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Was haltet ihr von bezahlten Previews?

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El Grande
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon El Grande » 11. November 2014, 14:37

Dacaldha hat geschrieben:
El Grande hat geschrieben:Es gibt genug Verlage die selbst Videos zu ihren Spielen machen. Promotion und Marketing ist eben auch Teil der Verlagsarbeit. Wieso kann man nicht selbst Leute dafür anstellen oder externe Leute (Nichtblogger/NichtJournalisten) dafür bezahlen, die Previews zu machen?


Ich weiß jetzt nicht genau, was die Definition von Journalist ist, aber so rein verständnishalber (bitte korrigiere mich, wenn ich da ein falsches Verständnis von habe), wenn jemand vom Verlag angestellt wird oder einfach bezahlt wird regelmäßig Previews zu einem Spiel zu machen, wird er dann dadurch nicht zu so etwas wie einem Journalisten?

Und dann muss ich doch nochmal auf das Thema der Glaubwürdigkeit kommen; ich sehe einen Unterschied zwischen einem Blogger oder freien Journalisten, der hin und wieder gegen Bezahlung eine (Wertungsfreie) Preview macht und einem bei einem Verlag angestellten Mitarbeiter, der ein neues Spiel dieses Verlages anpreisen soll. Ersteres hat reinen Informationswert und ist im Idealfall objektiv, während letzteres ganz klar subjektiv ist, da der Verlag natürlich nichts schlechtes über das eigene Spiel sagen würde.
Diese Objektivität des unabhängigen Bloggers muss dieser natürlich durch ehrliche Arbeit klarstellen. Ich denke mal, wenn sich jemand "kaufen lässt" und dann ein Spiel anpreist, das sich im Nachhinein als totaler Mist entpuppt ist dieser Blogger spätestens nach dem zweiten "Ausrutscher" seine Abonennten los. Es ist also durchaus auch für den Blogger ein gewisses Risiko. Aber auch dazu hatte ich ja schon am Anfang des Threads geschrieben, dass man PREview und REview nicht verwechseln darf ;)

Und genau diese Glaubwürdigkeit steht ja auf dem Spiel.

Ich weiß ja nicht wie diese Verträge aussehen. Die Anfragen die bei uns kommen sind mit dem Ersuch einer "Promotion" für das jeweilige Spiel. Sprich der Verlag erwartet ein Produkt (bei uns Video), das sein Spiel in gutem Licht dastehen lässt.
Er zahlt dafür.
Was ist aber wenn ich diese Leistung nicht geben kann weil, mir das Spiel nicht gefällt?
Geb ich dann das Geld zurück und habe trotzdem die ganze Arbeit geleistet (testspieln ist für uns nämlich nicht nur vergnügen sondern harte Arbeit, die zum Teil auch mit Kosten verbunden ist.
Oder zerreiß ich das Spiel und werde dem geschlossenen Vertrag nicht gerecht. Wäre für mich ein ethisches Dilemma, das ichpersönlich nicht eingehen möchte.
Eine neutrale Darstellung kommt für mich persönlich nicht in Betracht, dann ist es nämlich reine Information.

2. Rezensionexemplare: Finde es nicht gut die Rezensionsexemplare als "Bezahlung" zu bezeichnen. Das was ich an Arbeit in ein Video stecke deckt sich nicht im mindesten mit dem was ich bekomme. Mit dem Testspielen, (das wie oben erwähnt nicht immer vergnüglich ist) stecken in so einem Video viele Stunden Arbeit
5-10 Testpsiele (beim Durchschnittsspiel 1 Std.) 5-10 Stunden
Video drehen (bei mir ca. 2-3 Stunden mit all den Outtakes)
Video schneiden und bearbeiten, online stellen (ca. 1-2 Stunden)
Antworten auf Kommentare und Fragen, Recherche (Zeit nicht genau erruierbar aber auch da kommt was zusammen)
Dann hab ich noch einiges an Kosten (Strom für Lampen, PC, Kamera, Fahrtkosten zu zahlreichen Spieleabenden, Events etc.)

Weiterhin gilt zu bedenken, dass wir manches nur so schnell schaffen weil wir uns routinierte Abläufe erarbeitet haben um effektiver zu sein.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich in der Anfangszeit allein zum Dreh eines Video oft 4-6 Stunden gebraucht habe.

Soll jetzt nicht darstellen wie toll ich bin und was ich tolles leiste, sondern einfach einmal eine Rechnung sein, was ich aufbringe um ein Spiel im Wert von läppischen 30 Euro zu erhalten, welches dem Verlag im übrigen nicht mehr als ein paar Euro kostet.
Wenn ich dann auch noch die Spiele zahlen müsste würde aus dem Spaß den ich an der Arbeit habe nur noch ein unötiger Kosten- und Zeitaufwand werden.

