Ziehmlich blauäugig bin ich vor einem halben Jahr auf den Vorschlag eines amerikanischen Kleinstverlags eingegangen mein altes Spiel Lost Valley mittels einer Kickstarterkampagne wieder aufzulegen.
Die Kampagne läuft inzwischen 4 Wochen und ist finanziell erfreulich erfolgreich: http://www.kicktraq.com/projects/872179144/lost-valley/
In der Einschätzung bin ich aber sehr unsicher. Persönlich verdiene ich als Autor natürlich auf diesem Wege pro Spiel sehr viel mehr. Aber ich sehe neben extremen Portokosten für europäische Kunden auch dass Problem unserem Fachhandel, auf den ich bei zukünftigen Vertrieb hoffe, eine Haupteinahmequelle - die geeks - abzugraben, die insbesondere für Kleinverlagsspiele der ausschlaggebende Faktor sind.
Harald vom Heidelbaer war zb sehr schlecht gelaunt als ich ihm von dem Projekt erzählt habe.
Wie sind denn eure Verhaltensweisen: Habt ihr schon einmal gebackt? Zahl ihr 30$ Versand? Wartet ihr auf den normalen Vertrieb? Die Anzahl Backer aus Deutschland für unser Spiel ist zb verschwindend gering.
Und glaubt ihr, dass Kickstarter die Zukunft ist oder eher ein Preordersystem wie die Spieleoffensive es anbietet? Oder bräuchte es villeicht ein Intiative von einer Gruppe von Autoren, die gemeinsam testen, ändern, eine Kampagne starten und berichten, ändern und vielleicht Erfolg haben?
Ich hatte auf mehr Interaktion mit den backern gehofft, jenseits von Pledgeleveln und Kostenfragen. Im Gegensatz zu einigen anderen Kampagnen haben wir kommuniziert, dass die Regeln noch lange nicht final seien. Aber dass Arbeiten an einem Spiel nur über die webleitung ist doch sehr zermürbend.
Vielleicht ändert sich es in Essen noch etwas, wo ich in der Heidelberger Partnerlounge trotz Haralds Bedenken Betatesten werde.