Anzeige

Spielbeurteilung auf BGG

Benutzeravatar
Niccolo
Kennerspieler
Beiträge: 1333

Spielbeurteilung auf BGG

Beitragvon Niccolo » 18. Januar 2009, 17:16

Sagt's, wie haltet ihr das?

Ich hatte gestern die Gelegenheit das Spiel Wikinger von HiG zu spielen.

Dann saß ich vor BGG und loggte meine Session ein - wollte dann noch ein rating eintragen und kam - wieder mal - ins Stocken.

Das Spiel funktioniert - sehr gut sogar.
Aber es ist nicht *mein* Spiel. Zu Euro, zu wenig Trash.

Ist das ne 5?


Wie beurteilt man Monopoly? Müßte genaugenommen bei vielen eine 10 sein, weil irgendwann saß man mit den Freunden am Kinderzimmerboden und betätigte sich mit Feuereifer als Immobilienhändler. Heute spielen das wohl so viele nimmer.


Dann gibt es da noch Spiele, deren Genre sich weiterentwickelte - mehr oder weniger. Ich denk gerade an El Grande, was durch eine Vielzahl an Nachfolgern bei uns nimmer am Tisch kommt. Bei seinem Erscheinen war es eine glatte 10.


Schlußendlich die Spiele, die toll sind/waren -- aber seit Ewigkeiten nicht mehr auf den Tisch gelangten. Das sind bei mir Spiele wie Blood Royal, Republic of Rome, Britanica, usw.


Also ich hab da zusammenfassend 5 "Problemkinder".

1. Spiel, wo man wohl nicht die Zielgruppe ist - aber Spiel scheint gut zu sein

2. Spiel hat sich abgenützt und war mal gut

3. Fast eine Untergruppe von 2 - Spiel war super, aber seine Erben haben die Entwicklung voran getrieben

4. Das Regal der vergessenen Spiele

5. Brandaktuelle Spiele, die man aktuell heiss liebt und im Überschwang mit 10 bewertet


Lebt eure BGG Sammlungsbewertung und spiegelt so gut wie möglich eure aktuellste Auflistung wider, oder bewertet ihr historisch, oder oder?


Und wie bewerte ich jetzt das blöde Wikinger, was sicher ein super Spiel ist, mir aber zu hirnlastig und zu wenig Spiel.....

Benutzeravatar
EgonG
Kennerspieler
Beiträge: 206

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon EgonG » 18. Januar 2009, 17:30

Hi, Nicolo! Das Rating ist natürlich immer ganz persönlich- so ist es auch gedacht. Wenn du beim Kästchen, wo du das Rating einträgst, mit der Maus über das Info-"i" gehst, wird die Skala erklärt, z.B. 9 - ausgezeichnetes Spiel. Möchte es immer spielen usw. Natürlich passt man sein Rating mit der Zeit an- zum Beispiel, weil es abgenutzt ist, es Besseres mittlerweile gibt usw. Du siehst das oft daran, dass andere BGG'ler schreiben "Update: after 50+ plays...etc"

Wenn du was nicht magst, ist das dein ganz persönliches Ding, ob rational oder nicht! Begründe es, oder lass es, wie gewünscht. Guck, was die anderen mitunter für unqualifiziertes Zeug schreiben z.B. "gräßliche Grafik, booh".

Viel Spass beim Werten

EgonG

Benutzeravatar
peer

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon peer » 18. Januar 2009, 18:24

Hi,
Die BGG-Bewertung soll subjektiv sein, also ableiten was DU davon hälst.
Ich hab dasselbe Dilemma bei Kinderspielen, da verzichte ich dann allerdings auf die Bewertung, denn das halte ich dann doch für irgendwie für sinnlos (aber es gibt genug Leute die Kinderspiele grundsätzlich runterwerten.)

ciao
peer

Benutzeravatar
MikeMerten
Brettspieler
Beiträge: 79

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon MikeMerten » 18. Januar 2009, 18:54

Letzte Woche war ich auf einem Con. Zwei Spiele, die schon eine Bewertung von mir erhalten hatten, habe ich abgewertet. Nach jedem Spiel trage ich nicht nur die Partie ein, sondern schaue auch nach, ob die Bewertung noch stimmt. Also lebt das ganze.
Außerdem halte ich mich, wie EgonG auch vorschlägt, ab die Beschreibungen der einzelnen Noten. Und ich hoffe, die anderen tuen das auch!

