Anzeige

[PEEP] "Trivial Pursuit Deluxe" - mehr Spiel, weniger Spaß!

Kritiken und Rezensionen: Wie ist Spiel XY?
Benutzeravatar
GameshowKult

[PEEP] "Trivial Pursuit Deluxe" - mehr Spiel, weniger Spaß!

Beitragvon GameshowKult » 15. September 2007, 10:19

Besitze die neueste "Trivial Pursuit"-Version seit dieser Woche und ich muss sagen - ich bin wenig begeistert!

Obwohl ich bisher (als Quizfan) "Trivial Pursuit" immer noch als Referenz angesehen habe, hat man in "Trivial Pursuit Deluxe" meiner Meinung nach den sonst so einfachen Spielmechanismus "ausgebremst".

Die Neuerungen im Gegensatz zur "Genus"-Version:
- Die Quizkarten sind in farblich getrennten Boxen aufbewahrt (ok, kennen wir schon von den Sondereditionen). Nimmt für mich aber nur Platz weg und erfordert, dass der jeweilige Fragevorleser erst einmal quer über den Tisch in die richtige Box greifen muss, um eine Frage zu einem bestimmten Thema vorlesen zu können. Umständlich!

- Die Fragekarten sind monothematisch und durchnummeriert von 1 bis 6 - dabei entsprechen die Fragen 1 und 2 "leichtem" Schwierigkeitsgrad, Fragen 3 und 4 sind "mittelschwer" und Fragen 5 und 6 sind somit als "schwer" eingestuft". Wer welche Frage bekommt, hängt ab, welche Augenzahl man zuvor gewürfelt hat. Kommt man also mit einer "6" auf ein braunes Feld, erhält man die schwerste Frage; mit einer "1" die leichteste. Somit entscheidet jetzt auch das Würfelglück noch zusätzlich über das Vorankommen. Finde ich bei einem Quizspiel eher schade.

- Am schlimmsten ist aber für mich der zusätzliche Ring rund um das eigentliche "Trivial Pursuit"-Spielfeld. Eingeteilt in 4 Segmente (jeweils unterteilt in kleine Felder), muss es hier mit einer "Mönch"Spielfigur in der eigenen Spielerfarbe nach jeder beantworteten Frage, entsprechend bedient werden. Leider nicht nach Würfelaugen - bei der richtigen Beantwortung einer leichten Frage, wird der Mönch auf dem Außenring um 1 Feld vorgesetzt; bei einer mittleren Frage um 2 Felder und bei der richtigen Antwort auf eine schwere Frage um 3 Felder. Je nachdem, in welchem Segment sich der Mönch gerade befindet, kann er dann Sonderaktionen auslösen (z.B. Eckfrage eines Gegners beantworten; Wissensspeicher eines Gegners auf ein anderes Feld setzen etc). Dabei darf jede Aktion pro Segment nur EINMAL ausgeführt werden - bei einer größeren Spieleranzahl ist dies aber hinterher kaum noch zu überblicken, weil es keine Markierung dafür gibt, wenn eine Aktion bereits von einem Spieler "verbraucht" wurde, sich der Mönch aber dennoch immer noch im gleichen Segment befindet.
Umrundet der eigene Mönch durch eine Vielzahl richtiger Antworten einmal das gesamte Trivial Pursuit-"Rad", erhält der Spieler eine Wissensecke umsonst.

Die Spielregel enthält neben dem bereits beschriebenen Übersichtlichkeitsproblem beim Einsetzen einer Aktion, noch eine weitere Unklarheit bei der Alternativspielregel: "Man könne sich auch vorher einigen, welcher Spieler grundsätzlich welchen Schwierigkeitsgrad bekommt" (d.h. jüngere Spieler bekommen immer nur 1er und 2er Fragen, Experten immer nur 5er und 6er-Fragen). Hier sagt die Spielregel aber nichts aus, was nun mit der Mönchsfigur auf dem Außenring geschehen soll. Kann ja nicht sein, dass die "Jüngeren" dann nur jeweils 1 Feld weiterkommen und die "Experten" jedes Mal 3 Felder...

Meine Meinung: Warum in aller Welt hat man dieses Zusatzelement eingeführt?? Die Fragen in unterschiedlichen Schwierigkeitgraden ergeben ja noch einen gewissen zusätzlichen Spielreiz (wenn auch das Würfelglück entscheidet); der zusätzliche Ring bremst aber das Spiel viel zu viel aus.

Bei "Trivial Pursuit Deluxe" muss ich also bei jedem Zug
1. würfeln
2. auf ein Feld ziehen und bedenken, dass mein Wurf zuvor den Schwierigkeitsgrad bestimmt
3. Fragevorleser muss zur entsprechenden Box greifen, die Frage mit der richtigen Würfelaugenzahl vorlesen
4. a) Frage wird falsch beantwortet > es geht weiter mit dem nächsten Spieler
4. b) Frage wird richtig beantwortet > es muss noch einmal festegestellt werden, ob die Frage leicht, mittel oder schwer war und die Mönchsfigur auf dem Außenring somit um 1, 2 oder 3 Felder vorgerückt werden; erst dann wird weitergewürfelt...

Ist der Gegner dran, kann ihn jeder Spieler mit seiner Mönchsfigur beeinflussen. Auch hier gerät das Spiel wieder ins Stocken.

Mir ist absolut unverständlich, wie man eine so einfache, aber geniale Spielidee künstlich verwässern konnte und dabei nicht einmal den Spielablauf zu Ende gedacht hat... Also wir spielen das Spiel jetzt nur noch ohne den zusätzlichen Außenring oder greifen zum neuen puristischen "Bezzerwizzer" von Mattel.

Eure Meinung??

Benutzeravatar
Niccolo
Kennerspieler
Beiträge: 1333

Re: [PEEP] "Trivial Pursuit Deluxe" - mehr Spiel, weniger Spaß!

Beitragvon Niccolo » 15. September 2007, 12:31

GameshowKult schrieb:

Danke fürs gepeepe!

Zu:

> Mir ist absolut unverständlich, wie man eine so einfache,
> aber geniale Spielidee künstlich verwässern konnte

möcht ich Dich bitten, Dich mit PeeWee ( http://www.spielbox.de/phorum4/read.php4?f=1&i=175728&t=175728& )
"[i][...]> Es geht einfach nur darum, dass "aalglatte" Spiele -
> also Spiele, denen alle Ecken und Kanten genommen wurden
> und dem Spieler alles vorkauen - meist schon
> mittelfristig keinen Spaß mehr machen.[...][/i]"
in Verbindung zu setzen ;)


Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 10 Gäste