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Wahl des Verlags

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nobeco
Spielkind
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Wahl des Verlags

Beitragvon nobeco » 31. Juli 2007, 09:14

Mein Spielevorschlag ist auf großes Interesse bei zwei Verlagen gestoßen. Verlag A möchte in der nächsten Woche mit mir bezüglich Änderungswünschen an der Regel und Vertragsabschluss Kontakt aufnehmen. Bei Verlag B, der sich in zwei Monaten wieder bei mir melden wird, ist mein Vorschlag in der engeren Wahl für Neuveröffentlichungen, wobei von 20 Vorschlägen (darunter meiner) 10 realisiert werden. Dies scheint eher für eine schnelle Zusage meinerseits an Verlag A zu sprechen, doch ist mir persönlich der Verlag B aufgrund seines Bekanntheitsgrades, der besseren Werbung und der besseren Quialität/Ausstattung der Spiele eigentlich lieber. Wie soll ich mich verhalten?

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Günter Cornett

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon Günter Cornett » 31. Juli 2007, 10:14

nobeco schrieb:
>
> Mein Spielevorschlag ist auf großes Interesse bei zwei
> Verlagen gestoßen. Verlag A möchte in der nächsten Woche mit
> mir bezüglich Änderungswünschen an der Regel und
> Vertragsabschluss Kontakt aufnehmen. Bei Verlag B, der sich
> in zwei Monaten wieder bei mir melden wird, ist mein
> Vorschlag in der engeren Wahl für Neuveröffentlichungen,
> wobei von 20 Vorschlägen (darunter meiner) 10 realisiert
> werden. Dies scheint eher für eine schnelle Zusage
> meinerseits an Verlag A zu sprechen, doch ist mir persönlich
> der Verlag B aufgrund seines Bekanntheitsgrades, der besseren
> Werbung und der besseren Quialität/Ausstattung der Spiele
> eigentlich lieber. Wie soll ich mich verhalten?

Ich denke, dass kann man nicht generell sagen. Man müsste schon wissen, um welche Verlage es sich handelt. Und auch dann kann man oft keine konkrete Empfehlung geben.

Beispiel: Wenn Verlag A Bambus ist und Verlag B Marktführer, dann würde ich dir konkret zu Verlag B empfehlen. Ist Verlag A Eggertspiele oder Abacus, würde mir die Entscheidung wesentlich schwerer fallen.



[b]Was sagt Verlag B zum Angebot von Verlag A?[/b]
Weiß Verlag B überhaupt davon? Wenn nicht, hast du einen Fehler gemacht. Ich denke schon, dass Verlage wissen sollen, wenn du ein Spiel gleichzeitig mehreren Verlagen anbietest.
Wenn Verlag B davon weiß: frag mal, ob sie einen Optionsvertrag unterschreiben: x000 Euro dafür, dass sie ein halbes Jahr Zeit haben, einen Vertrag mit dir zu unterschreiben. Wenn sie dafür Geld zahlen, ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie es nehmen recht hoch. Wenn nicht, ist es weiterhin offen.

Wenn Verlag B nichts von dem Angebot bei Verlag A weiß, verärgerst du sie vermutlich, indem du ihnen das so spät mitteilst. Sie haben sich Mühe mit dem Testen des Spiels gemacht und du ziehst das Angebot zurück. Man kann das zwar Marktwirtschaft nennen, aber es ist kein gutes Verhalten und erschwert es langfristig guten Kontakt zu halten.



[b]Was sagt Verlag A zum Angebot von Verlag B?[/b]
Weiß Verlag A überhaupt davon? Wenn ja: Ist Verlag A klein genug oder generous genug, dir die zwei Monate Zeit zu geben und abzuwarten. Wenn das andere Angebot wso viel besser ist, dann ist das durchaus eine Möglichkeit.

Wenn Verlag A nichts von dem Angebot bei Verlag B weiß, verärgerst du sie vermutlich, indem du ihnen das so spät mitteilst. Sie haben sich Mühe mit dem Testen des Spiels gemacht und du ziehst das Angebot zurück. Man kann das zwar Marktwirtschaft nennen, aber es ist kein gutes Verhalten und erschwert es langfristig guten Kontakt zu halten.


