, aber die gibt es in Europa ja nicht.

> Ich verweise hier immer gern auf den Artikel 14 (2) GG
> Eigentum verpflichtet, aber die Umsetzung dieses Artikels ist
> wohl nicht so wichtig. Vielleicht sollte man ihn dann
> ehrlicher Weise einschränken durch die Formulierung "Eigentum
> verpflichtet, solange das Allgemeinwohl nicht der
> Gewinnmaximierung entgegen steht"

Das bedeutet nicht, dass man das kostenlos bekommen darf.
Wenn man Steuern wie die Mehrwertsteuer bezahlt, leistet man seinen Beitrag Sozialbeitrag. Von den Steuereinnahmen profitieren wir alle, sei es durch kostenlose Schulen, Straßen und so weiter.

Das deutsche Urheberrecht ist sehr urheberfreundlich. (Beispiel: Puzzleball) Wenn du bevorteilst wurdest, kannst du deine Rechte gern einklagen. Nicht überall gilt das deutsche Urheberrecht. In Amerika gilt das Copyright, was deutlich verwerterfreundlicher ist. Aber da muss man sich in den USA engagieren, aber das tut ja niemand.

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Weltherrscher
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 13. Mai 2012, 12:35

Folmion schrieb:
>
>
> Dagegen gibt es bei Videospielen ähnliche Vertriebswege, die
> ziemlich gut funktionieren und die regelmäßig wieder
> angeboten werden (Stichwort Humble Indie Bundle). Es war
> immerhin Erfolgreich genug, um mehrfach wiederholt zu werden.
>
> Ich will auch gar nicht für oder gegen sowas sein, ich wollte
> nur darauf hinweisen.
>
>
> Viele Grüße
> Florian

Es seien auch noch viele Projekte bei Kickstarter genannt, nicht nur im Videospiel und Brettspielbereich die sogar deutlich überfördert wurden, ohne das überhaupt schon eine konkrete Gegenleistung da ist.

Das zeigt, es gibt auf jeden Fall Alternativwege, und man muss sich zum Beispiel von Musiklabeln nicht mit zig Retortenbands abfüttern lassen, die im Gegenzug dann auch noch mit Knebelverträgen an das Label gebunden werden. Natürlich alles ganz legal.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 13. Mai 2012, 12:42

peer schrieb:
>
> Hi,
>
> Zottelmonster schrieb:
>
> > > Die Gema macht aber auch sehr vieles, was bezüglich
> > > Transparenz und wirklichem Nutzen für die Urheber eher
> > > kontraproduktiv ist.
> >
> > Naja, ich glaube, da wird sie schlechter verkauft, als sie
> > ist. Die Pressestelle könnte bestimmt bessere Arbeit leisten.
> > Wieso der Nutzen für Urheber kontraproduktiv sein soll,
> > versteh ich jetzt auch nicht.
>
> Ich glaube er meint, das so die Wrrbung fehlt, bzw. das
> Produkt negativ belegt wird.
> Die GEMA hat aber nach (und davor auch) dem Hamburger Urteil
> gesagt, dass es ihr mit der Klage darum ging, Youtube zurück
> zum Verhandlungstisch zu bringen. Das ist nicht gelungen,
> weil sich Youtube bislang sperrt und darauf setzt, die User
> gegen GEMA anzusetzen.

Das unter anderem, aber es wenden sich ja sogar große Musiklabels wie Sony mittlerweile gegen die GEMA, und die GEMA verlangt die von Youtube Vergütungen die laut unabhängiger Expertenmeinung auch deutlich zu hoch liegen. Und wie das Gerichtsurteil bestätigt hat, was aber gern unter den Tisch fällt, das auch noch auf Grund falscher Behauptungen. Das Gericht sieht nämlich Youtube nicht als Streaming Dienst, sondern nur als Hosting- Plattform, wofür dann wieder andere Vergütungssätze gelten, die die GEMA übrigens nach Lust und Laune festlegen kann.

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peer

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon peer » 13. Mai 2012, 12:49

Hi,
Weltherrscher schrieb:


> Das zeigt, es gibt auf jeden Fall Alternativwege, und man
> muss sich zum Beispiel von Musiklabeln nicht mit zig
> Retortenbands abfüttern lassen, die im Gegenzug dann auch
> noch mit Knebelverträgen an das Label gebunden werden.
> Natürlich alles ganz legal.

Knebelverträge sind eben nicht legal - das letztjährige "Topmodel" hat sich erfolgreich aus dem Vertrag ausgeklagt. Nur machen es die wenigsten. Aber auch das hat nix mit dem Urheberrecht zu tun.