Zudem dürfte bekannt sein, dass SpieLama sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Kritik an Spielen geht. Es besteht hier keine Abhängigkeit in irgendeiner Form. Ich mache mir keine Gedanken, ob der Verlag sauer sein könnte und uns in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Es gibt jedes Jahr 1000 andere Spiele von anderen Verlagen, die wir uns ansehen könnten.
Es ist auch noch nie vorkgekommen, dass ein Verlag uns die Kooperation aufgrund einer negativen Kritik verweigert hat. Da sind die Verlage professionell und auch realistisch genug um es hinzunehmen oder die Kritik sogar anzunehmen.

Ich empfinde es eher im Gegenteil so, dass ich neutraler sein kann, wenn ich keine emotionale Bindung zum Spiel habe. Und die habe ich als Kunde viel eher, weil ich es mir vom hart Ersparten Geld gekauft habe. Denkt mal drüber nach!

LG Basti
Zuletzt geändert von El Grande am 11. November 2014, 14:43, insgesamt 1-mal geändert.

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Mixo

RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Mixo » 11. November 2014, 15:36

El Grande hat geschrieben:2. Rezensionexemplare: Finde es nicht gut die Rezensionsexemplare als "Bezahlung" zu bezeichnen. Das was ich an Arbeit in ein Video stecke deckt sich nicht im mindesten mit dem was ich bekomme. Mit dem Testspielen, (das wie oben erwähnt nicht immer vergnüglich ist) stecken in so einem Video viele Stunden Arbeit
5-10 Testpsiele (beim Durchschnittsspiel 1 Std.) 5-10 Stunden
Video drehen (bei mir ca. 2-3 Stunden mit all den Outtakes)
Video schneiden und bearbeiten, online stellen (ca. 1-2 Stunden)
Antworten auf Kommentare und Fragen, Recherche (Zeit nicht genau erruierbar aber auch da kommt was zusammen)
Dann hab ich noch einiges an Kosten (Strom für Lampen, PC, Kamera, Fahrtkosten zu zahlreichen Spieleabenden, Events etc.)

Weiterhin gilt zu bedenken, dass wir manches nur so schnell schaffen weil wir uns routinierte Abläufe erarbeitet haben um effektiver zu sein.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich in der Anfangszeit allein zum Dreh eines Video oft 4-6 Stunden gebraucht habe.

.....
Zudem dürfte bekannt sein, dass SpieLama sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Kritik an Spielen geht. Es besteht hier keine Abhängigkeit in irgendeiner Form. Ich mache mir keine Gedanken, ob der Verlag sauer sein könnte und uns in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Es gibt jedes Jahr 1000 andere Spiele von anderen Verlagen, die wir uns ansehen könnten.


Basti, ich glaube es ging NIE darum zu behaupten, dass ein Rezi Exemplar eine auch nur annähernd angemessene Bezahlung wäre - du erhälst aber einen (wenn auch geringen) Gegenwert für deine Rezi. Ich glaube wir wissen (und schätzen) alle den Einsatz, den ihr leistet. Da sei euch das läppische Rezi-Exemplar mehr als gegönnt - darum geht es ja auch nicht. Das ihr offensichtlich erfolgreich seid, sieht man ja auch an Ben2, der von Pegasus "eingekauft" wurde. Es freut mich für ihn, dass er sein Hobby zum Beruf machen konnte (was ohne Spielama wahrscheinlich nicht so gelaufen wäre?!)! Also nochmal: Vielen Dank und Chapeaux für eure Arbeit!

Was ich kritisiere ist, dass einerseits die Video-Rezensenten, die bezahlte PREviews machen und diese auch DEUTLICH als solche kennzeichnen und im Falle von Vasel sogar keine persönliche Wertung abgeben, dafür fast gesteinigt werden, weil es ja "oh so beeinflusst ist" und gleichzeitig Hobby-Rezensenten immer als "blütenrein" dargestellt werden. Natürlich gibt es keine negativen PREviews, aber durchaus negative Reviews. Sind aber deswegen Previews, also Filme, die mich über ein Spiel informieren verwerflich? Ich denke nicht! Macht also jemand der ein Paid Preview gemacht hat deswegen keine negativen Reviews mehr? Wohl kaum