Gruß
Mike

Benutzeravatar
Daniel R.
Kennerspieler
Beiträge: 1106

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon Daniel R. » 18. Januar 2009, 20:15

Hallo Niccolo,

Ich versuche die Spiele aus Sicht der Zielgruppe zu bewerten, bzw. welche, für die ich gar nicht Zielgruppe bin, bewerte ich auch nicht (bspw. extrem aufwendige historische korrekte Co-Sims mit Regelwerken in Duden-dicke. Oder Kinderspiele für 5jährige.
Ansonsten müsste ich diese ja mit einer 2 oder 3 bewerten, das wäre aber nicht korrekt, denn meine Kinder könnten ja "Bruno der Biber" lieben.

Im Laufe der Zeit ergeben sich auch bei mir gewisse Abwertungen. Puerto Rico zuerst noch ne 9, heute nur noch eine 7. Aber selbst wenn ich PR satt habe, gebe ich aus heutiger Sicht keine 4 dafür, denn ich weiss, das objektiv gesehen, das Spiel mich während langer Zeit gut unterhalten hat.

Ich versuche, von Zeit zu Zeit meine Bewertungen zu überarbeiten, damit sie den aktuellen Stand meiner subjektiven Einschätzung wiederspiegeln.


Gruss Daniel

Benutzeravatar
Daniel R.
Kennerspieler
Beiträge: 1106

[OT]: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon Daniel R. » 18. Januar 2009, 20:24

MikeMerten schrieb:
>
> Letzte Woche war ich auf einem Con.

Du armer! :grin:

Gruß Daniel
(war kürzlich auf eine[b]r[/b] Con)

S C N R :wink:



Erklärung für das Wortspiel:
-> Con [i]männlich[/i] = dummer Kerl
-> Con [i]weiblich[/i] = Abk. für die Convention

Benutzeravatar
MikeMerten
Brettspieler
Beiträge: 79

Re: [OT]: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon MikeMerten » 19. Januar 2009, 00:25

Ach je ... nicht auch noch hier diese Diskussion! ;) Die kenne ich zur Genüge aus dem Rollenspielbereich. Dort werden alle drei Formen benutzt: Der Con, die Con und das Con (das englische convention ist ja neutrum. Was sonst? Genaugenommen ist also auch "die Con" genauso grammatikalischer Käse wie "der Con"). :D Con als "dummer Kerl) kenne ich nicht. Aber das heißt ja nix ;)

Benutzeravatar
geronimo
Spielkamerad
Beiträge: 42

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon geronimo » 19. Januar 2009, 01:57

Niccolo schrieb:
> Das Spiel funktioniert - sehr gut sogar.
> Aber es ist nicht *mein* Spiel. Zu Euro, zu wenig Trash.
> Ist das ne 5?

Bei mir wäre es eine 6 und ich würde das mit entsprechender Erklärung begleiten (ähnlich deiner: einige interessante Mechanismen, aber zu wenig Thematik und zuviel Mechanik). :)

> 1. Spiel, wo man wohl nicht die Zielgruppe ist - aber Spiel
> scheint gut zu sein

Bewerte ich in BGG nicht - wenn einer kein RPG-Spieler ist, sollte er auch keine RPGs bewerten (und dann vielleicht alle runtermachen...). Wohlgemerkt, das ist jetzt im großen Stil gemeint. Wenn der Nicht-RPG-Spieler mal auf eins neugierig wird, kann er das dann schon aus seinem Blickwinkel bewerten (= mit entsprechender Anmerkung).

> 2. Spiel hat sich abgenützt und war mal gut
> 3. Fast eine Untergruppe von 2 - Spiel war super, aber seine
> Erben haben die Entwicklung voran getrieben

Ich setze keine früheren Wertungen runter (bei Computergames machen das die Mags mittlerweile ja), würde aber bei einem (besseren) Nachfolger das dort dazuschreiben. Generell bin ich aber recht geizig mit meinen Spitzenwertungen (10er-Titel = ewiger Klassiker für mich) und ich gebe auch nicht gleich eine Wertung ab, sondern warte erstmal einige Zeit/Partien ab.

Ich kenne genügend Wertungen wie z.B.: 8 - war ganz OK, 9 - schaut wirklich interessant aus und soll ja recht gut sein ODER 4 - reizt mich nicht zum Spielen o.ä... :))

BTW: Gute Idee für eine GeekList! Klassiker und ihre Nachfolger/Bezwinger.

> 4. Das Regal der vergessenen Spiele

Die sind Legion... *auweh*

> 5. Brandaktuelle Spiele, die man aktuell heiss liebt und im
> Überschwang mit 10 bewertet

Würde ich - wie oben ja beschrieben - nicht machen. Da finde ich die beiden Top/Hot 10 Listen geeigneter. Da kann man dann auch immer wieder entsprechend aktualisieren. ;)

> [i]Lebt[/i] eure BGG Sammlungsbewertung und spiegelt so gut
> wie möglich eure aktuellste Auflistung wider, oder bewertet
> ihr historisch, oder oder?

