[i]Hinweis: Dies ist ein PEEP (Persönliches Erste-Eindruck-Posting), geschrieben nach vier Partien (sonst wäre es ja bereits ein zweiter Eindruck ;-)).[/i]
Spieler: 2-6
Alter: ab 10 Jahre
Dauer: ca. 60 min.
Mehr Infos: www.spielepizza.de/s-garibaldi
[b]Spielmaterial[/b]
Die Spieleschachtel im Kosmos-Format enthält [i]u.a.[/i] die Spielanleitung (1 Doppelblatt, 3 Seiten), 6 Garibaldi-Marker, 55 Ereignis- und Bewegungs-Karten, 1speziellen Notizblock (für Garibaldis Weg), 5 Pöppel für die österreichischen Truppen und einen wunderschön gestalteten, großen Spielplan sowie eine dünnere Kopie davon als Sichtschutz. Außerdem gibt es noch etwas Material, um die Startaufstellung zu "generieren".
Etwa 80% der Karten sind Bewegungskarten, enthalten also ein Symbol (Fuß, Pferd, Boot), welches die Fortbewegung über die entsprechenden Strecken erlaubt (Pfad, Straße, Fluß). Die restlichen Karten enthalten Ereignisse, welche Episoden aus dem historischen Leben wiederspiegeln und immer von Vorteil für den Ausspielenden sind (z.B. die Kartenhand des Gegenspielers verringert).
[b]Spielziel[/b]
1849: Ganz Italien ist von österreichischen Truppen besetzt. Ganz Italien? Nein. Denn es gibt noch die freie Republik Venedig... [i]Hmmm, das kommt mir irgendwie bekannt vor... :-))[/i]
Der Freiheitskämpfer Garibaldi (Spieler #1) versucht innerhalb von 30 Tagen unentdeckt durch die Reihen der österreichischen Truppen (Spieler #2 bis #6) zu schlüpfen. Gelingt ihm dies (erreicht er also einen der 8 vorgegebenen Zufluchtsorte), so gewinnt er; ansonsten eben seine Mitspieler.
Gewisse Parallelen zu Scotland Yard werden weder vom Autor (Gabriele Mari) noch vom Verlag (Nexus) verschwiegen.
[b]Spielvorbereitungen[/b]
Garibaldi bekommt 4 Karten auf die Hand, seine Mitspieler 5.
Der geheime Startpunkt Garibaldis wird aus 5 Orten zufällig bestimmt.
Welcher Spieler welche Truppen steuert, wird ebenfalls zugelost, wobei bei weniger als 6 Spielern die Spieler auch mehrere Truppen zugeordnet bekommen können (es sind immer alle 5 österreichischen Truppen im Spiel).
[b]Spielablauf[/b]
Das Spiel wird in maximal 30 Runden gespielt, wobei jede Runde folgendermaßen abgewickelt wird:
Erst führt [i]Garibaldi[/i] seine Aktionen durch (in dieser Reihenfolge, aber alles optional):
1. 1 Bewegungskarte spielen (Garibaldi notiert seine Position geheim auf seinen Notizblock).
2. 1 Ereigniskarte spielen (Karte kommt aus dem Spiel).
3. beliebige Karten abwerfen und Kartenhand auf 4 Karten ergänzen.
Alle gespielten Karten müssen offen abgelegt werden, so dass die Mitspieler eventuell seine Reiseroute erahnen können (bzw. zumindest die Möglichkeiten einschränken können).
Jetzt machen im Uhrzeigersinn die Spieler der [i]österreichischen Truppen[/i] ihre Aktionen:
1. 1 Bewegungskarte oder 1 Ereigniskarte spielen (für jede seiner Truppen).
2. beliebige Karten abwerfen und Kartenhand auf 5 Karten ergänzen.
Insgesamt darf für die österreichischen Truppen allerdings nur 1 Ereigniskarte pro Runde ausgespielt werden!
Haben alle Spieler ihre Aktionen gemacht, so werden vom Garibaldi-Spieler die [i]Positionen kontrolliert[/i]:
Befindet sich ein österreichischer Trupp am selben Ort wie Garibaldi, so wird Garibaldi geschnappt und das Spiel endet mit dem Sieg der Spieler der österreichischen Truppen.
Befindet sich Garibaldi auf einem der 8 Zufluchtsorte, so ist er seinen Häschern entkommen; dann hat also Garibaldi gewonnen.
Steht ein Trupp auf einen Ort, wo Garibaldi innerhalb der letzten drei Runden gewesen ist, so markiert der Garibaldi-Spieler diesen Ort mit einem Garibaldi-Marker: Die Häscher haben eine Spur gefunden!
[b]Spielgefühl[/b]
Ähnlich wie bei Scotland Yard lebt das Spiel von der Spannung und Ungewißheit. Sobald eine erste Spur gefunden worden ist, beginnt das große Diskutieren, Bibbern, Bluffen und Fluchen (falls man sich verschätzt hat).
Zu Beginn scheint man mit den österreichischen Truppen völlig hilflos dem verdeckten Wandern Garibaldis ausgeliefert zu sein (O-Ton "Das ist ja fast unmöglich!"), allerdings haben meistens die Österreicher zum Schluß die Oberhand behalten.
Nicht umsonst empfiehlt der Autor, dass der erfahrenste Spieler die Rolle Garibaldis übernehmen soll! ;-)
[b]Resumee[/b]
Garibaldi ist ein wunderschön ausgestattetes, kurzweiliges Spiel für die ganze Familie. Es bietet großen Spielspaß bei nur geringem Lernaufwand in einem interessanten, historischen Ambiente!
Meine Empfehlung daher: Kaufen (sobald es in Deutschland lieferbar ist)!
Tipp: Zum (italienischsprachigen) Spiel ist es übrigens für Essen'07 geplant, eine deutsche Anleitung mit einem entsprechenden Kartensatz zu produzieren (das übrige Spielmaterial ist sprachunabhängig).
Bis dahin genügt allerdings die Übersetzung der Ereigniskarten (werde ich bald auf der o.g. Seite zur Verfügung stellen), um in das Jahr 1849 eintauchen zu können.
Viele Grüße
Jost aus Soest - www.spielepizza.de - [i]Moderne Spiele aus Italien[/i]