Hallo,
anbei ein kleiner PEEP für alle, welche das Spiel „Taurus“ ein wenig näher kennen lernen möchten. Das Spiel ist zur Messe, der Spiel`09 in Essen, erschienen. Wegen seines doch recht stolzen Preises hielt ich zunächst ein wenig Abstand von dem Spiel, doch das sehr schöne Design des Spiels brachte mich dann letztendlich doch dazu, das Spiel genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach einigen Partien gestehe ich nun: Ich bin ein "Taurus-Süchtiger". ;)
[b]Daten[/b]
Spieler: 2-4
Alter: ab 8
Dauer: ca. 45 min
Autor: Peter Wichmann
Grafik/Design: Czarnè
[b]Wie ist das Material?[/b]
Das Spiel befindet sich in einer, schon LudoArt-typischen, sehr schönen großen Holzkassette. In einem Siebdruck prangt der Titel „Taurus“ auf der Oberseite. Öffnet man die Holzkassette, so erscheint ein 40 x 40cm großes und 2 cm dickes Holzbrett. Unter dem Spielbrett befinden 48 Stiere in 4 verschiedenen Farben (schwarz, rot, braun, grau), 100 Weidedrähte in 5 verschiedenen Farben, 4 große schwarze Stierköpfe (für die Ablage der Weidedrähte in der eigenen Farbe, gleichbedeutend mit dem eigenen Vorrat) und 48 Zaunpfosten.
Das Spielbrett selbst besitzt Bohrungen, in denen man die Zaunpfosten im Laufe des Spiels stecken kann.
Ebenso weißt das Spielbrett unterschiedliche Areale auf: Schwarze Areal, Areal in der Farbe des Holzhintergrundes und Areale in der Farbe des Holzhintergrundes, jedoch mit einem Stierkopfsymbol.
Alles in allem: Eine sehr edle Ausstattung. Das Spielbrett ist auch dementsprechend schwer, da die Stiere aus einer Zinklegierung im polierten Hochglanzlack bestehen.
Ich hatte das Spiel im Urlaub mit dabei und kann sagen, dass es keinen Abend am Tisch gab, an dem nicht irgendjemand neben dem Spiel stehen geblieben ist und sich nach dem Spiel erkundigt hat. Kurzum: Es schaut schon klasse aus!
[b]Worum geht es im Spiel? [/b]
Das Spiel an sich ist eigentlich rel. schnell erklärt. Meiner Meinung nach zieht das Spiel bei mir seinen "Suchtcharakter" aus der Tatsache, dass die Regeln einfach sind, es schnell erklärt ist, eine Partie ca. 45-60 Minuten geht und schnell eine Revanchepartie anstehen kann.
Doch nun zum Spiel:
Ziel des Spiels ist es, Stiere, die sich bereits bei der Startaufstellung auf dem Spielbrett befinden und nicht bewegt werden dürfen, durch Einzäunung einzufangen. Am Ende des Spiels werden dann farblich passende Stiere (man erinnere sich: es gibt Stiere in 4 Farben) gruppiert und den Farbgruppen unterschiedlich hohe Punkte zugeordnet (die Punktetabelle kann man der Regel entnehmen.). Derjenige mit der höchsten Punktzahl gewinnt das Spiel.
In seinem Zug kann man nun aus einer von 4 Möglichkeiten wählen:
a) einen Zaun mit Einsatz eines Pfostens verlängern
b) einen Zaun ohne Einsatz eines Pfostens verlängern
c) Zaun mit Einsatz von Pfosten schließen
d) Zaun ohne Einsatz Pfosten schließen
Kurzum:
Man muss immer einen Weidedraht (, es gibt Weidedrähte in 3 unterschiedlichen Längen) der eigenen Farbe spannen, um damit ein Areal zu schließen, zu verlängern, oder neu zu gründen.
Hört sich einfach an, ist es „eigentlich“ auch, jedoch muss man schon höllisch aufpassen, wo man den Weidedraht hinsetzt, damit der Gegner nicht schnell ein Areal schließt und die Stiere darin sich selbst „einverleibt“.
Die Regeln des Pfostensetzens und des Zaunspannens sind sehr einfach: Man darf eigentlich nur Pfosten in benachbarte oder gleiche Gebiete setzen, in denen schon ein anderer Pfosten steht. Um die Gebiete voneinander besser unterscheiden zu können, sind diese als schwarze Areal, holzfarbene Areale oder holzfarbene Areale mit Stierkopf farblich voneinander getrennt. Will man demnach einen Pfosten setze, so darf man dies nur in dem Areal machen, in dem ein andere Pfosten steckt oder in einem benachbarten. Ähnlich verhält es sich mit den Weidezäunen. Diese dürfen nur 2 benachbarte Pfosten, die noch nicht verbunden sind, miteinander verbinden. „Benachbart“ bedeutet: Im gleichen Feld oder direkt benachbarten Feld. Ein überspannen über 3 Felder geht demnach nicht.