Noch einmal: Ich bin gegen vieles, was die Musikindustrie so treibt. Bereits lange vor iTunes und Napster habe ich mich gefragt, warum man z.B. immer die ganze CD kaufen muss, wenn man nur 2 Lieder mag und sogar mal ein Konzept entworfen, wie man das praktikabel umsetzen könnte (ist nichts draus gewordfen und das Interbet hat das ja obsolet gemacht). Viel Kritik von Seiten der Rechteverwerter was die Verschärfung des Urheberrechts betrifft sehe ich als Versuch, an bisheriegen Geschäftsmodellen festzuhalten, die nicht mehr so profitabel laufen können. Da ist viel Unwillen zur Änderung erkennbar und das ärgert mich.

Deswegen will ich aber das Urheberrecht an sich nicht abschaffen. Das hat nämlich mit dem eben dargestellten nur insofern zu tun, als dass die eine Seite eine Verschärfung fordert und damit quasi der Kampfplatz ist. Aber unterm Strich snd Knebelverträge Knebelverträge, Monopolstellungen Monopolstellungen und eine geforderte Verschärfung ist genau das eine _geforderte_ Verschärfung. Da das Urheberrecht auszusetzen geht a) am Kern der Sache vorbei und hieße b) das Kind mit dem Bade auszuschütten.

Nur weil der Strommarkt von Monpolisten beherrscht wird, will ja auch niemand die Stromgesellschaften verstaatlichen oder den Strom abschaffen oder den Kommunismus einführen (na gut, kaum jemand ;-) ) - sondern man sucht nach neuen Lösungen für alte Probleme. Und das tut man am besten unaufgeregt und informiert.

ciao
peer

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Weltherrscher
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 13. Mai 2012, 12:53

peer schrieb:
>
> Hi,
> Familie Tschiep schrieb:
> > Worüber man nachdenken, ob man die Abmahnpraxis etwas
> > abmildern könnte, aber ich frage mich, ob das noch den
> > Urheberschutz betrifft.
>
> Auch nur partiell. Abgemahnt wird wohl häufiger gegen
> kleinere Verstöße gegen das Medienrecht oder (bei ebay) gegen
> das Fehlen vo bestimmten vorgeschriebenen Klauseln. Wobei man
> sich hier auch wehren kann.
>

Abgemahnt wird mit Vorliebe für Urheberrechtsverletzungen, hier könnte man schlicht die Anspruchsgrundlage entziehen, in dem man das private, nicht kommerzielle Tauschen legalisiert. Vielleicht würde es auch reichen, wenn die Gerichte mal entsprechende Urteile fällen würden, die zum Beispiel die Schadenshöhe massiv beschränken, und die Auskunftspflichten der Provider auf begründeten Verdacht beschränken.

Bei Bildern könnte man den Urhebern auferlegen, das sie diese gegen Suchmaschinen sperren müssen, ansonsten muss man davon ausgehen, das sie nicht gegen eine Weiterverbreitung sind. Google bekommt als Suchmaschine in solchen Fällen immerhin weitgehend Recht. Dies Ergänzungen gehören aber als Schranken ins Urheberrecht, und sonst nirgends hin. Genauso wie die Nutzungsrechte dort stehen. Mir fehlt auch ein Fair USE Paragraph, der diesen Namen verdient. Hier in Deutschland dürfen ja nicht mal Lehrer aus Büchern kopieren, zu Unterrichtszwecken, ohne gleich eine Urheberrechtsverletzung zu begehen. In der Schweiz ist man da deutlich großzügiger.


> Das Urheberrecht beschäftigt sich mit dem Urheber und dessen
> Rechten :-) Was sonst da reininterpretiert wird, geht an der
> Sache vorbei.
>
> ciao
> peer

Es beschäftigt sich auch mit den Grenzen des Urheberrechtes, und hier besteht unter anderem Änderungsbedarf.

