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Hansa Teutonica: Was haltet ihr von der spielbox-Rezension zu dem Spiel?

Beiträge über die spielbox und Spiel doch!
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Reyk

Hansa Teutonica: Was haltet ihr von der spielbox-Rezension zu dem Spiel?

Beitragvon Reyk » 14. Dezember 2009, 12:56

1)
Es wäre interessant zu erfahren, welche Überlegungen genau zu den drei Start-Bonusmarkern geführt haben. Möglicherweise braucht es sie zur Balance, vor allem den 3-Kötzchen-Klauer?! Bei immer gleichem Startaufbau könnte es aber evtl. zu "Standard-Eröffnungen" kommen. Möglicherweise wirken sich ja zufällige Start-Bonusmarker negativ auf die Balance aus, aber probieren möchte ich es mal. Gibts Testerfahrungen dazu?
2)
Die Spielbox-Rezension von W. Herold legt m. E. durch die Überschrift und den Text zuviel Gewicht auf Göttingen (lediglich mit dem Weisheitsbuch als Alternative). Das ist ohnehin erstmal "offensichtlich", aber gerade die Alternativen sind m. E. reizvoll.
3)
Wenn ich den Kommentar von M. Hardel noch richtig im Kopf habe, schrieb er "Startspielervorteil kompensiert, aber nicht ausreichend." Ist das auch euer Eindruck? Immerhin haben die Nachziehenden zu den zusätzlichen Klötzchen im Vorrat einen Informationsvorteil, wo man günstig "schmarotzen" kann?!

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Attila
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Beiträge: 4715

Re: Hansa Teutonica - Start-Bonusmarker und Spielbox-Rezi

Beitragvon Attila » 14. Dezember 2009, 22:08

Reyk schrieb:

> Bei immer gleichem Startaufbau könnte es aber evtl. zu
> "Standard-Eröffnungen" kommen. Möglicherweise wirken

Ich sehe da nichts verwerfliches dran - im Gegenteil!

> Die Spielbox-Rezension von W. Herold legt m. E. durch die
> Überschrift und den Text zuviel Gewicht auf Göttingen
> (lediglich mit dem Weisheitsbuch als Alternative). Das ist
> ohnehin erstmal "offensichtlich", aber gerade die
> Alternativen sind m. E. reizvoll.

Ich halte Göttingen nicht für so wichtig. In keinem der Spiele die ich bisher gespielt habe, hat der Spieler gewonnen der die meisten Aktionen hatte. Das wäre ziemlich seltsam, wenn es denn soo stark wäre. Die erste Fahrt nach Göttingen ist sicherlich lukrativ, aber dann?
Die Frage ist ob das Spiel lange genug geht das es sich lohnt die Aktionspunkte weiter auszubauen. Es läuft einem nämlich ganz schnell die Zeit davon, wenn man nicht aufpasst. Und dann steht man am Ende mit seinen 5 Aktionen ganz bedröppelt da und sagt "Hätte das Spiel noch ein paar Runden gedauert, hätte ich gewonnen." ... *Wäre* ja so schön gewesen ... :-)

> Wenn ich den Kommentar von M. Hardel noch richtig im Kopf
> habe, schrieb er "Startspielervorteil kompensiert, aber nicht
> ausreichend." Ist das auch euer Eindruck? Immerhin haben die
> Nachziehenden zu den zusätzlichen Klötzchen im Vorrat einen
> Informationsvorteil, wo man günstig "schmarotzen" kann?!

Es gibt einen Startspielervorteil, das sehe ich auch so. Aber der ist so minimal - er wird seltenst was am Spielausgang ändern (wenngleich es natürlich möglich ist, theoretisch).

ATti

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ravn

Re: Hansa Teutonica - Aktionspunkte-Vorteil

Beitragvon ravn » 15. Dezember 2009, 11:47

Attila schrieb:

> Ich halte Göttingen nicht für so wichtig. In keinem der
> Spiele die ich bisher gespielt habe, hat der Spieler gewonnen
> der die meisten Aktionen hatte. Das wäre ziemlich seltsam,
> wenn es denn soo stark wäre. Die erste Fahrt nach Göttingen
> ist sicherlich lukrativ, aber dann?
> Die Frage ist ob das Spiel lange genug geht das es sich lohnt
> die Aktionspunkte weiter auszubauen.

Ich habe bis jetzt zwei Spiele erlebt (in 4er- sowie 2er-Runde), wo der Mitspieler gewonnen hat, der zuerst seine Aktionen ausgebaut hat. Damit hat er seine Mitspieler unter Zugzwang gesetzt, weil 3 statt 2 Aktionen in einer Runde ist schon 50% mehr Aktionspotential.

Wenn die konsequent und effektiv eingesetzt werden, um noch weiter das eigene Aktionspotential auf 4 Aktionen zu vergrössern, oder damit schneller andere Eigenschaften auszubauen, oder in einem Zug mehr überraschende Aktionen umzusetzen, wo man die Mitspieler nicht vetreiben braucht, weil man eben schnell mal massiv woanders agieren kann, dann ... tja, dann haben die Mitspieler gepennt!