Gruß, Günter [deine Probleme hätte ich ganz gern :) ]

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 31. Juli 2007, 14:13

Günter Cornett schrieb:
>
> nobeco schrieb:
> >
> Beispiel: Wenn Verlag A Bambus ist und Verlag B Marktführer,
> dann würde ich dir konkret zu Verlag B empfehlen.

> Gruß, Günter [deine Probleme hätte ich ganz gern :) ]

Oh, hast Du auch Probleme, deine Spiele bei Bambus unter zu bringen?

Gruß Carsten (der auch noch kein Spiel bei Bambus untergebracht hat)

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Günter Cornett

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon Günter Cornett » 31. Juli 2007, 14:40

Carsten Wesel | FAIRspielt.de schrieb:
>
> Oh, hast Du auch Probleme, deine Spiele bei Bambus unter zu
> bringen?

Ja, ganz enorme. Autor Günter Cornett und Verleger Günter Cornett sind selten einer Meinung. Der eine sieht das veröffentlichte Spiel, der andere die damit verbundenen Kosten.

> Gruß Carsten (der auch noch kein Spiel bei Bambus
> untergebracht hat)

Dafür darfst du Spiele von Bambus rezensieren. Ist doch auch was, oder?

Gruß, Günter

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Maddin

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon Maddin » 31. Juli 2007, 15:26


> Gruß Carsten (der auch noch kein Spiel bei Bambus
> untergebracht hat)

Echt?

Welche Verlage bevorzugst Du denn für Deine Veröffentlichungen?

= ; - )

Liebe Grüße,
Maddin

(War einst ganz verdaddert, dass GOOGLE ein selbst ausgedachtes PbM-Spiel aus seeligen Teenie-Zeiten kannte...)

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nobeco
Spielkind
Beiträge: 3

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon nobeco » 31. Juli 2007, 18:29

Erst mal vielen Dank für die schnelle Antwort und die ausführliche Analyse.
Das Problem liegt in der Tat daran, dass beide Verlage nichts vom Interesse des jeweils anderen wissen, was sicher "mein Fehler" war. Wenn ich jetzt aber verspätet mit "offenen Karten" spiele und die Verlage A und B informiere, fürchte ich, dass beide eingeschnappt sind und ihr Interesse an meiner Idee verschwindet. Deshalb müsste ich ja eigentlich bei Verlag A zugreifen, da dort wohl schon an einen Vertrag gedacht wird (falls ich den Änderungswünschen des Redakteurs, die ich noch nicht kenne, zustimme), wogegen bei Verlag B (dem meines Erachtens nach stärker am Markt vertretenen, in dem Bereich, in dem mein Spiel anzusiedeln ist, wohl auch marktführend)zur Zeit "nur" eine 50%-Chance einer Veröffentlichung besteht.

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Günter Cornett

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon Günter Cornett » 31. Juli 2007, 19:06

Mach dir keine Sorgen mehr: du spielst bereits mit offenen Karten. Deine Emailadresse sieht zumindest nach Realname aus und Verlagsvertreter lesen hier mit. ;-)

Aber auch sonst ist Offenheit angebracht. Spätestens wenn du dich für einen Verlag entscheidest, musst du es dem anderen sowieso mitteilen.



Ich selbst würde eine Zusage mit einer 50%-Chance als deutlich unter 50% interpretieren, da ich schon mehrmals erlebt habe, dass Verlage sich selbst bei einer Zusage umentschieden haben. Dafür gibt es gute und weniger gute Gründe. Nach meinen persönlichen Erfahrungen, die keinesfalls repräsentativ sein müssen, führt eine Zusage, das Spiel zu veröffentlichen, in etwa 50% der Fälle tatsächlich zu einer Veröffentlichung.

In den meisten Fällen wird die Entscheidung, das Spiel nicht zu veröffentlichen nachvollziehbar begründet. Es ist nicht wirklich unseriös sondern fällt unter die Rubrik 'Pech gehabt'.


In einem Fall - und das handelte sich um einen größeren Verlag - hatte eine Redakteur die Zusendung des Vertrages angekündigt und einen Veröffentlichungstermin genannt, ohne dass eine Entscheidung in der Redaktion gefallen war. Das einzige, was ihm zu dem Zeitpunkt klar gewesen sein müsste, war, dass das Spiel zu dem genannten Zeitpunkt aufgrund der kurzen Frist von 6 Monaten nicht erscheinen kann.


