Beitragvon Andreas Keirat » 14. Oktober 2008, 13:53
> Sechs war aber vorher eine Eins) wird man schief angesehen.
> Solche Situationen finde ich echt beklemmend, weil den
> Kindern in meinen Augen das Spiel und spielen "versaut" wird.
> Wenn dann mal "ernst" gespielt wird, kneifen diese Kinder und
> haben auf einmal keine Lust mehr zu spielen.
>
> Habt ihr selber schon sowas erlebt und was ist euer
> Patentrezept um solche Situationen zu meistern? Oder sehe ich
> das zu eng?
Wie bei allen Dingen mit Kindern ist auch dies ein Lernprozess. Das Umbiegen der Wahrheit zum eigenen Vorteil gehört eben auch dazu, egal ob es nur verbal in Form einer Lüge begangen wird (Einzelkind im eigenen Kinderzimmer "Ich hab die Wand nicht mit Wachsstiften bemalt!") oder auf der Ebene des Spiels. Und seien wir mal ehrlich, die Erwachsenen machen das ebenso ("Schatz, das Meeting hat soooo lange gedauert und das, was Du da riechst, ist das Parfum vom Chef, nicht von meiner Sekretärin").
Wichtig finde ich, daß man das Schummeln oder Betuppen nicht IMMER zulässt, um dem Kind das Gefühl zu geben, das es auch mal ertappt wird und etwas falsches/unrechtes getan hat. Aber zum Spielprozess gehört es dazu und auch Du wirst bei Halma schon mal die eine oder andere Figur umgesetzt haben.
Wenn der Kleine/die Kleine aber auch nach deinen Bemerkungen usw. immer weiter damit macht, drehe den Spiess sanft um. Schummel einfach gleichoft mit. Dann bekommt dein Spielpartner hautnah mit, wie das ist und wird dich wohl auch mal darauf ansprechen... Auf diese Weise hab ich meistens Erfolg gehabt, wenn ich in Stadtbibliotheken mit fremden Kindern getestet habe.
Ciao,
Andreas Keirat
www.spielphase.de
(ist kein Pädagoge und weiss daher nicht, ob seine Vorgehensweise richtig ist oder nicht. Aber meist wirkt es, zumindest temporär...)