Wenn jemand auf seinen Aktionspunkte-Vorteil setzt, dann muss man woanders dagegen halten, um verdrängt zu werden und im Gegenzug die Buchleiste selbst ausbauen, um mit Präsenz auf dem Spielplan überraschender agieren zu können. Aber je länger das Spiel dauert und der Aktionspunktevorteil immer grösser wird, desto grösser sehe ich auch die Siegchancen. Aber auch da kann man aktiv gegenarbeiten und das Spielende forcieren.

Einzig im 2er-Spiel sehe ich (noch) ein kleines Problem: Wer zuerst und damit vor dem Mitspieler 3 statt 2 Aktionen pro Runde hat, kann eine davon nutzen, um den schwarzen Pöppel vom Ort des Geschehens weit wegzuziehen und schon sind die dort eingesetzten Steine vor Verdrängung sicher. Weil man kann ja (im 2er-Spiel) nur dort verdrängen, wo auch der schwarze Pöppel steht und die zwei kostenfreien Grenzübertritte decken nicht das gesammte Spielfeld ab. Aber dazu gibt es sicherlich auch Gegenstrategien ...

Cu / Ralf

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Volker L.

Re: Hansa Teutonica - Aktionspunkte-Vorteil

Beitragvon Volker L. » 15. Dezember 2009, 16:39

ravn schrieb:
>
> Attila schrieb:
>
> > Ich halte Göttingen nicht für so wichtig. In keinem der
> > Spiele die ich bisher gespielt habe, hat der Spieler gewonnen
> > der die meisten Aktionen hatte. Das wäre ziemlich seltsam,
> > wenn es denn soo stark wäre. Die erste Fahrt nach Göttingen
> > ist sicherlich lukrativ, aber dann?
> > Die Frage ist ob das Spiel lange genug geht das es sich lohnt
> > die Aktionspunkte weiter auszubauen.
>
> Ich habe bis jetzt zwei Spiele erlebt (in 4er- sowie
> 2er-Runde), wo der Mitspieler gewonnen hat, der zuerst seine
> Aktionen ausgebaut hat. Damit hat er seine Mitspieler unter
> Zugzwang gesetzt, weil 3 statt 2 Aktionen in einer Runde ist
> schon 50% mehr Aktionspotential.
>
> Wenn die konsequent und effektiv eingesetzt werden, um noch
> weiter das eigene Aktionspotential auf 4 Aktionen zu
> vergrössern, oder damit schneller andere Eigenschaften
> auszubauen, oder in einem Zug mehr überraschende Aktionen
> umzusetzen, wo man die Mitspieler nicht vetreiben braucht,
> weil man eben schnell mal massiv woanders agieren kann, dann
> ... tja, dann haben die Mitspieler gepennt!

Ich glaube nicht, dass Atti meinte, mehr Aktionen seien
total unwichtig. Ich halte es auch für wichtig, möglichst
früh von 2 auf 3 Aktionen zu steigern. Aber danach müsstest
Du zweimal steigern, um eine vierte Aktion zu bekommen,
und dafür brauchst Du ja nicht nur die ganzen Aktionen,
sondern auch die entsprechende Zahl an Steinen. Auf 4
Aktionen (oder gar 5) zu gehen und damit die anderen
Spieler zu überrollen, dürfte nur funktionieren, wenn man
es sehr früh und ohne Verdrängungskämpfe machen kann,
weil die anderen die Aktionen überhaupt nicht zu steigern
versuchen.

Attila schrieb:
>
> Reyk schrieb:
>
> > Wenn ich den Kommentar von M. Hardel noch richtig im Kopf
> > habe, schrieb er "Startspielervorteil kompensiert, aber nicht
> > ausreichend." Ist das auch euer Eindruck? Immerhin haben die
> > Nachziehenden zu den zusätzlichen Klötzchen im Vorrat einen
> > Informationsvorteil, wo man günstig "schmarotzen" kann?!
>
> Es gibt einen Startspielervorteil, das sehe ich auch so. Aber
> der ist so minimal - er wird seltenst was am Spielausgang
> ändern (wenngleich es natürlich möglich ist, theoretisch).

In meiner Partie in Essen hatte der Startspieler sofort
seine Aktionen gesteigert, später war er auf 4 (oder sogar
5?) gegangen - und war am Spielende ziemlich abgeschlagen.
Und das war keiner von den beiden, die sich hauptsächlich
gegenseitig beharkt hatten (die saßen an 3 und 4).
Ich war an Pos. 2 und habe das Spiel mit 3 Aktionen
gewonnen, Spieler 4 holte gegen Ende deutlich auf und
zwang mich somit, das Spielende etwas früher als geplant
einzuleiten (20 Punkte). Spieler 3 und 4 hatten auch
jeweils die Akltionen auf 3 gebracht, ich weiß nicht
mehr, ob evtl. einer von ihnen bis 4 gesteigert hatte.

Gruß, Volker


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