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Vertrieb von Spielen

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Stefanie

Vertrieb von Spielen

Beitragvon Stefanie » 26. Juli 2004, 17:55

Hallo!
Ich bin dabei meinen eigenen Spieleverlag zu gründen.
Dabei habe ich ein paar Fragen an euch Profis bzgl. des Vertriebs.

- Wie schwer ist es, die eigenen Spiele auch an große Spielwarenhändler wie Toys'r'us order Vedes zu verkaufen?

- Welche Messen eigen sich dafür, um mit solchen Firmen in Kontakt zu kommen?

- Welche anderen Möglichkeiten der Kontaktaufnahme gibt es?

Herzlichen Dank für eure Hilfe!
Stefanie

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RoGo

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon RoGo » 26. Juli 2004, 19:08

Hallo Stephanie,

vergiß es einfach außer du kennst den Sohn vom Chef bestens oder du hast schon im voraus einen Pöppel auf der Schachtel.

Der Großhändler bei dem du am einfachsten unterkommst ist Heidelberger, aber die Erstabnahme ist nur zweistellig, wenn überhaupt.

Fröhliche Grüße

Roland

(der schon einge Muster unbespielt zurückbekam)

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Stefanie

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Stefanie » 26. Juli 2004, 20:33

Aber irgendwann haben doch Verlage wie Hans im Glück auch mal klein angefangen?

Welche anderen Vertriebskanäle gibt es denn noch?

Wie sieht es mit dem Eigenvertrieb per Website oder eBay aus?

Viele Grüße
Stefanie

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Knut

RE: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Knut » 27. Juli 2004, 08:29

Hallo Stefanie,
lies' mal die Geschichte von einem Spieleautor, der sein Spiel produzieren ließ, und sich erst dann Gedanken machte, wie er das Spiel auch unters Volk bringt:
http://www.spielbox.de/spielarchiv/sbautor/anderson.php4
Gruß
Knut

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Sarah Grabler

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Sarah Grabler » 28. Juli 2004, 18:37

Hy Stefanie!

E-Bay scheint mir für sowas nicht gut geeingnet, weil man dort doch meist mit einem Euro zu bieten anfängt. Sicher kann man auch gleich mit einem höheren Betrag beginnen, aber e-bay steht nun mal unter dem "Schnäppchenstern".

Ich will dir auf keinen Fall dein Vorhaben ausreden, (wieso sollte ich auch, wennst dich dahintersetzt hast sicher Chancen) aber überleg dir gut, wie du das alles organisierst und bedenke deine Konkurrenz, bevor du Geld reinsteckst (von dem du sicherlich eine ganze Menge brauchen wirst).

Liebe Grüße
und die besten Wünsche für deinen eigenen Verlag,

Sarah (Kiat)

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RoGo

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon RoGo » 28. Juli 2004, 21:05

Hallo Stefanie,

beim Eigenvertrieb mußt du entweder einen höheren Preis nehemen als im Netz üblich oder du hast nicht viele Freunde unter den Händlern.

Heidelberger verkauft z.B. Spiele direkt an Endkunden deutlich höher als der Durchschnitt, obwohl sie billiger einkaufen.

Wir haben nur unsere auf wenige Stück limitierten Sonderausgaben direkt verkauft, wenn man aber Aufwand und mögliche Reklamationen einrechnet, lohnte es sich kaum, weshalb wir die nächsten specials nur noch direkt in Essen abgeben werden, wo man natürlich auch selber gerne die normale Händlerspanne mitnimmt.

Grüße

Roland

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Thomas Hoffmann

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Thomas Hoffmann » 29. Juli 2004, 14:32

Hallo Stefanie,

ich würde dir auch dringend vom Eigenvertrieb abraten, außer Papa ist reich an Geld und Beziehungen. Ähnliches werden Dir die meisten erzählen, die es mit einem Eigenverlag versucht haben. Beim Vertrieb übers www weiß ich nicht, ob sich Aufwand und Gewinn auch nur annähernd die Waage halten und sich das Ganze auch nur annähernd rentiert.

Aber wegen Deiner Frage zu Hans im Glück:
Die sind auch nicht doof und überlassen Schmidt-Spiele den Vertrieb. Vielleicht wäre sowas ja ne Alternative?

Viel Glück - und schlaf lieber noch ein paar mal darüber!

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Christian Matzerath

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Christian Matzerath » 29. Juli 2004, 22:53

Hallo Stefanie,

lass dich von den obigen Antworten nicht entmutigen, aber verwerfe sie auch nicht als Miesmacherei. Es scheint tatsächlich nicht ganz einfach auf dem Spielemarkt ein Spiel unterzubringen.

