Nachdem ich bisher nirgendwo aussagekräftige Informationen zu diesem Spiel finden konnte, versuche ich jetzt mal selbst, diese Lücke mit meinem ersten [PEEP] zu schließen, nachdem wir auf der Spielwiesn von dem wirklich sehr hilfsbereiten und freundlichen Queen Games Mitarbeiter quasi zu diesem Spiel genötigt wurden*. :-)
Worum geht es also? Lucky Loop ist ein neues Würfelspiel mit zugegebenermaßen nicht allzu hohem strategischen Anspruch, aber einer wirklich netten Idee.
Spielidee:
Möglichst hochwertige Flugprogramme zu absolvieren, indem man mit einer Anzahl Würfel gewisse Mindestwerte erreicht, wobei natürlich hohe Werte entsprechend mehr Punkte bringen. Dabei wird unterschieden zwischen „Wert genau erreicht“ (am besten), „Wert übertroffen“ (gut) und „Wert nicht erreicht“ (erwartungsgemäß schlecht).
Ein Flugprogramm besteht immer aus 3 Flugfiguren (=Karten), jede davon mit einem zu erreichenden Würfelwert (wenn ich mich recht erinnere gibt es Werte von 3-12) und 2 Punktwerten, ein hoher für „Wert genau erreicht“ und ein niedrigerer für „Wert übertroffen“.
Es gibt 4 verschiedene Arten von Figurenkarten (rote, gelbe, blaue und grüne). Es gilt, 4 verschiedene Flugprogramme zu bestehen, jedes eine andere Kombination aus 3 der 4 verschiedenen Figurenarten (z. B. rot gelb grün, blau grün rot etc.).
Man hat immer 6 Karten auf der Hand, von denen man entweder drei Karten wählt und ein ganzes Flugprogramm neu auslegt, oder man erhöht den Schwierigkeitsgrad einer Figur eines bereits bestehenden Programms. Dann versucht man, die auf den Karten angegebenen Würfelzahlen in 3 Würfen zu erreichen bzw. zu übertreffen.
Dazu hat man 6 Würfel, von denen immer 3 geworfen werden, d.h. man wirft die ersten 3 Würfel und schaut, ob man einen der Werte auf den Karten mit einem Würfel oder einer Würfel-Kombination erreicht oder übertifft. Ist das der Fall, dann nimmt man die entsprechenden Würfel und legt sie auf die Karte, zu der hohen Punktzahl, wenn man den Wert genau trifft, oder zu der niedrigen, wenn man ihn übertrifft. Dann füllt man wieder auf 3 Würfel auf und würfelt erneut, um die nächste Figur zu fliegen. Hat man mit den 6 Würfeln alle 3 Figuren geflogen, werden die erreichten Punkte zusammengezählt und auf der Punktleiste des jeweiligen Programms und auf der Gesamtpunktleiste markiert. Jeder nicht verbrauchte Würfel bringt dabei noch einen Bonuspunkt. Es gilt noch zu beachten, daß man mit einem Programm insgesamt eine Mindestpunktzahl von 8 erreichen muss, damit man werten darf.
Unter gewissen Umständen erhält man Bonus-Chips, die einem bei späteren Versuchen erlauben, einen Wurf komplett zu wiederholen, oder einen zusätzlichen 7. Würfel zu verwenden, um die Ausbeute zu erhöhen.
Hat man alle 4 Pflichtprogramme absolviert, kann man seine Kür ablegen, die aus Karten mit einem Gesamtwürfelwert von 25 Punkten bestehen muss. Hat man auch das geschafft, ersetzen die Kürpunkte noch die des schwächsten Programms und dann wird abgerechnet! Wer dann am weitesten vorne liegt, gewinnt erwartungsgemäß.
Fazit:
Nach anfänglicher Skepsis sind wir sehr schnell in dieses Spiel eingestiegen und waren am Schluss beinahe überrascht, wieviel Spaß wir damit gehabt haben. Natürlich ist es durch die ganze Würfelei ziemlich glücksabhängig und man kann bei schlechten Würfen ein ansonsten einfaches Programm schon mal vermasseln. Die Bonuschips ermöglichen hier aber einen gewissen Ausgleich und dämpfen diesen Effekt ein wenig.
Insgesamt ist die ganze Würfelei aber erstaunlich spannend und gut konstruiert. Auch jüngere Kinder können problemlos mithalten, was das ganze zu einem empfehlenswerten und kurzweiligen Familienspiel macht, aber ebenso als Absacker nach einer anstrengenden Strategiesession seine Qualitäten hat.
Noch kurz zum Spielmaterial: Das Design ist ordentlich, wenn auch nicht wirklich auffallend, das Material aber in gewohnt guter Queen-Qualität.
Für mich ein kleiner Überraschungserfolg, der sicher in Kürze ins heimische Regal aufgenommen werden wird.
Viel Vergnügen also,
Hajo
* Eigentlich wollten wir ja, wie alle anderen, Alhambra spielen, aber man wollte bei Queen wenigstens einen einzelnen Tisch noch mit einem anderen Spiel besetzen. Bevor wir also garnichts spielen konnten, haben wir uns Lucky Loop erklären lassen (zum Glück!).
Später sind wir dann doch noch in den (zweifelhaften?) Genuss von Alhambra gekommen. Es lässt sich aber eindeutig sagen, dass wir sowohl mit Lucky Loop als auch mit Metro (das wir anschließend noch gleich 2x gespielt haben) deutlich mehr Spielfreude hatten...