Dacaldha hat geschrieben:El Grande hat geschrieben:Es gibt genug Verlage die selbst Videos zu ihren Spielen machen. Promotion und Marketing ist eben auch Teil der Verlagsarbeit. Wieso kann man nicht selbst Leute dafür anstellen oder externe Leute (Nichtblogger/NichtJournalisten) dafür bezahlen, die Previews zu machen?
Ich weiß jetzt nicht genau, was die Definition von Journalist ist, aber so rein verständnishalber (bitte korrigiere mich, wenn ich da ein falsches Verständnis von habe), wenn jemand vom Verlag angestellt wird oder einfach bezahlt wird regelmäßig Previews zu einem Spiel zu machen, wird er dann dadurch nicht zu so etwas wie einem Journalisten?
Und dann muss ich doch nochmal auf das Thema der Glaubwürdigkeit kommen; ich sehe einen Unterschied zwischen einem Blogger oder freien Journalisten, der hin und wieder gegen Bezahlung eine (Wertungsfreie) Preview macht und einem bei einem Verlag angestellten Mitarbeiter, der ein neues Spiel dieses Verlages anpreisen soll. Ersteres hat reinen Informationswert und ist im Idealfall objektiv, während letzteres ganz klar subjektiv ist, da der Verlag natürlich nichts schlechtes über das eigene Spiel sagen würde.
Diese Objektivität des unabhängigen Bloggers muss dieser natürlich durch ehrliche Arbeit klarstellen. Ich denke mal, wenn sich jemand "kaufen lässt" und dann ein Spiel anpreist, das sich im Nachhinein als totaler Mist entpuppt ist dieser Blogger spätestens nach dem zweiten "Ausrutscher" seine Abonennten los. Es ist also durchaus auch für den Blogger ein gewisses Risiko. Aber auch dazu hatte ich ja schon am Anfang des Threads geschrieben, dass man PREview und REview nicht verwechseln darf![]()
Und genau diese Glaubwürdigkeit steht ja auf dem Spiel.
Ich weiß ja nicht wie diese Verträge aussehen. Die Anfragen die bei uns kommen sind mit dem Ersuch einer "Promotion" für das jeweilige Spiel. Sprich der Verlag erwartet ein Produkt (bei uns Video), das sein Spiel in gutem Licht dastehen lässt.
Er zahlt dafür.
Was ist aber wenn ich diese Leistung nicht geben kann weil, mir das Spiel nicht gefällt?
Geb ich dann das Geld zurück und habe trotzdem die ganze Arbeit geleistet (testspieln ist für uns nämlich nicht nur vergnügen sondern harte Arbeit, die zum Teil auch mit Kosten verbunden ist.
Oder zerreiß ich das Spiel und werde dem geschlossenen Vertrag nicht gerecht. Wäre für mich ein ethisches Dilemma, das ichpersönlich nicht eingehen möchte.
Eine neutrale Darstellung kommt für mich persönlich nicht in Betracht, dann ist es nämlich reine Information.
2. Rezensionexemplare: Finde es nicht gut die Rezensionsexemplare als "Bezahlung" zu bezeichnen. Das was ich an Arbeit in ein Video stecke deckt sich nicht im mindesten mit dem was ich bekomme. Mit dem Testspielen, (das wie oben erwähnt nicht immer vergnüglich ist) stecken in so einem Video viele Stunden Arbeit
5-10 Testpsiele (beim Durchschnittsspiel 1 Std.) 5-10 Stunden
Video drehen (bei mir ca. 2-3 Stunden mit all den Outtakes)
Video schneiden und bearbeiten, online stellen (ca. 1-2 Stunden)
Antworten auf Kommentare und Fragen, Recherche (Zeit nicht genau erruierbar aber auch da kommt was zusammen)
Dann hab ich noch einiges an Kosten (Strom für Lampen, PC, Kamera, Fahrtkosten zu zahlreichen Spieleabenden, Events etc.)
Weiterhin gilt zu bedenken, dass wir manches nur so schnell schaffen weil wir uns routinierte Abläufe erarbeitet haben um effektiver zu sein.
Ich kann mich noch erinnern, dass ich in der Anfangszeit allein zum Dreh eines Video oft 4-6 Stunden gebraucht habe.
Soll jetzt nicht darstellen wie toll ich bin und was ich tolles leiste, sondern einfach einmal eine Rechnung sein, was ich aufbringe um ein Spiel im Wert von läppischen 30 Euro zu erhalten, welches dem Verlag im übrigen nicht mehr als ein paar Euro kostet.
Wenn ich dann auch noch die Spiele zahlen müsste würde aus dem Spaß den ich an der Arbeit habe nur noch ein unötiger Kosten- und Zeitaufwand werden.
Zudem dürfte bekannt sein, dass SpieLama sich kein Blatt vor den Mund nimmt, wenn es um Kritik an Spielen geht. Es besteht hier keine Abhängigkeit in irgendeiner Form. Ich mache mir keine Gedanken, ob der Verlag sauer sein könnte und uns in Zukunft nicht mehr berücksichtigt. Es gibt jedes Jahr 1000 andere Spiele von anderen Verlagen, die wir uns ansehen könnten.
Es ist auch noch nie vorkgekommen, dass ein Verlag uns die Kooperation aufgrund einer negativen Kritik verweigert hat. Da sind die Verlage professionell und auch realistisch genug um es hinzunehmen oder die Kritik sogar anzunehmen.
Ich empfinde es eher im Gegenteil so, dass ich neutraler sein kann, wenn ich keine emotionale Bindung zum Spiel habe. Und die habe ich als Kunde viel eher, weil ich es mir vom hart Ersparten Geld gekauft habe. Denkt mal drüber nach!
LG Basti