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peer

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon peer » 13. Mai 2012, 13:01

Hi,
Weltherrscher schrieb:
>
> peer schrieb:
> >
> > Hi,
> > Familie Tschiep schrieb:
> > > Worüber man nachdenken, ob man die Abmahnpraxis etwas
> > > abmildern könnte, aber ich frage mich, ob das noch den
> > > Urheberschutz betrifft.
> >
> > Auch nur partiell. Abgemahnt wird wohl häufiger gegen
> > kleinere Verstöße gegen das Medienrecht oder (bei ebay) gegen
> > das Fehlen vo bestimmten vorgeschriebenen Klauseln. Wobei man
> > sich hier auch wehren kann.
> >
>
> Abgemahnt wird mit Vorliebe für Urheberrechtsverletzungen,
> hier könnte man schlicht die Anspruchsgrundlage entziehen, in
> dem man das private, nicht kommerzielle Tauschen legalisiert.
> Vielleicht würde es auch reichen, wenn die Gerichte mal
> entsprechende Urteile fällen würden, die zum Beispiel die
> Schadenshöhe massiv beschränken, und die Auskunftspflichten
> der Provider auf begründeten Verdacht beschränken.

Ja und man könnte den ganzen Beleidungs- und Körperverletzungsklagen dagegen ankommen, dass man dKörperverlutzung und Beleidung nicht mehr als strafbar macht.


> Bei Bildern könnte man den Urhebern auferlegen, das sie diese
> gegen Suchmaschinen sperren müssen, ansonsten muss man davon
> ausgehen, das sie nicht gegen eine Weiterverbreitung sind.
> Google bekommt als Suchmaschine in solchen Fällen immerhin
> weitgehend Recht. Dies Ergänzungen gehören aber als Schranken
> ins Urheberrecht, und sonst nirgends hin. Genauso wie die
> Nutzungsrechte dort stehen. Mir fehlt auch ein Fair USE
> Paragraph, der diesen Namen verdient. Hier in Deutschland
> dürfen ja nicht mal Lehrer aus Büchern kopieren, zu
> Unterrichtszwecken, ohne gleich eine Urheberrechtsverletzung
> zu begehen. In der Schweiz ist man da deutlich großzügiger.

MMh, und bei wem eingebrochen wurde und wer keine Alramanlage hat, der hatte eine Teilschuld und daher kann er seine Gegenstände nicht zurück verlangen.

ciao
peer

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Familie Tschiep
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Familie Tschiep » 13. Mai 2012, 13:50

> > > Worüber man nachdenken, ob man die Abmahnpraxis etwas
> > > abmildern könnte, aber ich frage mich, ob das noch den
> > > Urheberschutz betrifft.
> >
> > Auch nur partiell. Abgemahnt wird wohl häufiger gegen
> > kleinere Verstöße gegen das Medienrecht oder (bei ebay) gegen
> > das Fehlen vo bestimmten vorgeschriebenen Klauseln. Wobei man
> > sich hier auch wehren kann.
> >
>
> Abgemahnt wird mit Vorliebe für Urheberrechtsverletzungen,
> hier könnte man schlicht die Anspruchsgrundlage entziehen, in
> dem man das private, nicht kommerzielle Tauschen legalisiert.


Es gibt kein Nichtkommerzielles oder privates Tauschen im Netz oder mit Fremden. Filesharing ist fast immer kommerziell, weil man dadurch die Kosten für den Erwerb des Mediums einspart, nebenbei hinterzieht man damit auch Steuern.
Das muss verboten bleiben.

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Familie Tschiep
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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Familie Tschiep » 13. Mai 2012, 13:54

Du brauchst die Bands mit Retortenmusik ja nicht zu kaufen. Das heißt ja nicht, dass man diese Musik illegal downloaden darf. Einfach Verzicht üben.

Wenn es doch Leute gibt, die diese Retortenmusik mögen, hat man das gefälligst zu akzeptieren. Übrigens die große Zeit der Castingbands und Boygroups ist längst vorbei.

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Dicemon
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Wohnort: Achim

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Dicemon » 13. Mai 2012, 17:43

Angemessene Entlohnung für Vermarktung und Vertrieb? Wie bitte soll das IMMER gerecht sein?

Die "bösen" Vertreiber finanzieren ja schließlich auch die Flops, welche natürlich refinanziert werden müssen, dies eben auch durch einen hohen Anteil an Gewinnen, das diese Vertreiber an Erfahrung gewinnen und Flops vermeiden ist schlicht Gang der Zeit, das einzige Mittel wäre dann eine Verstaatlichung der Kulturvertreibung, was auch nicht wirklich Sinn hat. Wie soll da die Lösung aussehen? Ich hab da eine Antwort für mich gefunden, häufig von Piraten gehört schon, "ich weiß es nicht."
3.-einfach genialster Spieler 2010
2.-einfach genialster Spieler 2012

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Mortimer Nox
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Wer zum Henker...