Allgemein historisch, die beiden Top/Hot-Listen immer wieder mal aktualisiert.

Grüße

geronimo

Benutzeravatar
l8xx
Kennerspieler
Beiträge: 536

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon l8xx » 19. Januar 2009, 09:43

Ein interessantes Thema!

> 1. Spiel, wo man wohl nicht die Zielgruppe ist - aber Spiel
> scheint gut zu sein

Ich denke, je nachdem wie unterschiedlich die Zielgruppen sind. Extremes Beispiel: Es sind sinnlos ein Kinderspiel ngeativ zu bewerten, weil die Entscheidungen zu wenig komplex sind :-)

Eindeutig sind dann wahrscheinlich auch Cosim - Rollenspiele. Wie sieht es aber dann mit Mehrheitenspiele (die ich vielleicht grundsätzlich nicht mag) oder Familienspiele (die mir vielleicht grundsätzlich zu einfach sind) etc. aus?

Optimal wäre es wohl sich in die Zielgruppe zu versetzen und so zu beurteilen. Die andere Ansicht, die wahrscheinlich besser ist: Nicht zu viel wert auf das Rating geben und es eher als Massenbewertung zu sehen - Wie sieht der durchschnittliche Spieler dieses Spiel. Da gehe ich z.b. lieber auf die Bewretung von Spielern, die einen ähnlichen Geschmack haben wie ich.

>
> 2. Spiel hat sich abgenützt und war mal gut

Puerto Rico als gutes Beispiel. Ist immer noch gut, kommt aber eigentlich nicht mehr auf den Tisch. Wahrscheinlich ist da eine Abstufung gerechtfertigt auf einen durchschnittlich guten Wert.

>
> 3. Fast eine Untergruppe von 2 - Spiel war super, aber seine
> Erben haben die Entwicklung voran getrieben

Auch hier ist wohl ein "Bonus" zum eigentlichen Spielwert angebracht.

>
> 4. Das Regal der vergessenen Spiele

Das stellt sich die Frage, warum die vergessen sind? Wahrscheinlich alle Durchschnitt.

>
> 5. Brandaktuelle Spiele, die man aktuell heiss liebt und im
> Überschwang mit 10 bewertet

Warum nicht. Aber dann halt wieder abstufen, wenn sie ausgespielt sind, bzw. fallen sie dann vielleicht in andere Kategorien.

Benutzeravatar
Duchamp

Re: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon Duchamp » 19. Januar 2009, 11:30

Die zweigeteilten Hinweise weisen ja schon auf eine Zweiteilung hin (ach was?!):
- Tolles Spiel / Nicht so toll ...
- Will ich immer spielen / Nicht so wild drauf ...

Also 1. ein "objektiverer Ansatz": Alle die vielen Kriterien, die man als "Vielspieler" so als objektiv betrachtet. Funktioniert das Spiel, ist es eigenständig oder nur der zigste Klon von etwas, zieht es sich zu lange hin für das, was es bietet, etc.

2. der subjektive Ansatz: Wie sehr bin ich erpicht auf die nächste Runde? Ganz aktuell?

Für mich kommt als 3. eine "Zielgruppen-Wertung" dazu, wenn es eindeutig Kinderspiele sind. Da ich auch mit Kind(ern) spiele, modifiziere ich quasi das "wie gerne spiele ich" in ein "wie wird das Spiel meiner Erfahrung nach von Kindern (aktuell / ich früher angenommen."

Die Einzelwerte schön mischen und fertig. Natürlich kommt keine "gültige" Bewertung raus, aber da hilft ja die Masse der Leute, das zu regulieren.

> 1. Spiel, wo man wohl nicht die Zielgruppe ist - aber Spiel
> scheint gut zu sein

"Scheint gut zu sein"? Ahnungen bewerte ich eigentlich nicht. Spiele dürfen auch von mir keine Wertung haben, selbst wenn ich sie besitze und gespielt habe. Wenn ich mir unsicher bin, lass ich es eben. "Zielgruppe" ist mir in der Regel egal. Wenn sich ein Spiel an Gelgenheitsspieler wendet, kann ich es trotzdem mit einer 3 bewerten, wenn ich es öde finde. Sonst wäre Monopoly ja auf BGG nicht so weit unten, sondern nur die Zielgruppe "Monopoly-Spieler" dürften überhaupt bewerten ... Die Diskussion taucht auch immer mal wieder bei Schach auf ...