Und letztlich sind die Reviewer auch nicht "unbeeinflusst", ob sie es wollen oder nicht. Ein fiktives beispiel:
Wenn du jetzt bei Pegasus nach einem Rezi Exemplar des neusten nennen wir es mal "huptschala" Spiel fragen würdest und Ben (der das redaktionell nicht begleitet hat) "unter der Hand" sagt, dass das ein nicht so guter Titel aus dem Hause Pegasus ist (er kennt ja auch deinen Geschmack) - würdest du dann wirklich auf das Rezi Exemplar bestehen oder nicht statt dessen doch lieber einen anderen Titel rezensieren (positive Rezis machen doch mehr Spaß)??? Wahrscheinlich würdest du "huptschala" wohl eher nicht rezensieren - ich zumindest würde es in deinem Fall nicht tun. Wobei ich unbenommen glaube, dass du das Exemplar (zurecht) "in die Pfanne" hauen würdest, wenn es dir von Pegasus geschickt worden wäre - ich habe also keinerlei Zweifel an deiner Integrität als solcher, glaube aber sehr wohl, dass du durch dein Umfeld beeinflusst bist. Ich zweifele jetzt aber auch nicht an Vasels Integrität, nur weil er Paid Previews gemacht hat, bin mir aber sicher, dass auch er beeinflusst ist und das mit Sicherheit im Stärkeren Maße als ihr das seid (klar, er macht es ja auch hauptberuflich).

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El Grande
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon El Grande » 11. November 2014, 15:45

Erstmal: Ich hab mich jetzt auch nicht angegriffen gefühlt oder so. Bin bester Laune!!! :D :D :D

Ich finde es ja auch nicht verwerflich oder gar schlecht, wenn Tom Vasel bezahlte Previews macht, wenn sie als solche gekennzeichnet sind. Im Gegenteil!
Wollte nur ausdrücken, dass es für mich persönlich einfach nicht in Frage kommt.

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Kim
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Kim » 11. November 2014, 16:31

@El Grande:
Ich empfinde es eher im Gegenteil so, dass ich neutraler sein kann, wenn ich keine emotionale Bindung zum Spiel habe. Und die habe ich als Kunde viel eher, weil ich es mir vom hart Ersparten Geld gekauft habe. Denkt mal drüber nach!


Hat denn irgendwer behauptet, dass du dir als Rezensent die Spiele selbst kaufen musst?

Zudem dürfte bekannt sein, dass SpieLama sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Kritik an Spielen geht. Es besteht hier keine Abhängigkeit in irgendeiner Form. Ich mache mir keine Gedanken, ob der Verlag sauer sein könnte und uns in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Es gibt jedes Jahr 1000 andere Spiele von anderen Verlagen, die wir uns ansehen könnten.


Das mag auf dich vielleicht zutreffen, auf "kleinere" Rezensenten oder Neueinsteiger vielleicht nicht. Ich persönlich habe gerade bei Spielama den Eindruck, dass Kritik in sehr schöne Worte gekleidet wird, und ich würde mir häufig direktere Wortwahl wünschen.
Aber davon mal abgesehen, ist es in dem Zusammenhang auch erstmal unerheblich, ob sich der Rezensent tatsächlich in irgendeiner Form beeinflussen lässt, sondern, welcher Eindruck bei den Zuschauern entsteht.

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Dacaldha
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Dacaldha » 11. November 2014, 16:37

Dacaldha hat geschrieben:Und dann muss ich doch nochmal auf das Thema der Glaubwürdigkeit kommen; ich sehe einen Unterschied zwischen einem Blogger oder freien Journalisten, der hin und wieder gegen Bezahlung eine (Wertungsfreie) Preview macht und einem bei einem Verlag angestellten Mitarbeiter, der ein neues Spiel dieses Verlages anpreisen soll. Ersteres hat reinen Informationswert und ist im Idealfall objektiv, während letzteres ganz klar subjektiv ist, da der Verlag natürlich nichts schlechtes über das eigene Spiel sagen würde.
Diese Objektivität des unabhängigen Bloggers muss dieser natürlich durch ehrliche Arbeit klarstellen. Ich denke mal, wenn sich jemand "kaufen lässt" und dann ein Spiel anpreist, das sich im Nachhinein als totaler Mist entpuppt ist dieser Blogger spätestens nach dem zweiten "Ausrutscher" seine Abonennten los. Es ist also durchaus auch für den Blogger ein gewisses Risiko. Aber auch dazu hatte ich ja schon am Anfang des Threads geschrieben, dass man PREview und REview nicht verwechseln darf ;)


El Grande hat geschrieben:Und genau diese Glaubwürdigkeit steht ja auf dem Spiel.

