Anzeige

Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Benutzeravatar
Michael Maschke

Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Maschke » 17. Oktober 2003, 12:06

Hallo,
endlich ist die neue Spielbox da und ich habe sie (wie immer) an einem Tag verschlungen.
Mit großem Interesse habe ich u.a. die Diskussionen um die Notengebung in der Spielbox auf Seite 72 gelesen. Ohne die Diskussion um das Eurogames Spiel Mare Nostrum wieder aufleben zu lassen sind mir doch einige Dinge aufgefallen.
Andreas Kling beschwert sich ja auf eben dieser Seite 72 in der Spielbox über die breite Streuung von Noten bei der Bewertung des gleichen Spiels und rechtfertigt damit seine Abo-Kündigung. So weit würde ich nun ganz und gar nicht gehen, ist es doch gerade die Diskussion um die Notengebung, die das Lesen von Spielezeitungen auch spannend macht.
Auffällig ist indes schon, wie weit die Noten bei einzelnen Spielen auseinandergehen. Vor allem, wenn man dann noch die neue Spielbox mit der aktuellen Fairplay vergleicht. Fallen hier schon die Notendifferenzen auf, so wird es m.E. noch erstaunlicher, wenn man die inhaltlichen Bewertungen einzelner Spiele vergleicht. (Schließlich sind Noten Schall und Rauch, wie wir ja auch aus der Schulzeit wissen!)
Ein Beispiel ist hier das neue Michael Schacht Spiel Inter Urban von Winsome Games. Nach der Lektüre der Fairplay freute ich mich sehr, dass es mir gelungen ist für Essen eines der 60 Winsome-Pakete zu ergattern, war die Besprechung doch sehr positiv: "Ich würde mich aber auch nicht wundern, wenn das Spiel als Winsome-Lizenz in naher Zukunft bei einem anderen Hersteller im Programm erscheint. Leicht, locker, gut und relativ preiswert zu produzieren, sind dafür schlagkräftige Argumente." (Noten: 2- und 2)
In der Spielbox liest sich das Ganze etwas anders: "Am ehesten noch erscheint das Spiel zu viert ausgewogen. Der im Verhältnis zum taktischen Potenzial hohe Glücksfaktor nimmt dem Spiel leider wieder einiges an Reiz. Für diejenigen, die sich daran nicht stoßen, empfiehlt sich das Inter Urban durchaus..." (Noten: 6 und 5 Punkte)
Wie kommen diese unterschiedlichen Beurteilungen zu Stande, die sich durch die ganzen Rezensionen ziehen. Waren die Kollegen der Fairplay zu unkritisch (???) oder die der Spielbox zu nörglerisch. Haben die einen das Spiel einfach öfter gespielt oder nur anders beurteilt?
Der Notenunterschiede würde mich nicht beeindrucken, aber das Ungleichgewicht von Taktik und Glück, welches die Spielbox hier attestiert hat schon sehr viel eher...
Ein weiteres Beispiel aus den aktuellen Heften ist Crazy Chicken (auch Michael Schacht/Ravensburger), welches in der Fairplay eher verissen wird: "...ein eher abstraktes Kartensammel- und Ablegespiel ohne großen Unterhaltungswert." (Noten: 3, 3+, 3, 4+ /also eher Durchschnitt und das bei dem vernichtenden Abschlußsatz in der Besprechung!) und in der Spielbox gelobt wird: "Auf jeden Fall ist Crazy Chicken spannend und eine tolle Mischung aus Glück, Schadenfreude und Taktik." (Noten: 8, 8, 8, 8, 7, 5)
Hmm, hat hier jemand ein anderes Spiel gespielt???
Das gleiche gilt so auch etwas abgeschwächter für Eiszeit von Alea und New England ist in der Fairplay doch besser weggekommen als in der vorletzten (?) Ausgabe der Spielbox.
Erstaunlich auch die Kritik von Netzwerk von Jumbo, dass in der Fairplay sehr schlecht wegkommt, von einem der Kritiker (Harald Schrapers) aber mit einer 3+ genauso gut (oder schlecht) wie Amun Re beurteilt wird!
Und erstaunlich, dass ein Spiel wie Konig Artus in der Spielbox mit 6 Punkten bedacht wird, wenn man bedenkt, welche Diskussionen es hier im Forum darum gab und dass es teilweise bei Versendern (adam spielt) wegen dieser Mängel wieder aus dem Programm geflogen ist. Vermutlich haben die Spielbox Kritiker ein ganz besonders ausgesuchtes Exemplar von Ravensburger erhalten, wenn sie so wenig Probleme hatten...
Mit anderen Worten: Die Lektüre meiner beiden Lieblingsspielezeitungen war, wie (fast) immer, sehr spannend und gibt Raum für Diskussionen - und genau deshalb kündige ich meine Abos nicht!

Michael (der befürchtet bald vor Vorfreude auf Essen nicht mehr schlafen zu können!)

Benutzeravatar
Bernd

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Bernd » 17. Oktober 2003, 12:21

Hallo Michael,

Spielen ist eben Geschmackssache, genauso wie Bücher, Filme, Essen...
Dem einen schmeckt die Tomate, den anderen kann man damit jagen!