Beitragvon Mortimer Nox » 13. Mai 2012, 21:24

... sind denn eigentlich die Herren Althöfer und Beiersdorf, fragte ich mich unwillkürlich nach Lektüre ihrer Beiträge.

Bei Herrn Althöfer handelt es sich ja vermutlich um den Spieleautoren vom 3-Hirn-Verlag. Scrollt man auf der Seite
http://www.3-hirn-verlag.de/games.html
bis ganz nach unten, findet man ein Spiel von ihm namens "Zoff der Zünfte", welches einfach nur ein MÄDN-Plagiat ist. Mit einem strikteren Urheberrecht, das auch generell für Spiele gilt, könnte der Herr A. für diese Kreation wahrscheinlich Ärger bekommen.

Und der Herr Beiersdorf, der ist ja nun wohl selber gar kein Urheber, sondern bietet nur Lektorat an und hat auch eine "Lizenz-Agentur". Tja, "Agent" ist da eigentlich nur ein Synonym für Zu***ter, und als solcher hat er hier große Fresse, weil er den Job sicherlich nicht umsonst macht.

Und nicht zu vergessen:
die "Wir-sind-die-Urheber-Kampagne" stammt NICHT von den Künstlern selbst, sondern wurde von dem Literaturagenten Matthias Landwehr initiiert, also ebenfalls ein Lu*e.

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Duchamp

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Beitragvon Duchamp » 13. Mai 2012, 22:22

- Das Prinzip "Pachisi" unterliegt keinem Urherberrecht mehr.

- Christian Beiersdorf hat eine Reihe eigener Spiele veröffentlicht und beschäftigt sich wahrscheinlich länger und intensiver mit dem Thema "Urheberrecht und Spiele" als die allermeisten hier, u.a. als langjähriges (und aktuelles) Mitglied des Vorstandes der Spiele-Autoren-Zunft.

Übrigens gilt m.E. auch im hiesigen Forum eine gewisse Umgangsform, die du in deinem Beitrag bewusst und gezielt so rigoros missachtest, dass du für dieses Forum gesperrt werden müsstest. Andere Beitragsschreiber haben sich weniger geleistet und wurden gesperrt.

Kopfschüttelnde Grüße,

Daniel

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Ingo Althöfer
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Beiträge: 585

Re: Wer zum Henker...

Beitragvon Ingo Althöfer » 14. Mai 2012, 08:49

Hallo,
warum so agressiv?


* Mein "Zoff der Zünfte" ist kein Plagiat von "Mensch
ärgere Dich nicht". Ein Blick in Gloneggers grosses
Spiele-Buch gibt in der Abteilung zu Pachisi einen kleinen
Einblick, was es alles an Rundlauf-Spielen gibt. Nach der
"Spielewelt in Bielefeld" 2006 wurde ZdZ jedenfalls in den
Tageszeitungen als "das Spiel des Events" gefeiert - in
meinen Augen etwas übertrieben.

* Wie Daniel schon schrieb, ist Christian Beiersdorf auch
gestandener Spieleautor.


Weitere Diskussionen gerne, aber bitte in konstruktiver
Form,

Ingo Althöfer.

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Weltherrscher
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Beiträge: 1022

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 14. Mai 2012, 16:12

peer schrieb:
>
> Hi,
> Weltherrscher schrieb:
>
>
> > Das zeigt, es gibt auf jeden Fall Alternativwege, und man
> > muss sich zum Beispiel von Musiklabeln nicht mit zig
> > Retortenbands abfüttern lassen, die im Gegenzug dann auch
> > noch mit Knebelverträgen an das Label gebunden werden.
> > Natürlich alles ganz legal.
>
> Knebelverträge sind eben nicht legal - das letztjährige
> "Topmodel" hat sich erfolgreich aus dem Vertrag ausgeklagt.
> Nur machen es die wenigsten. Aber auch das hat nix mit dem
> Urheberrecht zu tun.
>

Wie sagt der Jurist so schön "Das kommt drauf an". Was moralisch schon als Knebelvertrag angesehen wird, ist es oft juristisch noch nicht. Und hier wäre vielleicht eine Angleichung nötig, die das Übervorteilen wirksamer verhindert. Es sollten jedenfalls die Machtverhältnisse in ein Gleichgewicht gebracht werden, und faktisch schlägt das Pendel heute eher zur Seite der Verwerter, und nicht der Urheber, oder des Allgemeingutes aus.