Ich weiß ja nicht wie diese Verträge aussehen. Die Anfragen die bei uns kommen sind mit dem Ersuch einer "Promotion" für das jeweilige Spiel. Sprich der Verlag erwartet ein Produkt (bei uns Video), das sein Spiel in gutem Licht dastehen lässt.
Er zahlt dafür.
Was ist aber wenn ich diese Leistung nicht geben kann weil, mir das Spiel nicht gefällt?
Geb ich dann das Geld zurück und habe trotzdem die ganze Arbeit geleistet (testspieln ist für uns nämlich nicht nur vergnügen sondern harte Arbeit, die zum Teil auch mit Kosten verbunden ist.
Oder zerreiß ich das Spiel und werde dem geschlossenen Vertrag nicht gerecht. Wäre für mich ein ethisches Dilemma, das ich persönlich nicht eingehen möchte.


Ich habe irgedwie das Gefühl, dass wir ständig aneinander vorbeireden^^
So wie ich diesen Absatz verstehe sprichst Du hier von REviews; also eine Kritik des Spieles mit einer klaren Bewertung deinerseits. Ich stimme Dir und auch den anderen zu 100% zu, dass man keine glaubwürdige REview machen kann, wenn dafür eine Vergütung geflossen ist. Unter PREview verstehe ich eine REIN INFORMATIVE Bekanntmachung über das Erscheinen eines neuen Spieles BEVOR es auf den Markt kommt; im Falle von Kickstartern sogar noch bevor es produziert wird. Es ist also ein reines zeigen im Sinne von "das kommt" oder "das ist in Planung". Ich hatte in einem vorherigen Post shconmal den Vergleich zu Filmen gemacht. Da gibt es im Vorfeld Teaser unf Trailer, welche den Zuschauer einfach nur darauf aufmerksam machen sollen, dass dieser Film bald (wobei "bald" auch noch über ein Jahr hin sein kann) kommt. Diese Preview soll nur darüber informieren, dass da was kommt. Eine REview ist nach meinem Verständnis eine Kritik nach erscheinen des Produkts, in der das Produkt (Spiel/Film/Wasauchimmer) beprüft und beurteilt wird.

El Grande hat geschrieben:Eine neutrale Darstellung kommt für mich persönlich nicht in Betracht, dann ist es nämlich reine Information.


Und genau das soll es auch sein :) Denn ich kann ja kein Spiel/Film/Wasauchimmer bewerten, dass noch garnicht auf dem Markt ist. Der Auftraggeber zahlt im Grunde für die Dienstleistung, der Informationsverbreitung (Werbung). Natürlich könnte man sagen: "Die sollen sich selbst um ihre Werbung kümmern!" Und genau das tun sie ja auf eine sehr ökonomische Weise, indem sie Kanäle nutzen, die einen großen Zulauf aus ihrer Zielgruppe (uns Spieler) haben.
Was Ihr oder der Dienstleister dann machen müsstet um diese Glaubwürdigkeit zu erhalten, ist dem Verlag zu sagen, dass ihr die Bezahlung lediglich für die Bekanntmachung des Produkts annehmt. Das Geld hat keinerlei Auswirkungen auf eine NACHFOLGENDE REview des Spiels, welche durchaus auch negativ ausfallen kann, wenn das Spiel einfach nix kann.
Dem Verlag muss einfach vor Abschluss des Vertrages klar sein, dass er nicht dafür zahlt, dass ihr dessen Spiel lobt, oder in irgendeiner Form als etwas Besonderes hinstellt. Ihr sagt einfach nur "Schaut her, das kommt demnächst vom Verlag XY in die Regale." Evtl. noch ein paar Infos darüber was es für ein Spiel ist (da kann man dann super die neuen deutschen Begriffe einbauen ;) ), für wie viele Spieler es gedacht ist, wie lange es laut Hersteller dauern soll und was es vorraussichtlich kosten wird (sofern das schon bekannt ist). Bei Kickstartern evtl. noch darauf hinweisen, wo man sich beteiligen könnte, wenn man das denn wollte (man beachte den Konjunktiv).
Wenn ihr das Spiel dann später rezensiert, erfolgt das komplett unabhängig von dem vorherigen Vertrag und somit seit ihr dann auch nicht mehr gebunden und könnt eure ehrliche Meinung zu dem Spiel äußern.

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Florian-SpieLama
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Florian-SpieLama » 11. November 2014, 17:22

Ich glaube aber, dass es nicht reine Informationsweitergabe ist! Denn wie schon claspa gesagt hat, der Vlogger verfügt über eine gewisse Folgerschaft die ihm vertraut. Durch das einkaufen mit einer bezahlten Preview erkauft der Verlag sich nicht nur reine Werbefläche und Informationsweitergabe. Sondern sie kauft sich auch die Reputation des Vloggers und nutzt diese für ihre Zwecke. Es ist also keine neutrale Werbung!

