HDScurox hat geschrieben:@Messlatte für gespielte Partien:
Ich versuche die Rezensionen dann zu machen, wenn ich das Gefühl habe, das Spiel lässt mich nichts neues mehr entdecken. Das bedeutet noch lange nicht, dass ich wirklich alles durchdrungen habe, aber das bedeutet, dass ICH nicht mehr weiter vordringen "kann". Denn es gibt nun einmal, gerade bei Spielen, Dinge die sieht der eine und der andere nun Mal nicht, egal wie oft er das spielt.
Ich habe - zum Glück - einen Spielpartner, dem fallen Dinge auf, die mir nach 10 Partien noch nicht aufgefallen sind. Das ist aber auch etwas, das kreide ich weder mir noch jemand anderem an, denn keiner kann alles sehen/durchleuchten. Das ist bei einem Spiel auch viel schwieriger als z.B. bei einem Technik-Review.
Somit gibt es Spiele (meist die kleinen, leichten, Einsteigerspiele) da bin ich mir nach 3 Partien (am besten in unterschiedlicher Besetzung) sicher, dass ich alles gesehen habe und andere, da bin ich nach 10 Partien noch nicht so weit.
Jetzt kommt aber noch ein Problem hinzu, welches jeder für sich selbst lösen muss: Reviews sollen aktuell sein. Einerseits bitten - und ich sage hier ausdrücklich bitten - die Verlage einen darum, andererseits interessiert ein Review die Menschen dann, wenn das Spiel erscheint. Ich bekomme die Spiele aber meist auch erst zum Erscheinungstermin. Also muss man "schnell" machen, denn in 6 Wochen interessiert es leider keinen mehr. Gerade als junge aufstrebende Seite wie Boardgamejunkies.de es ist, ist Aktualität das Aushängeschild schlechthin.
Ein Spiel nach einer Partie zu beurteilen? Nein, meiner Meinung nach keines. Denn es gibt Spielsituationen, Karten etc. die kommen in einer Partie einfach nicht unbedingt vor. Was wenn das aber genau die Spielsituation ist, die das Spiel broken macht?
Ich stimme dir prinzipiell zu, aber beim letzten Abschnitt sehe ich das (auch aus Erfahrung) anders, was du zum Teil sogar selbst wiederlegst.
Du sagst vorher selbst, dass es Leute gibt, denen Dinge direkt auffallen, während andere blind bleiben und genau das ist der Knackpunkt. Leute die ein Spiel direkt durchschauen, sehen dir gröbsten Fehler sofort. Damit ist es aber noch nicht vorbei, denn fast jeder macht sich danach noch Gedanken über das Spiel und dann geht man verschiedene Möglichkeiten durch und findet auch die feinen Fehler.
Aber ganz unabhängig davon, es kommt eben drauf an was man erwartet. Ich erwarte lediglich eine Übersicht des Spiels zu bekommen und keine Strategie-Analyse. Letzteres würde mich auch tierisch nerven, schließlich ist es ein großer Teil vom Spaß, das Spiel selbst zu entdecken.
Wer den Anspruch hat jede mögliche Problemstelle zu finden, dem empfehle ich ein ausführliches Review zu Magic. Das bräuchte dann wohl mehrere tausend Partien plus offenen "Augen".