>
> Deswegen will ich aber das Urheberrecht an sich nicht
> abschaffen. Das hat nämlich mit dem eben dargestellten nur
> insofern zu tun, als dass die eine Seite eine Verschärfung
> fordert und damit quasi der Kampfplatz ist. Aber unterm
> Strich snd Knebelverträge Knebelverträge, Monopolstellungen
> Monopolstellungen und eine geforderte Verschärfung ist genau
> das eine _geforderte_ Verschärfung. Da das Urheberrecht
> auszusetzen geht a) am Kern der Sache vorbei und hieße b) das
> Kind mit dem Bade auszuschütten.
>

Wie gesagt geht es mir nur darum das Urheberrecht so zu gestalten, das es auch diesen Namen verdient, und auf der anderen Seite das gesellschaftliche Wohl nicht dem Eigentum geopfert wird. Im Urheberrecht wie auch in anderen Bereichen sehe ich hier eine Schieflage.

> Nur weil der Strommarkt von Monpolisten beherrscht wird, will
> ja auch niemand die Stromgesellschaften verstaatlichen oder
> den Strom abschaffen oder den Kommunismus einführen (na gut,
> kaum jemand ;-) ) - sondern man sucht nach neuen Lösungen für
> alte Probleme. Und das tut man am besten unaufgeregt und
> informiert.
>
> ciao
> peer

Bolivien hat schon einen Stromkonzern verstaatlicht , auch hier in Deutschland denkt man immerhin darüber nach die Stromnetze zu verstaatlichen,wobei man hier den Stromkonzernen ja eher einen Gefallen tut, weil sie ihren Pflichten zum Erhalt der Netze nicht nachgekommen sind, und diesen Kostenfaktor sicher sehr gern los werden.

Der Staat ist dem Wohl der Bürger verpflichtet, und nicht dem Wohl von Konzernen. Trotzdem schaffen es z.B. Energiekonzerne wie Shell und BP die Umwelt zu versauen, und die entstanden Kosten zu vergesellschaften, aber weiterhin dicke Gewinne einzufahren. Hier kann man durchaus mal überlegen, ob so eine Art der Wirtschaftspolitik sinnvoll ist.

Hier werden von Konzernen Risiken eingegangen, mit der sicheren Gewissheit das sie dafür nicht zur Verantwortung gezogen werden. Bzw. selbst wenn man es umfassend tun würde, wären sie nicht fähig die entstandenen Schäden zu beheben, nicht mal finanziell.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 14. Mai 2012, 16:25

Familie Tschiep schrieb:
>
> Du brauchst die Bands mit Retortenmusik ja nicht zu kaufen.
> Das heißt ja nicht, dass man diese Musik illegal downloaden
> darf. Einfach Verzicht üben.

Doch darf man durchaus, ich empfehle dazu dieses Video, welches die Rechtslage ziemlich gut erläutert:

http://www.youtube.com/watch?v=Ucj18naVmqQ

Nicht jeder Download von Musik ist illegal.
>
> Wenn es doch Leute gibt, die diese Retortenmusik mögen, hat
> man das gefälligst zu akzeptieren. Übrigens die große Zeit
> der Castingbands und Boygroups ist längst vorbei.

Ich akzeptiere das vollkommen, muss ja auch keine schlechte Musik sein. Sie geht nur oft einher mit Konstrukten die dem Urheber keinen Gefallen tun.

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Zustimmung

Beitragvon Weltherrscher » 14. Mai 2012, 16:31

Duchamp schrieb:
>
> - Das Prinzip "Pachisi" unterliegt keinem Urherberrecht mehr.
>
> - Christian Beiersdorf hat eine Reihe eigener Spiele
> veröffentlicht und beschäftigt sich wahrscheinlich länger und
> intensiver mit dem Thema "Urheberrecht und Spiele" als die
> allermeisten hier, u.a. als langjähriges (und aktuelles)
> Mitglied des Vorstandes der Spiele-Autoren-Zunft.
>
> Übrigens gilt m.E. auch im hiesigen Forum eine gewisse
> Umgangsform, die du in deinem Beitrag bewusst und gezielt so
> rigoros missachtest, dass du für dieses Forum gesperrt werden
> müsstest. Andere Beitragsschreiber haben sich weniger
> geleistet und wurden gesperrt.
>
> Kopfschüttelnde Grüße,
>
> Daniel

Da stimme ich dir zu, allerdings halte ich von Sperren wenig. Obwohl man sich hier durchaus fragen darf, ob hier nicht schon der Tatbestand der Beleidigung erfüllt ist.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 14. Mai 2012, 16:54

peer schrieb:
>
> Hi,
>
> leider zeigst du immer mehr, dass du keine Ahnung hast. Das
> es Klagen gab, sagt ja nichts aus. Alle waren ja erfolglos -
> Sorgen müsste man sich machen, wenn eine erfolgreich gewesen
> wäre.
>

Der Punkt war doch, das J.K. Rowling mit ähnlich dürftiger Ausgangslage gegen andere Bücher vorgegangen ist, und in manchen Staaten damit recht bekam. Sie profitiert einerseits von der Kultur in dem sie die Einflüsse zu einem eigenen Werk zusammenfasst, auf der anderen Seite gesteht sie das anderen Künstlern scheinbar nicht zu. Und bekommt dann auch noch Recht.