Deshalb ist es am sinnvollsten nicht nur die Bewertung sondern eher die Spielbeschreibung in einer Kritik zu lesen. Das abschließende Fazit sagt
nur dann etwas aus, wenn man den "Rezendenten" und seine Vorlieben kennt.

Mir geht es bei "Christwart Conrad" (fast) immer so, dass ich anderer Meinung bei meiner Spielbewertung bin.
Das liegt nicht daran, dass er ein schlechter Kritiker ist - vielmehr stelle ich ganz andere Anforderungen an ein Spiel.
Bei Ihm habe ich immer das Gefühl: sobald auch nur ein Hauh von Glücksfaktor zu erahnen ist, gefällt ihm das Spiel nicht.
Ich dagegen mag Spiele mit einem bestimmten Glücksfaktor (es sollen ja nicht immer die selben gewinnen - ich will ja auch mal eine Chance haben).

Also mein Tipp:

- Nimm die Spielbeschreibung als Grundlage und überlege dir ob dir so ein Spiel
gefallen könnte.
- Das Fazit ist nur dann aussagekräftig, wenn du den Kritiker und seine Vorlieben
ungefähr einschätzen kannst.

Interurbanische Grüße

Bernd (der sich (leider) kein Spiel vorbestellt hat...)

Benutzeravatar
Markus N.

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Markus N. » 17. Oktober 2003, 12:40

Hi,

also erstmal sind solche Rezensionen subjektiver Natur und sollten es auch bleiben. Das erklärt dann auch die vollkommen unterschiedliche Notengebung zwischen Fairplay und Spielbox.
Auch erklärt sich dadurch die breite Streuung der Noten von 2-7 oder 3-8 oder was weiß ich....
Schön fände ich, um sich besser ein eigenes Bild zu machen, wenn die eigentliche Rezension des Autors etwas kürzer gefasst würde (1 Spalte Text weniger), man könnte dabei darauf verzichten, die ganze Spielregel im Detail zu erklären oder gar Listen und Tabellen mit Bewegungspunkten, Siegpunkten oder sonst irgendwas abzudrucken und dafür dann die übrigen Kritiker mit ein zwei Sätzen zu Wort kommen lassen, warum sie jetzt diesem Spiel genau diese Note gegeben haben!
Auch fände ich schön, eine Art Steckbrief über alle Rezensenten (heißen die so ? :-)) ) zu erhalten, wo ich erfahren kann, auf welche Art von Spiel sie stehen, wo ihre spielerischen Vorlieben liegen und was sie gar nicht mögen. Dann kann ich mir ein Bild von dieser Person machen und auch entscheiden, ob sein Urteil für mich persönlich ausschlaggebend sein kann oder nicht. Wenn KMW beispielsweise Villa Paletti mit einer 2 benotet (ich weiß nicht, ob er es tun würde, es ist nur ein Beispiel!), ich aber aus seinem Steckbrief weiß, dass er Geschicklichkeitsspiele nicht zu seinen Favouriten zählt, dann weiß ich auch, dass ich, der eben diese Art von Spiel sehr mag, nicht so viel Gewicht auf seine Meinung legen sollte! Vielleicht sollte man das mal als Denkanstoß für eine der zukünftigen Ausgaben nehmen! ;)
Klar kann eine Rezi dann immer noch daneben sein, weil Geschmäcker bekanntlich unterschiedlich sind und es sich auch nicht darüber streiten lässt, aber die Chance, ein für sich persönlich lukratives Statement zu erhalten, erscheint mir größer.
ABER: Ein Grund, wegen zu großer Spannbreiten zwischen den Noten, das Abo zu kündigen, ist das für mich nicht!

Gruß Markus,
(der Düsterwald eine 10 und Schneckenrennen eine 2 im Spielreiz gibt!)

Benutzeravatar
Markus N.

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Markus N. » 17. Oktober 2003, 12:44

Hey,
genau so habe ich gerade in meinem Statement gepostet!
Vielleicht sollte die Spielbox meinen Vorschlag aufgreifen, damit wir die Kritiker mal genauer kennen lernen!
Gruß
Markus

Benutzeravatar
Michael Maschke

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Maschke » 17. Oktober 2003, 12:57

Hi,
das mit den unterschiedlichen Vorlieben der Kritiker ist schon klar. So orientiere ich mich selten an den Noten von Dorothea und Berthold Heß in der Spielbox oder höchstens so, dass mir die Spiele, die sie kritisieren meist gut gefallen und andersrum.
Aber in der angeführten Kritik von Inter Urban geht es meines Erachtens schon um mehr. Nach dem Lesen der Spielbox drängt sich schon der Gedanke auf, dass das Spiel wegen der angesprochenen Glücksfaktoren und der Blockademöglichkeiten, die zu einem schnellen Spielende führen können, nicht oder nur eingeschränkt funktioniert. Und genau hier müsste eine Kritik versuchen objektive Kriterien, unabhängig von den jeweiligen Vorlieben der Rezensenten, zu finden. Und ich finde, dass das möglich ist!