Als letzte Möglichkeit kann man noch einen Zaun schließen. Das Schließen des Zauns macht man mit Hilfe eines neutralen grauen Weidezauns.
Sobald der Zaun geschlossen ist, werden die Stiere unter den Spielern aufgeteilt. Die Aufteilung passiert wie folgt: Ausgangspunkt ist der neutrale Weidezaun, mit dessen Hilfe das Areal geschlossen wurde. Ausgehend von diesem, geht man nun im Uhrzeigersinn alle Weidezäune, welche Teil des Areals sind, durch und gibt jedem Spiele, der einen Weidezaun seiner Farbe zum Bau des Areals beigesteuert hat, einen Stier, bzw. er darf sich diesen sogar aussuchen. Dies geht solange reihum weiter, bis alle Stiere aufgeteilt wurden.
Das Spiel endet, sobald alle Stiere vergeben wurden.
Ist also alles recht einfach:
Zur Startaufstellung setzt man das Spielbrett mit verschieden farbigen Stieren voll und im Spiel setzt man einen Weidezaun seiner Farbe, entweder mit Hilfe eines Pfostens oder ohne Pfosten, um dadurch ein Areal einzugrenzen und die darin befindlichen Stiere zu bekommen.
That`s it!
[b]Fazit:[/b]
Mal wirklich abgesehen von der sehr edlen Verpackung und des Spielmaterials, macht das Spiel wirklich super Spaß: Es ist von den Regeln her sehr einfach, jedoch sollte einiges beim Zaunbau beachtet werden. Das Spiel besitzt keine Zufallselemente: Man kann seine Zäune, natürlich immer den Regeln entsprechend, hinbauen, wohin man möchte, ABER man sollte immer den/die Gegenspieler im Auge behalten, denn oft baut man seinen Weidezaun an und der Gegner schließt grinsend ein Areal und luchst mir evtl. einen von mir gedanklich schon verbuchten roten Stier o.ä. „unter den Fingern“ weg.
Das Spiel ist schnell gespielt und lädt „ratzfatz“ zu einer Nachfolgepartie ein, denn man kann irgendwie gar nicht verstehen, weshalb der Andere vielleicht schon wieder gewonnen hat und will jetzt natürlich ganz anders an die Sache herangehen.
Das Spiel besticht einfach durch seine Einfachheit, was die Regel betrifft, der kurzen Spieldauer und der strategischen Komponente.
Doch nun zur entscheidenden Frage: Lohnt sich das Spiel, wenn man den stolzen Preis betrachtet?
Das muss natürlich jeder für sich selbst entscheiden. Ich für meinen Teil sage, dass es sich für mich gelohnt, da das Spiel schon super oft bei uns zum Einsatz gekommen ist, das Spiel sehr gut zu zweit spielbar ist, es schnell gespielt ist, klasse ausschaut, sehr strategisch ist und das wichtigste zum Schluss: Es mach einfach Spaß ;)
Mal abgesehen vom hochwertigen Material, sind diese Punkte nämlich für mich ausschlaggebend, ob das Spiel für mich seinen Preis wert war oder nicht, denn was nützt mir ein hochwertiges Spiel, was keinen Spaß macht?!
Nicht so beim „Taurus“! Man erhält für sein Geld einen echten Eyecatcher, einen Hingucker, der eine Mange Spaß macht.
Ach ja noch was: Das Spiel ist limitiert auf 450 Exemplare.
Die Regel für das Spiel kann man hier finden:
http://www.ludoart.de/html/spiele/taurus/material/taurus_regeln.pdf
Gruß
Braz
P.S. Zu erwähnen sei noch, dass es, wie beim Planet Steam, auch bei diesem Spiel hochwertige Kunstdrucke gibt. http://www.ludoart.de/html/shop/kunstdruck.htm
LudoArt fertigt nämlich als erster Verlag limitierte Kunstdrucke zum Spiel an. Bei diesen Kunstdrucken wird das Motiv auf eine Leinwand gedruckt und von Hand auf einen stabilen Keilrahmen gezogen wird. Kurzum: Beim Planet Steam schaut dies klasse aus und das Bild für Taurus steht dem mit Sicherheit in nichts nach, zumal es ein wenig größer als die Kunstdrucke zum Planet Steam ist. Kurzum: Eine runde Sache ;)