Du solltest dein Spiel von sehr vielen Seiten prüfen lassen, bevor du es produzieren lässt. Es sollte sehr billig in der Produktion sein und eine hohe Gewinnspanne abwerfen. Du solltest so wenig Geld wie möglich in die Produktion stecken, bevor du nicht weißt, dass dein Spiel Chancen hat. Das erfährst du nur, wenn du das Spiel anderen präsentierst. Lass andere spielen und ihre Meinung sagen. Wenn alle bloß sagen: super, versuch's. Aber nicht ohne professionellen Rat in Sachen kaufmännisches Handeln/Wirtschaften, PR und Vertrieb.

Wenn du am Ende ein paar Tausend Euro in den Sand gesetzt haben solltest, war es vielleicht immerhin die Erfahrung wert. Andere kaufen sich ein Auto für das Geld, das ist weit weniger kreativ.

Gruß, Matze

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Knut

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Knut » 30. Juli 2004, 13:44

Thomas schrieb:

Aber wegen Deiner Frage zu Hans im Glück:
Die sind auch nicht doof und überlassen Schmidt-Spiele den Vertrieb. Vielleicht wäre sowas ja ne Alternative?

---------------

Der Hinweis auf die Möglichkeit, nur den Vertrieb von einem etablierten Verlag übernehmen zu lassen, klingt gut.
Aber große Verlage sind an einem solchen Vertrieb doch wohl nur dann interessiert, wenn sie das Spiel für gut verkaufbar halten. Und wenn das Spiel so gut ist, kann man es wahrscheinlich auch gleich durch den großen Verlag herausbringen lassen.
Ich frage mich also, ob ein Verlag den Vertrieb für ein Spiel übernimmt, dass er nicht für so gut befindet, dass er es auch selbst herausbringen würde.

Knut

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Knut-Michael Wolf

[OT] Doppel-Knut

Beitragvon Knut-Michael Wolf » 30. Juli 2004, 14:47

Wie's scheint, sollte ich mich bei privaten Mails im Forum nicht mehr "Knut" nennen, um Verwechslungen zu vermeiden. Ich werde dann künftig die Langform wählen..., wenigstens, wenn ich dran denke.
Knut

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Christian Matzerath

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Christian Matzerath » 30. Juli 2004, 14:47

Nein, das tun die allerwenigsten.

Veedes, die aber kein Verlag im eigentlichen Sinne sind, machen das. Aber nur unter den Voraussetzungen, die du genannt hast, plus einer funktionierenden Infrastruktur auf Seiten des Anbieters. So ein Unternehmen kann sich logistischen Knies mit einem überforderten Kleinanbieter nicht erlauben, denke ich.

Gruß, Matze

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Knut Happel

Doppel-Knut passe

Beitragvon Knut Happel » 30. Juli 2004, 21:18

Lieber KMW,

das passiert mir auch selten, dass ich mit meinem Vornamen in Verwechslungsgefahr gerate. Ich werde mal in Zukunft meinen (auch recht kurzen) Nachnamen zufügen.

Vielleicht nehm ich auch KH .... naja, da macht KMW klingt da schon besser. Also dann doch lieber den Nachnamen.

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peter eggert

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon peter eggert » 31. Juli 2004, 13:21

Hallo Stefanie,
der Christian hat recht, es ist nicht einfach Spiele im Eigenverlag zu vertreiben aber es geht. Ich habe im Jahr 1996 auch mit einem Spiel in 100er Auflage angefangen und mich noch über jedes einzln Verkaufte Spiel gefreut und fast alle haben gesagt "du bist verrückt, das geht nicht".
Seitdem habe ich jedes Jahr ein Spiel rausgebracht und in diesem Janr wird das Spiel "Neuland" bei mir erscheinen und ich habe jetzt schon weit über 80 Vorbestellungen aber es war ein weiter Weg und die Stammkundschaft wächst zwar mäßig aber regelmäßig.
Meiner Meinung nach ist Testen in unterschiedlichsten Runden und viele Kontakte das wichtigste. Mir hilft auch sehr regelmäßig (2X/Jahr) an Spieleautorenworkshops teilzunehmen, da trifft du erfahrene Autoren und Verleger und eifrige Tester.

Bei weiteren Fragen kannst du mich gerne nochmal anmailen

Mit freundlichen Grüßen

Peter Eggert

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Stefanie

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Stefanie » 2. August 2004, 16:24


> beim Eigenvertrieb mußt du entweder einen höheren Preis
> nehemen als im Netz üblich oder du hast nicht viele Freunde
> unter den Händlern.

Hallo Roland,
wie meinst du das?

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Stefanie

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Stefanie » 2. August 2004, 16:25

Was waren denn konkret die Gründe, warum die Großhändler und großen Einzelhändler abgelehnt haben?

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Stefanie

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Stefanie » 2. August 2004, 16:29

Hallo Matze,
das sind ja mal wenigstens nicht ganz soo pessimistische Worte. Vielen Dank!
(Vielen Dank an euch andere natürlich auch für die ehrlichen Meinungen!!!)