Michael (der sich in Essen besonders auf Anno 1503, Industria und Attika freut!)

Benutzeravatar
Günter Cornett

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Günter Cornett » 17. Oktober 2003, 13:00

Markus schrieb:

> also erstmal sind solche Rezensionen subjektiver Natur und
> sollten es auch bleiben. Das erklärt dann auch die vollkommen
> unterschiedliche Notengebung zwischen Fairplay und Spielbox.
> Auch erklärt sich dadurch die breite Streuung der Noten von
> 2-7 oder 3-8 oder was weiß ich....

Jo, einen gewissen Mindeststandard vorausgesetzt lassen Spiele sich IMHO nicht wirklich objektiv bewerten. Den Unterschied bei Mare Nostrum fand ich krass, aber allein die Nennung der anderen Note drückt aus, dass es hier eben sehr unterschiedliche Meinungen gibt. Das in einer Zeitung zu finden ist für mich Ausdruk von Vielfalt und macht auch deutlich, dass Matthias Note Ausdruck eienr Verärgerung ist und nicht unbedingt einer detaillierten Analyse (die ihm nicht möglich war, zu der er aus vielleicht verständlichen Gründen keine Lust hatte).

Als Stellungnahme vom Verlag hätte ich mir einen Hinweis gewünscht wie: eine neue Regel kann man sich unter www... runterladen.

> Schön fände ich, um sich besser ein eigenes Bild zu machen,
> wenn die eigentliche Rezension des Autors etwas kürzer
> gefasst würde (1 Spalte Text weniger), man könnte dabei
> darauf verzichten, die ganze Spielregel im Detail zu erklären
> oder gar Listen und Tabellen mit Bewegungspunkten,
> Siegpunkten oder sonst irgendwas abzudrucken und dafür dann
> die übrigen Kritiker mit ein zwei Sätzen zu Wort kommen
> lassen, warum sie jetzt diesem Spiel genau diese Note gegeben
> haben!

Fände ich sehr gut.

> ABER: Ein Grund, wegen zu großer Spannbreiten zwischen den
> Noten, das Abo zu kündigen, ist das für mich nicht!

Tja, wer einheitliche Noten haben möchte braucht eben einen Papst keine Kritiker. Von daher ist die Abokündigung schon konsequent.

Gruß, Günter

Benutzeravatar
Thomas Rosanski

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Thomas Rosanski » 17. Oktober 2003, 13:04

Markus schrieb:
> Auch fände ich schön, eine Art Steckbrief über alle
> Rezensenten (heißen die so ? :-)) ) zu erhalten, wo ich
> erfahren kann, auf welche Art von Spiel sie stehen, wo ihre
> spielerischen Vorlieben liegen und was sie gar nicht mögen.

Gute Idee. Hast du das schon mal den Redaktionen geschrieben?

> Wenn KMW beispielsweise Villa Paletti mit einer 2 benotet
> (ich weiß nicht, ob er es tun würde, es ist nur ein Beispiel!),
> ich aber aus seinem Steckbrief weiß, dass er Geschicklich-
> keitsspiele nicht zu seinen Favouriten zählt, dann weiß ich
> auch, dass ich, der eben diese Art von Spiel sehr mag, nicht
> so viel Gewicht auf seine Meinung legen sollte!

Also, wenn jemand einen Spieltyp generell nicht mag, dann sollte er so ein Spiel entweder gar nicht rezensieren, oder seine persönliche Voreingenommenheit gegenüber dieser Gattung bei der Notengebung aussen vor lassen (oder notfalls deutlich als rein-persönliches Empfinden darstellen). Ich erwarte von professionellen Kritikern soviel Kompetenz, dass sie unterscheiden können zwischen "liegt mir nicht" und "funktioniert nicht".

Beispiel: Wer keine Spiele mit Glücksfaktor mag, sollte trotzdem differenzieren, ob es ihm nur wegen einem überhaupt vorhandenen Glücksfaktor nicht gefällt oder ob das Spiel an sich darunter leidet, dass der Glücksfaktor zu dominierend ist. Ich würde mir Sätze wie "wer Glücksspiele mag, findet sicher kurzweilige Unterhaltung, wer aufgrund der Materialschlacht aber eher strategisches erwartet, lässt besser die Finger von diesem Spiel" oder "wer wie ich eine Allergie gegen jegliche Glückselemente hat, sollte dieses an sich schön gestaltete Spiel doch besser meiden" wünschen und nicht nur ein plattes "Spiel X find ich [[b][/b]klasse/mittelmässig/sch...lecht[b][/b]]".

Fröhlichen Gruß,

Thomas.
(der den Kritikern nicht die eigene Meinung absprechen will, sondern nur eine differenzierte Darstellung wünscht)

Benutzeravatar
Harald Schrapers

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Harald Schrapers » 17. Oktober 2003, 14:29

Markus schrieb:

> Auch fände ich schön, eine Art Steckbrief über alle
> Rezensenten (heißen die so ? :-)) ) zu erhalten, wo ich
> erfahren kann, auf welche Art von Spiel sie stehen, wo ihre
> spielerischen Vorlieben liegen und was sie gar nicht mögen.
> Dann kann ich mir ein Bild von dieser Person machen und auch
> entscheiden, ob sein Urteil für mich persönlich
> ausschlaggebend sein kann oder nicht.

