Beitragvon Steffen Brückner » 7. Dezember 2004, 10:51 
			
			
			
			Hallo Kerstin,
Kerstin Schubert schrieb:
> Ich habe auch bereits von vielen Seiten gehört, dass die
> Anleitungen meistens nur für die Erwachsenen gestaltet werden.
Naja, meist kaufen und erklären die ja das Spiel für ihre Kinder, also werden sie wohl zuerst angesprochen.
Ich muss zugeben, dass die Piranha Pedro-Anleitung eben für mich als Erwachsener auch sehr ungewohnt zu lesen war, vor allem beim "wie war das eben mit dem ... noch"-Suchen kreuz und quer über die Bilder war ich zunächst doch recht genervt. Ist aber wohl eine Gewöhnungsfrage, bin eben mehr auf Überschriften sowie bunt, fett und kursiv trainiert als auf das Erkennen von Bildern.
Tja und ganz ohne Text geht es ja bei dieser Spielanleitung auch noch nicht, was wiederum bedeutet Kinder können sie sich trotzdem bestenfalls erst ab 7-8 Jahren selbst erarbeiten.
Damit sind gerade Spielanleitungen von Spielen für kleinere Kinder ja fast zwangsläufig für Erwachsene geschrieben, die das SPiel dann wohl wieder weitestgehend mit eigenen Worten erklären.
Da fällt mir grad ein.Unsere kleine Tochter (jetzt 7 Jahre) unterbricht mich meist, wenn ich die Regel vorlese(n will). Ich soll das erst still lesen und ihr dann erklären, sagt sie. ;-)
Und bei größeren Kindern muss man wahrscheinlich schon wieder aufpassen, dass sie dann bei einer kindorientierteren Darstellung nicht schon wieder mit dem Argument: "Iiihh, das ist ja was für ganz Kleine." abblocken.
> Das finde ich aber irgendwie schade, denn letzendlich gehen
> Kinder dann (natürlich je nach Altersgruppe) mit dem Spiel
> um. Wieso geben sich da die Redakteure dann nicht die Mühe,
> Kindern in Spielanleitungen anzusprechen...
Ich könnte mir vorstellen, dass eine Anleitung wie bei eurem Beispiel Piranha Pedro durchaus auch eine Kostenfrage darstellt. Denn für eine "normale"  Anleitung braucht es im wesentlichen (natürlich wird die dann auch noch grafisch aufbereitet etc.) nur jemanden, der die Regeln eindeutig und gut strukturiert aufschreibt.
Für eine solche Comicregel brauche ich zusätzlich noch jemanden der darüber hinaus ebenso eindeutige, übersichtliche und ansprechende Bilder zu den Regeln entwirft.Das kostet mehr Geld und auch mehr Zeit, da der Grafiker ja erst nach den fertigen Regeln anfangen kann, wenn er nicht manches mehrfach arbeiten will.
 
> In meinen Augen kann man so doch das Selbständige fördern bzw
> die eigene Phantasie anregen und von daher würde sich der
> Aufwand ja eingetlich lohnen, oder?
> In meinen Augen kann man so doch das Selbständige fördern bzw die eigene
> Phantasie anregen und von daher würde sich der Aufwand ja eingetlich lohnen, > oder?
Ist wahrscheinlicher nur schwerer umzusetzen als man gern hätte.
Wobei, wenn ich unsere Tochter anschaue, Kinder ja auch recht kreativ sein können, beim Erstellen eigener SPielregeln.
Nur kurz zwei Beispiele:
1. Wir hatten zu so einem Gänse-Würfel-Spiel keine vollständige Regel mehr, also haben wir zusammen eine neue "Anleitung" dafür geschrieben, was auf welchem Feld passiert etc. und sie hat ein schönes Titelbild gemalt.
2. Als ich neulich ziemlich frustiert schon zwei Tage an einem Prototyp rumbastelte und verschiedene Regelvarianten ausprobierte, die aber alle immer zu unübersichtlich und anstrengend waren, kam sie abundzu vorbei, hat sich ein paar Sachen erklären lassen und fragte mich irgendwann:"Papa, warum machst du nicht mal ...., man könnte doch auch so und so...". Tja und das wars dann auch schon fast, jetzt läuft das Spiel rund, schnell ohne lange Grübelei aber mit umso mehr Spaß und sowohl für sie als auch uns Erwachsene wirklich spannend ohne Langeweile und ziemlich chancengleich noch dazu.
Jetzt bin ich aber glaube etwas abgeschweift.
Also ich bin jedenfalls auch gespannt, was für Ideen dir hier hoffentlich noch geschrieben werden für kinderorientierte Anleitungen.
Oder was vielleicht auch einige Verlagsvertreter/Redakteure dazu meinen.
Als denn...
STB