Einfaches Beispiel: Ein Freund schickt dir ein Link zu einem Video und sagt: "Schau dir das mal an!". Erstmal ein reiner normaler Hinweis der auch völlig neutral ist? Ich denke nicht, da ihr euch kennt gehst du mit einer Erwartung ans Video dran. Entweder habt ihr den gleichen Geschmack und er denkt, du sollst es dir anschauen, weil es gut ist oder dir gefallen könnte. Oder du weisst dein Freund verschickt ständig gerne Musikvideos, also erwartest du ein Musikvideo, oder du weisst dein Freund verarscht dich gern und das ist irgendein Video, bei dem man sich erschreckt oder so.
Du hast immer einen Grund im Hinterkopf, warum du glaubst, dir das Video von dieser Person geschickt wurde.

Und genauso ist es wenn dein Lieblingsrezensent auf ein Spiel hinweist. "Wenn der das sagt und der sonst nur coole Spiele bespricht ist das bestimmt auch ganz gut." Oder ganz simpel: "Die von SpieLama wollen, dass ich mir das angucke." Letzteres klingt harmlos, kann aber in die Hose gehen, zumal es nicht der Wahrheit entsprechen muss, sondern sie wirklich nur Werbefläche verkauft haben und ihnen das Produkt egal ist.

Wichtig ist aber, was beim Zuschauer ankommt und suggeriert wird. Und wenn ein Video von jemand kommt/auf einer Seite steht die man/von jemanden gemacht wurde den man kennt ist es einfach nicht völlig neutral. Egal wie wertfrei ich es präsentiere. Und das will sich der Verlag auch zu nutzen machen und geht deswegen zu bekannten Gesichter und gibt das Geld nicht an eine Werbefirma.

Da liegt für mich der Knackpunkt. Das heisst nicht, dass ich bezahlte Previews ablehne, aber es ist für mich der Grund diesen bezahlten Previews komplette Neutralität bzw. Wertfreiheit abzusprechen.

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Sascha 36

RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Sascha 36 » 11. November 2014, 17:24

Lass das Thema doch schliessen hier dreht sich eh alles nur im Kreis .

Thygra
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Thygra » 11. November 2014, 18:46

Sascha 36 hat geschrieben:Lass das Thema doch schliessen hier dreht sich eh alles nur im Kreis .

Sehr produktiv. Lass die anderen doch diskutieren, wenn sie Lust dazu haben, und lies diesen Thread einfach nicht mehr! :rolleyes:
André Zottmann (geb. Bronswijk)
Thygra Spiele
(u. a. für Pegasus Spiele tätig)

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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon HDScurox » 11. November 2014, 19:53

@Florian:

Du blendest eine Sache aus und zwar, dass vor einem Paid-Preview ein Hinweis darauf erscheint. Als Mensch solltest du Vernunftbegabt genug sein, dies in diesem Moment einzuordnen.
Um bei deinem Beispiel zu bleiben: Wenn dein Freund für McDonalds arbeitet und als Werbemaskotchen in der Fußgängerzone steht, findest du dann Megges gut, nur weil dein Freund dort Werbung für macht?

Und bei den Paid-Previews ist die Sache noch einmal deutlich entschärfter sofern der Vlogger wirklich nur NEUTRALE Aussagen in dem Paid-Preview trifft. Und diese Fähigkeit wird hier vollkommen abgesprochen.

Als Wissenschaftler habe ich auch zu allem eine private Meinung. In den Arbeiten steht die aber hinten an, nicht nur das, sie wird nicht geäußert, sondern reine Fakten dominieren die Arbeit. Natürlich gibt es 100% Objektivität nicht, weshalb man von "intersubjektivität" spricht. Nehmen wir als Beispiel: Ich bin ein Antifaschist und erforsche rechtsextreme Tendenzen in der Bevölkerung. Natürlich hoffe ich, zu dem Ergebnis zu kommen, die Antifaschistische Bewegung hat recht, es gibt steigende Rechtsextreme Tendenzen in der Bevölkerung. Doch wenn dem nicht so ist, wird das auch so veröffentlicht und zwar neutral, ohne Wertung.

Wieso sollte man etwas, das in der Wissenschaft - und auch im Journalismus - gang und gebe ist, bei Vloggern kritisieren und Ihnen diese Fähigkeit absprechen? Es steht vorne dran, dies ist ein bezahltes Preview, in diesem Moment weiß doch jeder, der sich seiner Vernunft bedienen kann, ok, ich muss das kritisch betrachten - wie alle Medien eigentlich - und eventuelle wertende Aussagen hinterfragen.