In der Fairplay stellen wir uns vor, indem wir in jeder Ausgabe unsere Lieblingsspiele auflisten – sowohl die aktuellen als auch „klassische“ Spiele.

Gruß
Harald

http://freenet.meome.de/brettspiele

Benutzeravatar
Kemal Yun

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Kemal Yun » 17. Oktober 2003, 15:01

Also ich stelle immer wieder fest dass eine "Rezension" doch einfach sehr von der persönlichen Vorliebe des Schreibers abhängig ist. Da es schliesslich eine eigene Meinung ist, kann diese nicht für andere Leute gelten. Daher gebe ich meist auf Rezensionen nicht viel, ausser mir einen Eindruck über den Spielablauf zu machen. Ob einem ein Spiel gefällt oder nicht, lässt sich nicht vorhersagen, egal wieviele Rezensionen man darüber liest. Allgemein fällt mir auf, das Rezensenten in den Zeitschriften meist eine Profispieler- oder Vielspielermeinung haben, d.h. alles was nicht superkomplex ist, ist "schlecht". Spiele, die einfach nur Spaß machen sind da gar nicht gefragt. Und selbst bei den komplexen Spielen gehen die Meinungen doch sehr weit auseinander, das ist eben Geschmackssache. Man kann ja auch keine Pizza mit Knoblauch rezensieren und damit festlegen, dass alle Menschen Knoblauch mögen. Man kann nur objektiv feststellen, dass die Pizza frisch, knusprig und durchgebacken ist, oder eben nicht. Aber selbst hier gibt es noch Menschen, die eine kohlrabenschwarze oder auch eine halbrohe Pizza lieber essen. Womit wir beim Thema wären: Essen! Also lieber dort selbst probespielen, was einem vom Spielthema her interessiert.

Benutzeravatar
Markus N.

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Markus N. » 17. Oktober 2003, 16:15

Das ist ja schon mal was, wenn man weiß, was der Kritiker gern spielt, weiß man auch, wie er auf Villa Paletti reagieren wird - zumindest in etwa!
Spielbox - nimm Dir ein Beispiel!

Markus

Benutzeravatar
Markus N.

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Markus N. » 17. Oktober 2003, 16:17

.... oder auf Familie Adam bauen! Die haben uns den Tip mit deinem Stonez gegeben, kurz am Telefon rezensiert und dann haben wir es bestellt! Und es war gut so!
Sehr schönes Spiel (nur mal nebenbei!) ;-)))

Gruß
Markus

Benutzeravatar
Michael Andersch

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Andersch » 17. Oktober 2003, 16:32

Markus schrieb:
>
> .... oder auf Familie Adam bauen!

Naja.
Wenn man eine individuelle Telefonberatung bekommt mag das ja ok sein.
Wenn ich mich nur auf die Sterne im Katalog verlasse ist das zumindest was mich persönlich betrifft nicht unbedingt zielführend. Bei manchen Spielen decken sich die Adamschen Sternchen mit meiner Meinung, bei anderen wiederum ganz und gar nicht.

Viele Grüße,
Micha

Benutzeravatar
ferdinand köther

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon ferdinand köther » 17. Oktober 2003, 21:08

Hallo Michael (& alle anderen),

Achtung - Schleichwerbung! Zum Them aist ja wohl genug gesagt, die Diskussion wird's immer geben und ist auch gut so und führt zu nix. Die Menschen, Sub-spezies Spieler, sind nun mal verschieden, zum Glück, und ebenso ihre Geschmäcker, Vorlieben und Ansichten.
Eine Rezension sollte Fakten enthalten, an denen ein Leser sich orientieren kann, ob er das Spiel vielleicht/wahrscheinlich mag oder nicht, unabhängig vom Urteil oder der "Note" des Rezensenten. Gilt für Spiele, Musik, Bücher, Filme etc. - man sollte "seine" Rezensenten kennen, was ABC gut findet, ich für mich meist der letzte Schrott, was XYZ verreißt, ist für mich persönlich meist erste Sahne.

Noten (in diesem Sinne) und Rezensionen ungleich reichlicher als in Fairplay oder spielbox gibt's wie eh und je in der SPIELEREI.

