Beitragvon Günter Cornett » 2. Oktober 2006, 19:27
Frank ( Dereinzigechte ) schrieb:
>
> Welchen Straftatbestand haben wir denn eigentlich, wenn ein
Es geht nicht um einen Straftatbestand sondern um das Recht des Urhebers darüber zu entscheiden, wie seine Werke gestaltet, wo und wie sie veröffentlicht werden. Dazu gehört auch das Recht auf Bearbeitung.
Ich gebe allerdings zu, dass ich dieses Recht - wenn auch in sehr geringem Umfang - auch schon verletzt habe.
> Fan eine Erweiterung für ein Spiel zum kostenlosen download
> anbietet und darauf hinweist das diese Erweiterung von Verlag
> und/oder Autor des Originalspieles nicht autorisiert ist ???
>
> Diebstahl geistigen Eigentums ???
> Kaum, die Erweiterung wäre ja ( siehe erste Nachricht hier )
> eine Ergänzung die so noch nicht existiert und daher auch
> nicht geklaut.
Die Erweiterung bedarf des Materials des Grundspiels und nutzt dessen Bekanntheitsgrad. Selbst wenn man das nur macht, um sich zu profilieren, profitiert man eben davon. Es ist unlauterer Wettbewerb und ein Verstoß gegen das Urheberrecht.
> Bisher hat sich Eagle Games jedenfalls meiner Meinung nach
> auch im eigenen Sinne am besten verhalten:
>
> Gab es vorher schon Übersetzungen der Regeln o.ä. im
> Netz........Toll, dann kaufen die deutschen ( spanier, russen
> usw. ) das Spiel schon im Original und wenn wir es dann in
> deren Heimatsprache rausbringen vielleicht nochmal. Sicher,
Ich freue mich auch über viele engagierte Spieler, die meine Regeln übersetzen.
In der Praxis wird man von den Verlagen oftmals mit offenen Armen empfangen, wenn man Varianten anbietet. Aber es ist Sache von Autor und Verlag darüber zu entscheiden. D.h. für mich auch: ich möchte gefragt werden.
> der deutsche ( usw.) Händler wäre der geprellte, wer braucht
> schon ein deutsches Spiel, wenn er schon das Original hat ?
Das wäre dann aber eben nicht ok. Zumal der Verlag auch betroffene wäre, wenn deutsche Händler seine Spiele nicht bestellen, aber die seiner Konkurrenz.
> Die Fans bringen neue Karten für unser Spiel ??.......Toll,
> hatten wir sowieso nie vor und so kaufen vielleicht ein paar
> Leute mehr unser Spiel.
Ja, das kann eine Überlegung sein. Am besten man fragt den Verlag und den Autor. Denn womöglich bastelt der Autor gerade an einer eigenen Erweiterung mit z.T. ähnlichen Elementen. Dieses Recht will er sich dann sicher nicht nehmen lassen.
> Das alles ist ganz was anderes als die Geschichte mit den
> Bildern. Sicher hätte Eagle Games ( oder wem auch immer die
> Firma jetzt gehört ) was dagegen, wenn ein Fan eine
> Erweiterung bastelt, ein Logo von Eagle Games draufpappt und
> das ganze dann womöglich noch verkauft.
> Sicher ist das Internet nicht rechtsfrei und soll es ja auch
> gar nicht werden, aber ich denke kaum, das Pro Ludo ( ein
> aktuelles Beispiel ) etwas dagegen hat, wenn fehlerhafte
> Spielhilfen von Fans verbessert und ins Netz gestellt werden,
> obwohl selbst dabei die originale Grafik übernommen wurde und
> nur Fehler im Text ausgemerzt wurden. Es gibt sogar Firmen (
> Twilight Creations Inc. ) die von Fans überarbeitete Regeln
> auf Ihren Homepages empfehlen.
Jo, das ist alles sehr sinvoll.
Was spricht dagegen, den Verlag zu fragen, ob er das auch so sieht?
> Möglicherweise gibt es tatsächlich einige Firmen, denen es am
> Herzen liegt ihre teuren Anwälte auch mal zu beschäftigen,
> aber wer auf diese Art und Weise gegen eine Fangemeinde
> vorgeht, wird wohl die längste Zeit im Geschäft gewesen sein.
Das ist zwar kein so schlechtes Argument, aber ich würde micht nicht drauf verlassen.
> Das wäre mit Kanonen auf Spatzen geschossen und ich glaube
> unsere Gerichte ( und auch die anderer Länder ) haben genug
> "wichtige" Fälle zu bearbeiten.
Die kümmern sich auch gern mal um 'unwichtige' Fälle. ;-)
Wenn man ein Spiel bearbeiten will, kann man das für sich zu Hause machen. Will man es veröffentlichen, spricht nichts dagegen vorher Verlag und/oder Autor zu fragen. Möglicherweise sind Autor und Verlag durch Lizenzvereinbarungen mit Dritten verpflichtet gegen solche gut gemeinten Urheberrechtsverletzungen vorzugehen.
Gruß, Günter