Tut man das nicht, ist nicht der Vlogger daran Schuld, sondern Menschen die blindlings anderen Folgen - das macht mir persönlich fast schon wieder Angst.
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El Grande
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon El Grande » 11. November 2014, 20:50

HDScurox hat geschrieben:Tut man das nicht, ist nicht der Vlogger daran Schuld, sondern Menschen die blindlings anderen Folgen - das macht mir persönlich fast schon wieder Angst.


Hehe, der Satz ist gut!

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El Grande
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon El Grande » 11. November 2014, 20:51

Ich wurde übrigens heute von Rustan Hakansson mit 1 Geekgold für meine Rezi von Nations bestochen! ;)
Zuletzt geändert von El Grande am 11. November 2014, 20:52, insgesamt 1-mal geändert.

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Edvard
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Edvard » 11. November 2014, 20:52

Schon lange nix mehr geschrieben, aber ich habe grad ne blöde Idee, die ich in den Raum schmeißen will. :D

Wie wäre es, wenn die ganzen Verlage und Kickstarter etc. einen Fond gründen und je einen Betrag X einzahlen. Der könnte dann benutzt werden, um Vlogger zu bezahlen. Zu dem ganzen bräuchte man dann vllt noch ein möglichst neutrales System, dass den Vloggern die "Aufträge" zuschanzt.
Der Vorteil wäre, dass der Vlogger nicht direkt von Verlag XY oder diesem und jenem Kickstarterprojekt bekommt, sondern eben von dem (unabhängig verwaltetem) Geldpool bezahlt wird.

Meinungen?
Ist Unmögliches denkbar? Und wenn ja, warum Pfefferminztee?

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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Florian-SpieLama » 11. November 2014, 22:19

@ HDScurox
Nein ich finde McDonald's dann nicht zwangsläufig gut. Aber wenn ein Freund, von dem ich ausgehe der hat den gleichen Geschmack wie ich und dessen Empfehlungen ich vertraue, mir sagt: Guck dir das und das Restaurant an. Geh ich doch mindestens einmal dort essen. Und dann hat der Laden mindestens einmal schonmal mein Geld gekriegt. Egal wie ich das Produkt/Essen am Ende finde.
Es geht mir um die Reputation! Es macht einfach einen Unterschied, ob da eine fremde Werbefigur steht oder ein Sternekoch dort steht und sagt, das Restaurant sollte mal besucht werden. In beiden Fällen ist klar, der Typ wurde bezahlt: Aber warum wurde: a) der Sterne-Koch besser bezahlt als der No-Name? Und b) Wird beim Sterne-Koch der Name genannt und gesagt, dass er Sterne-Koch ist?
Ganz einfach der Sterne-Koch ist die bessere Werbefigur und hat mehr Wirkung auf die Zuschauer als der No-Name. Deswegen lässt es sich die Agentur auch mehr kosten.

Das im Vorspann erscheint, dass es eine bezahlte Preview ist, zeigt doch, dass das Problem welches ich schildere besteht. Sonst müsste man es nicht davor schalten. Das Vorschalten ist der Versuch die Sache zu entschärfen. Das klappt aber nicht. Denn es bleibt Werbung und der Rezensent hat für diese Werbung sein Gesicht hergegeben.

Anderes Beispiel: Du bist absoluter Nicht-Raucher. Machst bei jeder Anti-Raucher-Kampagne mit und bist absoluter Experte für Zigaretten und deren Schäden usw. Würdest du dich jetzt hinstellen und einen Spot machen: Es läuft durch du wurdest für diesen Spot bezahlt und da stehst du da und sagst völlig wertfrei: "Es gibt jetzt Zigarettenmarke XY!"
Ich denke du würdest es nicht machen? Aber warum nicht? Nach deiner Argumentation sind alle Kriterien erfüllt. Es stand vorher, dass der Spot und du bezahlt/gekauft wurdet, du hast völlig wertfrei einfach nur drauf hingewiesen. Reine Information. Kein "Kauf das!" kein "Das ist der hammer!"
Glaubst du dich nehmen deine Anti-Raucher-Kollegen noch ernst? Du hast nichts an Integrität verloren? Dir nimmt man eine weitere Anti-Raucher-Kampagne ab? Oder noch schlimmer: Du musst eingestehen, ein Konzern ist gar nicht so schlecht und gibt Geld für Jugendschutz bei Zigaretten usw. Das glaubt dir dann einer, dass du das neutral recherchiert hast?