Viel Spaß beim Lesen (und Spielen natürlich) wümscht
Ferdi

Benutzeravatar
Franz-Benno Delonge

Große Begeisterung über

Beitragvon Franz-Benno Delonge » 17. Oktober 2003, 21:55

Liebe Kritiken-Kritiker,
was jedenfalls feststeht, ist die Tatsache, daß die "neue" Spielbox sehr viel kontroverser, streitlustiger und damit dreimal interessanter geworden ist als die alte, die zuletzt schon arg betulich und öde-gleichförmig-lobhudelnd daherkam.
Klar ist, daß Totalverrisse des Musters "Mare Nostrum" immer subjektiv sind und die positiven Seiten ignorieren, die dieses Spiel - so wie jedes andere, das ein großer Verlag publiziert - sicherlich auch hat. Trotzdem bin ich speziell von den letzten beiden Augaben der Spielbox total begeistert, ganz im Gegensatz zu einigen Ausgaben der früheren Jahre. ZumTeil liegt das natürlich daran, daß ich in einigen Spielbewertungen meine eigene - subjektive - Meinung wiederfinde, und daß mir speziell in der neuen Ausgabe die ausführliche Würdigung des Portner-Preises behagt. Aber insgesamt und rein objektiv stelle ich fest, daß ich seit einiger Zeit sowohl die Kritiken als auch die sonstigen Artikel wieder von der ersten bis zur letzten Seite lese. Wenn dann Verrisse des Musters "Mare Nostrum" sorgfältig begründete Konter provozieren wie diesmal den von Uwe Walentin, umso besser.
Was mir hingegen unbegreiflich ist, ist die Tatsache, daß jemand sein Abo kündigt, weil die Bewertungsnoten zu uneinheitlich sind. Aber man muß ja nicht alles vestehen.
Lobende Grüße
Benno

Benutzeravatar
RoGo

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon RoGo » 17. Oktober 2003, 22:02

Hallo,
nur ein Punkt zu objektiven Kriterien: mir gefällt sehr, dass Mik Svellov und Ronald Hoekstra auf ihren websites immer angeben wieviele Partien sie gespielt haben.
Nehmen wir das Beispiel Mare Nostrum: Ich spiel einmal und es funktioniert und gefällt und kriegt eine 8! Völlig in Ordnung als erster Eindruck, aber als solcher in der spielbox nicht zu erkennen.
Wenn hingegen (Achtung Werbung!) Mitchell Thomashow in seiner letzten Besprechung auf TheGamesJournal von der Entwicklung seiner Meinung über dreizig Partien erzählt und noch kein Ende sieht, freut es mich sehr.
Fröhliche Grüße
Roland

Benutzeravatar
Heinrich Glumpler

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Heinrich Glumpler » 17. Oktober 2003, 22:13

boah, ey:

http://www.thegamesjournal.com/reviews/TomTube.shtml

Gruesze!
Heinrich

Benutzeravatar
Ulrich Rheimann

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Ulrich Rheimann » 17. Oktober 2003, 22:49

Hallo Ferdinand,

die Anzahl der Noten gibt leider nicht´s über die Qualität wieder. Es tut mir leid für die Spielerei, hinter der gute (Fach-)leute stehen. Sie hat nur noch die Qualität eines Regelwiedergabeheftes, die dann noch i. d. R. von Laien (ab)geschrieben werden (Ausnahmen natürlich wie W. Herold etc). Also Leuten, die vielleicht gerne spielen, aber eben keinen erweiterten Spielhorizont besitzen (also Hintergrund, Geschichte, Fachwissen etc.), was man auch an einigen Korrekturen der Redaktion feststellt.
Darum wird sie leider nur noch der Vollständigkeit gekauft und nicht aus inhaltlichen Gründen.

Uli

Benutzeravatar
Udo Bartsch
Kennerspieler
Beiträge: 115

RE: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Udo Bartsch » 17. Oktober 2003, 22:51

"Kemal Yun" schrieb:
> Ob einem ein
> Spiel gefällt oder nicht, lässt sich nicht vorhersagen,
> egal wieviele Rezensionen man darüber liest.
So sehe ich das auch. Wer glaubt, aus einer Fachzeitschrift seinen ultimativen Einkaufszettel ableiten zu können, erwartet zu viel. Da würde es auch nicht helfen, wenn jeder Kritiker noch mal extra seine Vorlieben und Abneigungen definiert. Wer eine Zeitschrift über einen längeren Zeitraum liest, wird bald herausfinden, mit welchem Kritiker er am ehesten übereinstimmt.

> Allgemein
> fällt mir auf, das Rezensenten in den Zeitschriften meist
> eine Profispieler- oder Vielspielermeinung haben,
Kein Wunder. Ich würde mal unterstellen, dass es auch Vielspieler sind. Und das ist gut so! Ich möchte in einer Fachzeitschrift nicht lesen, wie ein unerfahrener Spieler Age of steam findet. (Auch nicht, wie er Stonez findet.) Das wäre für mich als Vielspieler schlichtweg unmaßgeblich.
Vor Jahren hatte die ZEIT eine Spiele-Kolumne. Vielen damaligen Kritiken konnte man ansehen, dass die Rezensenten wenig Erfahrung hatten und mit den Spielen teilweise nicht klar gekommen waren. Das war peinlich. Literatur lässt man ja auch nicht von Leuten besprechen, die am liebsten Micky Maus lesen.