> 2. Spiel hat sich abgenützt und war mal gut

Justiert sich bei mir dann etwas nach unten. Hat Spaß gemacht - also kein von vornherein für mich mieses Spiel. Abnutzungserscheinungen sprechen aber eben für einen schwindenden Widerspielreit, also eine halbe oder ganze Note runter oder so ...

> 3. Fast eine Untergruppe von 2 - Spiel war super, aber seine
> Erben haben die Entwicklung voran getrieben

s. 2. Es gibt genug "Klassiker", deren Erben nicht ans Original herankommen. Gute Filme oder Musikstücke behalten auch ihre Gültigkeit ... übrigens bewerte ich andere "Werke der Kultur" auch mit der oben genannten Symbiose aus zwei "Noten", wenn es nötig ist, über "Noten" zu sprechen ...

> 4. Das Regal der vergessenen Spiele

Vergessen? Keine Bewertung, ist doch klar.

> 5. Brandaktuelle Spiele, die man aktuell heiss liebt und im
> Überschwang mit 10 bewertet

"10" sollte m.E. eher selten sein (s.a. "10 - die Traumfrau" mit Bo Derek!). Auch diese Diskussion taucht immer wieder auf BGG auf. Ich finde es etwas seltsam, wenn die Hälfte einer Spielesammlung mit 10 bewertet wird. Es heißt da: "Will ich ständig spielen und erwarte nicht, dass sich das ändert". Gerade beim neuesten Hype sollte man da vorsichtig mit seinem Überschwang sein ...

> [i]Lebt[/i] eure BGG Sammlungsbewertung und spiegelt so gut
> wie möglich eure aktuellste Auflistung wider, oder bewertet
> ihr historisch, oder oder?

Ich checke alle paar Monate meine Bewertungen durch und justiere hier und da nach. Wenn ich meine Liste nach Noten sortiere, wird das ganze recht klar.

> Und wie bewerte ich jetzt das blöde Wikinger, was sicher ein
> super Spiel ist, mir aber zu hirnlastig und zu wenig Spiel.....

Wenn es dir persönlich so gar nicht gefällt, du aber schon das objektiv "gute" Spiel darin siehst, finde ich "5" durchaus angemessen. Eine Anmerkung wie "Not my cup of tea, more work than a game" zeigt dann, woher diese Einschätzung kommt.

Allgemein würde ich sagen: Alles nicht zuu ernst nehmen, hängt nicht wirklich der Weltfrieden von ab.

Benutzeravatar
peer

Re: [OT]: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon peer » 19. Januar 2009, 16:23

Hi,
MikeMerten schrieb:
>
> Ach je ... nicht auch noch hier diese Diskussion! ;) Die
> kenne ich zur Genüge aus dem Rollenspielbereich. Dort werden
> alle drei Formen benutzt: Der Con, die Con und das Con (das
> englische convention ist ja neutrum. Was sonst? Genaugenommen
> ist also auch "die Con" genauso grammatikalischer Käse wie
> "der Con"). :D Con als "dummer Kerl) kenne ich nicht. Aber
> das heißt ja nix ;)

Im Duden ist das klar geregelt: Bei solchen englischen Begriffen sind alle Formen zulässig! (Ja, das weiß ich tatsächlich auch wenn ich grammatisch vielleicht sonst nicht der sattelfesteste bin)
ciao
peer

Benutzeravatar
Daniel R.
Kennerspieler
Beiträge: 1106

Re: [OT]: Spielbeurteilung - auf BGG z.B.

Beitragvon Daniel R. » 19. Januar 2009, 19:30

peer schrieb:

> Im Duden ist das klar geregelt: Bei solchen englischen
> Begriffen sind alle Formen zulässig! (Ja, das weiß ich
> tatsächlich auch wenn ich grammatisch vielleicht sonst nicht
> der sattelfesteste bin)

Ich finde es am passendsten bzw. angenehmsten, wenn man im Deutschen das Geschlecht der ensprechenden Übersetzung nimmt.

Im Falle von Convention wäre dies also:
die Versammlung (weiblich)
die Tagung (weiblich)

daher "die" Convention.

Natürlich gibt's auch Problemfälle, falls es keine eindeutige dt. Übersetzung gibt und wir je ein männliches und weibliches dt. Bedeutungsäquivalent haben.
Hierzu muss man wohl einfach anerkennen, dass es viele Ausnahmen gibt oder einfach die Tatsache, dass Sprache etwas lebendiges ist, was sich fortwährend verändert.

Gruss Daniel




> ciao
> peer


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 28 Gäste