Bruder Adelmo ist in den Tod gestürzt. Ein Unfall oder Mord? Misstrauisch wie Spieler nun Mal so sind, fragen wir uns sofort: Wer ist der Mörder?
Um das heraus zu finden, bewegen wir unsere Mönche durch die Abtei um Hinweise zu finden und so nach und nach möglichst viele der insgesamt 24 verdächtigen Mönche als Täter auszuschließen.
Hört sich zunächst an wie ein – wenn auch leicht aufgemotzter – Cludeo-Klon, ist aber aber wesentlich interessanter und die Detektivarbeit um einiges schwieriger! Man muss seine kleinen grauen Zellen schon ziemlich anstrengen.
Da der Vergleich mit Cluedo ja nahe liegt, hier nun die drei wesentlichen Unterschiede:
Bei Cluedeo muss man Täter, Tatort und Tatwaffe herausfinden. Wer dies als erster schafft, gewinnt. Beim „Geheimnis der Abtei“ sucht man „lediglich“ den Mörder. Nun sind die 24 verdächtigen Mönche aber erstens in 3 Orden und innerhalb der Orden noch in Ränge aufgeteilt (eine 3x2 Matrix), und zweitens hat jeder von ihnen zusätzlich noch drei Charakteristika: Dick/dünn, Rasiert/bärtig, mit Kapuze/ohne Kapuze. Hat man eine dieser 5 Eigenschaften heraus bekommen, eilt man zu Kapitelsaal und seine Erkenntnis dem Abt – und somit den Mitspielern – kund zu tun. Am Ende des Spiels erhält man für eine solche Enthüllung 2 Punkte – sofern sie richtig ist. Ansonsten erhält man einen Minuspunkt. Gemeinerweise darf man aber auch falsche Enthüllungen machen, um die Mitspieler auf eine falsche Fährte zu locken. Da der Spieler, der den Mörder schließlich überführt, „lediglich“ 4 Punkte erhält, ist es schon sinnvoll, die Eigenschaften des Mörders zu ermitteln um Punkte zu sammeln. Es gewinnt nämlich der Spieler mit den meisten Punkten!
Während man bei Cluedo immer eine Behauptung bzgl. Täter, Tatort und Tatwaffe macht und ein Spieler dann eine der Karten zeigt. Muss man hier im gleichen Raum stehen, wie der Mitspieler den man befragen möchte. Und nun kommt das Beste an der ganzen Sache: Man ist fast völlig frei, bei dem was man fragt! Lediglich Fragen die nur mit der Namensnennug eines Verdächtigen zu beantworten sind, sind verboten! So darf man z.B. fragen, ob der Mitspieler eine bestimmte Karte auf der Hand hat, wie viele Mönche mit Bart der Mitspieler schon gestrichen hat usw. Dabei sollte man natürlich darauf achten, dass einem die Antwort mehr bringt, als den Mitspielern, die natürlich zuhören. Der Befragte muss übrigens wahrheitsgemäß und nach bestem Wissen und Gewissen antworten, darf dann aber eine Gegenfrage stellen. Statt zu antworten darf er aber auch die Antwort verweigern, darf dann aber keine Gegenfrage stellen. Uns hat dieses freie System sehr gut gefallen, es weckt den Ehrgeiz, wirklich geschickte Fragen zu stellen, anstatt einfach im Nebel herum zu stochern. Allerdings braucht man eine gewisse Erfahrung und die ersten Partien ziehen sich einigermaßen in die Länge. Auch haben „-Matiker“ die sich mit Aussagenlogik auskennen einen klaren Vorteil!
Der dritte wesentliche Unterschied ist, dass man in den meisten Räumen eine Aktion durchführen darf. So darf man z.B. einem Gegner eine Verdächtigenkarte klauen, Aktionskarten ziehen usw. Auch versammeln sich nach jeweils 4 Runden wieder alle Spieler in der Kapelle, eine Ereigniskarte wird gezogen (wir durften dann 4 Runden lang unsere Fragen als Choral singen…), und weiter geht’s…
Unserer Spielerunde hat „Das Geheimnis der Abtei“ sehr gut gefallen. Das Spielmaterial ist wunderschön, die Regel fast lückenlos, und der detektivische Scharfsinn wird wirklich gefordert!
Bernd (dem wie jenem andren der Daumen schmerzt)