> alles was nicht superkomplex ist, ist "schlecht". Spiele,
> die einfach nur Spaß machen sind da gar nicht gefragt.
Sicher? Mir persönlich (und ich halte mich da für repräsentativ) machen Spiele, die einfach nur Spaß machen, viel mehr Spaß als Spiele, die weniger oder überhaupt keinen Spaß machen. (Ha, ha, ha.)
Was die Komplexität angeht: Als Vielspieler suche nun mal nach Spielen, die mich herausfordern, die etwas Neues bieten, die mich zu wiederholten Partien reizen. Einfache Spiele können auch nett sein. Aber Vielspieler bin ich wegen der anderen Spiele.

Markus schrieb:
> Schön fände ich, um sich besser ein eigenes Bild zu machen,
> wenn die eigentliche Rezension des Autors etwas kürzer
> gefasst würde (...) und dafür dann
> die übrigen Kritiker mit ein zwei Sätzen zu Wort kommen
> lassen, warum sie jetzt diesem Spiel genau diese Note gegeben
> haben!
Schlecht wäre das sicher nicht. Aber: Für eine wirkliche Begründung müsste man erheblich weiter ausholen als nur eins, zwei Sätze. Außerdem wäre mit deinem Vorschlag ein großer Organisationsaufwand verbunden. Wenn Kritiker B und C auf die Rezension von A reagieren können sollen, müsste As Text schon deutlich vor Redaktionsschluss vorliegen und dann erst mal rumgeschickt werden. Und kommt jetzt was von B und C? Oder möchte D auch noch was sagen? Der Layouter wird sich bedanken...
Ich denke, für ein Printmagazin genügt eine Notenübersicht, um ein Meinungsspektrum anzudeuten. Um Meinungsvielfalt genauer zu dokumentieren, dürfte das Internet ein geeigneteres Medium sein. Die Stärke einer Fachzeitschrift sollte eher darin liegen, dass ich weiß, mit wem ich´s zu tun habe. Statt irgendwelcher Objektivierungsverrenkungen will ich ein klares, deutliches Urteil von "meinem" Kritiker.

Benutzeravatar
Carsten Wesel

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Carsten Wesel » 18. Oktober 2003, 00:02

Michael Andersch schrieb:
>
> Bei manchen Spielen decken sich die Adamschen
> Sternchen mit meiner Meinung, bei anderen wiederum ganz und
> gar nicht.

Bei manchen Spielen deckt sich die Anderschen Meinung
mit meiner Meinung, bei anderen wiederum ganz und
gar nicht.

Gruß Carsten (hat eine eigene Meinung - auch über anderschdenkende)

Benutzeravatar
Armin

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Armin » 18. Oktober 2003, 10:12

Hallo,
"Mare Nostrum" belegt ja gerade das Gegenteil:
-entweder ich kämpfe mich durch die Regel, verstehe und interpretirere sie für meine Spielrunde, und das Spiel funktioniert, erhält also eine positive Bewertung.
Dann werden aber auch die folgenden Partien einigermaßen funktionieren.
-oder ich verstehe die Regel nicht, und die eigenen Interpretationsversuche führen zu keinem funktionieren Spiel, das kann ich dann auch noch dreimal wiederholen,ohne das das Spiel besser wird (außer ich bekomme neue Informationen von außen, z.B. aus diesem Forum).

Theoretisch dürfte der Kritiker gar nicht mitspielen, sondern die Spielrunde nur von außen betrachten, Reaktionen und Meinungen verschiedener Spielgruppen sammeln und diese dann wiedergeben. Aber wer hat dazu schon Lust und Zeit.

Auch glaube ich, daß es durchaus Kritiker gibt, die aufgrund ihres Erfahrungsschatzes durchaus nach zwei bis drei Testrunden das Potential eines Spiels einschätzen können und eine knackige Rezension schreiben, während andere auch nach zehn Testspielen nicht mehr als eine Regelabschrift mit "bla, bla, geht so, Note 2 bis 3" hin bekommen.

Wichtig ist bestimmt auch die Einstellung mit der ein Kritiker an ein Spiel geht. "Mare nostum" war lange angekündigt, hat ein ansprechendes Thema, also war die Erwartung sehr hoch. Wird sie nicht ganz erfüllt, schlägt der der negative Eindruck voll durch. Genau so ergeht es gerade "King Arthur".
Augenfällig ist das auch bei Spielen, die zunächst im Kleinverlag erscheinen. "Morisi", "Muscat" und "guerre de muton" wurden positiv aufgenommen. Die Großverlagsbearbeitungen "Netzwerk", "Kurier des Zaren", und "meine Schafe, deine Schafe" wurden ausgebuht.