Ich finde das sagt eine ganze Menge aus, vermutlich waren alle diese Klagen überflüssig, sowohl ihre, als auch die der anderen. Neil Geimann der dazu befragt wurde, warum er gegen Rowling keine Klage führt, hat treffend die Gründe dafür ausgeführt, J.K. Rowling könnte von dieser Einstellung viel lernen, und es täte dem Urheberrecht gut,wenn es in dieses Richtung höhere Hürden gäbe.

> Das Urheberrecht schützt komplette Werke als Ganzes. Einzelne
> Teile darfst du verwenden, dass ist ausdrücklich (!) erlaubt.
> Knifflig ist immer die Grenze zu finden und daher sind solche
> Urteile immer Einzelfallentscheidungen.
>

Wie bei dem von Dir im anderen Thread angeführte Buch, wo Du der Ansicht warst, dass das ein klarer Fall ist. Obwohl soweit ich weiß noch nicht mal eine Klage folgte.

> Leider sind es genau solche Posts wie von dir, die jede
> sachliche Diskussion verhindern - Irgendwelche bösen
> Szenarios hervorheben und "Die böse Musikindustrie" schreien,
> aber -wie man deutlich sieht - nur wissen, was die obersten
> drei Links von Google ausspuckt. Sorry, aber da vergeht mir
> echt die Lust, den Rest der Diskussion auch noch zu lesen.

Diese Szenarios sind faktisch eben möglich, und kein Einzelfall, wenn man ein Gesetz böswillig ausnutzen kann,dann stimmt was mit dem Gesetz nicht.

Ich benutze durchaus auch andere Quellen, es ist nur ungleich schwerer die digital zugänglich zu machen. Immerhin liefere ich Belege für meine Auslegungen, mir das dann vorzuwerfen finde ich albern. Wäre das Urheberrecht anders, könnte ich vielleicht sogar digital auf andere Quellen zugreifen und diese anführen, aber hier beißt sich wohl offensichtlich die Katze in den Schwanz.

Das erinnert mich an einer Diskussion wo mir jemand vorwarf, der Online Duden wäre keine anerkannte Quelle,nur weil er eben online war.
>
> Die Kernfrage ist doch erst einmal: Soll ein Urheber a)
> entscheiden dürfen, was mit seinem Werk geschieht und b)
> dafür ggf. entlohnt werden?
>
> ciao
> peer

Die Frage ist auch, wo sind die Schranken, wird der Urheber momentan wirklich vom Urheberrecht ausreichend geschützt,oder nicht doch eher der Verwerter?

Außerdem ist eine absolute Kontrolle über das eigene Werk sowieso nicht möglich, sobald man es öffentlich macht, gibt man einen Teil der Kontrolle ab, ob man nun will oder nicht. Und nur in den seltensten Fälle kann man zur Verantwortung gezogen werden,wenn jemand mit oder wegen des eigenen Werkes Mist baut. Das ist die andere Seite der Medaille.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Familie Tschiep » 14. Mai 2012, 17:16

Sie sichern ihre Rechte. Wenn man bedenkt, wie teuer eine professionelle Plattenproduktion ist, (50 000 Euro können es da locker werden), ist das verständlich.

Wenn du willst, dass die Leute, die du gern hörst, weiter Musik machen, muss man deren Musik kaufen.

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Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 14. Mai 2012, 17:20

Familie Tschiep schrieb:
>
> Auf den ersten Text hat Peer schon wunderbar geantwortet.
>
>
> > Ein Bereich wo Patente wirklich großen Schaden anrichten sind
> > der Bereich Saatgut und Medikamente, die Patentinhaber pochen
> > nämlich darauf das es wichtiger ist erst die
> > Entwicklungskosten wieder einzufahren,statt dort zu helfen wo
> > es möglich wäre. Also das find ich ganz ehrlich gesagt
> > pervers, aber die meisten Leute sehen das wohl als normal an.
>
> Für Medikamente gibt es auch Ausnahmeregelungen. So gab es
> mal einen nano-Beitrag darüber, wie in Indien eine
> Nachahmerlizenz erteilte, wie das Medikament so wichtig war.
> Ausnahmeregelungen gibt es auch schon heute.

