Beitragvon Roman Pelek » 19. Dezember 2003, 01:00
Hi Peer,
peer schrieb:
> Darf Roman noch Amigo-Spiele besprechen, wo die doch sein
> Spiel untergebracht haben?
So oder so: such mal, wo ich eins bewertet oder besprochen habe - viel Spaß beim Suchen ;-) Auch wenn es gelbsteinige Nationalparkspiele oder kurvenreiche Schneemonsterereignisse mir in spanischer Freundschaft verbundener Individuen gegeben haben mag, mit denen ich grade nix anfangen kann, muss ich mich dazu nicht dringend in der Spielbox dazu äußern, mal ganz abgesehen davon, dass die Zielgruppe jener Experimente meinen Vorlieben eh geschickt ausweicht.
> Was ist mit VErlagen, die Amigo
> nur vertreibt? Was wenn Franks Jaegers Bruder einen
> Spieleverlag aufmacht, darf Roman dessen Spiele rezensieren?
Das wäre natürlich ein Unglücksfall erster Kajüte. Frank, wenn Du einen Bruder haben solltest: halte ihn dazu an, kein Spiel zu verbrechen, und wenn er's doch vorhaben sollte: sag ihm ehrlicherweise vorher, dass es sich finanziell nicht lohnt :-))
> Und ueberhaupt: Wer ist den unbeeinflusst? Genau genommen
> darf ein Spieleautor gar keine Spiele mehr besprechen, denn
> es koennte ja immer sein, dass er ein Spiel nur deshalb
> verreist, weil sie seinen Prototypen abgelehnt haben. Oder
> man hat ein Interview mit dem Autoren gelesen und fand ihn
> arrogant. Oder der Vertreibsleiter hat dem eigenen Posting
> wiedersprochen.
Och, da gibt's noch mehr Gründe: die Pressedame war auf der Messe unfreundlich und unattraktiv, die Erklärung auf der Messe war blöd, der Verlag versendet keine Reziexemplare an Rezensent XY, der Chefred straft einen mit einer ungeliebten Thematik. Emotionale Gründe, ein Spiel niederzumachen, gibt's zuhauf, aber man sollte als Rezensent Profi genug sein, diese zu ignorieren. Was man auch nicht vernachlässigen sollte, ist die Selbstkontrolle der Szene: wenn jeder jeden kennt, mag man einerseits niemandem wehtun, kriegt aber andererseits sofort eins auf die Mütze, wenn man aus dem Ruder läuft. Und langfristig überlebt nur der, der eine ehrliche und fundierte Meinung vertritt. Alles andere zerstört das wichtigste Gut, das man in meinen Augen hat: die eigene Glaubwürdigkeit. Mal jemandem, durchaus auch einem guten Freund, aus Überzeugung auf die Füße zu treten gehört dazu, wenn man sich nicht selbst diskreditieren will.
Ciao,
Roman