Gruß Armin

Benutzeravatar
Michael Maschke

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Maschke » 18. Oktober 2003, 11:48

Hi,
die Argumente, die als Antwort auf mein erstes Posting kamen sind eigentlich alle bekannt, auch mir. Eigentlich wollte ich aber, zumindest zum Teil, auf was anderes raus. Ich finde schon, das es neben subjektiven Gründen ob und wie mir ein Spiel gefällt, auch (relativ) objektive Gründe gibt ob und wie ein Spiel funktioniert. Beim Spielreiz können sich dann ja wieder die Geister scheiden, aber wenn ich zu einem Spiel zwei verschiedene Rezensionen lesen, wo in der einen steht funktioniert nicht und in der anderen funktioniert gut, dann frage ich mich schon, ob die das gleiche Spiel gespielt haben.
Was sicher ne Rolle spielt, sind die Erwartungen, die man vorher an ein Spiel hat oder an den Autor oder an den Verlag oder ans Thema und die Mühe, die man sich mit den Regeln macht oder machen möchte. So ist Civilization von Eagle Games sicher ein nicht besonders gutes Spiel, wenn man nur die Regel nimmt, die dem Spiel beiliegt, aber die meisten Spieler sind ja zum Glück sehr kreativ und lassen sich eigene Regeln oder Regelerweiterungen einfallen (die ja auch hier im Forum diskutiert wurden) und schon kann man das tolle Spielmaterial und die guten Ansätze geniessen.
Das kann man so sicher in einer Rezension nicht berücksichtigen, aber manchmal habe ich schon den Eindruck, dass Spiele nicht besonders oft und "gründlich" gespielt werden, bevor eine Kritik geschrieben wird. Würde mich interessieren, wie hoch so der Durchschnitt an Partien vor einer Rezension ist. Aber klar, in Zeiten des Internet muss es schon auch schnell gehen, das geht mir ja auch so...
Trotzdem denke ich, dass man doch merken muss, ob ein Spiel ganz grundsätzlich funktioniert oder nicht - oder liege ich da so falsch?

Nebenbei bemerkt gefällt mir die Spielbox gerade auch sehr gut und ich halte sie für die beste der Spielezeitungen, dicht gefolgt von der Fairplay (schon allein wegen solcher Artikel wie den über die Mattel-Spiele oder früher den uber Hexagames - nur das ständige Gemecker über das SdJ und die Jury nervt irgendwann (auch wenn ihr ab und an Recht habt) und die Spielerei finde ich öfter etwas langweilig, lese sie aber wegen der Rezis über Kleinverlagsspiele ab und an auch ganz gern.

Michael (der die alte Pöppel Revue schon manchmal vermisst, weil drei Spielezeitungen einfach zu wenig sind!)

Benutzeravatar
Michael Weber

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Weber » 18. Oktober 2003, 12:12

Michael Maschke schrieb:
> Das kann man so sicher in einer Rezension nicht
> berücksichtigen, aber manchmal habe ich schon den Eindruck,
> dass Spiele nicht besonders oft und "gründlich" gespielt
> werden, bevor eine Kritik geschrieben wird. Würde mich
> interessieren, wie hoch so der Durchschnitt an Partien vor
> einer Rezension ist. Aber klar, in Zeiten des Internet muss
> es schon auch schnell gehen, das geht mir ja auch so...

Hm, also auch im Internetzeitalter sollte eine Rezension auf fundierte Spiel-kenntnisse gebaut sein. Ich spreche hier mal nur für mich. Spiele werden dann besprochen, wenn sie so oft gespielt wurden, dass man sich ein Urteil erlauben kann. Das wird bei Spielen wie Puerto Rico nicht nach einer Partie oder nach den Tests mit einer Spielgruppe oder in immer geicher Spielerzahl sein können. Andere Spiele wie z. B. Coloretto oder die meisten Quizspiele sind durchaus mit wenigen Spielen oder mit der gleichen Testrunde "rezensierbar". Also, ein genaues Urteil muss schon sein. Ich gehe mal davon aus, dass dies bei unseren Schreibern und den anderen Online-Seiten ähnlich gehandhabt wird.

Von daher kann ich für Reich der Spiele im Internetzeitalter nur sagen: Nein, wir müssen die Spiele genau so gründlich spielen wie die Schrieber für ein Printmedium. Aber wir sind flexibler in der Veröffentlichung. Von daher kann ein Internetmedium ein Spiel schneller veröffentlichen, obwohl dem Printnmedium die Besprechung vielleicht zum gleichen Zeitpunkt vorliegt, diese aber eben noch nicht gedruckt werden kann.

> Michael (der die alte Pöppel Revue schon manchmal vermisst,
> weil drei Spielezeitungen einfach zu wenig sind!)

Na, vielleicht kann dir ja mit einer anderen Lösung geholfen werden ...

Michael
(wird heute oder morgen diese "Lösung" abschließen :-) )

Benutzeravatar
Michael Weber

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Weber » 18. Oktober 2003, 12:23

Armin schrieb:
> "Mare Nostrum" belegt ja gerade das Gegenteil:
> -entweder ich kämpfe mich durch die Regel, verstehe und
> interpretirere sie für meine Spielrunde, und das Spiel
> funktioniert, erhält also eine positive Bewertung.
> Dann werden aber auch die folgenden Partien einigermaßen
> funktionieren.

Na, die positive Bewertung folgt nicht automatisch, wenn ein Spiel funtklioniert oder die Anleitung zu einem funkltionierenden Spiel führt.