In einem anderen Fall - der Verlag ist inzwischen Pleite gegangen - wollte der Redakteuer den Veröffentlichungstermin unmittelbar nach Vertragsschluss verschieben. Ich wollte den neuen Veröffentlichungstermin schriftlich vereinbaren. Doch der Redakteur winkt: "Ich weiß gar nicht, ob es den Verlag im nächsten Jahr überhaupt noch gibt." Dieser Verlag war eine sehr große Ausnahme, was Seriösität betrifft, aber generell sind Veröffentlichungsankündigungen mit Vorsicht zu genießen.


Es ist auch gut möglich, dass Verlag B die Entscheidung in zwei Monaten noch weiter aufschiebt. Etwas klarer mag der Blick in die Glaskugel sein, wenn man weiß, um welche Verlage es sich handelt, aber eine Glaskugel bleibt es trotzdem.

Von daher ist es sicher auch sinnvoll, Autoren möglichst in Wohnortnähe zu kontaktieren, dein Spiel zu spielen, zu fragen welcher Verlag in Frage kommt, welchen man vorziehen würde. Vielleicht ist da was für dich bei: http://www.spielbox.de/php/aktuellaut.php4

Gruß, Günter

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peer

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon peer » 5. August 2007, 14:15

Hi,
ich habe bereits 4x gehört dass mein Verlag in der engeren Auswahl war (mal unter den letzten 3, mal unter dne letzten 4...
Geworden ist daraus nie etwas. Insofern würde ich bei Verlag A zugreifen (es sei denn es ist ein ganz kleiner Verlag, aber dann kann man sicherlich mit dem Verantwortlichen reden)
ciao
peer

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Andreas Keirat

Re: Wahl des Verlags

Beitragvon Andreas Keirat » 6. August 2007, 11:04

peer schrieb:
>
> Hi,
> ich habe bereits 4x gehört dass mein Verlag in der engeren
> Auswahl war (mal unter den letzten 3, mal unter dne letzten
> 4...
> Geworden ist daraus nie etwas. Insofern würde ich bei Verlag
> A zugreifen (es sei denn es ist ein ganz kleiner Verlag, aber
> dann kann man sicherlich mit dem Verantwortlichen reden)
> ciao
> peer

Du meinst jetzt sicherlich, daß dein SPIEL in der engeren Auswahl war, oder? Seit wann hast Du denn sonst einen eigenen Verlag *gg* ?

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

(war kurzzeitig verwirrt...)

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Carsten Wesel | FAIRspielt.de

[OT] Wahl des Verlags

Beitragvon Carsten Wesel | FAIRspielt.de » 6. August 2007, 14:40

Andreas Keirat schrieb:
>
> Andreas Keirat
> www.spielphase.de
>
> (war kurzzeitig verwirrt...)

Was man so 'kurzzeitig' nennt. Du warst auch in Essen (2oo6) schon verwirrt, als ich plötzlich neben dir auftauchte...

Gruß Carsten (der Andreas eine noch viel längere Verwirrung zutraut UND gerne wüsste, wie der Verlag von peer heißt)

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Klaus Knechtskern
Kennerspieler
Beiträge: 1660

RE: Wahl des Verlags

Beitragvon Klaus Knechtskern » 6. August 2007, 14:41

"Günter Cornett" hat am 31.07.2007 geschrieben:
>
> Ja, ganz enorme. Autor Günter Cornett und Verleger Günter
> Cornett sind selten einer Meinung. Der eine sieht das
> veröffentlichte Spiel, der andere die damit verbundenen
> Kosten.

Es lebe die Schizophrenie ;-)

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Heinrich Glumpler

OT: Schizophrenie

Beitragvon Heinrich Glumpler » 6. August 2007, 15:14

Hi,

endlich können wir mal drauf hinweisen:

Bei der Schizophrenie geht es keineswegs darum, dass jemand mehrere Persönlichkeiten mit sich rumschleppt - das wird unter dem Begriff der abgehandelt.

