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Kinderspiele vs. Lernspiele

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Frank -Riemi- Riemenschneider
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Kinderspiele vs. Lernspiele

Beitragvon Frank -Riemi- Riemenschneider » 24. August 2009, 12:59

Ich liebe Kinderspiele und bin reinen Lernspielen gegenüber (subjektiv) etwas reseviert.
Erwachsene sind halt immer versucht Lernspielen den Vorzug zu geben, wenn Kinder im Kindergarten/in der Grundschule "Schwächen" haben. "Leseschwäche? Da gibt`s doch was von...."

Was mich interessiert, was haltet ihr von Lernspielen? Bringen diese Spiele tatsächlich bei den Kindern eine Verbesserung z.B. im Rechnen oder Lesen? Oder ist das nur ein Wunschgedanke der Eltern und Großeltern.


Bin gespannt.
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Andreas Keirat

Re: Kinderspiele vs. Lernspiele

Beitragvon Andreas Keirat » 25. August 2009, 00:55

Frank -Riemi- Riemenschneider schrieb:
>
> Ich liebe Kinderspiele und bin reinen Lernspielen gegenüber
> (subjektiv) etwas reseviert.
> Erwachsene sind halt immer versucht Lernspielen den Vorzug zu
> geben, wenn Kinder im Kindergarten/in der Grundschule
> "Schwächen" haben. "Leseschwäche? Da gibt`s doch was von...."
>
> Was mich interessiert, was haltet ihr von Lernspielen?
> Bringen diese Spiele tatsächlich bei den Kindern eine
> Verbesserung z.B. im Rechnen oder Lesen? Oder ist das nur ein
> Wunschgedanke der Eltern und Großeltern.
>
>
> Bin gespannt.

Ich denke, es kommt immer auf den Anspruch der Eltern an. Spezielle Logopädie-Spiele sind sinnvoll, wenn Kinder in diesem Bereich ein starkes Defizit haben. Ansonsten kann man keine Wunder von Rechen- oder Sprachspielen erwarten. Sie sollen natürlich fördern, aber das liegt immer auch im Bereich der Erziehungsberechtigten. Wenn diese nicht aktiv mitspielen, fällt eine Kontrolle (bei Rechenspielen) ja oft aus oder man wird Eigenschaften der Spiele nicht so stark fördern können (Fantasie und Sprachschatz bei entsprechend anderen Spielen).
Aber natürlich kann man wohl fast jedem Spiel einen Lerneffekt "andichten". Nehme einfach mal ein Advance Squad Leader:

- das fördert das Leseverhalten, denn die Regeln sind mehr als nur umfangreich!
- es fördert komplexe Denkprozesse und die Merkfähigkeit, wenn man die Regeln erst einmal kennt und nicht mehr nachschlagen braucht.
- es fördert die Feinmotorik bei der Bewegung der Counter auf den Spielplänen.
- es fördert die Fremdsprache Englisch, denn die Regeln sind in dieser Sprache gedruckt.
- es fördert den Ordnungssinn, weil man alle Papp-Plättchen sortiert unterbringen muß, um überhaupt spielen zu können.
- es ist Erholung für die Eltern, weil der Sprössling und seine Spielpartner für Stunden ruhig im Kinderzimmer sitzen und sich beschäftigen und dabei nicht die Eltern stören.
- es fördert den Umweltgedanken, weil das Spiel aus nachwachsenden Rohstoffen hergestellt wurde. Dazu kommt noch, dass das meiste Material Altpapier ist.

Im Prinzip sind alle Spiele doch irgendwie als Lernspiele zu titulieren :-) Obwohl ASL nicht unbedingt als Kinderspiel gelten wird...

Ciao,

Andreas Keirat
www.spielphase.de

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Renate
Brettspieler
Beiträge: 59

Re: Kinderspiele vs. Lernspiele

Beitragvon Renate » 29. August 2009, 19:14

Hi,
ich kann mich deinen (subjektiven) Vorbehalten tendenziell anschließen. Vielleicht liegt es daran, dass die mir bekannten regulären Spiele, die auch Lerninhalte wie Multiplikation oder Textverständis vermitteln, eine größere Portion Spielspaß bieten. Aber das ist nur eine Vermutung.
Nimm mal Hase und Igel: Ich kann mich noch gut an die erste Partie mit unserer jüngeren Tochter erinnern, nachdem sie einigermaßen fit im Lesen war. Allein der Anreiz, die Karten vorlesen zu dürfen, führte dazu, dass sie - unter Vernachlässigung jeglicher Strategie und Planung - ständig von einem Hasenfeld aufs nächste gezogen ist. Spiele dieser Qualität bieten wohl einen deutlich höheren Wiederspielreiz, als ein mit spitzer Feder konzipiertes Lernspiel, das in ähnlicher Aufmachung vielfach im Warenhaus-Regal liegt. Ausnahmen mögen hier die Regel sein und dürfen in nachfolgenden Postings gerne zitiert werden.

Die gelbe Reihe von Amigo würde ich übrigens nicht als reine Lernspiel-Reihe ansehen. Die finden zum Beispiel die Jüngsten bei uns im Spiele-Treff klasse.

Nebenbei: unser Spiele-Treff ist auch am Mathe-Projekttag der Grundschule vertreten und wir haben dafür schon vor einigen Jahren Spiele zusammengestellt, die sich für die Kinder von Vorklasse bis 4. Schuljahr eignen. Wir waren erstaunt, wieviel passendes Material wir in den regulären Verlagsprogrammen fanden:
Hamstern
Zartre
Heckmeck am Bratwurmeck
Lobo 77
Biesti Boys
Zahlenraten
Just 4 Fun
Tutto
Kippit
Rush Hour
Kaleidoscope
usw.

Daher sehe ich keine große Notwendigkeit Lernspiele zu kaufen, bei ausgeprägten Schwächen muss eh ein Fachmann ran.

Gruß
Renate


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