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Vermarktung eigenes Spiel

Tipps und Tricks für Autoren und Illustratoren
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Klaus

Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon Klaus » 9. Januar 2007, 18:58

Hallo,

habe ein eigenes Spiel entwickelt. Die Mechanik ist fertig. Da ich überzeugt bin, daß es ein sehr gutes Spiel ist, habe ich mich durchgerungen und ein paar Euro für einen Grafiker investiert :roll: . Damit das Spiel nicht zu teuer wird müßte ich eine Mindestmenge von 2000 Stück drucken lassen. Frage: Kennt jemand Händler oder Händlervereinigungen die Spiele mit solchen kleinen Auflagen in ihr Programm mitaufnehmen? Evtl. Spielehändler im Internet? Wie kann ich mein Spiel noch publik machen? Am besten wäre natürlich eine Bewertung in der Spielebox. :-).

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Ingo Althöfer
Kennerspieler
Beiträge: 585

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon Ingo Althöfer » 9. Januar 2007, 19:38

Hallo Klaus,

ohne Details zu Deinen Spiel zu kennen,
beschleicht mich ein eher ungutes Gefühl.

Hast Du das Büchlein
"Leitfaden für Spieleerfinder und solche, die
es werden wollen" von Tom Werneck, Ravensburger
gelesen?

Klaus schrieb:
> Hallo,
>
> habe ein eigenes Spiel entwickelt. Die Mechanik ist fertig.
> Da ich überzeugt bin, daß es ein sehr gutes Spiel ist, habe
> ich mich durchgerungen und ein paar Euro für einen Grafiker
> investiert :roll: . Damit das Spiel nicht zu teuer wird müßte
> ich eine Mindestmenge von 2000 Stück drucken lassen.

Weisst Du denn schon, wo Du die zumindest vorläufig
lagern willst.

> Frage:
> Kennt jemand Händler oder Händlervereinigungen die Spiele
> mit
> solchen kleinen Auflagen in ihr Programm mitaufnehmen? Evtl.
> Spielehändler im Internet?

Oder eigener kleiner Verlag mit Webseite.

> Wie kann ich mein Spiel noch
> publik machen?

Miete auf der Messe Essen 2007 einen kleinen Stand
und versuche, einen Grossteil der Auflage dort
zu verkaufen.

Viele Erfolg,
Ingo.

> Am besten wäre natürlich eine Bewertung
> in der Spielebox. :-).

PS: Spiele erfinden ist anstrengend, aber Spiele
verkaufen ist sehr anstrengend.

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Phil Reinhardt
Brettspieler
Beiträge: 79

Risiko!

Beitragvon Phil Reinhardt » 10. Januar 2007, 00:00

Hallo Klaus,

bitte mal Email angeben, weil ohne Details ist es schwer etwas zu sagen.

2000er Auflage ist für ein selbstproduziertes Spiel sehr hoch, selbst für ein Kartenspiel.
Ein normales Spiel mit Spielplan und mit der Auflage wird dann so 20.000 Euro kosten. Das Risiko würde ich als Neueinsteiger nicht eingehen.

Wenn du mehr als 20 Spiele in der Größe von Siedler besitzt und weißt nicht wohin damit, dann lass die Finger davon.

Wo kommst du her? Dann kann ich dir nur ein Autorentreffen in deiner Nähe empfehlen.

Gruß PHIL

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Christian Hildenbrand

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon Christian Hildenbrand » 10. Januar 2007, 00:52

Ist das Spiel gut genug, um es einem "großen" Verlag anzubieten?

Dann schau Dir die verschiedenen Verlage bzw. deren Programme mal an und denk drüber nach, welche(r) in Frage kommen könnte von der Art der Spiele her und klopf da mal an. Es kann mit der zu erwartenden fundierten Kritik auch nur förderlich sein, um für Dich selbst abzuwägen, ob das selbst veröffentlichen ein guter Schritt ist.

Viele Grüße,

Christian

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Andreas Last

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon Andreas Last » 10. Januar 2007, 01:41

Moin Klaus,
ich kann mich da meinen Vorschreibern nur anschließen. Die eigenen Spiele sind nämlich fast immer sehr gut, wenn du verstehst, was ich damit sagen will.

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Michael Weber

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon Michael Weber » 10. Januar 2007, 08:30

Kleiner Tipp: Kleinstverlage wie Bambus oder Clicker produzieren meist viel weniger und haben bisher trotz gutem Namen die Auflagen meist nicht an vier Messetagen verkauft (und ich erinnere mich, dass Kronberger dafür extra eine komplette Garage ausgeräumt haben, nur um diue Spiele zu lagern).

Für einen neuen Verlag ist es in der Regel ungleich schwerer, die von dir angestrebte Stückzahl abzusetzen. Wenn du 2000 Stück verkaufen willst, ja musst, solltest du alle erdenklichen Möglichkeiten ausloten, bevor du produzierst. Wenn es wirklich gut ist, wäre es besser, es einem etwas größeren Verlag anzubieten, der das finanzielle Risiko übernimmt, dich aber von viel, viel Arbeit befreit.

