Nach drei Vierer-Partien gefällt uns dieses Spiel recht gut. Ich kann mir DrachenWurf sogar auf der Auswahlliste zum Spiel des Jahres vorstellen.
DrachenWurf ist ein Plättchensammel-Spiel mit Kniffel-Würfelmechanismus. Es gibt 36 Drachenplättchen mit sechs unterschiedlichen Drachenfarben und sechs unterschiedlichen Hintergründen so, dass alle möglichen Kombinationen je einmal vorkommen. Die erbeuteten Plättchen werden von den Spielern in Reihen abgelegt. Wobei möglichst lange Reihen mit jeweils dem gleichen Hintergrund respektive wahlweise mit der gleichen Drachenfarbe gebildet werden. Eine Sechserreihe mit zB. allen Plättchen mit grünem Drachen zählt am Schluss 36 Punkte, eine Fünferreihe mit den Plättchen mit gebirgigem Hintergrund zählt 25 Punkte, usw.
Es liegen jeweils drei Plättchen offen da, um die der Spieler am Zug mit sechs Würfeln würfelt. Es können aber auch Plättchen der Mitspieler geraubt werden - siehe unten. Alle Würfel zeigen die sechs unterschiedlichen Drachenfarben. Nach jedem Wurf muss mindestens ein Würfel stehen gelassen werden, die restlichen können erneut geworfen werden. Um ein ausliegendes Plättchen zu kriegen, braucht es mindestens zwei gleichfarbige Würfel, sodass im besten Fall die drei offenen Plättchen abkassiert werden können.
Die erbeuteten Plättchen darf ich aber erst in meinen Drachenhort, d.h. in meine ausliegenden Reihen einbauen, wenn ich das nächste Mal wieder am Zug bin. Und falls ich die Plättchen dann noch besitze! Meine lieben Mitspieler können meine in der Drachenbasis zwischengelagerten Plättchen klauen. Sie brauchen dazu aber einen Würfel mehr als mich das Plättchen gekostet hat. Wenn ich also einen roten Drachen mit drei roten Würfelergebnissen erbeutet und an die Dreierseite meiner Drachenbasis gelegt habe, kann dieses Plättchen eine Runde lang von einem Mitspieler erbeutet werden, wenn er mindestens vier rote Drachen würfelt. Meinen Mitspieler interessiert mein Plättchen, wenn er auch die roten Drachen oder wenn er etwa den Hintergund "Stadt" sammelt. Oder vielleicht will er bloss verhindern, dass ich meine Reihe auf vier Plättchen verlängern kann.
Falls ich es schaffe, sechs gleichfarbige Drachen zu würfeln, kann ich das erbeutete Plättchen sofort in den Drachenhort einbauen und darf einen weiteren vollständigen Zug anschliessen.
Ein letztes, peppiges Spielelement bleibt noch zu erklären: die Dracheneier. Jeder Spieler besitzt zu Beginn ein solches Ei. Jeweils ein zusätzliches Trost-Ei erhält man, wenn ein Plättchen von einem Mitspieler aus der eigenen Drachenbasis gestohlen wird. Ein Ei pro Zug darf man benutzen, um das Würfelergebnis eines Würfels zu verdoppeln. So hat man die besseren Chancen, ein bestimmtes Plättchen doch noch zu kriegen. Das benutzte Ei geht dann wieder an die Samen- ;-) , also ich meine, Eier-Bank zurück. Man sollte also nicht leichtfertig mit Dracheneiern um sich werfen.
Die Spielregeln sind gut verständlich und das Spiel ist auch relativ rasch erklärt. Das Spielmaterial ist schön und funktional, mit einem kleinen Abstrich. Die beiden Hintergründe "Wüste" und "Sumpf" (?) sind in meinen Augen zu wenig ausdifferenziert können anfänglich verwechselt werden. Wenn man dies aber erkannt hat, können die beiden Hintergründe gut unterschieden werden.
DrachenWurf ist ein spannendes Zockerspiel mit Ärger-Element, das wir sofort gerne wieder spielen werden. Die Spieldauer beträgt 30 bis 40 Minuten.
DrachenWurf von Wolfgang Pannning, Easyplay-Reihe, Schmidt Spiele. 2 bis 6 Spieler.