Beitragvon Ingo Althöfer » 24. März 2007, 08:32
> Moin Ingo,
> wie spielt man Sisyphos?
Hallo Andreas,
hier sind - in aller Ausführlichkeit - die Regeln.
Come on, Sisyphos
Copyright Ingo Althöfer, Februar 2007
Eine eigentlich schnelle Angelegenheit für zwei Personen
ab 6 Jahren. Wenn Sisyphos sich schwer tut, kann es
aber auch dauern und dauern und dauernund ...
Die beiden Spieler ziehen abwechselnd. Sisyphos hat
fünf Steine, der gegnerische Boss der Berggeister lenkt
drei Verteidiger.
Das quadratische Spielbrett ist 5x5 Felder gross.
Benutzt man, ähnlich zum Schach, die Koordinaten
a,b,c,d,e für die Spalten und 1,2,3,4,5 für die Zeilen, so
stehen in der Startstellung die Sisyphos-Steine auf
e1,d1,e2,c1,e3, also grob gesprochen in der Ecke
rechts unten. Die Berggeister beginnen auf a5,a4,b5,
also in der Brettecke links oben.
Sisyphos ist Sieger, wenn einer seiner Steine
(rechtzeitig) auf das Feld a5 kommt, also auf das
Eckfeld der Berggeister. Die Berggeister sind Sieger,
wenn einer von ihnen in die Ecke von Sisyphos gelangt,
nämlich auf das Feld e1, oder wenn Sisyphos 60 Züge
lang nicht erfolgreich war.
Ist Sisyphos am Zug, bewegt er einen seiner Steine
ein Feld nach links oder ein Feld nach oben oder ein
Feld diagonal nach links oben. Analog bewegt der Chef
der Berggeister, wenn am Zug, einen seiner Geister ein
Feld nach unten oder ein Feld nach rechts oder ein Feld
diagonal nach rechts unten. Das Zielfeld des Zuges darf
(bei beiden Spielern) keine eigene Figur enthalten. Steht
auf dem Zielfeld eine gegnerische Figur, wird diese
geschlagen und (vorläufig) vom Brett genommen.
Statt eines normalen Ziehzuges kann ein Spieler, wenn
gerade nicht alle seine Figuren auf dem Brett sind, einen
seiner Geschlagenen von aussen wieder einsetzen, und
zwar "so weit hinten wie möglich". Für Sisyphos ist e1
das hinterste Feld. Ist es besetzt, sind d1 und e2 die
am weitesten hinten. Sind beide frei, hat Siyphos die
Wahl, auf welches davon er einsetzt. Sind auch d1 und
e2 besetzt, sind c1, d2, e3 alle gleich weit hinten.
Analog ist bei den Berggeistern a5 das hinterste Feld.
Ist es besetzt, treten a4 und b5 auf den Plan. Sind auch
diese besetzt, sind a3, b4, c5 die hintersten freien Felder.
Aussetzzüge sind nicht erlaubt.
Sisyphos hat den ersten Zug. Come on!
Achtung: Geschlagene Figuren müssen nicht sofort
wieder eingesetzt werden. Man kann sie beliebig lange
(und in beliebiger Anzahl) in der Hand halten.
************************** Ende der Regel ****************
Bei Unklarheiten (in dieser Regel) einfach fragen.
Viel Spass beim Sisyphieren,
Ingo
PS: Kann Sisyphos es denn überhaupt schaffen?
Mein Doktorand Eiko Bleicher hat mit Computeranalyse
nachgewiesen, dass Sisyphos wirklich Gewinnwege hat.
Spielen beide Seiten optimal (Sysiphos will möglichst
schnell gewinnen, die Berggeister wollen möglichst lange
durchhalten), erreicht Sisyphos sein Ziel aus der
Startstellung heraus in 17 Vollzügen.
Die Praxis zeigt aber, dass es für menschliche Spieler
alles andere als einfach ist, auch "nur" in 50 oder 60 Zügen
zu siegen.