Beitragvon Duchamp » 19. Januar 2009, 11:30
Die zweigeteilten Hinweise weisen ja schon auf eine Zweiteilung hin (ach was?!):
- Tolles Spiel / Nicht so toll ...
- Will ich immer spielen / Nicht so wild drauf ...
Also 1. ein "objektiverer Ansatz": Alle die vielen Kriterien, die man als "Vielspieler" so als objektiv betrachtet. Funktioniert das Spiel, ist es eigenständig oder nur der zigste Klon von etwas, zieht es sich zu lange hin für das, was es bietet, etc.
2. der subjektive Ansatz: Wie sehr bin ich erpicht auf die nächste Runde? Ganz aktuell?
Für mich kommt als 3. eine "Zielgruppen-Wertung" dazu, wenn es eindeutig Kinderspiele sind. Da ich auch mit Kind(ern) spiele, modifiziere ich quasi das "wie gerne spiele ich" in ein "wie wird das Spiel meiner Erfahrung nach von Kindern (aktuell / ich früher angenommen."
Die Einzelwerte schön mischen und fertig. Natürlich kommt keine "gültige" Bewertung raus, aber da hilft ja die Masse der Leute, das zu regulieren.
> 1. Spiel, wo man wohl nicht die Zielgruppe ist - aber Spiel
> scheint gut zu sein
"Scheint gut zu sein"? Ahnungen bewerte ich eigentlich nicht. Spiele dürfen auch von mir keine Wertung haben, selbst wenn ich sie besitze und gespielt habe. Wenn ich mir unsicher bin, lass ich es eben. "Zielgruppe" ist mir in der Regel egal. Wenn sich ein Spiel an Gelgenheitsspieler wendet, kann ich es trotzdem mit einer 3 bewerten, wenn ich es öde finde. Sonst wäre Monopoly ja auf BGG nicht so weit unten, sondern nur die Zielgruppe "Monopoly-Spieler" dürften überhaupt bewerten ... Die Diskussion taucht auch immer mal wieder bei Schach auf ...
> 2. Spiel hat sich abgenützt und war mal gut
Justiert sich bei mir dann etwas nach unten. Hat Spaß gemacht - also kein von vornherein für mich mieses Spiel. Abnutzungserscheinungen sprechen aber eben für einen schwindenden Widerspielreit, also eine halbe oder ganze Note runter oder so ...
> 3. Fast eine Untergruppe von 2 - Spiel war super, aber seine
> Erben haben die Entwicklung voran getrieben
s. 2. Es gibt genug "Klassiker", deren Erben nicht ans Original herankommen. Gute Filme oder Musikstücke behalten auch ihre Gültigkeit ... übrigens bewerte ich andere "Werke der Kultur" auch mit der oben genannten Symbiose aus zwei "Noten", wenn es nötig ist, über "Noten" zu sprechen ...
> 4. Das Regal der vergessenen Spiele
Vergessen? Keine Bewertung, ist doch klar.
> 5. Brandaktuelle Spiele, die man aktuell heiss liebt und im
> Überschwang mit 10 bewertet
"10" sollte m.E. eher selten sein (s.a. "10 - die Traumfrau" mit Bo Derek!). Auch diese Diskussion taucht immer wieder auf BGG auf. Ich finde es etwas seltsam, wenn die Hälfte einer Spielesammlung mit 10 bewertet wird. Es heißt da: "Will ich ständig spielen und erwarte nicht, dass sich das ändert". Gerade beim neuesten Hype sollte man da vorsichtig mit seinem Überschwang sein ...
> [i]Lebt[/i] eure BGG Sammlungsbewertung und spiegelt so gut
> wie möglich eure aktuellste Auflistung wider, oder bewertet
> ihr historisch, oder oder?
Ich checke alle paar Monate meine Bewertungen durch und justiere hier und da nach. Wenn ich meine Liste nach Noten sortiere, wird das ganze recht klar.
> Und wie bewerte ich jetzt das blöde Wikinger, was sicher ein
> super Spiel ist, mir aber zu hirnlastig und zu wenig Spiel.....
Wenn es dir persönlich so gar nicht gefällt, du aber schon das objektiv "gute" Spiel darin siehst, finde ich "5" durchaus angemessen. Eine Anmerkung wie "Not my cup of tea, more work than a game" zeigt dann, woher diese Einschätzung kommt.
Allgemein würde ich sagen: Alles nicht zuu ernst nehmen, hängt nicht wirklich der Weltfrieden von ab.