@ Edvard

Ich halte das für eine gute Idee, doch einfach leider nicht umsetzbar. Wer soll denn dann bezahlt werden und wer nicht? Wer soll das neutrale übernehmen usw.

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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Mixo » 11. November 2014, 23:35

El Grande hat geschrieben:Ich wurde übrigens heute von Rustan Hakansson mit 1 Geekgold für meine Rezi von Nations bestochen! ;)


*Rauchige Stimme* Ooooh, Basti, was soll ich nur mit dirrr machen? Warste du imma wie eine Bruder für misch - unde jetzte nimmst due einfach die Geld von andere Familie....

...du hast darum gebettelt, jetzt hast du noch ein GeekGold, du korrupter Reviewer, du!

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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon HDScurox » 12. November 2014, 02:06

@Florian:

Zwei Punkte: Erstens mit deinem Raucherbeispiel muss selbst ich sagen: Ja, da könntest du Recht haben. Also hab ich zwei Möglichkeiten an Schlüssen. 1. Man kann diese Thematik schlecht verallgemeinern und damit für jedes Beispiel geltend machen oder 2. Du hast Recht bzw. es gibt nicht DIE Antwort auf diese Frage.

Ich möchte dir trotzdem aber mal Schildern, dass ich einen Unterschied zwischen einer wertfreien Vorstellung eines Spiels bzw. dessen Materials und Mechanismen und der Restaurant-Empfehlung eines Freundes sehe. Es sagen schon die Begriffe, sagt dein Freund dir "Schau dir mal Restaurant XY an" ist dies eine Empfehlung, denn warum sonst sollte er wollen, dass du dir es anschaust? Diese Empfehlung beruht darauf, dass ihr Freunde seid, nicht darauf, dass du meinst er hat den gleichen Geschmack wie du, was als zweite, man nennt es hinreichende Bedingung, durchaus hinzukommen kann.
Die notwendige Bedingung, dass du das Restaurant auch aufsuchst ist aber dass Vertrauen in einen Freund, dass er dir keinen Schund empfiehlt.

Stellen sich für mich zwei Fragen: 1) Ist ein bezahltes Preview eine Empfehlung? und 2) Gibt es Leute die einem Vlogger das Vertrauen eines Freundes schenken?

Zu 1): Nein, das sehe ich nicht so, denn ich muss mir als Betrachter des Paid-Reviews bewusst darüber sein, dass Geld geflossen ist, somit kann ich es persönlich nicht mehr als Empfehlung einstufen, sondern eben als Werbung. Können dies andere auch, bzw. machen dies andere auch? Ich weiß es nicht!

Zu 2): Ich tue es nicht, aber ich kann mir leider vorstellen, dass es Menschen gibt, die einem Tom Vassel "blind" vertrauen und sagen "Er stellt es vor, dass muss gut sein" und dabei aus dem Blick verlieren, dass er es vorstellt, weil er bezahlt wurde, unabhängig davon wie gut das Produkt ist.

Betrachte ich das ganze aus meiner Job-Perspektive - Marketing-Agentur - so hoffe ich als Agentur natürlich genau auf den Freundes-Effekt. Deswegen Tom Vassel, deswegen der Sterne-Koch.

Ergebnis: Ich muss dir also mitlerweile zustimmen, es gibt sicherlich Effekte wie du sie beschreibst, doch ich komme trotzdem zu einer anderen Konklusion als du. Ich sehe das Problem nicht beim Vlogger, der macht meiner Meinung nach alles korrekt und richtig in dem Moment wo er den User darauf hinweist, dass dieses Preview gekauft ist. Das Problem sind die blinden Schäfchen die glauben nur weil ein Tom Vassel, Phillip Lahm oder Sebastian Vettel etwas vorstellen, es auch gut ist. Diese Menschen benutzen das von Gott gegebene Gehirn nicht und sind die perfekten Opfer heutiger Marketing-Strategien. Die Nummer 1 Zielgruppe jeglichen modernen Marketings. Die Berlin Tag&Nacht-Gucker, die das ganze auch noch für Real halten nur weil die Protagonisten unter dem Seriennamen ein Facebook Profil haben. Und ich kann es nur wiederholen: Diese Menschen machen mir Angst! Und ich hoffe als zukünftiger Poliik und Philosophie/Ethik Lehrer alles dafür tun zu können, dass meine Schüler genau so nicht werden.