Michael
(kein Autor, kennt aber einieg "Eigenverleger")

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derWikinger
Kennerspieler
Beiträge: 180

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon derWikinger » 10. Januar 2007, 10:46

Hier ein Artikel über die Schwierigkeit, sein Spiel zu verkaufen:

http://www.spielbox.de/spielarchiv/sbautor/anderson.php4

Diese Frage kommt hier ja öfters vor, es wäre doch Interessant zu erfahren, was die damaligen Fragesteller unternommen haben und wie das letztlich endete.

gruss
derWikinger


PS: ist es ein Risiko-, MäD-, Monopoly- oder Siedler-Klon? :D

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Andreas Last

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon Andreas Last » 10. Januar 2007, 11:18

> PS: ist es ein Risiko-, MäD-, Monopoly- oder Siedler-Klon? :D

Die Frage ist jetzt gemein :-)

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peer

Re: Vermarktung eigenes Spiel

Beitragvon peer » 10. Januar 2007, 14:06

Hi,
Andreas Last schrieb:
>
> > PS: ist es ein Risiko-, MäD-, Monopoly- oder Siedler-Klon?
> :D
>
> Die Frage ist jetzt gemein :-)

Und zwar witzig, aber auch irritierend - es gibt auch ne Menge Eigenverlagsspiele, die durchaus gut sind und dennoch floppen - oder zumindest liegen bleiben. "Muscat" z.B. wurde sogar hier im Forum ziemlich beworben (von den Lesern, nicht von den Autoren) und dennoch konnte man noch Jahre später die netten Sternspieler hier schreiben sehen, wie sie versuchten die Auflage leer zu kaufen.

2000 Exemplare sind recht viel, zumindest wenn du nicht bereits Kontakte zu irgendwelchen Vertriebswegen (Händler oder éventuell Museumshops/Souvenierläden) - die müssen sich erst einmal verkaufen.
Über den Vertrieb und die Werbung musst du dir mindestens so viele Gedanken machen, wie über das Spiel selbst!

ciao
peer

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Klemens Franz

Frage über Fragen

Beitragvon Klemens Franz » 10. Januar 2007, 14:21

Also ich kann mich den Vorschreibern nur anschließen. Also nochmal hinsetzen (so nicht schon gemacht) und folgende Fragen durchgehen (nicht in chronologischer Reihenfolge):

- Könnte es zu einem/mehreren großen Verlagen passen?
- Könnte es zu einem Kleinverlag passen?
- Wie wird es die Szene aufnehmen?
- Kenne ich mich in der Spielewelt gut genaug aus?
- Sind genug Testspiele mit UNTERSCHIEDLICHEN Personen gemacht worden?
- Habe ich das Buch von Tom Werneck gelesen?
- Habe ich diverse Internetseiten besucht - von Klein(st)verlagen?
- Habe ich die Kohle?
- Habe ich einen leistbaren Grafiker (Bekannte oä.)?
- Hat das Thema eine ausreichende Zielgruppe?
- Spricht der Mechanismus mehr als 10 Personen an?
- Welche ähnlichen (Thema/Mechanik) Spiele gibt es?
- Wo zum Teufel lagere ich 2000Stk.?
- Welche Werbekosten entstehen?
- Wo soll mein Break-Even Point sein? Erreiche ich die Menge?
- Will ich in Essen ausstellen - wie verändert das den Break-Even?
- Gibt es vielleicht einen Kooperationspartener (Institution die Thematisch passen könnte)?
- Mach ich eine SWOT-Analyse? (Jaja... ;-) )
- Habe ich genug Verwandte und Freunde, die im Notfall auch je 5 Stuck kaufen?
- Habe ich die Zeit um all die Dinge rundherum zu erledigen?


und all die Fragen, die ich vergessen habe.

LG,
Klemens

http://www.atelier198.com

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Heinrich Glumpler

OT: SWOT

Beitragvon Heinrich Glumpler » 10. Januar 2007, 14:44

Hi,

bevor jemand fragt (oder jemand anfängt, sich über Abkürzungsfimmel aufzuregen) - hier wird die SWOT-Analyse erklärt:

http://de.wikipedia.org/wiki/SWOT-Analyse

(das Forum ist heute ja mal angenehm kooperativ und friedlich ;-) )

Grüße
Heinrich

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peer

Re: Frage über Fragen

Beitragvon peer » 10. Januar 2007, 15:05

Hi,
Klemens Franz schrieb:
> und all die Fragen, die ich vergessen habe.

Eine wichtige Frage - auch wenn ichs schon geschrieben habe- : Wie möchte ich auf mein Spiel aufmerksam machen?

In Essen stellen jedes Jahr hunderte von Kleinverlagen aus (Naja, etwas übertrieben, aber Duzende schon! ) und jedes Jahr sind die meisten Kleinverlags-Stände frei von Besuchern. Einige schaffen es aber schon auf sich aufmerksam zu machen und bei denen wirds dann voll und die schaffane es dann auch voll und ganz ihr Ziel zu erreichen. Aber ohne Werbung/Impulsgebung geht da nichts.
Aufmerksamkeit bekommt man z.B.
- Über den Namen der Autoren: Kennt man den, kauft man eher (vor allem wenn man bereits Spiele desjenigen kenntn)
- Über das Material und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis (siehe Shear Panic oder in diesem Jahr Astoria)
- Originelles und gut umgesetztes Verlagsprofil (LudoArt)
- Geziehltem Hype (Khronos, Through the Ages, das als "Civilization - The Card game" angekündigt war)
- Besondere Aktionen (Auf Leapfrog machten die Lamont Brothers mit einem Witze-Wettbewerb auf BGG aufmerksam).
...

ciao
peer (Ohne Verlag, aber dennoch dieses Jahr wohl wieder in Essen vertreten)


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