Viele Grüße
Stefanie

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Michael Weber

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Michael Weber » 3. August 2004, 09:35

Stefanie schrieb:
> > beim Eigenvertrieb mußt du entweder einen höheren Preis
> > nehemen als im Netz üblich oder du hast nicht viele Freunde
> > unter den Händlern.

> wie meinst du das?


Wenn du dem Handel Spiele für 15 Euro bietest, werden diese für vielelicht etwa 30 Euro verkauft. Wenn du aber selbst über eine Webseite für 20 oder sogar 25 Euro anbietest, werden die Händler keinen Grund mehr sehen, von dir zu kaufen, weil du die Preise kaputt machst. Du solltest dich preislich auf keinen Fall unter den Durchschnitt legen. Das hat zwar den Effekt, dass du selbst potenziell weniger Spiele über deine Webseite verkaufst, aber durch den Preis hast du eine sehr gute Spanne.

Michael
(ist froh, keine Spiele verkaufen zu müssen)

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Johnny Ebsen
Brettspieler
Beiträge: 55

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Johnny Ebsen » 3. August 2004, 13:04

Hallo Stefanie

Was ich als auserordentlich wichtig finde beim eigenverlag ist ein zielgruppe fuer das spiel und auch fuer deine firma zu definieren, und dann muss du dich mal ueberlegen wie du an diese zielgruppe herankommst. Dann kannst du dich auch ueberlegen ob es nicht sinnvoll waere ein zielgruppe zu haben die von die grossen firmen nicht bedient wird. Es waere nicht schlect mal in der kosten kalkulation ein oder zwei euro pro spiel fuer marketing einzuplanen somit hast du geld fuer werbung in irgendeiner art und weise.

Gruss und viel erfolg

Johnny Ebsen

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Cwali

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon Cwali » 9. August 2004, 15:31

Johnny Ebsen schrieb:
> Was ich als auserordentlich wichtig finde beim eigenverlag
> ist ein zielgruppe fuer das spiel und auch fuer deine firma
> zu definieren, und dann muss du dich mal ueberlegen wie du an
> diese zielgruppe herankommst. Dann kannst du dich auch
> ueberlegen ob es nicht sinnvoll waere ein zielgruppe zu haben
> die von die grossen firmen nicht bedient wird.

Genau!

(Sorry, but i cannot write much more in German.)
So if 'all' test-players are happy with it, then you can doubt if you can compete with such a 'mainstream' game. Economic theory shows that you can't make profit as new company when you compete with the 'same products' as companies with an established sales network.

The first years I produced (the Cwali-games) only my games without luck-factors. (While I self liked and had games with luck too.) In first instanse I tried to make games for people who want 'more interesting' games than the 'family games'. An advantage of that is that such players find new and small publishers, on internet or on a fair like Spiel-Essen, better than casual players. And you have something to get people interested in first instanse.

I first made 30 copies per game, then 100, then 200, then 1000, then 1500, then 2000, then 2500. I still try to choose my prototypes that are games you would not find in the program of other publishers. By accident a prototype can develop into a 'mainstream' final game. ;)

I too don't have a magic advise for selling games. During many years you can build up more connections to sell. And it helps if a friendly einkaufer in Portugal, Japan, Canada or Korea wants to take the risc of purchasing a few hundred games. But I ever have the feeling that no sales are guaranteed for each new game. The pre-orders every year before the releases were between 0 and 3 games. (But pre-orders would only make me nervous. Maybe others feel that. :) And I try to make enough games to become not sold-out, so no need to pre-order.)

Sometimes it can develop unexpected with the sales. StreetSoccer I produced (2400) because I could pay it by the sales of the other games and I already played that game many year, with a few others, but many others were not attracted. (By the way, without orders for games for promotion or give-aways (already 90.000) I could not make the games which I make for 'the games-market'.) I didn't expect to sell StreetSoccer good and sellers expected the worst of that game. If I worried about the comments by many experienced gamers or other authors, then I would never made that game. And it would never be published by an other publisher. But now I make a second printrun. So maybe this confirms Johnny's point too. But it is not even guaranteed that I sell the first printrun complete ...

I'm told that the Spiel-des-Jahres nominations mean much for the sales. So maybe you should know the son of a jury-member instead of the son of the einkaufer for the chain-stores like suggested earlier in this thread. :) But maybe it's okay if your space at a fair is known as the 'SdJ-free zone'. ;)

Gruss und viel erfolg,
Corné

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RoGo

Re: Vertrieb von Spielen

Beitragvon RoGo » 10. August 2004, 11:51

Hallo Stefanie,
dass ist wie bei Bewerbungen: eine Absage muss möglichst nichtssagend sein, damit nichts einklagbar ist.
Grüße
Roland


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