Der Begriff Schizophrenie steht für Wahnvorstellungen und dergleichen:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie#Definition

und hat nix mit der "multiplen Persönlichkeitsstörung" zu tun, mit der sie gerne verwechselt wird (besonders von Leuten, die diese netten T-Shirts tragen - vorne: Ich bin schizophren, hinten: ich auch).

Keine Ahnung, warum mich das schon immer so gestört hat. Von mir aus kann jeder diesen Begriff verwenden wie er will, wobei ich finde, es nervt, vor allem, weil sich der Begriff so eingebürgert hat, diese T-Shirt-Fritzen find ich total cool, hab immer drüber gelacht haha ha haa ahhhaahhhahahhhhhahhahaaaaa
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah

;-) (ich auch)
Heinrich Richard und Rudolf

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Klaus Knechtskern
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RE: OT: Schizophrenie

Beitragvon Klaus Knechtskern » 6. August 2007, 15:45

"Heinrich Glumpler" hat am 06.08.2007 geschrieben:
> Hi,
>
> endlich können wir mal drauf hinweisen:
>
> Bei der Schizophrenie geht es keineswegs darum, dass jemand
> mehrere Persönlichkeiten mit sich rumschleppt - das wird
> unter dem Begriff der abgehandelt.
>
> Der Begriff Schizophrenie steht für Wahnvorstellungen und
> dergleichen:
>
> http://de.wikipedia.org/wiki/Schizophrenie#Definition
>
> und hat nix mit der "multiplen Persönlichkeitsstörung" zu
> tun, mit der sie gerne verwechselt wird (besonders von
> Leuten, die diese netten T-Shirts tragen - vorne: Ich bin
> schizophren, hinten: ich auch).
>
> Keine Ahnung, warum mich das schon immer so gestört hat.
> Von mir aus kann jeder diesen Begriff verwenden wie er
> will, wobei ich finde, es nervt, vor allem, weil sich der
> Begriff so eingebürgert hat, diese T-Shirt-Fritzen find ich
> total cool, hab immer drüber gelacht haha ha haa
> ahhhaahhhahahhhhhahhahaaaaa
> aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah
>
> ;-) (ich auch)
> Heinrich Richard und Rudolf
So ein Mist, schon wieder auf dem falschen Fuss erwischt worden. Dann grüsse ich doch mal die multiplen Heinrich, Richard und Rudolf und wünsche mir die Editierfunktion herbei ;-)

Klaus (meine Eltern dachten einer meiner Sorte wären genug, ergo bleiben die restlichen mangels Namen in der grauen Masse verborgen)

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MatthiasC
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Beiträge: 357

Re: OT: Schizophrenie

Beitragvon MatthiasC » 6. August 2007, 18:40

>> Bei der Schizophrenie geht es keineswegs darum, dass jemand mehrere Persönlichkeiten mit sich rumschleppt

Mist! Dann scheidet diese Möglichkeit zur Rekrutierung von Testspielern schon mal aus.

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Marten Holst
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Beiträge: 1787

RE: OT: Schizophrenie

Beitragvon Marten Holst » 7. August 2007, 11:40

Moin,

> diese T-Shirt-Fritzen find ich
> total cool, hab immer drüber gelacht haha ha haa
> ahhhaahhhahahhhhhahhahaaaaa
> aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah

naja, diese T-Shirts mit flotten Sprüchen finde ich schon sehr praktisch und einen wichtigen Teil der deutschen Kultur. Ein Warnschild "Achtung, ich habe keinerlei Humor, halte mich aber für witzig und entspannt, und werde Dich mit Dumpfsinn vollsülzen" würde niemand freiwillig tragen - "Zieh Dich aus, leg Dich hin, ich muss mit Dir reden", "10 Gründe warum Bier besser ist als eine Frau" oder (um im Forum mal anzuecken) "Elfen haben doofe Ohren" aber schon, obwohl das doch letztlich das gleiche sagt.

Tschüß
Marten

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Klaus Knechtskern
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Beiträge: 1660

RE: OT: Schizophrenie

Beitragvon Klaus Knechtskern » 7. August 2007, 14:18

"Marten Holst" hat am 07.08.2007 geschrieben:
> Ein Warnschild "Achtung, ich habe keinerlei Humor,
> halte mich aber für witzig und entspannt, und werde Dich
> mit Dumpfsinn vollsülzen"

Nicht mal Dankwart ;-p


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