Und bitte, sollte sich vom letzten Absatz jemand angesprochen fühlen: Fühl dich bitte nicht beleidigt, es mag jeder so handhaben wie er will, aber bitte, denke über diese paar Zeilen Text und deinen Umgang mit Medien nach.
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Kim » 12. November 2014, 10:14

@ HDScurox:
Wer glaubt denn hier ernsthaft, dass die Zuschauer nicht zwischen Werbung und sonstigen Inhalten trennen könnten? Ich denke, das tut niemand. Es geht doch nicht um die Inhalte des Previews, sondern um die Dinge, die damit verbunden sind. Die blinden Schäfchen sollten also weiterhin ruhig auf ihrer Weide grasen.

Glaubst du nicht, dass jemand, der monatlich x Aufträge von Verlagen erhält, Previews zu machen, und sich somit ein gewisses Einkommen schafft, ein Stück weit seiner Glaubwürdigkeit verliert, einfach weil der Eindruck einer Abhängigkeit beim Zuschauer entsteht? Ich weise noch mal auf mein vorheriges Beispiel hin: Würdest du einem Richter noch trauen, der regelmäßig von Konzern X etliche Rechtsberatungs-Aufträge übernimmt, ein unbefangenes und gerechtes Urteil über Konzern X zu fällen? Es wäre absolut unerheblich, ob der Richter sich tatsächlich beeinflussen lässt oder nicht. Entscheidend ist ausschließlich, welchen Eindruck er durch sein Tun vermittelt.

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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon HDScurox » 12. November 2014, 11:40

Ja denke ich, denn wenn der vlogger gross genug ist, ist er nicht in dem maße von einem einzigen verlag abhängig wie man glauben mag. Sollte er dann also durch ein echtes review einen seiner auftraggeber vergraulen, stehen sicher zwei neue vor der Tür.

Beispiel meine liebsten techblogger caschys blog und mobilegeeks. Auf beiden seiten gibt es sogenannte paidsites wo artikel vorgestellt werden, es ist klar der inhalt ist bezahlt und teilweise sogar von den konzernen vorgegeben, trotzdem zweifelt keiner an der Glaubwürdigkeit dieser beiden, weil sie sich durch kritische meinungen auszeichnen und einen ruf aufgebaut haben, der nicht dadurch erschüttert wird, dass sie ihr leben finanzieren sollen.

Drer vergleich mit dem Richter passt insofern nicht, als dass der richter dies nicht zum Überleben benötigt, er es also aus anderen motiven heraus macht und da liegt der vorwurf der korruption nahe, ja.
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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Kim » 12. November 2014, 12:36

Gerade im Bereich Brettspiele zweifele ich sehr stark an, dass die Verlage reihenweise Schlange stehen und ausreichend Gelder heraushauen, dass ein Durchschnitts-Rezensent davon seinen Lebensunterhalt bestreiten könnte. Aber wie schon gesagt: Die tatsächlichen Verhältnisse spielen in dem Fall der Glaubwürdigkeit weniger eine Rolle als der Eindruck, der beim Leser oder Zuschauer entsteht.

Um das Beispiel mit dem Richter aufzugreifen: Angenommen Richter würden keine Bezahlung erhalten, sondern ehrenamtlich tätig sein. Wäre dann der von mir geschilterte Fall laut deiner Sichtweise weniger unlauter? Ich würde ja eher vom Gegenteil ausgehen.

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RE: Was haltet ihr von bezahlten Previews?

Beitragvon Florian-SpieLama » 12. November 2014, 12:40

@HDScurox
Schön, dass wir uns nun so einig sind. Zwei Sachen nur:
Ich würde das vom Sterne-Koch oder Rezensenten "Experten-Effekt" nennen, der Name passt besser und es gibt schon einen leichten Unterschied zum "Freundeseffekt".

Das andere: Ja, die Schuld liegt nicht beim Reviewer, wenn sich Leute so leicht beeinflussen lassen. Aber ich glaube wer in der Öffentlichkeit steht hat auch immer ein Stück Verantwortung. So dürfen an vielen Schulen Lehrer nicht mehr sichtbar vor Schülern rauchen usw. Wie gesagt: Ich bin kein absoluter Feind bezahlter Previews. Aber der Thread wurde eröffnet, weil es bei mir zumindest ein ungutes Gefühl auslöste und man zumindest drüber nachdenken sollte.

@Kim
Eigentlich brauch man da gar kein fiktives Beispiel, denn genau das ist bei Vasel passiert. Er hat sich bezahlen lassen, ließ sich nicht beeinflussen (er meinte er hat mal ein Preview gemacht und es dann beim Review zerrissen) und trotzdem sind die Leute so auf die Barrikaden gebracht, dass er meinte damit aufhören zu müssen.


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