Beitragvon Guido » 26. Juli 2010, 22:52
janove schrieb:
> Bei Lesen des Editorial entstand bei mir nicht der Eindruck,
> dass die Redakteure bei alea kritisiert werden sollten.
> Vielmehr hatte ich das Gefühl, dass sich der Verfasser Sorgen
> um die Premiummarke alea im Haus Ravensburger macht und die
> Zielrichtung dahin ging, die Verantwortlichen aufzufordern,
> alea mehr "Luft zum Atmen" zu lassen.
>
> Grüße aus dem Sauerstoffzelt
>
> janove
Denke genauso. Die Kritik an der Kleinteiligkeit von Glenn More finde ich aber berechtigt, ob Kostendruck nun zu der fummeligen Ausstattung von Glenn More geführt hat oder nicht. Etwas größere Plättchen hättem dem Design gut getan. Ab vier Leuten ist bei diesem Spiel die Übersichtlichkeit dahin.
Herr Bartsch hat ebenfalls recht, dass das Spiel etwas zu stringent, etwas zu wenig "Fleisch auf den Knochen" hat. Mit dem zweiten oder dritten Plättchen geht schon die "Siegpunktschinderei" los, wie er es formuliert hat, da das Ende naht. Keine Zeit für eine "Geschichte", für Aufbau und Thema. Das Spiel verlangt sofortige Optimierung und fällt damit mit etwas zu sehr mit der Tür ins Haus und verspielt "emotionale Anknüpfungspunkte, um Spieler langfristig an sich zu binden", wie Herr Bartsch es wiederum beschreibt. Ich gebe ihm da recht. Es ist ein gutes Spiel, hätte aber ein besseres werden können. Und hier setzt die Ursachensuche an, wie Herr Hardel sie u.a. im Kostendruck vermutet. Er deutet ja an, dass er Herrn Brück als einen gewissenhaften und professionellen Redakteur kennt und somit unterstellt werden kann, dass ihm diese "Mängel" (Unübersichtlichkeit, Mechnikgerüst/Thema) aufgefallen sein dürften. Warum also trotzdem das Spiel in dieser Ausführung?
Ein anderer Kritikpunkt die Preisgestaltung, wie sie am Ende der Macao-Rezension erwähnt wird. Das Spiel ist von guter Qualität, aber es enthält für heutige Verhältnisse Standardmaterialien(Wobei Gold und Marker wirklich sehr dünn sind). Warum also für ein paar Klötze, Karten und Standardfaltplan deutlich mehr als 30 Euro? Noch dazu, obwohl in Tschechien produziert wird und Ravensburger ein sehr großer Verlag ist und auf der Beschaffungsseite weitere Vorteile genießt.
Ich finde es gut, dass die Spielbox solche Dinge im Sinne der Spieler anspricht. Alea und Ravensburger ist schon in Punkto Vertrieb aufgefallen. Ich finde es konsequent und richtig, wenn die Spielbox auch in weniger auffälligen Details Merkwürdigkeiten anspricht, die auf ein nicht ganz so harmonisches Mutter-Tochterverhältnis schließen lassen. Wenn es nicht zutrifft, um so besser. Wenn doch, dann hoffe ich, dass solch ein Leitartikel Tabus bricht, die sonst vielleicht nicht angetastet würden und am Ende zu einem Scherbenhaufen führen, bei dem auch wir Spieler Leidtragende wären.
Gruß
Guido