Beitragvon Ernst-Jürgen Ridder » 12. Juni 2010, 17:23
Hallo Thomas,
Macao ist ein ordentliches Spiel. Meine Frau mag es mehr als ich, aber sie optimiert und grübelt beim Spielen auch lieber als ich.
Ist die Rezension zu Macao wirklich so falsch?
"Thematisch lachhaft" mag hart klingen, gilt ja auch gar nicht für das ganze Spiel, hat aber auch etwas: Stefan Feld hat in einem Interview selbst erklärt, dass erst das Spiel da war und danach das Thema gesucht wurde:
http://www.reich-der-spiele.com/specials/Feld-Macao
Thematisch sonderlich schlüssig ist z.B. nicht, dass eine Ware, die durch Besetzen eines Stadtviertels gewonnen wird, sogleich auf dem Schiff ist, egal wo das Schiff sich befindet. Das ist für ein Spiel, das zumindest auch den Warenhandel per Schiff von Macao nach Europa zum Gegenstand hat, "thematisch" arm.
Unabhängig davon hat das Spiel interessante Elemente, läuft ja auch als solches gut. Es ist aber auch nicht einfach, angesichts der Vielfalt der Karten den Überblick zu behalten. Das begünstigt Optimierer und Grübler in ihren ausgedehnten Überlegungsprozessen. Da mir diese Spielweise eher nicht so sehr liegt, ist der Gesichtspunkt, dass das Spiel zumindest einen echten thematischen "Defekt" hat, für mich, der gerade das thematisch Stimmige mag, schon ein Grund zur "Abwertung".
Deshalb: ein ordentliches Spiel, aber eher kein Highlight. Da können Stefan Feld und der Verlag doch ganz zufrieden damit sein, dass der gestrenge Udo Bartsch dem Spiel die Note 6 gibt und es damit auf die selbe Stufe stellt wie Die Speicherstadt, Fresko, Funkenschlag-Fabrikmanager, Cable Car und so höher als Assyria und Machtspiele, aber auch niedriger als Jäger und Sammler. Da kann man sich doch nicht wirklich beschweren, oder? Über die 7 für Jäger und Sammler komme ich allerdings ins Grübeln.
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen
Spielerische Grüße
Ernst-Jürgen