Das sollten keine Ausnahmeregeln sein, sondern Regeln. Bzw. gebietet es ja ein ethisches Denken aus meiner Sicht schon das zu tun.

> Die Produktion von Medikamenten ist teuer, es ist klar, dass
> es da Patentschutz geben muss, damit die Kosten wieder
> reinkommen.

Für mich ist das überhaupt nicht klar, aus den Menschenrechten kann man durchaus das Recht auf verfügbare Medikamente ableiten, auch ohne Vergütung. Hier kann das Recht auf Eigentum aus meiner Sicht keine höhere Stellung besitzen, als andere Menschenrechte.

Stell Dir mal den Fall vor jemand besitzt einen Brunnen mit Wasser, inmitten eines Dürregebietes, darf er den anderen Menschen verbieten diesen Brunnen zu nutzen,wenn sie ihn nicht dafür bezahlen können?

Ersetze den Brunnen mit einem Medikament, und das Dürregebiet mit einer Krankheit, darf man Menschen sterben lassen nur weil sie für ihre Rettung nicht zahlen können?

> Patente auf Leben sehe ich ähnlich kritisch, aber die gibt es
> in Europa ja nicht.
>


> > Ich verweise hier immer gern auf den Artikel 14 (2) GG
> > Eigentum verpflichtet, aber die Umsetzung dieses Artikels ist
> > wohl nicht so wichtig. Vielleicht sollte man ihn dann
> > ehrlicher Weise einschränken durch die Formulierung "Eigentum
> > verpflichtet, solange das Allgemeinwohl nicht der
> > Gewinnmaximierung entgegen steht"
>
> Das bedeutet nicht, dass man das kostenlos bekommen darf.
> Wenn man Steuern wie die Mehrwertsteuer bezahlt, leistet man
> seinen Beitrag Sozialbeitrag. Von den Steuereinnahmen
> profitieren wir alle, sei es durch kostenlose Schulen,
> Straßen und so weiter.

Nicht in jedem Fall kostenlos bekommen darf. Aber wenn das Eigentum eben nötig ist um Hilfe z leisen, dann kann ich es nicht verweigern weil es mir gehört. Im Zweifelsfall werde ich dann entschädigt, so steht es ja auch im Gesetz.
>
> Das deutsche Urheberrecht ist sehr urheberfreundlich.
> (Beispiel: Puzzleball) Wenn du bevorteilst wurdest, kannst du
> deine Rechte gern einklagen. Nicht überall gilt das deutsche
> Urheberrecht. In Amerika gilt das Copyright, was deutlich
> verwerterfreundlicher ist. Aber da muss man sich in den USA
> engagieren, aber das tut ja niemand.

Über den Puzzleball ist mir nichts bekannt, und ich habe dazu auch nichts gefunden, kann dazu also nichts sagen. Ich nehme an das er durch Ravensburger patentiert ist.

Doch in Amerika tut sich auch einiges, hier zum Beispiel auch im Bereich ACTA,

http://futurezone.at/netzpolitik/8121-us-senator-will-abstimmung-ueber-acta.php

und SOPA

http://de.wikipedia.org/wiki/Stop_Online_Piracy_Act

Allerdings muss man zugeben, das durch "freiwillige" Vereinbarungen der Provider mit den Rechteinhabern viele Punkte durch die Hintertür eingeführt werden sollen:

http://futurezone.at/netzpolitik/8045-us-provider-wollen-ab-juli-nutzer-umerziehen.php

Ist aber ja alles kein Grund sich das zum Vorbild zu nehmen

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PeterR200

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon PeterR200 » 14. Mai 2012, 17:51

Im Youtube Video bezieht sich der RA aber speziell auch auf
Videos in youTube (er erklärt es auch).
Von anderen Angeboten (Filesharing)ist da nicht die Rede,
bzw. er gibt sogar ein Beispiel, wo das Downloaden illegal ist.

Deine Aussage, "Doch man darf durchaus" kann sich also auch nur auf diesen speziellen Fall beziehen.