> -oder ich verstehe die Regel nicht, und die eigenen
> Interpretationsversuche führen zu keinem funktionieren Spiel,
> das kann ich dann auch noch dreimal wiederholen,ohne das das
> Spiel besser wird (außer ich bekomme neue Informationen von
> außen, z.B. aus diesem Forum).

Da kann ich fast zustimmen. Aber man darf nicht vergessen, dass wenn ein Spieler kein Spiel hinbekommt, er davon ausgehen muss, dass die Anleitung oder das Siel nicht funktioniert. Wäre das anders, wäre ja ein Spiel zumindest zustande gekommen. Aber es gibt sicher auch Menschen, die selbst die gute Anleitung von Fette Autos o. ä. nicht verstehen würden ...

> Theoretisch dürfte der Kritiker gar nicht mitspielen, sondern
> die Spielrunde nur von außen betrachten, Reaktionen und
> Meinungen verschiedener Spielgruppen sammeln und diese dann
> wiedergeben. Aber wer hat dazu schon Lust und Zeit.

Nein, ein Kritiker soll ja für Spieler schrieben. Also muss er selbst fühlen, wie das Spiel ist, wie die Spannung oder Langeweile in ihm hoch kocht. Zusätzliche Meinungen von anderen schaden aber sicher nicht.

> Auch glaube ich, daß es durchaus Kritiker gibt, die aufgrund
> ihres Erfahrungsschatzes durchaus nach zwei bis drei
> Testrunden das Potential eines Spiels einschätzen können und
> eine knackige Rezension schreiben, während andere auch nach
> zehn Testspielen nicht mehr als eine Regelabschrift mit "bla,
> bla, geht so, Note 2 bis 3" hin bekommen.

Ja, das denke ich auch. Siehe auch mein Posting oben. Es hängt viel vom Spiel selbst ab, wie oft man testen muss. Und dann gibt es sicher Menschen, die eh immer nur den Mechanismus beschreiben. Am Ende kommt dann ein Satz wie "xyz kann voll überzeugen" oder "Autor ist ein feines Spiel gelungfen". Solche Besprechungen braucht in aller regel die Welt nicht.

> Wichtig ist bestimmt auch die Einstellung mit der ein
> Kritiker an ein Spiel geht. "Mare nostum" war lange
> angekündigt, hat ein ansprechendes Thema, also war die
> Erwartung sehr hoch. Wird sie nicht ganz erfüllt, schlägt der
> der negative Eindruck voll durch. Genau so ergeht es gerade
> "King Arthur".

Oder Bohnhansa, das nach anfänglicher Euphorie ziemlich detlich aus den Forums-Themen gefallen ist. Vor dem Hinetrgrund der Entwicklung des Spiels in unseren Spielecharts wage ich mal zu behaupten, dass wir mit unserm Fazit "durchschnittlich" richtig lagen ;-)

Michael

Benutzeravatar
Michael Weber

Re: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Weber » 18. Oktober 2003, 12:25

Harald Schrapers schrieb:
> Markus schrieb:
> > Auch fände ich schön, eine Art Steckbrief über alle
> > Rezensenten (heißen die so ? :-)) ) zu erhalten, wo ich
> > erfahren kann, auf welche Art von Spiel sie stehen, wo ihre
> > spielerischen Vorlieben liegen und was sie gar nicht mögen.
>
> In der Fairplay stellen wir uns vor, indem wir in jeder
> Ausgabe unsere Lieblingsspiele auflisten – sowohl die
> aktuellen als auch „klassische“ Spiele.

Nun, ich denke nicht, dass so eine Auflistung wirklich weiter hilft. Wer Villa Paletti mag, kann dennoch Puerto Rico und Scrabbel und Dr. Jekyll & Mr Hyde gut finden. Und dann?

Michael

Benutzeravatar
Michael Weber

RE: Spielebewertungen in der Spielbox und in der Fairplay

Beitragvon Michael Weber » 18. Oktober 2003, 12:31

Udo Bartsch schrieb:
> Die Stärke einer Fachzeitschrift
> sollte eher darin liegen, dass ich weiß, mit wem ich´s zu tun
> habe. Statt irgendwelcher Objektivierungsverrenkungen will
> ich ein klares, deutliches Urteil von "meinem" Kritiker.

Jawohl! Und das gilt auch für das Internet als Spiele-Medium!

Und ich möchte mal allgemein betonen, dass gleich Noten für verschiedene Spiele und glöeiche Noten von verschiedenen Kritikern noch lange nicht eine gleiches Urteil darstellen müssen. Der eine legt die Notenskala höher, der andere niedriger an, der eine fasst sie enger, der andere schöpft sie aus. Spiel X mit gut zu bewerten und Spiel y auch, muss noch lange nicht heißen, dass eins davon nicht besser ist. Und kann man das überhaupt alles vergleichen?

Und wer Noten benötigt, um sich selbte ein Urteil zu bilden, kann auch Schachtelrückseiten lesen. Das ist ähnlich aussagekräftig. Wichtig ist doch, WARUM ein Spiel gut oder schelcht bewertet wird.

Michael


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 3 Gäste