Beitragvon Roman Pelek » 8. Mai 2001, 16:37
Hi Simon,
>Also, ich habe über mehrere Monate ein Brettspiel entwickelt, es getestet und dann
gebaut.... nun würde ich gern wissen ob die Möglichkeit besteht, dieses Spiel zu einem
Verlag zu geben ??
Ich habe nur die befürchtung, dass wenn ich dieses Spiel zu einem Verlag schicken, dass
der Verlag die Spielidee klaut und mich "im Regen stehen läst" !<
Dass ein seriöser Verlag Deine Idee klaut, ist sehr sehr unwahrscheinlich, dahingehend hätte ich keine Bedenken. Die deutschen Verlage arbeiten alle sehr seriös und werden sich nicht auch nur in die Nähe eines Zweifels an ihrer Integrität begeben wollen.
Falls Du jedoch, das Spiel öffentlich zum Testen geben möchtest an Personen (z.B. per Internet), die Du nicht näher kennst, würde ich mich absichern in Form einer Bekanntgabe der Idee an geeigneter Stelle, wie hier auch schon von Günter beschrieben.
Ich empfehle Dir auch erstmal als Grundlektüre den "Leitfaden für Spieleerfinder", der kostet 10DM und ist versandkostenfrei zu beziehen bei Adam Spielt (www.adam-spielt.de). Da stehen auch noch viel mehr nützliche Tipps drin, wie man ein Spiel testet, wie man sich an einen Verlag wendet, wie man Spielregeln verfasst und alles dergleichen. Auch auf die rechtlichen Belange und die Befürchtung des Ideenklaus wird dort genau eingegangen. Der Autor des Buches, Tom Werneck, beschreibt das auch alles einfach zu verstehen für Nichtinsider der Branche und schildert recht humorvoll seine eigenen grandiosen Fehltritte.
>Könnte mir da jemand einen Tipp geben wie ich das machen könnte (mal davon
ausgegangen das Brettspiel ist überhaupt gut genug) ?<
Wenn Du denkst, dass Dein Brettspiel gut genug ist, solltest Du Dich nicht scheuen, es zu probieren. Lieber eine Idee abgelehnt bekommen als eine gute Idee nicht publik zu machen. Natürlich ist man als Erfinder nie objektiv, was sein eigenes Spiel angeht - vielleicht bewertet man es auch über; aber die Entscheidung darüber kannst Du immer noch den Verlagen überlassen, die sagen Dir im Zweifelsfall auch, was sie an Deinem Spiel gestört hat. Und auch eine Ablehnung muss auch nicht immer heissen, dass das Spiel schlecht ist - da gibt's auch andere Dinge, z.B. dass ein Verlag schon genug im Programm hat, was ähnliches schon führt, die Produktion zu teuer käme oder sonstwas.
Also: wenn DIR Dein Spiel gut gefällt, wende Dich ruhig an einen Verlag, die Spieleredakteure werden dafür bezahlt, das ganze dann zu bewerten. Und auch nicht den Kopf hängen lassen bei einer Absage - viele Absagen haben gar nichts mit der Qualität des Spiels zu tun.
Aber schau halt vorher, dass Du den Leitfaden mal durchliest, dann kannst Du grobe Fehler vermeiden - denn auch eine Vorstellung der eigenen Spielidee will gelernt sein. Denn schliesslich soll die Veröffentlichung einer Idee nicht an formellen Dingen scheitern. Also generell, nicht nur für die rechtlichen Fragen, ist der Ratgeber quasi eine Pflichtlektüre für Dich ;-)
Ansonsten gräm Dich nicht, Fragen zu stellen, wie man sowas macht - das fällt einem ja nicht in den Schoss und Meister vom Himmel sind hier auch noch keine gefallen. Jeder Spieleautor hat klein angefangen - und wie gesagt: besser probiert als eine gute Idee in den heimischen Wänden versauern zu lassen.
Und wenn's Dich aufbaut: ich stehe momentan vor genau den gleichen Fragen und Problemen wie Du - ich möchte auch eine Spielidee in einer geeigneten Form zum Testen veröffentlichen und plage mich da mit formellen und rechtlichen Bedenken herum. Da ist man auf viel Hilfe angewiesen - und auch ich weiss nicht, ob meine Idee wirklich gut genug ist oder gut ankommen wird. Aber es könnte ja sein! Und wenigstens einmal probieren möchte ich es auch... Du bist also nicht allein. Nur Mut!
Ciao,
Roman