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Weltherrscher
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Beiträge: 1022

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Weltherrscher » 14. Mai 2012, 17:54

Frigolas schrieb:
>
> Angemessene Entlohnung für Vermarktung und Vertrieb? Wie
> bitte soll das IMMER gerecht sein?
>
> Die "bösen" Vertreiber finanzieren ja schließlich auch die
> Flops, welche natürlich refinanziert werden müssen, dies eben
> auch durch einen hohen Anteil an Gewinnen, das diese
> Vertreiber an Erfahrung gewinnen und Flops vermeiden ist
> schlicht Gang der Zeit, das einzige Mittel wäre dann eine
> Verstaatlichung der Kulturvertreibung, was auch nicht
> wirklich Sinn hat. Wie soll da die Lösung aussehen? Ich hab
> da eine Antwort für mich gefunden, häufig von Piraten gehört
> schon, "ich weiß es nicht."

Für so etwas gibt es eine Mischkalkulation, die nicht ausschließt das man ohne zu Übervorteilen trotzdem Gewinne macht. Das Risiko ist ja im Übrigen auch überschaubar, man weiß ja wie die Produktionskosten sind, und die sind unabhängig davon ob es ein Flop wird,oder ein Hit.

Im Übrigen sind ja auch nicht alle Vertreiber unfair gegenüber ihren Kunden, behauptet ja auch niemand. Es kann natürlich auch sein, das erfolgreiche Künstler die ihr eigenes Label eröffnen sobald sie die Möglichkeit haben einfach nicht den Hals vollkriegen, und ihnen Betrag X vom Gewinn nicht reicht, ist nicht auszuschließen.

Ich könnte mir eine Kombination aus Kickstarter und Verlag, Label vorstellen. Wo das Label oder der Verlag über eine solche Plattform die Produktionskosten finanziert, und dafür schon mal kein Risiko trägt, oder halt der Urheber selbst die Produktionskosten über so eine Plattform finanziert bekommt, und mit diesem Geld dann den Verlag beauftragt sein Werk zu vertreiben.

Auf der anderen Seite sollte trotz allem ein Künstler der den direkten Weg zum Verlag geht nicht übervorteilt werden. Das Anfangsrisiko ist ja irgendwann mal gedeckt, es wäre also auch eine Deckelung oder ähnliches möglich. Ohne das ein Verwerter dadurch benachteiligt wird.


Hier noch ein Link zu einem interessanten Beitrag, der einen recht objektiven Blick auf das Urheberrecht und seinen Sinn oder Unsinn , und das Spannungsfeld in dem es steht wirft :

http://www.vgrass.de/?p=1512

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Zottelmonster
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Beiträge: 596

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Zottelmonster » 14. Mai 2012, 18:00

Etwa so, wie es viele Brettspeilverlage (CoolMinisOrNot usw.) neuerdings machen?
<img src="http://boardgamegeek.com/jswidget.php?username=Zottelmonster&numitems=6&text=none&images=small-fixed&show=recentplays&imagesonly=1&imagepos=left&inline=1&showplaydate=1&domains%5B%5D=boardgame&imagewidget=1" border="0"/>

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Folmion
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Beiträge: 333

Re: Wir sind die Urheber

Beitragvon Folmion » 14. Mai 2012, 20:48

> Der Punkt war doch, das J.K. Rowling mit ähnlich dürftiger
> Ausgangslage gegen andere Bücher vorgegangen ist, und in
> manchen Staaten damit recht bekam. Sie profitiert einerseits
> von der Kultur in dem sie die Einflüsse zu einem eigenen Werk
> zusammenfasst, auf der anderen Seite gesteht sie das anderen
> Künstlern scheinbar nicht zu. Und bekommt dann auch noch Recht.
>
> Ich finde das sagt eine ganze Menge aus, vermutlich waren
> alle diese Klagen überflüssig, sowohl ihre, als auch die der
> anderen. Neil Geimann der dazu befragt wurde, warum er gegen
> Rowling keine Klage führt, hat treffend die Gründe dafür
> ausgeführt, J.K. Rowling könnte von dieser Einstellung viel
> lernen, und es täte dem Urheberrecht gut,wenn es in dieses
> Richtung höhere Hürden gäbe.


Ich sehe da aber gänzlich unterschiedliche Ausgangs-situationen. Alle Fälle bei den Rowling geklagt hat sind, zumindest soweit sie mir bekannt sind, Fälle in denen jemand ganz klar mit dem Namen "Harry Potter" Kohle verdienen wollte. Da habe ich bei keinem dieser Werke das Gefühl gehabt, das da jemand ein eigenständiges Werk schaffen wollte.
Das finde ich auch als Nicht-Autor daneben.


Grüße
Florian


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