Beitragvon Braz » 5. August 2011, 12:36
Thygra schrieb:
> Und was ist daran auszusetzen? Komplex ist nicht gleich
> besser. Rummelplatz macht mir ab und zu mal Spaß, während ich
> keine Lust verspüre, Vinhos jemals auszuprobieren. Ich habe
> sehr viel über Vinhos gelesen, es mag gut funktionieren und
> auch vielen Leuten Spaß machen. Mir persönlich ist es zu
> überfrachtet.
Falsch ist natürlich nichts daran. Spiele sind nunmal Geschmackssache ;-)
..und ob ein Spiel komplexer ist oder nicht ist mE nicht der Punkt: Natürlich kann ein komplexes Spiel schlecht sein, das steht mE auch außer Frage. Der Komplexitätsgrad hat mE 0,0 mit dem Spielspaß zu tun.
Ich finde aber, dass Vinhos thematisch sehr gut umgesetzt wurde und ich es -nach 1/2 Jahr Spielpause- ohne Regelstudium noch spielen könnte....und das ist bei mir selten der Fall. Es ist thematisch stimmig umgesetzt, hat eine steigende Spannungskurve und ist fordernd. Dadurch ist der Abnutzungseffekt nicht so stark und kann über einen längeren Zeitraum, wenn man auf diese Art von Spielen steht, sehr viel Spaß machen.
Ein anderes Beispiel: Grand Cru hat mir auch sehr gut gefallen. Ich fand aber, dass ich das Thema "Weinbau/Weinverkauf" in einigen Aspsekten gerne anders umgesetzt gehabt hätte bzw. vermisste einige Aspekte....und dann kam Vinhos raus, was mir nach wie vor sehr gut gefällt und genau die Themen noch aufgegriffen hat, die ich zuvor vermisst hatte: z.B. Wetter unterschiedliche Weinregionen, unterschiedliche Weinverkäufe etc.
Nicht, dass wir nus falsch verstehen: Komplexer ist nicht gleich besser.
"Überfrachtet" in Bezug auf Vinhos kann ich aber nur bedingt verstehen und möchte sagen, dass verschiedene thematische Aspekte beim Vinhos mE sehr gut und schlüssig umgesetzt wurden. Von daher hat Vinhos auf mich noch nie überfrachtet gewirkt. Es gibt einfach viele Strategien und viel zu erforschen.
Hinzu kommt noch, dass es mE handwerklich gut umgesetzt wurde und eine "5" schon alleine deswegen in meinen Augen fraglich/diskussionswürdig ist....Handelt es sich bei der 5 alleine um eine "Spaßnote", nach dem Motto: Da habe ich aber super Spaß gehabt bei dem Spiel", ja dann kann man die Notengebung eh komplett vergessen, denn der Spaß hängt zusätzlich sehr oft auch noch von vielen anderen Faktoren ab, wie z.B. Mitspieler, Spielelokation etc. Benote ich aber das Spiel als Ganzes (Spaß, Mechanik, gibt es einen Königsmachereffekt, gibt es signifikante Ausreßer etc.), dann finde ich eine "5" für Vinhos als gnadenlos unterbewertet, unabhängig, ob ich jetzt bei dem Spiel super lachen musste oder nicht....