Wann immer man als Neuling ein Brettspiel versucht an den Mann zu bringen, wann immer man als Neuling die alten Hasen befragt was einem helfen könnte auf dem Weg vom Prototypen zum fertigen Spiel, immer wieder bekommt man zu hören das es unumgänglich sei, sich auf Spieleautorentreffen sehen zu lassen.
Weil ich mittlerweile zwei Spiele soweit habe ( fragt nicht wie viele Spiele auf der Strecke geblieben sind ) das sie "fertig" sind, wollte ich mich heute erstmal auf dem Berliner Spieleautorentreffen umsehen um dann zu entscheiden ob ich beim nächsten mal selbst daran teilnehme.
Ich habe also meine Freundin geschnappt und bin durch halb Berlin gefahren um mir das ganze mal anzusehen, unterwegs immer darauf bedacht die Erwartungen meiner Freundin auf ein mindestmaß herabzuschrauben. Ich selbst hatte keine großen Erwartungen, war der Veranstaltungsort doch immerhin ein Jugendclub.
Um 13.00 Uhr kamen wir an, eine durchaus angemessene Zeit, denn die Veranstaltung hatte um 12.00 Uhr begonnen.
Die Räumlichkeiten sind durchaus großzügig und die Leute die uns im Eingangsbereich begegneten waren ohne Ausnahme freundlich. Wir hätten auch sofort eine Einladung zu einem Rollenspiel annehmen können, schlugen dies jedoch aus da wir uns ja nur mal umsehen wollten.
Das erste was einem Besucher ins Auge fiel, waren Tische, auf denen Spiele wie "Battle Lore", "Blood Bowl", "Pirates of the Spanish Main" und etwas "Warhammer ähnliches" aufgebaut waren. Zwei Personen spielten dort ihr Tabletop Spiel und meine Freundin wunderte sich lediglich darüber das dazu ein Laptop benötigt wurde ( ich habe es ihr dann erklärt ).
Dann betraten wir den Raum, der offensichtlich für die Neulinge gedacht war. Wie in einem Jugendclub nicht anders zu erwarten, hatte dieser Raum den Charm einer Kantine. Selbst der Vorraum wirkte einladender und freundlicher, aber wir waren ja nicht wegen der Atmosphäre hier.
Was es dort zu sehen gab:
Spiel 1:
Ein Spiel ( Prototyp ) auf einer Karte von Australien, gespielt von einer Gruppe von Spielern die routiniert ihre Züge machten, welche jedoch für außenstehende einem wirren Durcheinander glichen.
Spiel 2: ( Prototyp ) ein paar Kamele o.ä. auf Holzblöcken und weit und breit kein Mensch zu sehen.
Spiel 3: ( Prototyp ) Zwei jungs, die gemeinsam mit ihrem Vater ein Spiel entwickelt hatten. Die Karte des Spieles zeigte Japan um 1600 und wir ließen uns das Spiel erklären da es einen interessanten Eindruck machte.
Die Spieler ( 2 ) führen bei diesem Spiel Armeen und erobern Provinzen oder Städte um die Bedingungen von offen ausliegenden Auftragskarten zu erfüllen und dadurch das Spiel zu gewinnen. Alternativ dazu kann aber auch die gegenerische Hauptstadt erobert werden. Die Armeen setzen sich aus drei verschiedenen Waffengattungen zusammen, die wiederum im Kampf unterschiedlich vom Wetter beeinflußt werden. Bei der Bewegung von Stadt zu Stadt spielt es für die Armeen eine Rolle, durch welches Gelände sie sich bewegen. Der Spieler der in einer Provinz die Mehrheit hat, kann dort Geld einnehmen um neue Truppen zu rekrutieren.
Ich kann den Jungs und ihrem Vater nur wünschen das sich ein Verlag für dieses Spiel findet, denn es machte auf mich von den vorgestellten Prototypen den besten Eindruck und der Markt für gute 2 Personen Spiele ist nun wirklich nicht gerade überfüllt.
Spiel 4: http://www.boardgamegeek.com/game/20119
Ein fertiges Produkt das meiner Freundin schon auf den ersten Blick so gut gefallen hat das wir es zu Hause sofort online bestellen mussten.
Dann gingen wir weiter durch das Haus.
Im ersten Stock war mittlerweile die Rollenspielgruppe dabei ihr Spiel zu besprechen und im Zimmer nebenan saßen 4 Kinder an den Rechnern und spielten "Empire Earth".
Ich hatte wirklich nicht viel erwartet, vielleicht war ja auch das schöne Wetter Schuld, oder 13.00 Uhr war doch zu früh.
Mir bleibt bloß die Frage warum ich mit meinen Spielen zu einem Autorentreffen gehen sollte ?!
Wer etwas darüber wissen will kann es ja auch hier nachlesen:
http://www.boardgamegeek.com/game/23239
http://www.boardgamegeek.com/game/28383